Ein bisschen was aus dem Leben
Kulturstadel Hüttisheim Der Musikkabarettist Bewie Bauer überzeugt mit Parodien und Songs zur herzförmigen Gitarre.
In wenigen Wochen wird er 50. Und so nennt der Musikkabarettist Bewie Bauer sein aktuelles Programm einfach „Ein Teenager wird 50“. Und ebenso einfach erklärt sich der sonderbare Vorname des Künstlers, der eigentlich Martin heißt und als Jüngster von sechs Buben in einer Erdinger Musikerfamilie aufgewachsen ist. „Bewie“ bedeutet nichts weiter als „B“ wie der erste Buchstabe des Nachnamens.
In seinem Programm ging es aber nicht immer so einfach zu. Bauer trat nicht nur als Junggebliebener auf, der bestens Gitarre spielen kann. Er wechselte auch in Rollen wie den Veranstalter Georg Schellenberger vom Verein Kunst Kultur Klang e. V., den schwurbelnden Klassenkameraden Speckie, den Puchinger Bürgermeister Hans Rampfinger und Heiner Lauterbach.
Nachdem das Publikum verschiedene Stufen des Beifalls üben konnte, trumpfte Bauer gleich mit seinem Song „Wer hat dem ins Hirn neigschissen?“ auf, den er mit seiner herzförmigen Gitarre zum Besten gab. Apropos Gitarren: Dafür hat er offenbar ein großes Faible, denn für jede Ex-Geliebte kaufte er sich eine weitere Gitarre, die nun zu hunderten seine Wohnung zieren. Außerdem leide er an Weißkittelhypertonie, einer wirklich existierenden Erkrankung, die den Blutdruck steigen lässt, sobald man ein Arztzimmer betritt. Deshalb verkleidet sich nun sein Doktor, wenn ein Termin ansteht.
Zumeist mit Geschichten aus seinem Leben ging es munter weiter. Er habe lieber Narben des Lebens auf seiner Haut als Tattoos, sang er ebenso überzeugend wie „Ich kann alles nur ein bisschen“. Und nach vielen vergeblichen Dates habe er sich ein Bein glattrasiert, um nachts wenigstens das Gefühl zu haben, er liege neben einer Frau.
Nach dem wunderbar parodierten Karl Lauterbach und dem unverständlich nuschelnden Bürgermeister wurde Bauer ernst, als er von Organspenden redete, die er aufgrund persönlicher Erfahrung unterstützt. Und bevor der Hüttisheimer Veranstalter dem Künstler mit großer Witzigkeit dankte, sang Bauer noch seinen auch weiterhin aktuellen Song „Wer am lautesten plärrt, werd g‘hört!“