Tausende gegen Streichliste

Protest Die Petition des Kreisjugendrings findet viele Unterstützer. Der Verband wäre selbst massiv betroffen von einem rigiden Sparkurs des Landkreises.

Mehr als 6700 Unterzeichnerinnen und Unterzeichner in 14 Tagen, davon rund 5300 aus dem Landkreis Göppingen – das ist der Zwischenstand bei der Petition des Kreisjugendrings (KJR) am Donnerstag. „#LöwenherzStatt Sparpolitik – Starke Jugend. Starker Landkreis“ ist der Titel der Unterschriftensammlung auf der Online-Plattfom openpetition.de., die noch bis 12. Dezember läuft. An diesem Tag ist die finale Abstimmung des Kreistags über den Haushalt 2026 vorgesehen. Und an die Kreisräte richtet sich auch die Petition.

16 Millionen Euro Einsparung

Mehr als 80 Posten umfasst eine von Landrat Markus Möller vorgelegte Streichliste, mit der rund 16 Millionen Euro gespart werden sollen. Vornehmlich betroffen wären Projekte, Beratungs- und Anlaufstellen aus dem Sozialbereich, auch die Schulsozialarbeit soll massiv zurückgefahren werden.

Für den Kreisjugendring und die Unterzeichner keine Option: „Der Kreistag des Landkreises Göppingen soll die geplanten Kürzungen und Einsparungen im Bereich Jugendhilfe, Jugendarbeit und Prävention für den Haushalt 2026 zurücknehmen. Die bisherigen Fördermittel müssen mindestens auf dem aktuellen Niveau fortgeführt werden“, heißt es in der Begründung der Online-Petition. Denn: „Ein großer Teil dieser Kürzungen betrifft genau die Bereiche, die das Rückgrat einer sozialen Gesellschaft bilden: Jugendhilfe, Beratung, Prävention und Familienunterstützung.“

Nicht rechtlich bindend

Das bei Openpetition errechnete Quorum von 2100 Unterstützern ist längst erreicht, also wird die Plattform den Kreisräten die Petition nach deren Abschluss mit der Bitte um Stellungnahme zukommen lassen. Rechtlich bindend ist das Prozedere nicht. Für Tobias Klopfer, den Geschäftsführer des Kreisjugendrings, ist die Aktion aber bereits jetzt ein voller Erfolg: „Mit der Petition sind wir sehr zufrieden.“ Denn es gibt nicht nur eine reine Namensliste, die Nutzer können auch einen Kommentar hinterlassen. Und das tun sie ausgiebig, findet Klopfer: „Es sind schon mehr als 2700 Kommentare, die eine deutliche Sprache sprechen.“

Vor der entscheidenden Sitzung des Kreisparlaments wolle der KJR ein „deutliches Signal“ setzen. Klopfer erklärt: „Wenn ich gewisse Dinge aus dem sozialen Netz herausschneide, fallen um so mehr Leute durch dieses Netz.“ Und er verweist auf kritische Anmerkungen der Experten in der Göppinger Behörde, die diese auf der nur den Kreisräten zugänglichen Präsentation der geplanten Kürzungen notiert haben: „Die Fachämter im Landratsamt und wir sprechen die gleiche Sprache.“

Der KJR-Geschäftsführer sagt aber auch: „Noch ist das ja nur ein Vorschlag, so fair muss man sein. Aber bis zum Schluss wollen wir nichts unversucht lassen.“ Er und seine Mitstreiter hoffen nun, dass noch „einiges abgewendet werden kann und die Kreisräte auch zuhören“. Klopfer findet: „Der Job, den die da haben, der ist ja in dem Moment auch nicht vergnügungssteuerpflichtig. Aber der Entwurf des Haushalts ist schon sehr bedrohlich für die Gesellschaft im Kreis.“

Bedrohlich sind die Pläne auch für den Kreisjugendring selbst. Rund 300.000 Euro pro Jahr sollen bei dem Dachverband gestrichen werden, die Hälfte der Förderung. „Dann würde es bei uns zu schweren Entscheidungen kommen“, sagt Klopfer. „Wenn das so käme, wären Mitarbeitende nicht mehr zu halten.“ Derzeit arbeiten sechs Personen hauptamtlich bei dem Verband, eine Stelle wird über ein Bundesprogramm finanziert. Die massive Kürzung hätte laut Klopfer noch viele weitere Auswirkungen: „Angebote für Vereine und Verbände müssten eingestellt werden, da würde es beim KJR zu schweren Entscheidungen kommen. Ein Erhalt wäre so nicht möglich“

KJR vertritt 330 Vereine

Hinter der Petition steht nicht nur der KJR, sagt Klopfer, sondern ein großes Bündnis. Betroffen wären 41 Mitgliedsverbände, die wiederum 330 lokale Vereine und Verbände repräsentieren und dadurch 54.000 junge Menschen auf Ortsebene vertreten. „Aber wir sehen uns ja auch als Vertreter von nicht organisierten Kindern und Jugendlichen“, betont der Geschäftsführer. Folgen hätte der Sparkurs auch für Familien: „Wir müssten dann auch beim Verleih an den Preisen drehen, zum Beispiel bei Zelten. Dann würden Freizeiten teurer werden. Das ist eine Kettenreaktion.“Im Moment bleibt Klopfer jedoch nur, zu appellieren: „An den Schwächsten der Gesellschaft zu sparen, ist der falsche Weg, da sind wir nicht d‘accord mit dem Landrat.“

Schwanger – und überhaupt nichts bemerkt?

Gesundheit Ein seltenes Phänomen, das auch im Kreis Göppingen vereinzelt auftritt: Frauen sind unbemerkt schwanger. Wie ist das möglich? Welche Risiken birgt es?

Im März sorgte ein Fall aus Baden-Württemberg für bundesweite Schlagzeilen: Eine Frau legte ihr neugeborenes Baby in die Waschmaschine, wo das Baby kurze Zeit später starb. Vor Gericht gab die Mutter des Kindes an, sie habe nichts von der Schwangerschaft gewusst. Bei einer sogenannten „unentdeckten“ oder „kryptischen“ Schwangerschaft merkt die Frau nicht, dass sie ein Baby erwartet. Doch wie kann das sein? Und gibt es solche Fälle auch in Göppingen?

In einer Schwangerschaft ändert sich für Frauen vieles: Der Atem wird kürzer, der Appetit steigt, die Hormone spielen verrückt und der Körper legt an Gewicht zu. Es ist daher für die meisten Menschen unvorstellbar, dass man eine Schwangerschaft nicht bemerkt, doch es kommt immer wieder vor.

Das Hebammen-Team der Alb-Fils-Klinik in Göppingen bestätigt dies. „Eine unentdeckte Schwangerschaft ist eher die Ausnahme, die Zahl liegt unter drei bis fünf Gebärenden pro Jahr“, erklärt Lena Friedrich, stellvertretende Leiterin der Hebammen-Abteilung in der Alb-Fils-Klinik. Deutlich häufiger seien jedoch Schwangerschaften, die erst sehr spät entdeckt werden. Laut Friedrichs Wahrnehmung spielen dafür sowohl körperliche als auch psychische Faktoren eine Rolle – ebenso das Alter und der soziale Stand.

Mehrere Ursachen möglich

Die Ursachen für eine vielfältig sein. Eine Sprecherin der Pro Familia in Göppingen erklärt: „Es gibt Frauen, die so sehr nicht schwanger sein wollen, dass der Körper und der Kopf die Schwangerschaft regelrecht verdrängen.“ Häufig kommt dies vor, wenn die berufliche, finanzielle oder private Situation sich nicht mit einem Baby vereinbaren lassen. In diesen Fällen leiden die Betroffenen häufig an psychischen Erkrankungen, Traumata oder haben eine Behinderung.

Häufig werden auch typische Schwangerschaftssymptome falsch gedeutet: Übelkeit wird etwa als Magenproblem, Müdigkeit als Stress, eine Gewichtszunahme als Folge falscher Ernährung interpretiert. Auch Blutungen sind kein Ausschlusskriterium: Manche Frauen haben während der Schwangerschaft weiterhin Periodenblutungen. „Viele nehmen dann an, alles wäre normal“, merkt die Sprecherin von Pro Familia an. Dies betreffe vor allem Frauen, die schon ihr Leben lang unregelmäßige Regelblutungen haben.

