Sollen Schüler selber putzen?

Bildung In Schwäbisch Gmünd sollen Kinder ihre Klassenzimmer selber fegen, um die Kommune finanziell zu entlasten. In Ulm hält man von der Idee nichts.

Die Schule selbst putzen? Mit dieser Idee sorgt der Oberbürgermeister von Schwäbisch Gmünd, Richard Arnold (CDU), im Südwesten für Aufregung. So könnten Schüler helfen, Kommunen Geld zu sparen. Doch in Ulm stößt der Vorschlag auf keine Gegenliebe.

„Putzdienste bei den Schülern gibt es doch längst“, sagt Michael Wekenmann, der Schulleiter der Elly-Heuss-Realschule in Ulm. An der Schule in der Schillstraße ist das so organisiert: Alle Schülerinnen und Schüler übernehmen in ihren Klassen zweimal im Jahr für je eine Woche den Putzdienst. Der sieht vor, dass die Kinder in ihren Klassenzimmern am Ende des Unterrichts die Stühle hochstellen, den groben Müll einsammeln und fegen. „Dann kann die Reinigungskraft rein und gleich loslegen.“ Den Putzdienst absolvieren alle von der fünften Klasse an. „Schüler sollen natürlich mit in die Verantwortung genommen werden“, sagt Wekenmann. Aber darüber hinaus „können Kinder keine professionelle Reinigungskraft ersetzen“. Er führt als Beispiel etwa den Schulflur an, den er auf 30 Meter Länge und vier Meter Breite schätzt. „Es ist vermessen zu denken, dass man so eine Fläche mal kurz durchputzt und alles gut ist.“ Womöglich streifenfrei.

Die Diskussion um Schüler, die sauber machen sollen, würde ausdrücken, was man von der Leistung der Putzkräfte hält, sagt Markus Pfeil, der Leiter der List-Schule. Nicht viel. Dabei ist Gebäudereiniger ein Ausbildungsberuf, betont Pfeil. Das Schulhaus am Kornhausplatz ist gerade für rund 52 Millionen Euro saniert worden. Es dürfte derzeit Ulms schönstes Schulhaus sein. Was Pfeil davon hält, das von Schülern reinigen zu lassen? „Es ist gut, dass es Fachleute dafür gibt“, antwortet er. Selbstverständlich habe er nichts dagegen, wenn Schüler aufräumen, aber die Qualität der Reinigung sei eine andere, wenn sie von Fachleuten verrichtet werde. „Die Arbeit von Reinigungskräften verdient Respekt.“ Nicht respektiert werde sie, wenn signalisiert werde, dass das doch jeder kann.

Einer, der an der List-Schule im Wirtschaftszweig lernt, ist Tomo Kozić (17). Kürzlich wurde er zum Schülersprecher gewählt. Den Vorschlag hält er „für nicht zeitgemäß“. Das sei „ein richtiger Beruf“, den man nicht einfach Schülern ohne Erfahrung übertragen könne. Natürlich findet er es richtig, dass Schüler Verantwortung übernehmen, „aber doch nicht auf Kosten der Jobs anderer Menschen. Wir Schüler sind doch keine Ersatzarbeiter.“ Ihm komme der Vorschlag wenig durchdacht vor: „Müssen die Lehrer extra dableiben, um uns zu beaufsichtigen und lohnt sich das dann?“, fragt er. Unklar sei am Vorschlag auch, ob Schüler Toiletten putzen und womöglich mit Chemikalien hantieren sollen. Um Geld zu sparen, gebe es bessere Alternativen, meint Kozić. Und schiebt hinterher: „Schule sollte uns stützen, nicht zusätzlich belasten.“

Aus Elternsicht sei der Vorschlag nicht zu unterstützen, sagt Deniz Oppolzer, die Vorsitzende des Gesamtelternbeirats Ulmer Schulen. „Es kann nicht sein, dass Schülerinnen und Schüler Aufgaben der Kommune übernehmen, damit Geld gespart wird.“ Ihr stellen sich viele Fragen. Etwa die nach Hygienestandards. Genauso nach der Zeit, die Schüler dafür aufwenden müssten und nach der Aufsichtspflicht der Lehrer. Für Oppolzer geht der Vorschlag „komplett an der Realität vorbei“. Natürlich sei es in Ordnung, dass Schüler mit anpacken, aber bei „durchdachten“ Aktionen wie eine Grundreinigung, wie sie an manchen Privatschulen regelmäßig vorgenommen wird. Solche Aktionen haben einen Lerneffekt. Beim Putzen von Schulgebäuden verweist sie darauf, dass „Eigentum verpflichtet“. Nämlich die Kommunen.

Selbst der Vertreter der Stadt Ulm in Sachen Schulen kann dem Putzvorschlag des Schwäbisch Gmünder OBs nichts abgewinnen. Im Gegenteil. Putzen diene auch dem Werterhalt einer Schule, sagt Gerhard Semler, der Leiter der Abteilung Bildung und Sport. Deswegen ist es für ihn keine Frage, dass das Fachfirmen übernehmen. Würden Schüler Hand anlegen, könnte womöglich Parkettboden viel zu nass geputzt werden. Reinigen hingegen Profis, werde das in einer „gewissen Qualität und in fast olympiareifen Zeiten“ erledigt. Beim Putzen in Schulen „bleibt es, wie es ist“, sagt Semler. Nämlich so: Täglich in städtischen Schulen werden die Toiletten gereinigt und zweimal wöchentlich die Klassenzimmer. Die Stadt denke darüber nach, Reinigungsroboter anzuschaffen, die nachts städtische Turnhallen reinigen. „Das ist die Zukunft“. sagt Semler, „aber nicht, dass Schüler reinigen.“

Kommentar

Himmel, Licht und dunkle Wolken

Technikgeschichte Aus Ulm kommen viel mehr Erfinder und Flugpioniere als nur Albrecht Ludwig Berblinger. Aber die Historie hat auch Schattenseiten.

Der Schneider von Ulm hatte Pech. Und dem Ulmer Schuster und Flugbegeisterten Ludwig Rueb fehlte der wissenschaftliche Background zum Thema Flugwesen - zwar beschieden ihm die Fachleute ein Talent in Fragen der Mechanik, aber seine Konstruktionen scheiterten schon vom Ansatz her. Aber wie Günter Merkle für den Verein Regionale Technik-Geschichte zusammengetragen hat, gab es auch noch weitere Ulmer Flugpioniere.

So der 1900 In Ulm geborene Robert Lusser, der von einer ganz anderen fachlichen Grundlage aus startete. Er studierte an der renommierten TH Stuttgart, aus der in jenen Jahren Flugpioniere wie Wolf Hirth und Hanns Klemm hervorgegangen waren. Lusser arbeitete ab 1925 bei der Leichtflugzeug Klemm GmbH in Stuttgart. Er nahm an zahlreichen internationalen Flugwettbewerben teil. Wie Hirth gehörte er zur Fliegerelite der 1920er und 1930er Jahre.

