Von Gott geliebt statt auf Insta geliked

Umarmen tun sich die Menschen im Brenzhaus nicht, nachdem das letzte Lied verklungen ist, aber sie stehen und sie applaudieren und sie lächeln. „Umarmungen brauchen wir oft mehr als lange Sätze“, sagte kurz vorher die Wortkünstlerin Sarah-Marie. „Wenn du nur eine Minute Zeit hast, dann umarme deinen Nachbarn. Wenn du nur eine Sekunde Zeit hast, dann glaub mal an dich selbst.“

Das Evangelische Jugendwerk lud die Band „Raum für Notizen“ und die Poetin Sarah-Marie ins Brenzhaus ein. Rund 150 – vorwiegend junge – Menschen sind gekommen. Der außergewöhnliche Bandname der jungen Musiker, die in Löwenstein zu Hause sind, komme daher, dass wir Menschen eher mit dem beschäftigt sind, was andere über uns denken, anstatt uns selbst Gedanken zu machen. Für die eigenen Gedanken sollen wir uns Zeit nehmen und diese notieren. Die Lieder der Band entstammen diesen Notizen. Die fünf sympathischen Hohenloher, die sich mit Jan, Jonas, Nicki, Bernhard und Rouven vorstellen, kommen ohne Schnickschnack aus. So wie man ihnen auf der Straße begegnen würde, in Jeans und Turnschuhen, ungeschminkt und ohne Allüren, stehen sie auf der Bühne und singen, was ihnen am Herzen liegt: Lieder von ihrem Glauben. Es sind Lieder, die ermutigen und Gemeinschaft schaffen. Das Publikum darf mitsingen, gebetsmühlen- und fast gospelartig „He ist all I need“. Und doch klingt es rockiger, fast wie ein Countrysong. Die Leute wippen mit, klatschen, lächeln.

Musik und Texte ergänzen sich

„Raum für Notizen“ halten sich nicht lange mit Erklärungen zu ihren Liedern auf. Dafür ergänzen die Texte, die Sarah-Marie zwischen jedem Stück spricht, die Musik. Oder umgekehrt. Spricht sie von der Angst und den „Zweifelsstrudeln“, singt die Band davon, die Ängste abzulegen: „Ich will dir alles geben, will vor dir alles niederlegen.“ Sarah-Marie, die in Koblenz lebt, berichtet von ihrem Tag. Dass sie durch die verschlungenen Gassen und über den Marktplatz der schönsten Stadt Deutschlands gegangen sei. Sie redet von Hoffnungslosigkeit und Weltschmerz und hier sehe es fast aus, als ob man diese Sorgen kenne.

In ihren Texten, die in mehreren Büchern erschienen sind, spricht sie den Menschen Mut zu. Wenn sie ihre Gedichte vorträgt, dann strahlen ihre Augen, ihr Mund, ihre ganze Person scheint zu leuchten. Auf der Bühne steht eine junge Frau, die in Gott die Lösung ihrer Probleme gefunden zu haben scheint und dies in die Welt bringen möchte – und damit bei vielen ankommt.

Botschaft an Instagram

Auf Instagram hat die „Hoffnungsteilerin“, wie sie sich dort nennt, 82.000 Follower. Aber sagt auch: „Insta sollte uns nicht definieren.“ Sie schrieb einen Brief an Instagram. Darin heißt es: „Liebes Insta, ich wurde nicht für dich geschaffen, du sperrst mich in ein Viereck, setzt mir Ideale in den Kopf, du lässt mich vergessen, dass ich ein echtes Leben lebe und andere Menschen auch.“ Gekonnt in einem Ritt durch die Profile der Insta-User, die wir bewundern und mit denen wir uns vergleichen und dann merken, dass es vielleicht sie sind, die uns bewundern und alles in eine endlos-Spirale von Unglück über das eigene Leben führen, spricht sie den jungen Menschen in ihre Lebenswirklichkeit.