Hinzu kommt, dass das offensichtlichste Anzeichen einer Schwangerschaft, der wachsende Babybauch, ebenfalls nicht immer deutlich sichtbar ist. Schlanke Frauen mit wenig Gewichtszunahme oder ohnehin kräftigere Frauen mit stabilem Körperbau bemerken oft keine große Veränderung. Fötale Bewegungen, also die Tritte des Babys, werden als Verdauungsbeschwerden wahrgenommen.

Risiken für Kind und Mutter

Eine unbemerkte Schwangerschaft kann erhebliche Risiken haben. „Das Konsumverhalten mit Zigaretten und Alkohol, aber auch der Verzehr von Jod und Folsäure während einer Schwangerschaft können gravierende Folgen für die Entwicklung eines Kindes haben“, meint Lena Friedrich. So fänden auch keine Voruntersuchungen beim ungeborenen Kind statt. Dies kann zur Folge haben, dass mögliche Komplikationen in der Schwangerschaft, wie beispielsweise eine Schwangerschaftsvergiftung, nicht erkannt werden.

Für die Mütter ist diese Situation belastend. Da keine Geburtsvorbereitung stattfindet, erleben viele Betroffene eine spontane Geburt als traumatisch. Die plötzliche Situation kann auch die emotionale Bindung zum Kind erschweren.

Eine Sprecherin von Pro Familia ergänzt: „Diese Frauen haben keine Gelegenheit, ihr Kind bei den Behörden anzumelden, Kurse zu besuchen oder Anträge zu stellen – hier können wir von der Pro Familia unterstützend helfen.“

Zukunft des Golfplatzes umstritten

Debatte Widerspruch bei der Bürgerinfoveranstaltung im Göppinger Rathaus zur Entwicklung des Stauferparks – Stadt stellt drei Varianten vor und favorisiert Wohnbau mit Gewerbe.

Das Atrium im Göppinger Rathaus war proppevoll und die Menschen standen noch auf den Galerien, so groß war das Interesse an der frühzeitigen Infoveranstaltung der Stadt zur weiteren Entwicklung des Stauferparks. Nachdem der Pachtvertrag zum Golfplatz Ende des Jahres 2027 ausläuft, möchte die Stadt das Gebiet städtebaulich entwickeln. Sie hatte dazu drei Varianten vorgestellt, wobei die dritte ökologische Variante quasi den Status Quo als Naherholungsgebiet und eine Verlängerung des Pachtvertrags enthält. Diese Variante möchte die Stadt nicht, der Golfclub möchte jedoch verlängern.

Die Stadt favorisiert die zweite Variante (V2) mit Wohnbau und im Norden des Gebiets eine Gewerbeentwicklung. Franz Schneider, Leiter des Fachbereichs Stadtentwicklung, stellte zunächst die Historie des Stauferparks vor und danach die drei Varianten. Danach konnten die Bürgerinnen und Bürger Fragen stellen, die von ihm und von Oberbürgermeister Alex Maier oder von Baubürgermeisterin Eva Noller beantwortet wurden. Es kamen in der dreistündigen Veranstaltung unzählige Fragen und Wortmeldungen, überwiegend mit Kritik. Die Antworten der städtischen Vertreter wurden immer mal wieder mit Gelächter quittiert.

Die Stadt argumentierte mit Grundstückserlösen (40,5 Millionen bei Variante 1, bei der das Gewerbe überwiegt, bei V2 mit 30,3 Millionen) und Steuereinnahmen bei Einkommensteuer und regelmäßigen Gewerbesteuereinnahmen. Um die Infrastruktur der Stadt zu erhalten, brauche es weitere Wohnungen und Ansiedlung von Gewerbe. Bei der favorisierten V2 blieben noch 16 Hektar Grünfläche, 9 Hektar Gewerbefläche und 4,1 Hektar Nettofläche Bauland. Nach einem Gutachten solle die Stadt um 4,4 Prozent auf 62 000 Einwohner wachsen, so Schneider. Bis dahin könnten 1340 Wohneinheiten (WE) entwickelt werden, aber viele Flächen seien nicht in der Hand der Stadt. Ähnliches gelte für Gewerbeflächen, für die es Nachfragen gebe. Noller sagte dazu, bei V2 werde es nur ein eingeschränktes Gewerbegebiet sein und die Wohnbebauung werde sich lärmschützend auswirken. Rechenbeispiele zu Geschosswohnungen und Einfamilienhäusern würden bei V1 zwischen 555 und 840 WE ergeben, bei V2 etwa 600 bis 800. Bei V1 rechne man beim Verkehr mit 3000 bis 4000 Fahrten, bei V2 mit 1300 bis 1700. Bei V1 brauche man eine neue Kita, bei V2 nicht.

In der Fragerunde, moderiert durch Petra Schmettow, gab es fast durchweg Einwände von Bürgerseite. So wurde die Notwendigkeit weiterer Gewerbegebiete mit Hinweis auf Allgaier oder Bosch in Frage gestellt. Bewohner des Galgenbergs hielten die kommende Verkehrssituation, die heute schon angespannt sei, für unzumutbar. Der Verkehr über die Roßbachstraße werde zunehmen. Ökologische Bedenken wurden laut. Man betoniere eine grüne Oase und ein Naherholungsgebiet mit wertvollen Pflanzen und Tieren zu und beschädige die Frischluft- und Kaltluftschneiße für die Stadt. Auf eine Vermarktung werde gehofft, sie sei aber nicht gesichert. Die Stadt denke nicht an die Gesundheit älterer Menschen beim Golf und setze die Sportstadt Göppingen aufs Spiel. Und der Hauptvorwurf lautete, die Stadtverwaltung verscherble Tafelsilber.

Unter den Teilnehmern meldete sich Gernot Imgart von der IHK zu Wort und wies auf die ernste wirtschaftliche Situation hin. Er gab zu bedenken, dass die Gewerbeflächen im Kreis Göppingen 2,3 Prozent ausmachten und die Zahl seit Jahren unverändert geblieben sei. Der Anteil der Siedlungsfläche betrage 16,8 Prozent und der Anteil der Vegetationsfläche 82 Prozent. OB Maier sagte, alle Varianten seien eine Option, aber er halte V3 für nicht klug. Die Stadt versuche, die verschiedenen Interessen auszutarieren, aber sie müsse auch auf ihre Einnahmen achten: „Die Nichtentwicklung des Gebiets ist finanzpolitisch die schlechteste und falscheste Entscheidung.“ Schneider sagte zum weiteren Prozedere und zum Bürgereinwand, dass vieles ungeklärt sei, dass man zuerst entscheiden müsse, ob man entwickeln wolle oder nicht.

Neue Halle für Baumaschinen

Pläne Leonhard Weiss übernimmt das ehemalige Papierfabrik-Gelände in Salach. Was das Bauunternehmen dort vorhat, wurde jetzt dem Gemeinderat vorgestellt.

Von einem „großen Wurf“ hat Bürgermeister Dennis Eberle schon im Sommer gesprochen, als klar war, dass Leonhard Weiss das Gelände der ehemaligen Papierfabrik in Salach übernimmt. Auf den rund drei Hektar zwischen Bahntrasse und Fils im Westen der Gemeinde, hat das Unternehmen mit Sitz in Göppingen und Satteldorf einiges vor. Was genau hat Simon Schall, Bereichsleiter Technik bei Leonhard Weiss, jetzt im Gemeinderat vorgestellt.

