Lasst die Profis ran!
Besen und Schrubber raus! Hat die Schulglocke geklingelt, sollen Schüler loslegen mit putzen, stellt sich der OB von Schwäbisch Gmünd vor. Für diesen Vorschlag gibt es nur einen richtigen Ablageplatz: den Papierkorb.
Ein Saubermann hat eine Idee hinausposaunt, die in Ulm bei Experten in Sachen Schule lediglich für Kopfschütteln sorgt. Das ist gut so, denn dass Geld gespart wird, wenn Schulen von Schülerhand gereinigt werden, dürfte sich als Milchmädchenrechnung erweisen.
Zum einen ist die Realität an Ulmer Schulen längst so, dass Schüler mit Hand anlegen, ob bei der Mülltrennung, beim Fegen, beim Müllaufsammeln auf dem Schulhof. Dass Schüler etwas für die Gemeinschaft tun, gehört für viele Schulleiter und Lehrkräfte selbstverständlich zum Erziehungsauftrag. Wer das nicht sehen will, hat keine Ahnung davon, was an Schulen heutzutage gelebt wird.
Zum anderen bleibt der Vorschlag von putzenden Schülern völlig vage. Ist das rechtlich überhaupt in Ordnung, wenn Schüler nach Schulschluss dort regelmäßig Staubsauger und Schrubber bedienen? Das Schulgesetz sagt etwas anderes. Klar ist, dass Kinder keine Reinigungskräfte ersetzen können und schon gar nicht mit Chemikalien hantieren sollen, die in manchen Schulklos vonnöten sind. Insofern ist der Vorschlag wahrscheinlich von Anfang an dazu gedacht, für Aufregung zu sorgen und die Aufmerksamkeit auf finanziell klamme Kommune zu lenken. Das ist gelungen. Auf seinen Wortgehalt hin geprüft, gibt es nur einen richtigen Ablageplatz für diesen Vorschlag: den Papierkorb.