Nächstes Highlight für Illertissen

DFB-Pokal In der zweiten Runde empfängt der Regionalligist FVI den 1. FC Magdeburg im Vöhlinstadion. Das ist nur dank einer enormen Kraftanstrengung des Vereins und zahlreicher Helfer möglich.

Erst im vergangenen Sommer hatte der FV Illertissen das Vöhlinstadion aufgerüstet. Die alten, kaum Helligkeit spendenden Flutlichter machten Platz für eine modernere Anlage. 400 Lux statt maximal 100 Lux. Doch was dem Bayerischen Fußball-Verband reicht, ist dem Deutschen Fußball-Bund (DFB) zu wenig. Der Dachverband schreibt für Abendspiele eine Beleuchtungsstärke von mindestens 800 Lux vor. Auch in der zweiten Runde des DFB-Pokals – egal, ob die Heimmannschaft ein Amateurteam ist oder nicht.

Mehrere Wochen war daher unklar: Darf der Fußball-Regionalligist sein Highlight-Spiel gegen den Zweitligisten 1. FC Magdeburg am Mittwoch, 29. Oktober, im heimischen Vöhlinstadion austragen? Nach einer Kraftanstrengung steht fest: Er darf. „Diese Vorgaben konnten wir nur mit Hilfe der mobilen Flutlichtanlage erfüllen“, erläutert Serge Ahrens, FVI-Vorstand für Infrastruktur und Entwicklung.

Mobiles Flutlicht aus England

Was sich wie eine simple Lösung anhört, brachte Ahrens kräftig ins Schwitzen. „Die Organisation hat mich persönlich oft an meine Grenzen gebracht – und manchmal auch zum Verzweifeln“, sagt er. Um den geeigneten Dienstleister zu finden, musste Ahrens bis ins Ausland gehen. Erst in England wurde er fündig.

Und das kostet Geld. Allein die Überführung der mobilen Flutlichtanlage nach Illertissen geht ins Portemonnaie des Amateurvereins. Der Betrag? „Richtung sechsstellig“, meint Ahrens. Gesponsert bekam der Verein dafür drei Gerüsttürme von der Weißenhorner Firma Peri für professionelle Fernsehbilder.

Die TV-Übertragung ist auch der Grund für die Vorgaben bei der Beleuchtungsstärke. Die Zuschauer im Stadion bekommen davon wohl weniger mit. „Am Ende des Tages sieht das ein Laie gar nicht“, glaubt Ahrens. Was der Stadionbesucher aber schnell merken wird: Das Stadion ist in die Jahre gekommen, die Infrastruktur ist veraltet, der Modernisierungsbedarf ist hoch.

Großer ehrenamtlicher Einsatz

Der Aufwand ist dementsprechend enorm: „Von mobilen Toiletten über zusätzliche Verkaufsstände und Stromaggregate bis hin zu zusätzlichen Internetboxen müssen sämtliche Einrichtungen temporär bereitgestellt werden“, sagt Ahrens. „Für uns sind das Mammutaufgaben.“ Gegen die Magdeburger verzichtet der FV Illertissen auf eine mobile Zusatztribüne, wie sie beispielsweise in der ersten Runde gegen den 1. FC Nürnberg aufgebaut war. Die Kosten seien schlicht zu hoch, meint Ahrens – obwohl der Klub „das Vierfache an Sitzplatz-Karten verkaufen“ könnte. Aktuell hat der FVI bereits 4500 Eintrittskarten abgesetzt, davon rund 2000 an Fans des 1. FC Magdeburg.

Sie alle müssen auf der Anlage mit „Verengungen“ rechnen, meint Ahrens. Trotzdem habe man das Sicherheitskonzept nach den internen Streitigkeiten der Club-Anhänger nach deren Pokal-Aus nochmal angepasst. Unter anderem ändert sich gegen den FCM die Einlasssituation. Schon am Parkplatz sollen die Fans ihre Tickets vorzeigen.