Neue Halle im östlichen Teil

Kern des Areals soll eine neue Halle werden, in der Baumaschinen gewartet und repariert werden sollen. Der Bedarf ist da, die Bauunternehmung unterhält jede Menge Baumaschinen, die auf den Baustellen des Unternehmens, das in ganz Deutschland und auch darüber hinaus tätig ist, zum Einsatz kommen. Die neue Halle soll im östlichen Teil des Areals gebaut werden, Baustart ist wohl frühestens im übernächsten Jahr. Vorher soll das Bürogebäude, das in der südöstlichen Ecke des Geländes steht, saniert und bis Ende 2026 oder Anfang 2027 bezogen werden, sagt Schall. Die Lagerhalle ganz im Westen, die alte Krix-Halle, soll stehenbleiben, zum Teil soll dort die Elektrotechnik von Leonhard Weiss einziehen.

Pläne als „Generationenprojekt“

Die Entwicklung des Geländes, die Schall ausdrücklich als „Generationenprojekt“ ansieht – das Unternehmen wird die drei Hektar nicht von heute auf morgen komplett in Beschlag nehmen – bringt auch Arbeitsplätze mit, das freut die Gemeinde natürlich ganz besonders. Elektroniker, Baumaschinen-Mechatroniker, Stahlbauer und auch Mitarbeiter aus dem kaufmännischen Bereich werden am neuen Leonhard-Weiss-Standort Salach genug zu tun bekommen. Das Unternehmen wächst, Ende 2024 hatte es knapp 7800 Mitarbeiter, „Stand jetzt sind es über 8000“, sagt Schall.

Vor mehr Verkehr fürchten müssen sich zumindest die Anwohner der Friedrichstraße aber wohl nicht. Am westlichen Ende der Straße, am Wendehammer, bleibt es beim Zugang auf das Firmengelände, aber nur für Fußgänger. Wer mit dem Auto zu Leonhard Weiss kommt, der fährt über die Filsbrücke in der Filsstraße von Westen her auf das Gelände. Nicht nur die Autos, auch der Lkw- und Anlieferverkehr, alles soll über die Brücke gehen, sagt Simon Schall.

Flurbereinigung bewegt die Gemüter

Feldwege Der Bürgermeister sieht die Chance, Spazierwege zu richten, Grundstückszersplitterung zu bereinigen und der Umwelt Gutes zu tun. Die Grundeigentümer haben ihren eigenen Blick.

In Eschenbach gibt es zwei lange Feldwege, die nicht der Gemeinde gehören. Sie sind begehbar, aber in keinem guten Zustand. Bürgermeister Thomas Schubert hat das in seiner langen Amtszeit immer wieder bedauert. Ändern könnte man das mit einer Flurbereinigung. Die schlägt der Schultes vor. Sie würde auch und vor allem die Grundstückszersplitterung auf den Feldern und Wiesen beenden. Der Schultes weiß, dass er damit ein großes Fass aufmacht. Und stellt fest: Die Eigentümer haben einen eigenen Blick.

Nachlese des Gemeinderats

Es hat schon eine Informationsveranstaltung gegeben. Der Gemeinderat hielt jetzt dazu Nachlese.  Joachim Schurr hatte den Eindruck, die Bauern seien mehrheitlich dagegen. Sie seien ganz zufrieden, wie’s jetzt ist. Sie könnten ihre Felder ordentlich bewirtschaften. Für Julian Zimmermann ist klar: „Die Landwirte brauchen’s nicht.“ Auch Nadine Habdank hat eine negative Grundstimmung gespürt. Aber sie gibt den Landwirten zu bedenken: Wenn’s zur Flurvereinigung käme, könnten sie mitbestimmen. Sie hätten Mitsprache im Gremium, das die Flächen neu ordnet und auf eine sinnvolle Erschließung achtet.

Eine Flurbereinigung gab’s ja schon für den westlichen Teil von Eschenbach, zusammen mit Heiningen. Dr. Jürgen Stavenow fragt: Gibt es eine Untersuchung, wie die Zufriedenheit vorher und nachher aussieht? Die Frage ging an Christoph Becker vom Landratsamt, zuständig für Flurbereinigungen in den Landkreisen Göppingen und Esslingen. Seine generelle Antwort: Die Leute wünschen sich die alten Zustände nicht zurück. „Wer will Zustände von früher in Heiningen? Fragen Sie mal.“ Jeden könne man mit einer Flurbereinigung nicht glücklich machen, aber vielleicht 70, 80 Prozent. Bernhard Sänger kann mitreden, er war von der Flurbereinigung Heiningen/Eschenbach betroffen und sieht sich dort selber nicht als Gewinner. Aber für sinnvoll hält er sie. In Eschenbach sieht er Vorteile für den Großteil der Eigentümer. Bei der Informationsveranstaltung seien „Hotspots“ gezeigt worden. Es wäre gut, sie zu bereinigen.

Becker hat die Stimmung so wahrgenommen: Es gebe eine gewisse Skepsis der Landwirtschaft, aber auch positive Einstellungen. Die Mehrheit der Eigentümer sei relativ neutral. Der Amtsleiter verweist auf die Flurbereinigung in Bärenbach bei Salach. Die große Befürchtung von Grundeigentümern, sie müssten viel Fläche abgeben, kann er zerstreuen. Der liege im einstelligen Bereich. Vielleicht bei fünf Prozent. Er verwies auf den möglichen Wegebau: Eschenbach bekäme für 350.000 bis 400.000 Euro sieben Kilometer Wege. In den vergangenen zehn Jahren habe die Gemeinde fast 300.000 Euro allein in die Wege-Sanierung gesteckt. Zum Vergleich: Es gebe Gemeinden, die 200.000 für  800 Meter Weg einsetzten, und dies bei 40 Prozent Zuschuss. Der Flurbereinigungszuschuss wäre doppelt so hoch und auch nicht fristgebunden. Eine Flurbereinigung geht sehr lange.

Sänger sieht im Wegebau keinen Nutzen für die Gemeinde. Das sei bloß teuer. Der Schultes wirbt hingegen dafür, dass die Gemeinde ein vernünftiges Wegenetz bekomme, das problemlos begangen werden könne und für die Landwirtschaft Verbesserungen bringe. Das auch ein Mehr für die Umwelt bringe. Nadine Habdank berichtete, der Weg zwischen den Bächen werde viel begangen, er sei der Weg zum Netto. Bernhard Sänger kann das nicht bestätigen.

Unorthodoxer Vorschlag von Stavenow: Wie wär’s mit einem Badeteich wie in Bissingen/Teck, da bekomme er von 30 Leuten 30 Mal Zustimmung. Sänger hakt ein. Die Allgemeinheit solle was davon haben, wenn sie’s zahlt. Bürgermeister Schubert flachst: „Dann machen wir den Teich und die Leute schwimmen in der Brunnengasse.“

SEG: Keine Nahrung auf den Kompost

Ratten Die Göppinger Stadtentwässerung legt Köder im Kanalnetz aus und gibt jetzt Tipps gegen Ausbreitung der Tiere.

Göppingen. Ein gutes halbes Jahr ist es her, dass die Sachverständige Bianca Mitmeier im Göppinger Gemeinderat im Auftrag der Stadtverwaltung einen Bericht über die Kakerlaken-Situation in der Göppinger Innenstadt gab. Ihr Fazit damals: Es gebe zwar eine punktuelle Häufung in einzelnen Gebäuden, aber keinen flächendeckenden Befall mit Schaben. Außer dem Kakerlaken-Befall nahm damals in der Debatte im Gremium aber auch das Aufkommen an Ratten breiten Raum ein.

