Neues Baugebiet in Elchingen

  • Der Bolzplatz in Elchingen soll früher oder später einem Wohnbauprojekt weichen. (Symbolbild) Foto: Frank Claus

Wohnbau Platz für zehn Einfamilienhäuser soll in Oberelchingen entstehen. Dafür müsste ein Bolzplatz weichen.

Elchingen. Elchingen braucht Geld. Diese Erkenntnis ist nicht neu. Dafür will die Gemeinde nun auch kleinere Grundstücke verkaufen und dort Neubauten ermöglichen. Konkret hat der Gemeinderat nun beschlossen, die Ausweisung von zehn Bauplätzen auf einer Fläche zwischen Forst- und Buchenweg in Oberelchingen weiterzuverfolgen. Bei den Anwohnern kommt das augenscheinlich nicht gut an. Ein Grund: Auf einem Teil der Grünfläche befindet sich ein Bolzplatz.

Die Räte waren sich unterdessen einig. Bereits im Januar hatten sie die Aufstellung eines Bebauungsplans grundsätzlich befürwortet, allerdings noch eine Studie gefordert, die darlegt, wie Wasserversorgung und Entwässerung sichergestellt werden können. Bürgermeister Joachim Eisenkolb sagte: „Diese Hausaufgaben haben wir nun gemacht.“

Anwohner platzt der Kragen

Erstellt wurde die Studie vom Ingenieurbüro Wassermüller, für das Thomas Sauter die Ergebnisse vorstellte. Das Kanalnetz in dem Gebiet sei bereits ausgelastet, zeitweise sogar überlastet. Die Lösung: Auf jedem der zehn Baugrundstücke sollen den Plänen zufolge Zisternen verbaut werden, die bei Regen das Wasser zurückhalten und gedrosselt in den Kanal abgeben. Die Kosten dafür wären von den Häuslebauern zu tragen. Teile des aufgefangenen Wassers könnten die auch für die Gartenbewässerung oder die Toilettenspülung nutzen, sagte Sauter.

Die Gemeinderäte waren bemüht, den Zuschauern die Hintergründe ihrer Entscheidung zu erklären. Florian Schirmer (CSU) führte neben der Haushaltslage unter anderem das Anliegen an, Bauflächen für die Bürger zu schaffen. Mario Jabs (UFWG) sagte: „Wir machen das nicht, um Anwohner zu ärgern.“ Es gehe auch nicht darum, jemandem den Bolzplatz wegzunehmen. „Wir haben unwahrscheinlich viele Vorgaben vom Bund oder vom Land, müssen da Geld reinstecken – und das wird halt aktuell immer weniger.“ Als Beispiel nannte Jabs die Krippenplätze.

Obwohl Bürgermeister Eisenkolb bereits während der Diskussion betont hatte, dass Wortmeldungen aus dem Publikum in bayerischen Gemeinderäten nicht zugelassen sind, platzte einem Anwohner beim Verlassen des Saals der Kragen. Unter anderem monierte er, das Verfahren sei intransparent.

Beim Beschluss, den der Gemeinderat am Montag einstimmig fasste, handelt es sich um den sogenannten Aufstellungsbeschluss. Bis am Ende ein fertiger Bebauungsplan steht, folgen noch viele weitere Schritte, unter anderem eine Beteiligung der Öffentlichkeit.

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