1932 ging Lusser zu den Heinkel-Flugzeugwerken, dann zu Messerschmidt nach Augsburg, wo er an der Entwicklung des Jägers Me 109 maßgeblich beteiligt war - ein Jagdflugzeuge, das im Zweiten Weltkrieg rund 30.000 Mal produziert wurde.

Lusser arbeitet ebenfalls an der V1-Rakete, einem frühen Marschflugkörper, der im Zweiten Weltkrieg gegen Ziele in Belgien und England eingesetzt wurde. Es ist ein dunkles Kapitel in der deutschen Geschichte. „Viele zivile Tote und die Fertigung der V1 im berüchtigten KZ Dora-Mittelbau waren die grausame Kehrseite dieser technischen Entwicklung“, betont Merkle.

Auch eine Skibindung entwickelt

Die zahlreichen Fehlschläge bei der Erprobung der V1 führten Lusser zu einem wissenschaftlichen Thema, für das er nach dem Krieg zum gefragten Experten wurde: Er „konnte die Zuverlässigkeit komplexer technischer Systeme mathematisch beschreiben“ Die Amerikaner bezeichneten es als „Lussers Law“, wie Merkle recherchiert hat. Von diesen Erkenntnissen profitierte dann später auch die zivile Luftfahrt. Und mit seiner in den 50er Jahren entwickelten neuartigen Skibindung, der sogenannten „Lusser-Bindung“, machte er sich in seinen späten Jahren auch im zivilen Bereich nützlich.

Ein interessanter Name der regionalen Fluggeschichte ist auch Heinz Siemetzki aus dem Illertal. Dass sein ASRO Helikopter erfolgreich geflogen ist, beweisen Filmaufnahmen, die beim vergangenen Abend der Technikgeschichte im Ulmer Stadthaus gezeigt wurden.

Doch obwohl Hans Liebherr ein gewisses Interesse signalisierte und der Protoyp auf der Bundes-Luftfahrtschau ausgestellt wurde, blieb das Projekt im Prototypen-Stadium stecken.

Wie sagt doch ein Sprichwort: „Um mit der Fliegerei ein kleines Vermögen zu machen, sollte man sicherheitshalber mit einem großen Vermögen an den Start gehen“, wie Merkle lachend zitiert. Davon konnte auch der Ulmer Günther Pöschel ein Lied singen, selbst wenn sein Amphibien-Flugzeug „Equator“ heute als echte Innovation im Deutschen Museum in Oberschleißheim steht. Dieser innovative Flieger erhob sich erfolgreich in die Lüfte, und das vom Lande wie auch vom Wasser aus, scheiterte aber letztlich an den finanziellen Hürden der Luftfahrtzulassung.

In einer solchen Aufzählung sollte man keinesfalls Hermann Köhl vergessen, betont Merkle. Der erfolgreiche Pilot und Pionier aus Pfaffenhofen überquerte 1928 als Erster den Atlantik in Ost-Westrichtung - also sozusagen der deutsche Charles Lindbergh. Dazu verwendete Köhl ein modifiziertes Junkers-Flugzeug. In New York erfolgte sein triumphaler Empfang mit einer gigantischen Konfetti-Parade.

Doch Hermann Köhls Ruhm endete recht bald, wie Merkle sagt: „Nach einem ersten Hype in Deutschland legte er sich später mit den braunen Machthabern an und wurde von da an totgeschwiegen.“

„Der Austausch tut gut“

Gesellschaft Seit 25 Jahren besteht die Frauenselbsthilfe Krebs: Das Jubiläum der Ulmer Gruppe wird am Wochenende im Stadthaus gefeiert.

Ein Tabu sei Krebs nicht mehr, sagt Maria Michel. „Aber viele haben noch Hemmungen, darüber zu sprechen.“ Seit über fünf Jahren ist Michel Leiterin der Frauenselbsthilfe Krebs in Ulm, hat 2012 zu der Gruppe gefunden, als sie selbst an Brustkrebs erkrankte. Aus Erfahrung weiß sie: „Es tut gut, sich mit anderen Betroffenen auszutauschen.“ Vielen Frauen hat die Selbsthilfegruppe im Laufe der Zeit geholfen, viele Kontakte sind entstanden – mittlerweile 25 Jahre lang. Am Wochenende wird im Stadthaus das Jubiläum mit vielen Gästen gefeiert.

Gegründet hat sich die Gruppe im Jahr 1999 und schloss sich 2001 der Frauenselbsthilfe an. Von Anfang an dabei und fast 20 Jahre lang das Gesicht der Selbsthilfe war Christa Ranz-Hirt, die für ihr Engagement 2023 mit der Medaille der Stadt Ulm ausgezeichnet wurde. 2020 zog sie sich zurück. „Der Bedarf an der Selbsthilfegruppe ist ungebrochen“, sagt Michel. Jede achte Frau erkranke in Deutschland statistisch an Brustkrebs, über 70.000 Frauen jährlich. Manche Betroffene suchten direkt nach der Diagnose den Kontakt zur Selbsthilfegruppe, andere zum Beispiel erst nach überstandener Chemotherapie. Eine Regel gebe es hierfür nicht, sagt Michel. Auch die Zeitspanne in der Gruppe variiere: Viele kämen über lange Jahre regelmäßig zu den Treffen, andere nur wenige Male. Beides sei gleichermaßen in Ordnung. „Die Bedürfnisse sind hier sehr unterschiedlich. Jede kommt so zu uns, wie sie es braucht.“ Das Alter der Frauen reiche von Anfang vierzig bis Mitte achtzig. Insgesamt sei es eine sehr gemischte Gruppe, sagt Michel, „ein Querschnitt der Gesellschaft“. Die meisten Frauen seien an Brustkrebs erkrankt, einige auch an anderen, meist gynäkologischen Krebsarten.

Im Schnitt besuchten 15 bis 20 Frauen die monatlichen Treffen der Gruppe im Haus der Begegnung. Neben dem Austausch und den Gesprächen gebe es auch Vorträge und Informationen, etwa von Ärzten oder Ärztinnen und anderen Fachleuten. Auch gemeinsame Ausflüge und andere Unternehmungen stünden auf dem Programm.

„Lass dich feiern“

Eigentlich wollte die Selbsthilfegruppe vor fünf Jahren den 20ten Geburtstag groß feiern. Damals kam ihnen die Corona-Pandemie in die Quere, die bereits vorbereitete Veranstaltung fiel letztlich aus. Jetzt soll diese beim „silbernen“ Jubiläum nachgeholt werden. Dabei kann nun auch die Fotoausstellung präsentiert werden, die ursprünglich schon 2020 gezeigt werden sollte und erweitert wurde: Porträts von Frauen aus der Gruppe, ergänzt von Gedichten mit dem Titel „aus der Mitte“. Auch eine bunte Spendenfigur, die „Ladife“ – kurz für „Lass dich feiern“ haben Gruppenmitglieder zu diesem Anlass gearbeitet.