Die Stadtentwässerung (SEG) berichtet nun in einer Pressemitteilung, sie lege bedarfsorientiert Köder im öffentlichen Kanalnetz aus. Die Mitarbeiter überprüfen, ob diese von Ratten angefressen wurden. „Ist dies der Fall, wird nachgelegt“, heißt es in der Pressemitteilung. „Werden die Köder nicht angenommen, wird die Beköderung eingestellt.“

Die SEG stellt klar:  „So lange es genug Nahrung in der Kanalisation gibt, ist das ein guter Ort für Ratten. Sie wohnen bevorzugt in Grünanlagen oder in leerstehenden Gebäuden und deswegen tauchen sie nicht selten auch in öffentlichen Parks und privaten Gärten auf. Das Kanalnetz nutzen Ratten als Wegenetz oder zur Nahrungssuche. Wenn sie sich wohlfühlen, dann bleiben sie und sind nur sehr schwer wieder zu vertreiben.“

Die SEG gibt außerdem Tipps, was man selbst tun kann, damit Ratten nicht das eigene Grundstück befallen: Nahrungsmittelreste sollten nicht über die Toilette oder den Ausguss entsorgt werden, da Speisereste den Ratten in der Kanalisation und den Rohrsystemen als willkommene Nahrungsquelle dienen. Komposthaufen im Garten mit organischen Abfällen seien ein reich gedeckter Tisch für Ratten. Die SEG: „Deshalb auf keinen Fall Nahrungsmittel auf den Kompost werfen.“ Haustierfutter schmeckt auch den Ratten. Tierfutter sollte daher verschlossen gelagert werden. Ratten freuen sich auch über Futter in Vogelhäuschen. Müllsäcke sollten verschlossen oder im Müllcontainer deponiert und möglichst erst am Tag der Abfuhr an die Straße gestellt werden. Gelbe Säcke sollten keine Verpackungen mit Speiseresten enthalten.

Mietbremse für Göppingen und Salach

Wohnen Nach Eislingen haben jetzt auch Salach und Göppingen das Merkmal „angespannter Wohnungsmarkt“.

Kreis Göppingen. Im Kreis Göppingen wird sich die Zahl der Einwohner, die in Gemeinden mit Mietpreisbremse leben, deutlich erhöhen. Um für die Mietpreisbremse infrage zu kommen, muss nämlich das Prädikat „angespannter Wohnungsmarkt“ gelten. In der bisherigen Version galt das hier nur für die Stadt Eislingen. Nun hat die Landesregierung aber die Fortschreibung der Mietpreisbremse bis 2029 auf den Weg gebracht und dafür auch die sogenannte Gebietskulisse aktualisiert. Demnach fallen künftig auch Göppingen und Salach in die Kategorie. Die Mietpreisbremse kann dort also im kommenden Jahr angewendet werden.

In die Gebietskulisse fließen statistische Daten vom Wohnungsmarkt ein. In Göppingen mit seinen knapp 28.800 Haushalten fehlen, wenn man eine gewisse Fluktuationsreserve ansetzt, nach den Daten der Landesregierung etwa 1020 Wohnungen. In Salach mit 3927 Haushalten beträgt das rechnerische Defizit 82 Wohneinheiten.

Landkreis gegen den Trend

In Baden-Württemberg mit gut 1100 Städten und Gemeinden sind künftig 130 Kommunen für die Mietpreisbremse geeignet. Das sind 41 mehr als bisher. Weil aber einige größere Städte herausgefallen sind, verringert sich der Anteil der Menschen, die in Mietpreisbremsen-Gemeinden leben, landesweit von 36 auf 33 Prozent.

Das ist auch der Grund, warum der Deutsche Mieterbund  (DMB) nicht zufrieden ist. Der DMB ist in den Landkreisen Göppingen und Esslingen mit einem gemeinsamen Ortsverein vertreten. Göppingen legt gegen den Trend bei der Mietpreisbremse zu. Während Udo Casper, der Vorsitzende des Mieterbundes, die Ausweitung auf Salach und Göppingen auch für sinnvoll hält, übt er heftige Kritik an der Situation im Landkreis Esslingen. Der ist zwar immer noch  stärker abgedeckt als der Kreis Göppingen, mit Leinfelden-Echterdingen und Wendlingen fallen dort aber künftig zwei wichtige Märkte aus dem Merkmal „angespannter Wohnungsmarkt“ heraus.

Deshalb findet Casper die neue Gebietskulisse „wohnungs- und sozialpolitisch völlig unverständlich“. Er wirft der im Kreis Göppingen wohnenden Bauministerin Nicole Razavi (CDU) vor,  „den Schutz der Mieterinnen und Mieter vor überhöhten  Mietforderungen zurückzufahren.“ Casper findet, eine bundesweite Geltung der Mietpreisbremse wäre angemessen und sinnvoll.“

IHK ehrt die Super-Azubis

Ausbildung 35 junge Menschen wurden von der IHK-Bezirkskammer für ihre herausragenden Prüfungsergebnisse geehrt.

Kreis Göppingen. Drei von den 35 Preisträgern und Preisträgerinnen haben landesweit und einer davon sogar bundesweit die besten Prüfungsergebnisse in ihren Berufen erreicht. So konnten Marc Behl seine Ausbildung zum Konstruktionsmechaniker bei der Edelstahl-Mechanik GmbH und Robin Oppenheim als Berufskraftfahrer bei der Leonhard Weiss GmbH & Co. KG als Landesbeste sowie Jonas Zeller seine Ausbildung als Oberflächenbeschichter bei der Aalberts Surface Technologies GmbH als Landes- und Bundesbester abschließen.

Lob für die überragende Leistung kam auch von IHK-Präsidentin Edith Strassacker. „Ausbildungsprüfungen zählen zu den anspruchsvollsten Prüfungen in unserem Land. Diese Prüfungen zu bestehen, ist schon Herausforderung genug. Die Prüfung dann noch mit 92 Punkten und besser abzuschließen ist jedoch etwas ganz Besonderes! So etwas schaffen nur echte Super-Azubis!“, betont die IHK-Chefin.

Insgesamt haben im Prüfungsjahrgang Bezirkskammer Göppingen der Industrie- und Handelskammer Region Stuttgart 2025 wieder rund 800 Auszubildende ihre Ausbildung erfolgreich abgeschlossen. Für Strassacker ist das sehr wichtig, denn mit einer Ausbildung hätten sich alle eine starke Basis für ihr künftiges Berufsleben geschaffen. Und an die Prüfungsbesten gewandt, betonte sie, es gelte jetzt den Blick nach vorne zu richten, denn: „Sie sind die Zukunft unserer Wirtschaft. Unsere Wirtschaft steht vor enormen Herausforderungen und wir brauchen Sie, um diese zukünftig zu bewältigen.“

Ausbildungsbetriebe gewürdigt

Neben den Preisträgerinnen und Preisträgern erhielten in diesem Jahr auch wieder die Ausbildungsbetriebe eine Urkunde für besondere Ausbildungsleistungen. „Wir können stolz auf unsere Ausbildungsbetriebe und unsere Berufsschulen im Landkreis Göppingen sein“, lobt die IHK-Präsidentin in diesem Zusammenhang die dualen Ausbildungspartner. Junge Menschen seien bei den Ausbilderinnen und Ausbildern sowie den Lehrerinnen und Lehrern in sehr guten Händen. Dort werde nicht nur Wissen und Können vermittelt. Es würden auch wichtige gesellschaftliche Werte vermittelt und junge Menschen im Reifungsprozesse begleitet, ergänzt die Unternehmerin.

Was? Wann? Wo?

AUSSTELLUNGEN

Bad Boll

Boller Bürgertreff (BoB), Kirchplatz 6: Bilderausstellung „Lebenslinien“ von Leonie Mele, Besichtigung während den Veranstaltungen möglich

Evangelische Akademie, Akademieweg 11: Tagungsstätte: „On Democracy“ – Fotografien von Kai Loges und Andreas Langen (arge lola)

Rehaklinik: 8-18 Uhr Aquarelle von Ingeborg Braun

Seminarhaus Spurenwechsel GmbH, Badstr. 48: Dauerausstellung: Henning Hauke – „Chronotopos“ – Eine Reise zwischen Kunst und Gesellschaftsanalyse, Besichtigung nach Absprache möglich: Tel. (07164) 149990 und 0151-19773749

Bad Ditzenbach

Haus des Gastes, Helfensteinstr. 20: 9-12, 14-16 Uhr „Wachs (en)“ eine Annäherung an das Wachs als Bildträger, Symbol und Prozess von Brigitte Schilling

Bad Überkingen

Rathaus: 8-12 Uhr „Prominente – Prominente“ – Burkhart Tümmers & Peter Konold

Donzdorf

Schloss: Roter Saal: 7-12 Uhr Uwe Küstner – „Über Wunden“

Ebersbach an der Fils

Rathaus: Kunst im Rathaus – „750 Jahre Roßwälden“

Faurndau

Alter Farrenstall, Im Freihof 14: „Faurndau und Umgebung in Bildern der 70er Jahre“ – Ölgemälde von Gerhard Maier, Besichtigung nach Absprache unter Tel. (07161) 24118

Geislingen an der Steige

Altes Rathaus, Hauptstr. 19: 10-12, 15-17 Uhr Treffpunkt Südmähren, nach vorheriger Anmeldung: Tel. (07331) 43893

Galerie im Alten Bau, Moltkestraße 11: 14-17 Uhr Thomas Heger: Stell dir vor ...