„Raum für Notizen“ singt darauf ihr eigenes Echo: „Ich sehe deinen Status und freu mich für dich, aber frage mich doch, ob mir eines Tages vergönnt sein wird, was dir schon gehört.“ Beeindruckend ist Sarah-Maries Gedankenreise „Zoom raus“. Immer weiter zieht sie uns aus unserer kleinen Welt, „Zoom raus aus unserem Land, bis aus einem Land kein Land wird, bis wir schließlich in der Milchstraße und im großen Universum landen und hält an, dort wo alles über unseren Verstand geht, ‚Gott passt nicht in meine Hosentasche, aber das Universum passt in seine.’“ Die Abfolge von poetischen Sätzen, die Gott loben und den Menschen in seiner Bedeutung heben, fallen fast maschinengewehrartig, vorgetragen von einer überzeugten Frau, von der man sich fragen darf, was sie mit ihren jungen Jahren schon erlebt hat.

Der Abend endet mit einem gesprochen-gesungenen Segen. Und Hoffnung für die Zukunft der Kirche, solange junge Menschen auf dieser Bühne stehen und andere junge Menschen begeistert davor.

Glauben Die Band „Raum für Notizen“ und die Wortkünstlerin Sarah-Marie sprechen und singen in die Herzen von rund 150 Gästen im Brenzhaus ihre Botschaft von Glaube und Hoffnung.

Umgang mit den sozialen Medien

Bildungsregion Das Projekt, in dem Schülerinnen und Schüler Medienkompetenz vermittelt wurde, lief gut.

Schwäbisch Hall. Kinder und Jugendliche nutzen täglich soziale Medien. Doch oft fehlt es ihnen an Erfahrung und der nötigen Vorsicht für einen verantwortungsvollen Umgang. „Auch Eltern sind unsicher und wissen nicht, wie sie sich richtig verhalten sollen“, berichtet Kerstin Schreyer von der Bildungsregion Schwäbisch Hall. Gemeinsam mit der Volkshochschule und dem Landratsamt fanden seit Februar Veranstaltungen für Schülerinnen und Schüler an den weiterführenden Schulen, für Eltern und pädagogische Fachkräfte statt. „Es gab ein großes Interesse an den Angeboten. Wir haben rund 630 Personen allein bei den Vorträgen, 120 Schülerinnen und Schüler sowie 12 pädagogische Fachkräfte in Workshops erreicht.“

Für Eltern gab es Vorträge zu verschiedenen Schwerpunkten wie „Mein Kind und das Internet“ oder „Selbstdatenschutz in der Familie‘“, erzählt Jasmin Domberg von der Volkshochschule. Besonders erfreut waren die Organisatoren über allein 300 Zuhörerinnen und Zuhörer bei ‚Das Smartphone in der Familie‘ mit der Medienpädagogin Kim Beck im Schulzentrum West. „Im Anschluss an den Vortrag wurde der Markt der Möglichkeiten mit zahlreichen Experten sehr gut angenommen. Den wollen wir wieder anbieten“, sagte Dietmar Winter vom Landratsamt Schwäbisch Hall.

2026 geht es weiter

Mit Unterstützung des Landesmedienzentrums Baden-Württemberg fanden an insgesamt drei weiterführenden Schulen vor den Elternabenden aller 5. Klassen Informationsveranstaltungen zum Thema „Kinder sicher durch die digitale Welt begleiten: Tipps für Eltern“ statt. Weitere sind für das nächste Schuljahr geplant. Schülerinnen und Schüler der 7. Klasse der Realschule Schenkensee nahmen an einem Workshop zum Thema „Das Smartphone und dein digitales Ich – Clever chatten, teilen & liken“ teil.

Wegen der hohen Nachfrage und der Relevanz der Thematik finden von Februar 2026 an wieder Vorträge rund um die Mediennutzung statt.

Info Informationen zu den Vorträgen werden rechtzeitig unter www.schwaebischhall.de/bildungsregion veröffentlicht. Für die Vorträge registrieren können sich Interessenten unter https://eveeno.com/323842956

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