Gefeiert wird am Freitag, 24. Oktober, ab 19 Uhr im Stadthaus. Neben Grußworten von Oberbürgermeister Martin Ansbacher, Professor Wolfgang Janni von der Frauenklinik und Claudia Klein vom Landesverband Frauenselbsthilfe Krebs gibt es auch Musik von einem Rock- und Popchor aus Weißenhorn, Unterhaltung mit Kabarettistin Heike Sauer und Beiträgen der Künstlerin und Autorin Veronika Missel. Der Leiter der Krebs-Beratungsstelle Ulm, Dr. Klaus Hönig, hält zudem einen Kurzvortrag. Der Eintritt ist frei, alle Gäste sind willkommen.

Vier Zimmerinnen gegen Vorurteile

Beruf Was für andere noch ungewöhnlich ist, ist in dem Ulmer Holzbau-Unternehmen Metzger längst normal: Vier Frauen sind hier als Zimmerinnen tätig – und räumen auf mit Klischees.

Sie kommen von der Arbeit, tragen Zunfthosen und sitzen für gewöhnlich nicht hier, im Büro der Zimmerei Metzger in Ulm-Söflingen. Vielmehr sind sie hauptsächlich draußen in luftiger Höhe. Zwei Zimmerer-Gesellinnen und zwei Auszubildende, deren Haltung im Gespräch zeigt: Sie finden es absurd, in der gegenwärtigen Zeit noch über Vorurteile gegenüber Frauen in der Branche sprechen zu müssen. Ihr Handwerk gilt laut Firmeninhaber Wolfgang Metzger als traditionsreicher Königsberuf – und wird auch im 21. Jahrhundert noch von Männern dominiert.

„Es gibt noch Zimmereien, die keine Frauen ausbilden“, kritisiert Nika Wolf. Sie war die erste Frau, die sich bei Metzger beworben hat. Die Gegenargumente zu veralteten Ansichten über Frauen im Handwerk gehen der 25-jährigen Facharbeiterin so schnell nicht aus. Trotzdem sei es auf der Baustelle nicht immer einfach. „Ich bin auch schon gefragt worden, wo der Capo ist“, erinnert sich ihre Kollegin Alina Specchiulli. „Männer zeigen gerne Grenzen für einen auf“, ist Wolfs Erfahrung.

„Männer fragen: Geht’s?“, schiebt Specchiulli hinterher, was in der Gruppe ein Lachen auslöst. Denn die beiden Gesellinnen leiten inzwischen ihre eigenen Baustellen und kennen die zahlreichen Vorurteile, jedoch auch die andere Seite: Respekt und Teamarbeit. „Als Vorarbeiterin hast du das Wort. Die anderen haben mich zu respektieren“, setzt die 23-Jährige entschieden nach. Im Betrieb wüssten alle: Die Kraft kommt durch die Arbeit, unabhängig vom Geschlecht. Entscheidend sei die Motivation.

Vorurteile abbauen

Wolfgang Metzger gibt offen zu, dass er früher selbst Vorbehalte hatte und sich nicht vorstellen konnte, „dass eine Frau diesen Beruf erlernt“. Er leitet den Familienbetrieb in vierter Generation und kommt, obwohl er mittlerweile im Rentenalter ist, jeden Tag ins Büro. Derzeit beschäftigt er einen Meister, sieben Facharbeiter und fünf Azubis. Darunter gleich vier Frauen in der Zimmerei zu haben, ist für ihn eine positive Überraschung.

Dass es langsam mehr werden, dafür sprechen die Schülerzahlen der Berufsfachschule in Ehingen, die auch Metzgers Auszubildende besuchen: Unter 24 Zimmerern aus dem Jahrgang 2025 sind Angaben zufolge drei Frauen, im Jahr davor waren es drei von 32. Von 2019 bis 2021 gab es hier keine Zimmerei-Schülerin, wie die Schule mitteilt. Metzger selbst freut sich generell über eine hohe Nachfrage bei den Ausbildungsplätzen. Trotzdem will er mehr Frauen im Handwerk, speziell in der Zimmerei, erreichen.

Wolf und Specchiulli erzählen, dass sie über männliche Bekannte zu dem Beruf gekommen sind. Den beiden Azubis Veronika Mievshuk und Annukka Lave, habe es wiederum geholfen auf der Internetseite der Zimmerei zu sehen, dass bereits andere Frauen im Betrieb sind. Den Effekt bemerkt Metzger auch privat: Durch die weiblichen Vorbilder hätten sich auf einmal auch seine erwachsenen Kinder für die Zimmerei interessiert.

Risiko und Abenteuer

Lave ist für die Ausbildung aus Thüringen weggezogen, so wie andere fürs Studium. Sie wollte handwerklich, kreativ und mathematisch arbeiten, sagt die 19-Jährige. Für Mievshuk war der Weg ins Handwerk nicht von Anfang an klar, aber ihre vorherige Ausbildung zur Wirtschafterin habe sie gelangweilt, sagt sie. Eine Agentur vermittelte die 24-jährige Ukrainerin schließlich an die Zimmerei zum Probearbeiten, erzählt Metzger, und das „hat gut funktioniert“.

Die vier Zimmerinnen haben aus denselben Gründen Spaß an ihrer Arbeit wie ihre männlichen Kollegen. Sie genießen es am Ende des Tages zu sehen, was sie geschafft haben und quasi ein Haus bauen zu können. „Auch das Risiko und das Abenteuer. Man kann in viele Gebäude rein, in den Metzgerturm oder das Kloster Wiblingen. Manchmal findet man Sachen, alte Schuhe oder Zeitungsartikel. Du siehst alles aus einer anderen Perspektive“, fügt Nika Wolf, die sich besonders für Restauration im Altbau interessiert, begeistert hinzu.

Auf Vorurteile hat sie keine Lust mehr. Ausbildungsmeister würden häufig nur Männer ansprechen und Eltern ihre Töchter eher zurückhalten –  der Beruf sei zu gefährlich. Dabei gelte das für Männer und Frauen gleichermaßen, stellt die Facharbeiterin klar. Es wäre wichtig, modernes Handwerk sichtbarer zu machen, fügt sie hinzu. Immerhin gebe es inzwischen mehr technische Hilfsmittel.

„Ich glaube auch, dass es den Betrieb attraktiver macht, wenn man in der Ausschreibung gendert. Das signalisiert Offenheit“, betont Annukka Lave. Sie will nicht länger überrascht angeschaut werden. Zimmerinnen oder Frauen im Handwerk, das sollte der Gruppe zufolge normal sein und auch so kommuniziert werden. Wolfgang Metzger ist überzeugt, dass sich das Bewusstsein für das Handwerk gerade grundsätzlich ändert und die Zimmerei eine Zukunft hat. Und als Zimmerer und Chef mit über 45 Jahren Erfahrung ist er überzeugt, „dass das jetzt erst der Anfang ist für Frauen“.

Kommentar

Lasst die Profis ran!

Besen und Schrubber raus! Hat die Schulglocke geklingelt, sollen Schüler loslegen mit putzen, stellt sich der OB von Schwäbisch Gmünd vor. Für diesen Vorschlag gibt es nur einen richtigen Ablageplatz: den Papierkorb.

Ein Saubermann hat eine Idee hinausposaunt, die in Ulm bei Experten in Sachen Schule lediglich für Kopfschütteln sorgt. Das ist gut so, denn dass Geld gespart wird, wenn Schulen von Schülerhand gereinigt werden, dürfte sich als Milchmädchenrechnung erweisen.