Und so steht einem erneuten „Fußballfest“ nichts mehr im Wege. „Wir hoffen auf ein echtes Pokal-Highlight“, sagt Ahrens. Er ist fest davon überzeugt, dass „was drin ist“ für seinen FVI gegen den schwächelnden Zweitligisten. Es wäre nichts anderes als der größte Erfolg der Vereinsgeschichte.

Dass die in Illertissen überhaupt geschrieben werden kann, liegt auch an Menschen wie Ahrens. Allein in die Vorbereitung für das Pokalspiel flossen „viele Gespräche“ und „unzählige Telefonate.“ Er weiß: Wenn die ersten Fans das Vöhlinstadion betreten werden, sind einige ehrenamtliche Helferinnen und Helfer schon seit Stunden im Einsatz, geben alles für einen möglichst reibungslosen Ablauf.

„Unser besonderer Dank gilt dabei allen, die uns unterstützt haben“, sagt er – und zählt auf: die Polizei, der Rettungsdienst, die Feuerwehr, die Stadt, der Sicherheitsdienst B&S sowie die rund 150 Ehrenamtler. „Ohne sie wäre es überhaupt gar nicht möglich gewesen, ein solches Fußballereignis auf die Beine zu stellen. Aber am Ende des Tages haben wir es gemeinsam geschafft – und das erfüllt uns alle mit großem Stolz.“

Macht Glasbrenner die Pro-Lizenz im Ausland?

SSV Ulm 1846 Fußball Der Klub hat eine Stellungnahme wegen erwarteter Strafzahlung beim DFB eingereicht.

Den Sportplatz in Albeck, wo die U19 des SSV Ulm 1846 Fußball ihre Spiele innerhalb der DFB-Nachwuchsliga austrägt, hat Moritz Glasbrenner gegen das Donaustadion eingetauscht. Von 100 ging es schlagartig auf 10.000 Zuschauer hoch, aus der überschaubaren Welt des Fußball-Nachwuchses ins Profi-Geschäft.

Und das, obwohl der 35-Jährige eine wichtige Voraussetzung nicht erfüllt. Dem gebürtigen Ulmer fehlt die Uefa-Pro-Lizenz, die der DFB bei Cheftrainer ab der 3. Liga einfordert. Genau deshalb sei Glasbrenner mit Start der Trainersuche bei den Spatzen kein Thema gewesen, wiederholte SSV-Geschäftsführer Markus Thiele am Sonntag beim Heimspiel gegen Energie Cottbus am Mikrofon von MagentaSport. Erst mit der Zeit habe sich die Option herauskristallisiert: „Wir haben in den Gremien dann abgewogen: Können und wollen wir das Risiko eingehen?“.

DFB-Lehrgang ist keine Option

Trotz der fehlenden Lizenz, die den SSV Ulm auf die Saison 2025/26 gerechnet rund 108.000 Euro kosten könnte, fiel die Wahl bekanntermaßen auf ihn. Dabei waren innerhalb der mehrwöchigen Trainersuche der Spatzen zwei Kandidaten in Ulm, ließ der Geschäftsführer verlauten. Zu einer Einigung aber kam es nicht.

Welche Rolle dabei die parallel laufende Suche beim TSV 1860 München spielte, bleibt offen: Schließlich soll Ex-Trainer Thomas Wörle dort zum Kreis der Favoriten gezählt haben. Mit einer Verpflichtung hätte der SSV, der nach jetzigem Stand zwei Cheftrainer und drei Co-Trainer bis 2027 zahlt und dabei monatliche Aufwendungen im hohen fünfstelligen Bereich haben dürfte, eine finanzielle Belastung weniger gehabt.

Nun aber fokussiert sich der Blick auf anderes. Zum Beispiel auf die Frage, ob Glasbrenner zeitnah eine Chance hat, die Pro-Lizenz zu absolvieren. „Wir sind natürlich auch dabei, dass wir mit Moritz so schnell wie möglich in das Szenario reinkommen, dass er die Pro-Lizenz machen kann“, sagte Thiele und erklärte auf Nachfrage: Am DFB-Lehrgang mit Start im Januar 2026, dessen Bewerbungsverfahren abgeschlossen ist, werde der Ulmer Cheftrainer definitiv nicht teilnehmen.

