Schömig strebt fünfte Amtszeit an
Kommunalwahl Die FDP Neu-Ulm bietet bekannte Bewerber auf. Einen eigenen OB-Kandidaten gibt es nicht.
Neu-Ulm. Nähme man die Zahl der Stadträte als Grundlage, dürfte die FDP in Neu-Ulm keine große Rolle spielen: Mit nur noch zwei Vertretern im Kommunalparlament (es waren schon mal doppelt so viele) reicht es für die Liberalen nicht einmal zur Fraktionsstärke – dafür gilt der Begriff „Gruppe“, was obendrein weniger weitreichende Rechte mit sich bringt. Und dennoch bringen die beiden im sozialliberalen Spektrum ihrer Partei angesiedelten Stadträte Alfred Schömig und Günter Gillich seit Jahren einiges in Bewegung. Auch bei der Kommunalwahl 2026 hofft die FDP Neu-Ulm, erneut genug Wählerinnen und Wähler von sich überzeugen zu können. Obwohl anders als im Jahr 2020 kein zugkräftiger Oberbürgermeister-Kandidat aufgestellt wird.
Schömig führt jedenfalls die kürzlich aufgestellte Wahlliste der FDP Neu-Ulm an. Der Mediziner (Jahrgang 1955) hat im kommenden Jahr vier Amtszeiten hinter sich und will es noch mal wissen. Schon 2020, damals OB-Kandidat seiner Partei, antwortete er auf die Frage, warum er angesichts eines rauer werdenden gesellschaftlichen Klimas trotzdem weiterhin Politik machen wolle: „Aus Überzeugung.“ Und daran, das vermittelt Schömig unisono, hat sich bis heute nichts geändert.
Bundestagskandidat dabei
Zweitplatzierte auf der FDP-Liste ist ebenfalls eine bekannte Bewerberin: Christine Wiringer. Sie kommt aus Burlafingen und leitet eine Kita in Weißenhorn. Schon 2020 sagte sie: „Mitreden, mitentscheiden, Einfluss nehmen — das beschreibt meine Grundmotivation, mich ehrenamtlich und politisch zu engagieren.“ Stadtrat Günter Gillich, Polizeihauptkommissar im Ruhestand, steht als Nächster auf der Liste. Auf ihn folgt Henrik Hecht. Er hatte im diesjährigen Bundestagswahlkampf für die FDP im Stimmkreis Neu-Ulm kandidiert. „Weil unser Land Veränderung braucht.“ Der 30-Jährige arbeitet als Ingenieur bei Hensoldt. Auf den weiteren Listenplätzen finden sich viele bekannte Namen aus dem FDP-Umfeld. Auffällig: Florian Schuster, 2020 noch ein Aktivposten der Liberalen und damals auf Listenplatz 4, ist gar nicht mehr dabei. Ihm fehle inzwischen vor allem die Zeit für politisches Engagement, sagte der Offenhausener auf Anfrage.
Den Verzicht auf einen eigenen OB-Kandidaten hatten Alfred Schömig und Günter Gillich so erklärt: Angesichts der politischen Kräfteverhältnisse wäre das kaum sinnvoll. Wie zu hören ist, könnte man sich aber vorstellen, einen Bewerber einer anderen Partei zu unterstützen, wenn dieser wie die FDP „konstruktive Politik“ machen wolle.