Zum einen ist die Realität an Ulmer Schulen längst so, dass Schüler mit Hand anlegen, ob bei der Mülltrennung, beim Fegen, beim Müllaufsammeln auf dem Schulhof. Dass Schüler etwas für die Gemeinschaft tun, gehört für viele Schulleiter und Lehrkräfte selbstverständlich zum Erziehungsauftrag. Wer das nicht sehen will, hat keine Ahnung davon, was an Schulen heutzutage gelebt wird.

Zum anderen bleibt der Vorschlag von putzenden Schülern völlig vage. Ist das rechtlich überhaupt in Ordnung, wenn Schüler nach Schulschluss dort regelmäßig Staubsauger und Schrubber bedienen? Das Schulgesetz sagt etwas anderes. Klar ist, dass Kinder keine Reinigungskräfte ersetzen können und schon gar nicht mit Chemikalien hantieren sollen, die in manchen Schulklos vonnöten sind. Insofern ist der Vorschlag wahrscheinlich von Anfang an dazu gedacht, für Aufregung zu sorgen und die Aufmerksamkeit auf finanziell klamme Kommune zu lenken. Das ist gelungen. Auf seinen Wortgehalt hin geprüft, gibt es nur einen richtigen Ablageplatz für diesen Vorschlag: den Papierkorb.

Turmareal erneut vor Versteigerung

Justiz 1000 Quadratmeter Bauland und 100 Tiefgaragenstellplätze kommen im vierten Anlauf unter den Hammer.

Neu-Ulm. Wäre auf der Fläche ein Wohnhaus erlaubt, dann würden sich dort vielleicht bereits die Krane drehen. So bekommt man es schon länger zu hören, wenn man mit Architekten aus der Region über Grundstück für den geplanten Südstadtturm spricht. Wie berichtet, versucht die Sparkasse Neu-Ulm/Illertissen die rund 1000 Quadratmeter an der Memminger Straße per Zwangsversteigerung loszuwerden, drei Anläufe sind allerdings ergebnislos geblieben – unter anderem oder vor allem, weil dort nur ein 13-geschossiges Bürohochhaus errichtet werden darf. Nun startet die Bank den vierten Versuch.

Am Mittwoch, 21. Januar 2026, wird um 9 Uhr in Saal 103 des Amtsgerichts Neu-Ulm erneut der Fall „gewerblich genutztes Grundstück, Kfz-Stellplatz (Tiefgarage), Memminger Straße 2“ aufgerufen. Die Premiere im Januar 2024 war erfolglos verlaufen: Es gab keinen einzigen Bieter. Der zweite Termin, anberaumt im März 2024, wurde kurzfristig abgesagt. Beim dritten Anlauf im März 2025 gab ein Anwalt, der seinen Namen den Medien gegenüber nicht nennen wollte, ein Gebot in Höhe von einer Million Euro ab. Das war freilich ein rein taktischer Schachzug. Denn es galt damals noch die 5/10-Regel. Diese besagt: Wer weniger als die Hälfte des Verkehrswertes für das Grundstück und die damit verbundenen gut 100 Tiefgaragenstellplätze bietet, der bekommt vom Amts wegen keinen Zuschlag. Den Verkehrswert hatte ein Gutachter auf rund 4,8 Millionen Euro taxiert.

Gericht könnte Zuschlag erteilen

Für den nächsten Termin, da ja im vorhergehenden Aufruf der Sache ein Gebot abgegeben worden ist, wird die 5/10-Grenze vom Amts wegen nicht mehr angewendet. Dies bedeutet aber nicht, dass jedes Gebot von der Sparkasse akzeptiert werden muss. Ob der Bieter vom März-Termin im Januar erneut nach Neu-Ulm kommt, ließ er offen. Die Frage, ob er ein tatsächliches Interesse an dem Grundstück hat, beantwortete er damals so: „Es war‘s mir jedenfalls wert, dass ich heute hierhergekommen bin.“

Das Grundstück, das die Sparkasse Neu-Ulm/Illertissen loszubekommen versucht, stammt aus der Insolvenzmasse des Ulmer Bauträgers Realgrund. Dieser hatte sich mit dem Südstadtbogen verhoben, musste Insolvenz anmelden. Den Südstadtbogen an sich, mehrere Wohnhäuser entlang des Bahntrogs, wurden von den Investoren mithilfe eines Projektsteuerers fertiggestellt. Zahlreiche Wohnungen sind inzwischen bezogen, das Turm-Grundstück aber liegt weiterhin brach.

Stadt billigt Pufferspeicher

Energie In Neu-Ulm setzen die SWU auf Flusswasser-Wärmepumpen. Dafür braucht es Hochbehälter.

Neu-Ulm. Schon 2027 sollen die Anlagen laufen und einen Beitrag für eine treibhausgasfreie Wärmeversorgung von Neu-Ulmer liefern: An der Donau auf Höhe des Edwin-Scharff-Hauses (ESH) sowie bei Offenhausen soll jeweils eine Flusswasser-Wärmepumpe gebaut werden. Viele Details zu diesem Projekt der Stadtwerke Ulm/Neu-Ulm (SWU) sind bereits vorgestellt worden, nun steht auch das Erscheinungsbild fest.

Der Neu-Ulmer Bauausschuss legte in seiner jüngsten Sitzung fest, wie die bis zu 17 Meter aufragenden Pufferspeicher aussehen sollen. Demnach sollen beide zylinderförmigen Gebäude in einer „Wasser-Optik“ gestaltet werden. Wie die vorgelegten Visualisierungen zeigen, erinnert das ein wenig an ein Aquarium – es wirke „offen und freundlich“. Der Speicher für die Entnahmestelle ESH entsteht auf dem Parkplatz des Kongresszentrums an der Silcherstraße. Dort wird zudem eine hell gestaltete „Energiezentrale“ errichtet. In Offenhausen bauen die SWU den Speicher neben das Hallenbad an der Kantstraße. Die dazugehörige „Energiezentrale“ bekommt eine Holzfassade.

Wie Stadtbaudirektor Markus Krämer berichtet, seien diese von den Fachleuten in der Verwaltung favorisierten Varianten auch in einer Infoveranstaltung für die Anwohner auf Zustimmung gestoßen. „Es war eine sehr angenehme Veranstaltung, es gab keinerlei Konflikte“, berichtete Krämer. Eine erst angedachte Begrünung aus Kostengründen aussortiert worden. Nicht alle Stadträte wollten da mitgehen. Christina Richtmann (FWG) meinte, grün angestrichen, wären die Zylinder zwischen den Bäumen nicht wirklich aufgefallen. Krämer widersprach: Die Bäume seien ja nur in der warmen Jahreszeit grün, ansonsten würde der Speicher dann „eher seltsam aussehen“. OB Albsteiger sah es praktisch: „Am Ende ist es nur eine Farbe, im Zweifelsfall kann man drüberstreichen.“

Mithilfe der Anlagen kann ein gasbetriebener Kessel im Awo-Seniorenzentrum nahe der Silcherstraße sowie ein weiterer, ebenfalls mit Erdgas befeuerter Kessel im Hallenbad ersetzt werden. Dadurch könnten pro Jahr 2500 Tonnen an CO2 eingespart werden. Bis 2040 müssen die SWU ihr Fernwärmenetz komplett klimaneutral aufgestellt haben.