Museum im Alten Bau, Moltkestr. 11: 15-17 Uhr Stadtgeschichte, „Wunderbilder“, Schatztruhen, Vogelwelt

Stadtbücherei, Schillerstraße 2: 10-12.30, 14-18 Uhr Wanderausstellung „100 Jahre Jugendrotkreuz“

Göppingen

Barbarossa-Buchhandlung, Marstallstr. 3: 9-18 Uhr Kunstausstellung Aster Mehari

Dokumentationsraum für staufische Geschichte, Hohenstaufen: 10-12, 13-17 Uhr Die Staufer

Galerie Harald Immig, Hohenstaufen, Kaiserbergsteige 15: 14-17.30 Uhr Neue Kalenderbilder – Aquarelle Harald Immig

Klinikum Christophsbad, Faurndauer Straße 6 – 28: Galerie beim Café am Park (Haus 21): „Nichts ist wie es scheint“ – Ausstellung der Christophsheime

Kunsthalle, Marstallstr. 55: 13-19 Uhr Jahresausstellung 2025 des Kunstvereins Göppingen e.V. Anna Lea Hucht. Furry Flowers; Halle Unten: 13-19 Uhr Almog Barzilay Rozenpik – Good Enough Family, begleitende VR-Installation: „Tree of Life“ im Playground-Bereich

Märklineum, Reuschstr. 6: 10-18 Uhr Modelleisenbahnausstellung

Museum im Storchen, Wühlestraße 36: 13-17 Uhr Dauerausstellung „Göppinger Spielzeuggeschichte(n)“; 13-17 Uhr Sonderausstellung „Langweilig und verstaubt? Mehr als Akten – Das Stadtarchiv Göppingen neu entdecken“

VHS-Haus, Mörikestr. 16: 9-21 Uhr „Von der Idee zur Wirklichkeit – Ein künstlerischer Dialog“ – Werke von Michael Ferk

Schwäbisch Gmünd

Galerie im Kornhaus, Kornhausstr. 14: 14-17 Uhr Thomas Raschke und Andreas Welzenbach – The Boys Are Back in Town

Generationentreff Spitalmühle: Galerie in der Spitalmühle: 10-17 Uhr Maren Reuter – Zwischen den Welten

Heilig-Kreuz-Münster, Münsterplatz 5: ‚Versöhnung in Europa‘, Briefwechsel zur Aussöhnung zwischen Deutschland und Polen

Kloster der Franziskanerinnen, Bergstraße 20: 13-18 Uhr Hoffnungsvoll und seelenschwer – der Trauer eine Stimme geben, Gruppenführungen auf Anfrage möglich, Telefon (07171) 997 95-43

Museum und Galerie im Prediger: 14-17 Uhr Bilge Dursun, Sepide Elmi, Eunchae Kim, Luciano Mazzo, Ceren Okumus, Paul Steggemann, Lem TragNguyen – The Unicorns Made Me Do It; Wish you were queer. Un-Sichtbarkeit von LSBTI* in Kunst und Geschichte

Süßen

Rathaus, Heidenheimer Str. 30: 8-13 Uhr Heidrun Storz – „Erinnerung und Phantasie“, Mi 16-18 Uhr Führung nur nach Vereinbarung: Heidrun.Storz@t-online.de

Uhingen

Schloss Filseck, Filseck 1: Nordflügel: 10-17 Uhr „Anima – Beseelte Wesen“ – Ausstellung der Preisträgerinnen des 2. Kunstpreises der Schloss-Filseck-Stiftung der Kreissparkasse Göppingen und des Förderkreises Schloss Filseck, Sandra Rau (Hauptpreis), Lea Romer (Förderpreis) und Christina Fink (Publikumspreis)

Ulm

„Die Einsteins“ – Museum einer Ulmer Familie, Weinhof 19: 11-17 Uhr Die Einsteins – Museum einer Ulmer Familie

EinsteinHaus, vh Ulm, Kornhausplatz 5: 8-22 Uhr Albert Einstein – Fotos aus seinem Leben, Dauerausstellung; 8-22 Uhr Einmischung erwünscht – Geschichte der vh Ulm, Dauerausstellung; 9-13 Uhr Fotoausstellung: Blick – Bewegung – Klick; 8-22 Uhr Ulmer DenkStätte Weiße Rose – „wir wollten das andere“, Dauerausstellung; Alberts Café: 8-22 Uhr Plakate von Otl Aicher, Dauerausstellung

Stadthaus, Münsterplatz 50: 10-18 Uhr Demokratie auslösen: Sicherheit Fotowettbewerb für junge Menschen; 10-18 Uhr Nikita Teryoshin – Nothing Personal. The Back Office of War 2016 – heute; 10-18 Uhr Radio Garden, Installation im Eingangsbereich, interaktive Weltkarte, die ermöglicht in Radiosendungen überall auf der Welt hinein zu hören; 9.30-18 Uhr Unterirdisch!, Was unter dem Münsterplatz verborgen lag, Dauerausstellung

BÜHNE

Dürnau

Kornberghalle, Frühlingsstr. 5: 19.30 Uhr Improvisationstheater Wilde Bühne – Kabarettist Thomas Schwarz

Ebersbach an der Fils

Theater-Scheuer, Fabrikstraße 5: 20 Uhr No koin Domma an Deigsel, schwäb. Bauernschwank

MUSIK

Bad Boll

Boller Bürgertreff (BoB), Kirchplatz 6: 20 Uhr „ZweiFünftel“ rocken den BoB nicht nur mit Beatles-Songs

Donzdorf

Stadthalle, Hauptstr. 44: 20 Uhr Accoustic Grove – unplugged Rock und Pop der 70er und 80er Jahre

Geislingen an der Steige

Rätsche, Schlachthausstr. 22: 20 Uhr Herman Kathans Busch-Werk feat. Nippy Noya, Billy Konate und Wolfgang Schmid

Rechberghausen

Ochsensaal, Hauptstr. 49: 19 Uhr Solitary Man – Elvis, Country & Oldies – 90. Geburtstag von Elvis Presley

Uhingen

Schloss Filseck, Filseck 1: Moser-Saal: 19.30-21.30 Uhr Förderkreis Schloss Filseck: Konzert „Les For me-dables“, Chansons

KINO

Geislingen an der Steige

Gloria Kino Center, Steingrubestr. 7: 50 Jahre Roland Kaiser – Ein Leben für die Musik 17.15 Uhr; All das Ungesagte zwischen uns – Regretting You 16.45, 20.15 Uhr; Amrum 20 Uhr; Chainsaw Man – The Movie: Reze Arc (OmU) 21 Uhr; Das Kanu des Manitu 19.45 Uhr; Die Schule der magischen Tiere 4 17.45 Uhr; Gabby‘s Dollhouse: Der Film 15.45 Uhr; Gelin Takimi 2 (OmU) 18.30 Uhr; Was die Alb uns erzählt 16.30 Uhr