Klub prüft Möglichkeiten

Glasbrenner, der erst im Sommer seine A+-Lizenz abgeschlossen hat, erfüllt weder die regulären Voraussetzungen noch trifft auf ihn einer der vom DFB definierten Sonderfälle zu. Der Klub prüft nun auch Möglichkeiten im Ausland. Weil Glasbrenner laut Pressesprecher Max Rieck mehrere Sprachen spricht – englisch, italienisch, spanisch – und Grundkenntnisse in Französisch hat, sei das nicht abwegig.

Außerdem stehe man mit dem Verband im Austausch, „wie man das für die folgende Saison darstellen könnte“, bestätigte Thiele und machte eine noch bis dato unausgesprochene Perspektive auf. Schließlich läuft der Vertrag vom Ex-U19-Trainer erst einmal nur bis Saisonende.

Eine Stellungnahme habe man indes zur erwarteten Geldstrafe auch eingereicht. Da es sich um ein laufendes Verfahren handele, könne man noch nicht beurteilen, in welcher Größenordnung der SSV Ulm vom DFB zur Kasse gebeten wird.

Talente in München erfolgreich

Biathlon Saisoneröffnung „Loop One“ als gelungene Premiere – nicht nur für den Weltverband, auch für den Ulmer Nachwuchs.

Zehntausende Zuschauer, begeisterte Sportlerinnen und Sportler und tolle TV-Bilder vom bislang eher ein Schattendasein fristenden Wettkampfformat: Es war ein voller Erfolg, den die Internationale Biathlon-Union mit ihrem neuen Saisoneröffnungs-Festival „Loop One“ feierte. Der Super-Sprint ist an den Langlauf-Sprint angelehnt, besteht aus Qualifikations- und Finalläufen und besticht mit einer den modernen Konsumgewohnheiten entsprechenden Kurzweiligkeit. An Tag eins im Olympiapark betteten die Veranstalter Jugend- und Para-Rennen ein in ein Unterhaltungsprogramm mit Mitmach-Angeboten und Livemusik. Mittendrin: Zwei Athletinnen und drei Athleten des DAV Ulm, die an den Jugend-Rennen teilnahmen.

Highlight aus Ulmer Sicht: Der Sieg von Paul Achatz beim Rennen der männlichen Jugend, die im Gegensatz zu den Weltcup-Stars im Massenstart gegeneinander antrat. Der war aber nicht minder spannend als der Super-Sprint am Sonntag. In einem, wohl auch wegen ungewöhnlicher Winde am Schießstand auf dem Olympiasee, an Schießfehlern reichen Rennen, in dem am Ende keiner unter fünf Strafrunden blieb, setzte sich Achatz (sechs Fehler) letztlich dank seiner Laufstärke durch. Nach dem letzten Schießen, in dem er sich einen Fehler geleistet hatte, lag er noch auf Platz drei, 10,5 Sekunden hinter dem Führenden Anton Hasenknopf (fünf Fehler), der im letzten Anschlag ohne Fehlschuss geblieben war. In einem sehenswerten Zielsprint holte er sich jedoch den Sieg. Julian Schraag (8/+ 41,3 Sekunden) wurde Sechster, sein Bruder Yannick (10/+ 1:35,4 Minuten) Neunter.

Bei der weiblichen Jugend belohnte sich Hanna Beck, für die es zuletzt nicht besonders gut gelaufen war, mit einem Podestplatz: Mit fünf Schießfehlern kam sie 5,5 Sekunden hinter Siegerin Johanna Ostermaier (WSV Aschau) auf Platz zwei ins Ziel. Bianca Schuh (3/+1:17,0) wurde Sechste.

Auch bei der offenen französischen Meisterschaft gab es Erfolge für den DAV Ulm: Mareike Braun gewann den Sprint und wurde Dritte in der Verfolgung. Die besten Französinnen waren nicht am Start, sondern beim „Loop One“...

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