Schömig strebt fünfte Amtszeit an

Kommunalwahl Die FDP Neu-Ulm bietet bekannte Bewerber auf. Einen eigenen OB-Kandidaten gibt es nicht.

Neu-Ulm. Nähme man die Zahl der Stadträte als Grundlage, dürfte die FDP in Neu-Ulm keine große Rolle spielen: Mit nur noch zwei Vertretern im Kommunalparlament (es waren schon mal doppelt so viele) reicht es für die Liberalen nicht einmal zur Fraktionsstärke – dafür gilt der Begriff „Gruppe“, was obendrein weniger weitreichende Rechte mit sich bringt. Und dennoch bringen die beiden im sozialliberalen Spektrum ihrer Partei angesiedelten Stadträte Alfred Schömig und Günter Gillich seit Jahren einiges in Bewegung. Auch bei der Kommunalwahl 2026 hofft die FDP Neu-Ulm, erneut genug Wählerinnen und Wähler von sich überzeugen zu können. Obwohl anders als im Jahr 2020 kein zugkräftiger Oberbürgermeister-Kandidat aufgestellt wird.

Schömig führt jedenfalls die kürzlich aufgestellte Wahlliste der FDP Neu-Ulm an. Der Mediziner (Jahrgang 1955) hat im kommenden Jahr vier Amtszeiten hinter sich und will es noch mal wissen. Schon 2020, damals OB-Kandidat seiner Partei, antwortete er auf die Frage, warum er angesichts eines rauer werdenden gesellschaftlichen Klimas trotzdem weiterhin Politik machen wolle: „Aus Überzeugung.“ Und daran, das vermittelt Schömig unisono, hat sich bis heute nichts geändert.

Bundestagskandidat dabei

Zweitplatzierte auf der FDP-Liste ist ebenfalls eine bekannte Bewerberin: Christine Wiringer. Sie kommt aus Burlafingen und leitet eine Kita in Weißenhorn. Schon 2020 sagte sie: „Mitreden, mitentscheiden, Einfluss nehmen — das beschreibt meine Grundmotivation, mich ehrenamtlich und politisch zu engagieren.“ Stadtrat Günter Gillich, Polizeihauptkommissar im Ruhestand, steht als Nächster auf der Liste. Auf ihn folgt Henrik Hecht. Er hatte im diesjährigen Bundestagswahlkampf für die FDP im Stimmkreis Neu-Ulm kandidiert. „Weil unser Land Veränderung braucht.“ Der 30-Jährige arbeitet als Ingenieur bei Hensoldt. Auf den weiteren Listenplätzen finden sich viele bekannte Namen aus dem FDP-Umfeld. Auffällig: Florian Schuster, 2020 noch ein Aktivposten der Liberalen und damals auf Listenplatz 4, ist gar nicht mehr dabei. Ihm fehle inzwischen vor allem die Zeit für politisches Engagement, sagte der Offenhausener auf Anfrage.

Den Verzicht auf einen eigenen OB-Kandidaten hatten Alfred Schömig und Günter Gillich so erklärt: Angesichts der politischen Kräfteverhältnisse wäre das kaum sinnvoll. Wie zu hören ist, könnte man sich aber vorstellen, einen Bewerber einer anderen Partei zu unterstützen, wenn dieser wie die FDP „konstruktive Politik“ machen wolle.

Licht-Show in der St. Johannes-Kirche

Freizeit Multimedia-Event „Genesis“ hat am 31. Oktober Premiere in Neu-Ulm.

Neu-Ulm.Das Zürcher Künstlerkollektiv Projektil verwandelt ab Ende Oktober die Gewölbebögen der Kirche St. Johannes in Neu-Ulm in ein raumhohes 360-Grad-Kunstwerk aus Licht, Klang und Bewegtbild. Unter dem Titel „Projektil presents: Genesis“ wird die immersive Lichtshow in Neu-Ulm gezeigt. Nach einer Tour durch Europa kommt die Show nun auch nach Neu-Ulm. Für die 30-minütige Veranstaltung werden die historischen Mauern und Gewölbe der Kirche mit hochauflösenden Projektionen, Animationen und Musik bespielt. Die Show erzählt die Entstehung der Erde auf spektakuläre Weise – von den ersten Lichtstrahlen bis zu den Wundern der Natur und der Vielfalt des Lebens. „Immersiv“ beschreibt einen Effekt, bei dem der Betrachter in eine multimediale Illusion aus Bild und Ton eintaucht. Durch ein 3D-Mapping-Projektionssystem können Inhalte wie Grafiken, Animationen, Bilder oder Videos auf dreidimensionale Objekte projiziert werden, sodass eine besondere Atmosphäre entsteht. Die 30-minütige Installation umhüllt den Betrachter mit animierten Bildern und sphärischen Klängen.

Das Programm startet am 31. Oktober, momentan sind Tickets bis Mitte Dezember buchbar. Die Veranstaltung ist für Menschen jeden Alters geeignet. Für Familien sind die ersten Slots des Tages als speziell familienfreundlich gekennzeichnet.

Außerdem darf man bei der Show auch Fotos und Videos machen und diese sogar auf Social Media teilen – allerdings ohne Blitzlicht. Professionelle Fotoausrüstung und/oder Stative sind nicht erlaubt, ebenso wenig wie Alkohol und offene Getränke.

Zukunft des Herbstfests ungewiss

Karusselltage Nach der verregneten Premiere gab es einen zweiten Anlauf bei gutem Wetter. Eine dritte Auflage ist aber fraglich.

Ulm. Vor zwei Jahren wagten die Ulmer Karusselltage ihre Premiere – und fielen prompt ins Wasser. An acht von zehn Tagen regnete es unaufhörlich, viele Besucher blieben fern. Dennoch ließen sich die Schausteller und Organisatoren nicht entmutigen. „Viele haben gefragt, ob wir es nicht doch nochmal machen wollen“, berichtete Veranstalter Oliver Fischer. Also wagte sich das Team an die zweite Auflage – mit mehr Wetterglück: Die diesjährigen Karusselltage vom 10. bis 19. Oktober wurden von goldenem Herbstwetter begleitet.

