Neue Buslinien beschlossen

  • Viele Schüler aus dem Raum Langenau fahren mit dem Bus nach Ulm zur Schule. Fahrgäste sollen künftig allerdings abseits der Schulzeiten umsteigen müssen, wenn sie ins Stadtzentrum fahren wollen. Foto: Matthias Kessler

ÖPNV Langenaus Bürgermeisterin stimmt gegen die Neuordnung des Busverkehrs rund um ihre Stadt.

Langenau. Der Kreistag des Alb-Donau-Kreises hat am Montag, 20.10.2025, eine Neuordnung des Busverkehrs rund um Langenau beschlossen. Das Bemerkenswerte: Die Langenauer Bürgermeisterin Daria Henning stimmte dagegen. Henning hatte bereits im Vorfeld der Sitzung Kritik geäußert - auch an der Kommunikation der Kreisverwaltung. Laut Daniela Baumann, Pressesprecherin des Landratsamts, spart sich der Kreis 500.000 Euro pro Jahr durch die Neuerung.

Was sich ändert? Von bisher sechs relevanten Buslinien 58, 59, 465, 582, 593 und 594 bleiben künftig die Linien 58 und 582. Diese werden entsprechend verlängert. Die 465 und die 593 gehen in den neuen Linien auf. Die Linie 594 geht in die Zuständigkeit des Landkreises Heidenheim über. Das Schicksal der Linie 59, die vom Landkreis Neu-Ulm übernommen wird, ist ungewiss.

Was dabei auffällt? Die Linie 58 wird künftig außerhalb der Schulzeiten nicht mehr bis zum Ulmer ZOB durchfahren, sondern endet am Fernbushalt Böfingen. Wer weiter in die Ulmer Innenstadt fahren möchte, muss auf die Straßenbahn oder den Stadtbus umsteigen. Dadurch soll paralleler Verkehr abgeschafft werden. Die Göttinger können sich über die neue Linie freuen - sie erhalten wieder eine Direktanbindung an die Ulmer Straßenbahn. Außerdem wird es eine neue Direktverbindung der Stadtzentren Langenau und Dornstadt geben. Zusätzlich soll der Bus künftig doppelt so schnell zwischen Rammingen und Langenau verkehren. Gelten sollen die neuen Linien ab 2027.

Gewerbegebiete abgehängt

Henning kritisiert in einer Pressemitteilung, dass die Langenauer Gewerbegebiete mit der neuen Linienführung den Anschluss verlieren. Außerdem bemängelt die sie, dass der Busverkehr in Albeck primär durch die Ringstraße geführt wird. Eine Bürgerinitiative beklagte dort einen Lärmanstieg und Sicherheitsbedenken.

Die Langenauer Bürgermeisterin beschwerte sich in der Kreistagssitzung zudem, dass die Kommunen im Prozess der Neukonzeption nicht ausreichend mitgenommen worden seien. „So gelingt es nicht, vor Ort Akzeptanz für die Linienbündel zu schaffen“, sagte Henning. „Ich kann nicht gutheißen, dass wir so mit Gemeinden umgehen.“ Landrat Heiner Scheffold sah das anders. Es habe Gespräche mit der Langenauer Verwaltung gegeben, obwohl die Kreisverwaltung dazu nicht verpflichtet sei. Der Landrat erklärte: „Ich hätte mir mehr Gelassenheit gewünscht.“

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