Göppingen

Staufen-Kino, Poststr. 36: 50 Jahre Roland Kaiser – Ein Leben für die Musik 19.30 Uhr; After the Hunt 16.45 Uhr; Alles voller Monster 14 Uhr; Amrum 14, 17 Uhr; Black Phone 2 17, 20, 22.45 Uhr; Chainsaw Man – The Movie: Reze Arc 19.45, 22.45 Uhr; Conjuring 4: Das letzte Kapitel 22.30 Uhr; Das Kanu des Manitu 14, 20 Uhr; Das Verschwinden des Josef Mengele 19.30 Uhr; Demon Slayer: Kimetsu No Yaiba Infinity Castle 22.15 Uhr; Die Gangster Gang 2 14, 16.45 Uhr; Die Schule der magischen Tiere 4 13.45, 16.45 Uhr; Downton Abbey: Das große Finale 16.45 Uhr; Gabby‘s Dollhouse: Der Film 14 Uhr; Momo 13.45 Uhr; One Battle After Another 22.15 Uhr; Springsteen: Deliver Me From Nowhere 16.45, 19.45, 22.45 Uhr; Tron: Ares 3D 22.45 Uhr; Langes Winnetou-Wochenende: Winnetou 1 20 Uhr

Schorndorf

Kleine Fluchten, Im Hammerschlag 8: 50 Jahre Roland Kaiser – Ein Leben für die Musik 20.15 Uhr; Ganzer halber Bruder 18 Uhr

Schwäbisch Gmünd

Kino Brazil, Hirschgäßle 7a: In die Sonne schauen 20 Uhr; Jane Austen und das Chaos in meinem Leben 18 Uhr

FESTE, PARTYS

Göppingen

Tanzlokal Bamboleo, Heinrich-Landerer-Straße 56: 20 Uhr La Notte Italiana – die italienische Tanznacht

LITERATUR, LESUNGEN

Gruibingen

Martinshaus, Mühlhauser Str. 3: Bücherei : 19 Uhr Elsa Asenijeff – Vordenkerin, Liebende, Vergessene – Ein Leben voller Leidenschaft, Aufbruch und Tragik – Margret Greiner lässt die wortgewaltige Schriftstellerin wieder lebendig werden.

MESSEN, MÄRKTE

Birenbach

Marktplatz beim Rathaus: 14-17 Uhr Wochenmarkt

Donzdorf

Schlosshof: 7-11.30 Uhr Wochenmarkt

Eislingen/Fils

Luthergemeindehaus, Dr. Engel-Str. 2: 17-19 Uhr Kinderkleidermarkt „Rund ums Kind“

Schlossplatz: 6.30-12.30 Uhr Wochenmarkt

Heiningen

Rathausplatz: 14-18 Uhr Wochenmarkt

VEREINSTERMINE

Eislingen/Fils

Albverein, Mo 14 sportliche Radtour mit dem Pedelec oder E-Bike, Treff Hallenbad Eislingen, jeden Montag, Fahrstrecke: 30 bis 40 Kilometer. Infos: Monika Lörcher, Tel. (07161) 814776, Helga Petzina, Tel. (07161) 9881715 oder Gisela Schich, Tel. (07161) 88934

VORTRAG, DISKUSSION

Göppingen

VHS-Haus, Mörikestr. 16: 19.30 Uhr 22 Jahre Kinderhilfe Gambia – Reisebericht 2025, Ref.: Klaus Wiesenborn

Süßen

Katholisches Gemeindehaus St. Maria, Lange Str. 33: 19 Uhr Vortrag: „Insektenfreundliches Gärtnern – Mit Unordnung zu mehr Artenvielfalt“, Ref.: Dr. Maura Haas-Renninger und Tanja Schweizer vom Naturkundemuseum Stuttgart (Abteilung Entomologie), Infos: www.nabu-fils-lauter.de

Kulturhalle, Sommerauweg 11: 19.30 Uhr Vortrag: Sebastian Klussmann (Quizmaster ARD-Show „Gefragt – Gejagt“) – „Merken Sie sich was! – So trainieren Sie Ihre Allgemeinbildung“, mit Buchverkauf und Signierstunde

SENIOREN

Eislingen/Fils

Evang. Gemeindehaus der Christuskirche, Salacher Str. 23: 9-11.30 Uhr Frühstückscafé „Hefezopf und Brezel“, jeden Freitag, Anmeldung bei Birgit Göser, Tel. (07161) 92019026

POLITIK, KOMMUNALES

Donzdorf

Hotel Becher, Schlossstr. 7: 15 Uhr Veranstaltung „Was Starkes starten!“ – Nicole Razavi MdL und Manuel Hagel, CDU Donzdorf-Lauterstein

Göppingen

Landratsamt, Lorcher Str. 6: Helfenstein-Saal: 14 Uhr Kreistag: Verwaltungsausschuss

Uhingen

Uditorium, Ulmer Straße 7: 18 Uhr Sitzung des Gemeinderates

TREFFS

Bartenbach

In der Ebene 1: 19 Uhr Anonyme Alkoholiker

SONSTIGES

Wäschenbeuren

Stauferschule, Schulstr. 7: 15-18 Uhr Repaircafe

BÄDER

Bad Boll

MineralTherme, Kurpark 1: 8-21 Uhr

Bad Ditzenbach

Vinzenz Therme, Kurhausstr. 18: 9-21 Uhr

Bad Überkingen

Thermalbad, Am Kurpark 1: 9-21 Uhr

Beuren

Panorama Therme, Am Thermalbad 5: 9-22 Uhr

Eislingen/Fils

Hallenbad, Scheerstr. 15: 12.30-21 Uhr

Geislingen an der Steige

5-Täler-Bad, Schlachthausstr. 30: 8-20 Uhr

Göppingen

Badearena, Lorcher Str. 44: 6.30-22 Uhr

Heiningen

Voralbbad, Krautgarten 2: 14-21 Uhr

Süßen

Hallenbad, Schulstr. 11: 8-16 Uhr

Uhingen

Freibad Schwimmsportzentrum, beheizt, Uhlandstr. 5: 7-10, 14-18 Uhr

Hallenbad, Panoramastr. 10: 9-20 Uhr

BÜCHEREIEN

Bad Boll

Bücherei im Alten Schulhaus: 14-16 Uhr

Donzdorf

Stadtbücherei, Hauptstr. 44: 10-12 Uhr

Eislingen/Fils

Stadtbücherei, Schlossplatz 2: 10-12, 14-17 Uhr

Göppingen

Stadtbibliothek, Kornhausplatz 1: 10-19 Uhr

Wäschenbeuren

Bibliothek, Manfred-Wörner-Platz 2: 15-18 Uhr

GRATULATIONEN

Eislingen

Elisabeth Raindl zum 80., Christa Nagel, Maria Schwarz, beiden zum 75., Brigitte Lindner, Alexander Zincenko, beiden zum 70. Geburtstag.

Roman

1

Sie hatten sich in Strahan, Tasmanien, getroffen, in Tel Aviv und in Luxemburg. In Kihei auf Maui, in Salamanca und in Hamburg. Dieses Mal also in der Upper East Side in Manhattan. Wo der Septemberwind in Form einer warmen Brise durch die Straßen strich und die Kronen der wenigen Bäume in ein sanftes Rauschen versetzte, weil er bereits von den Ausläufern eines heranziehenden Gewitters vertrieben wurde. Eine Vorahnung des Herbstes erreichte New York City.

Sienna White wusste, er kam nicht gern hierher, obwohl er nur 800 Kilometer entfernt in Toronto in Kanada lebte. Die besseren USA, wie einige unkten. Aber gemessen an den Weiten Nordamerikas nur einen Katzensprung vom Pappardella entfernt, einem kleinen Restaurant Ecke Columbus Avenue und West 75th Street in der Upper East. Ein steinerner Schwarz-weiß-Boden und Fotografien aus Italien an den Wänden, die langsam vergilbten. Zusammen mit den weißen Tischdecken und der mit Holz verkleideten Decke vermischten sie sich zu jener Erinnerung, die jeder, der noch nie in Italien gewesen war, an das Land zu haben glaubte.

Auf der tiefroten Markise draußen prangte in verwaschenem Weiß der Schriftzug Cucina tipica Italiana. Was von den meisten Passanten als Verheißung und einigen wenigen als Warnung aufgefasst wurde.

Im Innenraum untermalte Andrea Bocellis Con te partirò diese Illusion und die abgewetzten Sitzflächen der Barhocker komplettierten den legeren Eindruck, sich im Pappardella in einer Art erweitertem Wohnzimmer zu befinden. Bei Freunden.