„Wir hatten einmal den Worst Case mit Dauerregen, jetzt den Best Case mit Sonnenschein. Das ist eine gute Grundlage für einen Vergleich“, sagt Fischer. Sein Resümee fällt differenziert aus: An den Wochenenden strömten viele Besucher auf den Festplatz, die Fahrgeschäfte waren gut besucht. An den Wochentagen hingegen blieben die Besucherzahlen weit hinter den Erwartungen zurück. Besonders enttäuschend für Fischer: „Gerade an den Tagen mit Aktionen wie Familientag oder Gentlemans Night hätten wir uns mehr Zuspruch gewünscht. Denn an diesen Tagen hätten die Besucher einiges sparen können, wo es doch oft heißt, Volksfeste seien so teuer.“

Neue Attraktionen wichtig

Die Frage, ob die Karusselltage im kommenden Jahr eine dritte Auflage erleben, ist derzeit noch offen. „Ich bin jetzt mitten in der Planung für das Sommervolksfest. Wie es im Herbst weitergeht, hängt stark davon ab, wie das Fest bei den Schaustellern angekommen ist“, erklärt Fischer. In Zeiten, in denen vielerorts Volksfeste wegen steigender Kosten, strengerer Sicherheitsauflagen oder fehlender Flächen aus dem Stadtbild verschwinden, ist die Begeisterung unter den Schaustellern groß: „Viele haben uns gesagt, wir sollen unbedingt dranbleiben.“

Einige Fahrgeschäft-Betreiber haben bereits für das kommende Jahr zugesagt. Doch ob das reicht, um ein abwechslungsreiches Fest auf die Beine zu stellen, bleibt abzuwarten. Denn ein gewisser Wechsel bei den Attraktionen ist wichtig, um die Besucher immer wieder zu begeistern. Der Blick in die Zukunft bleibt bei Oliver Fischer vorsichtig optimistisch: „Ich würde gerne eine dritte Auflage machen. Aber dafür brauchen wir den Zuspruch von Besuchern und Schaustellern“. Während das Sommerfest in Ulm bereits eine feste Größe ist, muss sich der Karussellherbst noch etablieren.

Zwei Tage nach dem Fest ist der Volksfestplatz bereits wieder leer, die letzten Schwertransporte sind unterwegs zum nächsten Event. Ob sie im kommenden Herbst wieder nach Ulm zurückkehren, entscheidet sich in den kommenden Wochen..

Wohin

BÜHNEN

Ulm

Theater Ulm: 20 Idomeneo, Dramma per musica in drei Akten

Lazaruskirche Christengemeinschaft: 17.30 Die wunderschöne Elena und der Jäger Andrej

MUSIK

Ulm

Canapé Café, Söflinger Straße 158: 19.30 Swing, Jazz and more, Annette Schmidt (Gesang und Ukulele), Jürgen Burkart (Gesang und Gitarre)

Musikschule der Stadt Ulm, Marktplatz 19: Konzertsaal: 19 Virtuoso!, Kammerkonzert der Musikschule der Stadt Ulm

Roxy, Schillerstraße 1/12: Cafébar: 20 Cara – Celtic Folk at its Best

Stadthaus, Münsterplatz 50: 20 Felix Klieser Trio

Region

Illerberg, Altes Sportheim: 20 Eva & Friends

Pfaffenhofen, Fiddler‘s Green Irishpub: 19.30-22.15 Jax Hollow Band (Trio USA )

FÜHRUNGEN

Ulm

Bundesfestung: aktuelle Informationen zu den Führungen unter: www.festung-ulm.de

Tourist-Information Ulm/Neu-Ulm, Stadthaus am Münsterplatz 50: 10-11.30, 14.30-16 Stadtführung mit Besichtigung des Münsters

Treff Gerberhaus, Weinhofberg 9: 21-22.30 Nachtwächter-Führung, Erlebnisführung im historischen Gewand, Anmeldung erbeten, Tourist-Information Ulm/Neu-Ulm

LITERATUR

Ulm

Haus der Begegnung, Grüner Hof 7: 19.30 Die Deutsch-Israelischen Studiengruppen und die frühen studentischen Kontakte mit Israel, Autorenlesung Jonas Hahn

VORTRAG, DISKUSSION

Ulm

EinsteinHaus, vh Ulm, Kornhausplatz 5: 18 Paranoide Schizophrenie: zwischen Realität und Wahnsinn, Vortrag Iris Zimmermann, Erdem Aktas, Claudia Schulz; Club Orange: 19 Zwischen Frust und Rückzug: Was gefühlte soziale Ungleichheit bewirken kann, Vortrag Felix Jäger

Haus der Begegnung, Grüner Hof 7: 19 Verzaubert leben Eine Roadmap zum Heiligen, Vortrag

Kinder- und Familienzentrum, Schaffnerstraße 18/1: 19-21.30 Geschwister: Liebe und Streit inklusive!, Vortrag Petra Baumgärtner-Mader; Info/Anm. Tel. (0731) 920 60 20 oder keb.ulm@drs.de

Stadt- und Kinderbibliothek: 19.30 Vortrag: Mein liebes Bücher-Vorräthlein, 300 Jahre Bibliotheksstiftung Dr. Johann Franc

Region

Attenhofen, Landgasthof Hirsch: 19.30 Ursachenforschung – vom Obduktionstisch zum Dunkelfeldmikroskop, Vortrag Dr. med. Ute Krüger

Laichingen, Altes Rathaus: 20 Betrug im Netz & Sicherheit zuhause, Vortrag POK Reiner Schneider

Laichingen, Stadtbücherei: 19 Gemeinsam statt einsam, Vortrag Sascha Ersinger

KINO

Ulm

Mephisto: Amrum 15.10, 17.30, 19.45; Jane Austen und das Chaos in meinem Leben (OmU) 17.20; Maria Reiche: Das Geheimnis der Nazca-Linien 15.15; Nur für einen Tag (OmU) 19.30

Xinedome, Am Lederhof 1: A Big Bold Beautiful Journey 18.15; After the Hunt 20.30; After the Hunt (OV) 17.30; Conjuring 4: Das letzte Kapitel 20.45; Das Kanu des Manitu 14.45, 17, 19.30; Demon Slayer: Kimetsu No Yaiba Infinity Castle 20.15; Die Gangster Gang 2 14.45; Die Schlümpfe: Der große Kinofilm 14.45; Die Schule der magischen Tiere 4 15.15, 16; Doras magische Meerjungfrauen Abenteuer 14; Gabby‘s Dollhouse: Der Film 15.15; Good Fortune – Ein ganz spezieller Schutzengel 15.30, 17.30, 20; Momo 15, 17, 19.15; One Battle After Another 17; Tron: Ares 17; Tron: Ares 3D 19.45

Neu-Ulm

Dietrich-Theater, Marlene-Dietrich-Straße 11: A Big Bold Beautiful Journey 17.40; All das Ungesagte zwischen uns – Regretting You 19.30; Alles voller Monster 15.15, 17.30; Bluey im Kino: „Küchenspaß“-Kollektion 15.15; Conjuring 4: Das letzte Kapitel 20.45; Das Kanu des Manitu 15.30, 17.15, 18, 20.20; Demon Slayer: Kimetsu No Yaiba Infinity Castle (OmU) 19.20; Die Gangster Gang 2 15.20; Die Schule der magischen Tiere 4 14.45, 15.30, 16.40, 17.20; Downton Abbey: Das große Finale 20; Gabby‘s Dollhouse: Der Film 15; Ganzer halber Bruder 17.25; Good Fortune – Ein ganz spezieller Schutzengel (OV) 19.45; Momo 16.40, 18.40; One Battle After Another 19.40; SimsalaGrimm Mitmachkino 15.20; Tafiti – Ab durch die Wüste 15.30; The Smashing Machine 19.45; Tron: Ares 15.30, 20.20; Tron: Ares 3D 17.45; Zweigstelle 20.20

