Stadt sucht Übersetzer für 20 Sprachen
Sprachenvielfalt Team an Sprachkundigen soll Barrieren mindern und Chancengleichheit verbessern.
Eislingen. Schulen und Eislinger Kindergärten haben oft Schwierigkeiten, sich bei Eltern- oder Entwicklungsgesprächen verständlich zu machen, weil Sprachbarrieren zu hoch sind. Immerhin haben rund 40 Prozent der Einwohner der Großen Kreisstadt eine Migrationsgeschichte, erläuterte die Integrationsbeauftragte der Stadt, Dr. Rebekka Khaliefi, im Eislinger Kultur-, Sport- und Sozialausschuss. Vertreter von Schulen und Kitas hätten im Februar im Integrationsausschuss das Fehlen ehrenamtlicher Dolmetscher bedauert. „Es bräuchte Übersetzer in 20 Sprachen“, sagte Khaliefi.
Erleichterung bei der Integration
Darauf will die Stadt nun reagieren und einen „Sprachmittlerpool“ einrichten. Von der Unterstützung durch die Ehrenamtlichen hätten auch andere Behörden, der Gesundheitssektor und die Integration Vorteile. Es sei zu erwarten, dass weitere Menschen nach Eislingen zuwandern, die über geringe Deutschkenntnisse verfügen. Der Pool könne die Teilhabe und Chancengleichheit von Kindern und Heranwachsenden verbessern, unterstreicht die Stadt in einer Vorlage. Bisher müsse oft das Kind in Schulgesprächen oder beim Austausch mit Behörden den Eltern übersetzen. Das sei keine gute Lösung, unterstreicht Khaliefi.
Netzwerk im Landkreis
Im Landkreis gebe es schon vereinzelt solche Pools, zum Beispiel in Geislingen. Auch das Landratsamt biete den Mitarbeitern des Integrationsmanagements ehrenamtliche Übersetzer an, der aber Eislingen nicht zur Verfügung stehe. Im ersten Schritt sollen die Sprachvermittler nur in Eislingen wirken, Ziel ist aber laut Khaliefi, ein Netzwerk im Landkreis zu schaffen. Auch soll mit dem Kreis Esslingen zusammengearbeitet werden, wo schon einige Kommunen Erfahrungen mit Sprachmittlerpools haben. Eislingen rechnet mit jährlichen Kosten für Aufwandsentschädigung und Schulungen in Höhe von 3000 Euro.
„Ein wichtiges Thema“, sagte Oberbürgermeister Klaus Heininger, „es beschäftigt uns täglich“. Hans-Jörg Andonovic-Wagner (CDU) regte eine „technische Lösung“ an. Er dachte dabei an eine Übersetzungs-App. Die werde, „zur Not“, schon jetzt genutzt, sei aber nicht für Gesprächssituationen geeignet, erklärte die Integrationsmanagerin. Der Ausschuss stimmte einstimmig der Einführung eines Sprachmittlerpools zum 1. Januar 2026 zu.