Auf all das blickte Sienna White, die sich an ihrem Tisch für den Platz auf der Bank entschieden hatte. Mit dem Rücken zu den Fotos aus Rom und Neapel. Und mit einem Exemplar der New York Times, das sie neben ihrer Handtasche abgelegt hatte.

Sienna White würde nächstes Jahr 45 werden. Sie war brünett, groß und dünn. Sie trug flache Schuhe und wenig Schminke, eine weiße Baumwollhose und eine olivefarbene Bluse, die ihren mediterranen Teint unterstrich. Dabei mied sie, wenn möglich, die Sonne.

Aber angeblich hatte irgendeine Urgroßmutter in ihrem weitverzweigten Stammbaum am Mittelmeer gelebt und diesen Hautton in feinen Schattierungen an ihre Nachfahren weitergegeben.

Jack Davis betrat das Lokal und bekam den Tisch neben ihr zugewiesen, was kein Zufall war, denn er hatte ihn reserviert. Er war knapp ebenso groß wie sie, Bauchansatz und kleine Hände, die frei von Schwielen oder anderen Hinweisen auf körperliche Arbeit waren.

Die Schläfen grau, die Geheimratsecken tief, ein Allerweltsgesicht mit einem wachen, aber wässrigen Blick. Es gab nichts an seiner Erscheinung, an seiner Art zu sprechen, sich zu bewegen oder auch nur zu atmen, was einen aufmerken ließ. Davis war niemand, an den man sich später erinnern würde. Ein Grad von Unscheinbarkeit, der an Unsichtbarkeit grenzte.

Auch seine Stimme, mit der er bei dem beleibten Kellner die Bestellung aufgab, hatte nichts Markantes an sich.

Alles an ihm lud dazu ein, ihn zu vergessen. Er war – Zufall oder Absicht – der perfekte Niemand.

Davis hatte sie zwar mit einem Lächeln und einem angedeuteten Nicken begrüßt, bevor er am Nebentisch Platz genommen hatte – wie man das als ein höflicher Mensch eben tat – , sie seitdem aber mit keinem Blick bedacht.

Er trug Slipper und eine hellgraue Sommerhose, dazu ein blaues Shirt und ein helles Leinenjackett.

Seine Kleidung wechselte über die Jahre und Orte. Keine Hose, kein Hemd, keine Jacke, die Sienna je ein zweites Mal gesehen hätte.

Manchmal ruhte eine Brille auf seinem Nasenrücken. Heute nicht.

Das Auffallendste an Jack Davis war eine Narbe, eine Art Schmiss am linken Auge, der ein paar Lachfältchen vertikal durchtrennte. Eine längst verheilte Verletzung, wie Sienna White vermutete.

Analog zu seiner Kleidung war er auch kulinarisch schwer zu fassen.

Fortsetzung folgt

© Kiepenheuer & Witsch, Köln

Bizet-Schulneubau macht Fortschritte

Kosten Der Bau des Schulcampus in Süßen verzögert sich, Kostenrahmen für den Neubau wird nach oben korrigiert.

Süßen. Die gute Nachricht zuerst: Die Bauarbeiten für den Schulcampus Bizet in Süßen haben nach Angaben der dortigen Stadtverwaltung in den vergangenen Wochen starke Fortschritte gemacht. Auch die am Bau beteiligten Firmen werden gelobt, sie hätten „gute Arbeit geleistet“, wie es in der Vorlage der jüngsten Gemeinderatssitzung heißt. Demnach wird der Umzug von Schülern und Lehrkörper in den Faschingsferien des nächsten Jahres anvisiert. Dies sei nicht nur aus „schulorganisatorischen Gründen“ sinnvoll, auch die Fertigstellung und Inbetriebnahme des Komplexes samt aller behördlicher Abnahmen seien bis zum Ende des laufenden Jahres schwierig.

Somit geht die Verzögerung des mitunter als „Jahrhundertprojekt“ der Stadt Süßen titulierten Bauvorhabens, das bereits im April 2024 sein Richtfest feierte und im Frühjahr 2025 einzugsbereit hätte sein sollen, in eine neue Runde. Auch der Kostenrahmen für den Schulneubau wird abermals nach oben korrigiert. Nach ursprünglicher Planung, Stand November 2021, standen 24,075 Millionen Euro in den Büchern der Haushaltsjahre 2022 bis 2025. Diese Schätzung wurde bereits vor gut zwei Jahren auf 25,348 Millionen Euro „fortgeschrieben“. Nun steht eine abermalige Korrektur ins Haus: Laut Vorlage beläuft sich der aktuelle Kostenstand, Stand Oktober 2025, auf 26,335 Millionen Euro, womit mit Mehrkosten von 2,261 Millionen Euro gegenüber der ursprünglichen Planung zu rechnen sind.

Fördermittel und Investitionen

Finanziert wird der Schulneubau zu einem guten Teil aus Fördermitteln und Investitionsprogrammen wie etwa der Schulbauförderung (9,7 Millionen Euro), dem Programm Ganztagsausbau (4 Millionen), der Beschleunigung Ganztagsbetreuung (795.550 Euro) und einer KfW-Förderung (1,928 Millionen). Letztere wird nach Abschluss des Bauvorhabens ausgezahlt. Somit bleiben in der Summe rund 9,912 Millionen Euro, die aus Mitteln der Stadt Süßen aufgewendet werden müssen.

Hierzu zählen unter anderem die Aufnahme von Darlehen über rund fünf Millionen Euro sowie die Erlöse aus Grundstücksverkäufen des Neubaugebietes Rabenwiesen, die zwingend zur Finanzierung des neuen Schulcampus erforderlich seien, wie es hieß.

Stadt sucht Übersetzer für 20 Sprachen

Sprachenvielfalt Team an Sprachkundigen soll Barrieren mindern und Chancengleichheit verbessern.

Eislingen. Schulen und Eislinger Kindergärten haben oft Schwierigkeiten, sich bei Eltern- oder Entwicklungsgesprächen verständlich zu machen, weil Sprachbarrieren zu hoch sind. Immerhin haben rund 40 Prozent der Einwohner der Großen Kreisstadt eine Migrationsgeschichte, erläuterte die Integrationsbeauftragte der Stadt, Dr. Rebekka Khaliefi, im Eislinger Kultur-, Sport- und Sozialausschuss. Vertreter von Schulen und Kitas hätten im Februar im Integrationsausschuss das Fehlen ehrenamtlicher Dolmetscher bedauert. „Es bräuchte Übersetzer in 20 Sprachen“, sagte Khaliefi.

Erleichterung bei der Integration

Darauf will die Stadt nun reagieren und einen „Sprachmittlerpool“ einrichten. Von der Unterstützung durch die Ehrenamtlichen hätten auch andere Behörden, der Gesundheitssektor und die Integration Vorteile. Es sei zu erwarten, dass weitere Menschen nach Eislingen zuwandern, die über geringe Deutschkenntnisse verfügen. Der Pool könne die Teilhabe und Chancengleichheit von Kindern und Heranwachsenden verbessern, unterstreicht die Stadt in einer Vorlage. Bisher müsse oft das Kind in Schulgesprächen oder beim Austausch mit Behörden den Eltern übersetzen. Das sei keine gute Lösung, unterstreicht Khaliefi.

Netzwerk im Landkreis

Im Landkreis gebe es schon vereinzelt solche Pools, zum Beispiel in Geislingen. Auch das Landratsamt biete den Mitarbeitern des Integrationsmanagements ehrenamtliche Übersetzer an, der aber Eislingen nicht zur Verfügung stehe. Im ersten Schritt sollen die Sprachvermittler nur in Eislingen wirken, Ziel ist aber laut Khaliefi, ein Netzwerk im Landkreis zu schaffen. Auch soll mit dem Kreis Esslingen zusammengearbeitet werden, wo schon einige Kommunen Erfahrungen mit Sprachmittlerpools haben. Eislingen rechnet mit jährlichen Kosten für Aufwandsentschädigung und Schulungen in Höhe von 3000 Euro.