AUSSTELLUNGEN

Ulm

„Die Einsteins“ – Museum einer Ulmer

Familie, Weinhof 19: 11-17

BEGE Galerie, Galerie am Saumarkt: 10-12, 14-18 Stippvisite mit Patrizia Casagranda

Donauschwäbisches Zentralmuseum: 11-17 Donau. Flussgeschichten, interaktiv gestaltete Erlebnisausstellung; 11-17 Donauschwaben. Aufbruch und Begegnung; 11-17 Lifeline – Dieter Mammel

EinsteinHaus, vh Ulm: 8-22 Albert Einstein – Fotos aus seinem Leben; 8-22 Einmischung erwünscht – Geschichte der vh Ulm; 9-13, 14-17 Fotoausstellung: Blick – Bewegung – Klick; 8-22 Ulmer DenkStätte Weiße Rose – „wir wollten das andere“; 8-22 Plakate von Otl Aicher

Galerie „pro arte ulmer kunststiftung“, Hafengasse 19: 14-18 Peter Degendorfer: Ansichten – Heinz-Dieter Zimmermann: Interferenzen

Galerie Am Zeughaus 14: Decollagen M. Krampen, Fotografien R. Semmler, Tel. (0731) 233 82

Galerie Ärztliche Kunst, Magirusstraße 49: 8-17 Stoffwechsel – Malerei Petra Buchwald

Galerie Tobias Schrade, Auf der Insel 2: 13-18 Improvisierte Gegenwart

GenerationenTreff, Grüner Hof 5: 9-18 „Wolkenformationen“ – experimentelle Malerei

Haus der Stadtgeschichte, Schwörhaus, Gewölbesaal: 11-17 300 Jahre Bibliotheksstiftung Dr. Johann Franc (1649-1725) – Medizin und Wissenschaft am Ende des Barockzeitalters

HfG-Archiv, Am Hochsträß 8: 11-17 Hochschule für Gestaltung Ulm – Von der Stunde Null bis 1968; 11-17 Programmierte Hoffnung. Architekturexperimente an der HfG Ulm

HfG – Hochschule für Gestaltung, Am Hochsträß 8: 8-18 Gefährdete Arten – Update 2025: Erhalt vs. Bestand in Baden-Württemberg

Kunstraum West, Söflinger Straße 145: 9-13

Acrylarbeiten Hans-Uli Mayer

Kunstverein, Kramgasse 4: 14-18 Everybody’s in the Room Again, Ellen Akimoto

Landratsamt Alb-Donau-Kreis: 8-12.30 Ausdruck & Austausch, Kunstgruppe Ulm

m25, Münsterplatz 25: Erlebnisraum: 14-18 Ausstellung der Münsterbauhütte

Museum Brot und Kunst: 10-19 Delikatessen. Zwischen Kunst und Küche

Naturmuseum, Kornhausgasse 3: 10-16 Heimische Schmetterlinge

RKU – Universitäts- und Rehabilitationskliniken, Oberer Eselsberg 45: 9-19 Hans Liebl – Grafiker und Maler

Stadthaus: 10-18 Demokratie auslösen: Sicherheit Fotowettbewerb für junge Menschen; 10-18 Nikita Teryoshin – Nothing Personal. The Back Office of War 2016 – heute; 10-18 Radio Garden; 9.30-18 Unterirdisch!, Was unter dem Münsterplatz verborgen lag

Trollingerweg 10, Eselsberg: 14-16 „dialoguing@rts“ – Künstlerisches EU-Projekt

Neu-Ulm

Edwin Scharff Museum, Petrusplatz 4: 13-17 Ernst Geitlinger – Gemälde und Arbeiten auf Papier; Kindermuseum: 13-17 „was DU alles kannst“, Mach-Mit-Ausstellung

Kunstzone Pfuhl, Adlerstraße 6: 16.30-19.30 „Holz – Farbe – Ton“, Bilder und Objekte

Petruskirche: 9-16 Was ist der Mensch – Installation von Klaas Kloosterboer

Rathaus, Augsburger Straße 15: 8-12.30 Geologische Sammlung

Stadtbücherei: 10-18 „Hände, die Schreiben lernen“ – Fotoausstellung der bfz gGmbH

Straßer Weg 4, Steinheim: Kunst am Bauzaun – 24/7 Neues LEBEN – Markus Bahner

Region

Blaubeuren, Urgeschichtl. Museum: 10-17 Das Mammut und der Höhlenlöwe vom Vogelherd?

Erbach, Stadtbücherei: 10-18 Farbwelten – Renate Schobner-Hadamitzky, Malerei und Grafik

Roggenburg, Waldpavillon am Parkplatz 3: 9-17 Flechten – faszinierende Lebenskünstler

Vöhringen, Gemälde Galerie Atelier Höb, Am Langen Bach 7: Gemälde

MUSEEN

Ulm

„Die Einsteins“ – Museum einer Ulmer

Familie, Weinhof 19: 11-17

Kloster Wiblingen, Basilika St. Martin: 9-18; Bibliotheksaal / Museum im Konventbau: 10.30-16

Museum Brot und Kunst: 10-19

Region

Blaubeuren, Badhaus der Mönche und Heimatmuseum, Klosterhof 11: 10-17

Blaubeuren, Urgeschichtliches Museum: 10-17

Illertissen, Museum der Gartenkultur: 10-17

MESSEN, MÄRKTE

Ulm

Münsterplatz: 7-13 Wochenmarkt

Neu-Ulm

Familienzentrum, Kasernstraße 54: 16-19 Feierabendflohmarkt mit DJ

Petrusplatz: 7-13 Wochenmarkt

Region

Blaubeuren, Kirchplatz: 7.30-12.30 Wochenmarkt

ÖFFNUNGSZEITEN

Ulm

Dokumentationszentrum Oberer Kuhberg, Büchsengasse 13: Archiv und Bibliothek: 9-17

Haus der Stadtgeschichte, Weinhof 12: Lesesaal im Schwörhaus: 8.30-12, 13-17; Lesesaal Pionierkaserne: 8.30-11.30

HfG-Archiv, Am Hochsträß 8: 9-17 Anmeldung Tel. (0731) 161 43 70 oder hfg-archiv@ulm.de

Medienstelle im Evang. Bildungswerk Alb-Donau, Grüner Hof 7: 15-18

Minigolfanlage, Friedrichsau: 14-19

Stadt- und Kinderbibliothek: 10-19; Böfingen: 14.30-17.30; Eselsberg: 14.30-18; Weststadt: 14.30-18; Wiblingen: 14.30-17.30

Tourist-Information Ulm/Neu-Ulm, Stadthaus am Münsterplatz 50: 9.30-18

Westbad, Moltkestraße 30: 7-21.30

Neu-Ulm

Donaubad, Erlebnisbad: 10-22

Hallenbad, Kantstraße 4: 13-14.30 nur Frauen; 14.30-20

LeihBar im Haus der Nachhaltigkeit, Augsburger Straße 23 – 25: 10.30-12

Schildkröten- und Reptilienzoo, Brunnenweg 46: 10-18

Stadtbücherei, Steubenstraße 19: 10-18; Zweigstelle Pfuhl, Platzgasse 8: 14.30-18

Region

Blaubeuren, Hallenbad: 10-20.30

Blaubeuren, Kloster: 10-17

Blaubeuren, Tourist Information: 10-17

Blaustein, Bad Blau: 10-21

Dornstadt, Hallenbad: 9-13, 14.30-20.30

Erbach, Kaufhaus „Schiene 1“: 14-18 Gebrauchtes trifft Nachhaltigkeit

Illertissen, Nautilla-Freizeitbad: 9-22

Kellmünz, Archäologischer Park Caelius Mons: 10-17

Laichingen, Kleinschwimmhalle: 16-17.30 Frauenschwimmen, 17.30-21

Langenau, nauBad: 6-8, 13-18

Oberelchingen, Hallenbad: 15-20

Senden, Minigolf im Stadtpark: 14-20

Senden, See- und Hallenbad: 9-17

Vöhringen, Spielpark Rue de Vizille: 9-17

Westerheim, Alb-Bad: 6-8 Frühschwimmen, 15-20.30

KINDER, JUGENDLICHE

Ulm

Altes Theater, Wagnerstraße 1: 10.30 Das Traumfresserchen (ab 6 Jahren), JUB

Erstes Ulmer Kasperletheater: 15 Kasperle und das geheimnisvolle Drachenei (ab 2 Jahren)

Theater Mücke, Obere Donaubastion: 10 Funkelkiste (ab 3 J.), claudia@theater-muecke.de

Neu-Ulm

Edwin-Scharff-Haus: 14-14.50, 16-16.50 Pettersson & Findus – Wie Findus zu Pettersson kam

SONSTIGES

Ulm

Ecke Obere Hirschstraße/Münsterplatz: 19 Solidaritätskundgebung für die Ukraine

Hirschstraße, Höhe Neuer Brunnen: 17-17.30 Ulmer Friedensmahnwache

Roman

Das hat mich geärgert. Weil, das stimmt überhaupt nicht. Ich habe Angst vor Gott im Paradies. Das hat der Onkel Eugen genauso wenig verstanden wie Mama.

Wir sind dann ins Wohnzimmer gegangen. Dort stand ein riesiges Puppenhaus. Das hat mal Gesine gehört. Ich wollte sofort spielen. Aber Onkel Eugen hat die Bibel rausgeholt und sich neben Mama auf das Sofa gesetzt. Und dann hat er gesagt, er würde das gerne verstehen. Ob ich erlaube, dass er uns die Stelle mit Gott im Paradies vorliest? Ich habe keine Angst, wenn Onkel Eugen und Mama zusammen sind.

Also.

Eva will die leckeren Äpfel nicht essen. Weil Gott gesagt hat, davon kann man krank werden. Aber die Schlange sagt, das stimmt gar nicht. Gott ist ein Lügner. Die Äpfel machen einfach nur schlau. So schlau wie Gott. Dann weiß man nämlich, was das Gute und was das Böse ist. Mama hat gesagt, ich soll auch mehr Äpfel essen. Damit ich schnell schlauer werde.

Am Abend, als es kühler wurde, hörten sie, wie Gott, der HERR, durch den Garten ging. Da versteckten sich der Mensch und seine Frau vor Gott zwischen den Bäumen. Aber Gott rief nach dem Menschen: „Wo bist du?“

Und das ist die Stelle.

Eugen und Mama haben das immer noch nicht verstanden. Also habe ich es erklärt. Eva und ihr Mann, die haben was angestellt. Oder nicht, das ist nämlich egal. Weil, Gott ist sauer. So richtig doll sauer. Und er ist Gott, ja? Also verstecken sich die Menschen im Gebüsch. Im Paradies, da kann man sich bestimmt gut verstecken! Aber es hilft nichts. Der Herr geht durch seinen Garten. Und er sucht nach ihnen. Der merkt, dass die sich versteckt haben. Das ist ihm gar nicht egal, das macht ihn noch wütender. Er will sie finden. Und die Menschen hören, wie er durch den Garten geht.

Sie hören seine Schritte, bumm, bumm, bumm.

Da hat die Mama mir einen Kuss gegeben. Und Onkel Eugen hat mich ganz lange angeguckt. Dann hat er gesagt, dass er das jetzt versteht. Und dann durfte ich endlich mit dem Puppenhaus spielen.

Onkel Eugen hat gesagt, vielleicht schenkt mir Gesine das Puppenhaus. Die ist schon groß und braucht das bestimmt nicht mehr. Dann haben sich die Mama und Onkel Eugen auf das Sofa gesetzt und vorgelesen. Ich habe extra ganz leise gespielt, um sie nicht zu stören. Die Stimme von Mama hat geklungen wie eine Geige. Und die Stimme von Onkel Eugen auch. Das war schön. Zwei Geigen. Einmal habe ich gedacht, die Mama weint. Als ich hingeguckt habe, hat sie aber gelacht. Das gibt’s!

Es ist schon dunkel geworden, da haben die Sirenen geheult. Das fand ich sehr schade. Weil es doch gerade so schön war. Ich wollte nicht in den dummen Keller. Ich wollte nicht, dass der Abend aufhört. Mama und Onkel Eugen haben sich kurz angeguckt. Und dann haben wir beschlossen, dass wir heute auch davor mal keine Angst haben. Ausnahmsweise, hat Mama gesagt. Ausnahmsweise lassen wir uns einen schönen Abend mal nicht von den Sirenen kaputtmachen. Also sind wir im Wohnzimmer geblieben. Ich habe Onkel Eugen gesagt, Sirenen sind Instrumente zum Blasen. Das wusste der noch gar nicht. Mama hat mich gefragt, was für eine Tonart eine Sirene hat. Darüber habe ich noch nie nachgedacht.

Ich kann gar kein Klavier, aber ich höre ja die Töne. Mama und Onkel Eugen sitzen auf dem Sofa und hören mir zu, wie ich den Sirenen zuhöre. Mama hat ihren Kopf an die Schulter von Onkel Eugen gelegt. Sie hat rote Backen. Er ist frische Luft. Das finde ich schön.

Mir fällt auf, dass das Klavier ein Schlaginstrument ist. Darüber habe ich auch noch nie nachgedacht. Ich mag es, wenn beim Denken plötzlich neue Sachen auftauchen. Sachen, die vorher noch gar nicht da waren.

Ich lausche auf die Sirenen und schlage die Tasten dazu an. Ich höre ganz genau hin. Da ist noch ein anderes Geräusch, wird langsam lauter. Es klingt wie Gott, der durch das Paradies geht und seine Menschen sucht, bumm, bumm, bumm.

Das Zugrundegehen ringsum geht Uta schon nichts mehr an. Sie stillt ihren Durst am Neptunbrunnen. Das Licht war rot, jetzt wird es ringsum grün. Das Wasser ist lauwarm, die Luft glutheiß.

Fortsetzung folgt

© Klett-Cotta, Stuttgart

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