„Ein wichtiges Thema“, sagte Oberbürgermeister Klaus Heininger, „es beschäftigt uns täglich“. Hans-Jörg Andonovic-Wagner (CDU) regte eine „technische Lösung“ an. Er dachte dabei an eine Übersetzungs-App. Die werde, „zur Not“, schon jetzt genutzt, sei aber nicht für Gesprächssituationen geeignet, erklärte die Integrationsmanagerin. Der Ausschuss stimmte einstimmig der Einführung eines Sprachmittlerpools zum 1. Januar 2026 zu.

Sonnenstrom auf der Kuchalb

Energiegewinnung Der Bebauungsplan „Solarpark Kuchalber Halde“ in Donzdorf ist beschlossene Sache.

Donzdorf. Jetzt fehlt nur noch die Sonne – und die PV-Module: Der Bebauungsplan „Solarpark Kuchalber Halde“ kommt, er ist in der jüngsten Sitzung des Gemeinderates mit großer Mehrheit beschlossen worden, nur AfD-Gemeinderätin Iris Gärtner hat dagegen gestimmt. Bedenken gab es aber auch anderswo, Dietmar Rieger (CDU), möchte in Zukunft lieber keine PV-Module mehr auf ebenen Ackerflächen wie oben auf der Kuchalb sehen. So fruchtbar wären die landwirtschaftlichen Flächen gar nicht, sagt Bürgermeister Martin Stölzle, und wies darauf hin, dass der Standort der einzige in der Umgebung sei, der für ein solches Vorhaben in Frage käme. Denn gleich in der Nähe kann der Strom, der auf dem Feld erzeugt wird, in der Nähe der dort oben bereits stehenden Windräder am Tegelhof ins Netz eingespeist werden. Bis das Feld bestellt ist, kann es noch ein wenig dauern.

Strom für 800 Haushalte

Schon im September 2023 Jahres wurden die Pläne des Stauferwerks im Donzdorfer Gemeinderat vorgestellt. Südlich der Siedlung ­Kuchalb plant das Stauferwerk auf einer rund sieben Hektar großen Fläche oberhalb des Rabenloch-Waldes einen Solarpark. Rund fünf Hektar der Fläche sollen mit PV-Modulen belegt werden. Die rund 9500 Module werden auf „Modultischen“ auf dem Feld aufgestellt, der Kuchalber Sonnenstrom könnte nach Berechnungen der Stadtverwaltung für rund 800 Haushalte reichen.

Der Satzungsbeschluss sei „ein klares Bekenntnis zur regenerativen Energie“, sagt Bürgermeister Stölzle nach der Abstimmung des Gremiums. Um die 3,4 Millionen Euro will das Stauferwerk auf der Kuchalb in das Projekt investieren.

Streit um Erhöhung der städtischen Mieten

Debatte Gemeinderat stimmt für bis zu 20 Prozent. Grüne fordern eine sozial abgestufte Erhöhung.

Ebersbach. Mieter der städtischen Wohnungen von Ebersbach müssen ab Januar bis zu 20 Prozent mehr bezahlen. Dies beschloss der Gemeinderat auf Antrag der CDU mit breiter Mehrheit. Es ist die erste Erhöhung seit acht Jahren. Dagegen waren die Grünen und SPD-Stadtrat Hannes-Yannick Wegele. Die Grünen plädierten für eine „moderate, sozial verträgliche Erhöhung“.

Für den CDU-Fraktionsvorsitzenden Paul Rösch ist die Erhöhung mehr als angebracht. Er sieht, welche Inflation es seit 2018 gegeben hat und wie die Stadt knapsen muss, um ihre Aufgaben zu erfüllen. Die CDU hat den Antrag schon bei den Haushaltsberatungen Ende vorigen Jahres eingebracht.

Die Grünen melden sich dazu mit einer Pressemitteilung zu Wort und zeigen sich besorgt: „Eine derart deutliche Erhöhung trifft Haushalte, die oft ohnehin nur mit knappen Mitteln haushalten.“ Die rund 40 städtischen Wohnungen würden ja gezielt an Menschen mit geringem Einkommen vergeben. Die beschlossene Erhöhung – laut den Grünen bis zu 124 Euro monatlich – könne für viele bedeuten, wieder auf Wohngeld oder Bürgergeld angewiesen zu sein. Der Fraktionsvorsitzende Joachim Auch: „Wer es geschafft hat, unabhängig von Sozialleistungen zu leben, sollte nicht wieder in die Abhängigkeit gedrängt werden.“ Die Grünen vermissen eine sozial abgestufte Lösung, die auch Härtefälle berücksichtige. Eine Erhöhung um 20 Prozent sei außergewöhnlich

Die Erhöhung müsse leider so sein, sagt Rösch. Der Gemeinderat müsse auch darauf schauen, dass Geld reinkomme. Es nicht zu tun, sei ein Fehler. Wenn Ebersbach einen Haufen Schulden habe, könnte das Kommunalamt eine Mietererhöhung anmahnen. Und zur Höhe von 20 Prozent: Die Stadt habe seit längerem einen Mietspiegel, das habe die CDU schon lange gewollt, und der zeige, was rechtens sei. Man liege auch mit der jetzigen Erhöhung noch weit darunter bei vielen Wohnungen. Für einen kleinen Teil seien es weniger als 20 Prozent, weil seither ein Mieterwechsel stattgefunden habe und da die Miete schon höher angesetzt wurde. Die wird jetzt weniger stark angehoben.

Die Grünen sehen sozial Schwächere und Stärkere ungleich belastet. Abgelehnt hatte der Gemeinderat die Einführung der Grundsteuer C für unbebaute Grundstücke, da habe es geheißen: Grundeigentümer dürften nicht zusätzlich belastet werden. Dies sollte aber auch für Mieter mit geringem Einkommen gelten, fordern die Grünen.

Replik von Rösch: Grundeigentümer seien ja schon durch die neue Grundsteuer B stärker belastet. Und ihnen habe der Gemeinderat vor Jahren durchaus 20 Prozent mehr zugemutet, mit der damaligen Erhöhung gleich um 90 Prozentpunkte. Rösch selber war dagegen.

Wasser wird deutlich teurer

Wasserpreis Ein Vier-Personen-Haushalt in der Gemeinde Schlat zahlt fast 100 Euro mehr pro Jahr.

Schlat. Alle zwei Jahre kalkuliert die Gemeinde Schlat den Wasserpreis neu. Beim Frischwasser sind Faktoren wie Reparaturkosten für Wasserrohrbrüche, die Beschaffung von Wasserzählern und die Kosten für den Wasserbezug zu bedenken. Alleine für die Wasserleitung in der sanierten Wasserbergstraße mussten dieses Jahr fast 250.000 Euro aufgewendet werden. Deshalb sieht sich die Gemeinde gezwungen, den Bezugspreis für Frischwasser ab 2026 von bisher 2,30 Euro pro Kubikmeter auf 2,40 Euro zu erhöhen. Das wurde in der jüngsten Sitzung des Gemeinderats bekannt.

Noch deutlicher fällt die Erhöhung beim Abwasser aus. Hier muss die Gemeinde den Preis von bisher 1,92 Euro/Kubikmeter auf 2,20 Euro/Kubikmeter für das Schmutzwasser erhöhen, das Niederschlagswasser bleibt mit 0,39 Euro/Kubikmeter unverändert. Hier schlägt vor allem der Investitionskostenzuschuss für die Kläranlage der SEG zu Buche, aber auch die Sanierung des Regenüberlaufbeckens und der Kanäle und Hausanschlüsse in der Reichenbacher Straße und der Wasserbergstraße sind zu finanzieren.

Für einen durchschnittlichen Vier-Personen-Haushalt mit einer Verbrauchsmenge von 200 Kubikmetern und einer versiegelten Fläche von 100 Quadratmetern bedeutet das eine Mehrbelastung von rund 21 Euro pro Jahr beim Frischwasser und von 56 Euro pro Jahr beim Abwasser, da kommt dann die Mehrwertsteuer noch dazu. Trotz der deutlichen Gebührenerhöhung liegt die Gemeinde weiterhin unter dem Durchschnitt der Städte und Gemeinden im Kreis.

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