Promis auf dem Wunderbänkle

  • Zwei „WahreWunderBänke“ sind eingeweiht worden. Foto: Thomas Spanhel

Zwei Holzbänke mit Infostelen zu den Welterbe-Höhlen und anderen Welterbe-Stätten im Land steht jetzt in Blaubeuren.

„Wunder gibt es immer wieder“, sang schon Katja Ebstein in ihrem Hit von 1970. Die einen sehen in herbstlich bunt leuchtenden Wäldern ein Wunder, andere fahren dafür zu den Pyramiden, wieder andere brauchen dafür glückliche Heilungen oder technische Meisterwerke. In Blaubeuren hat sich eine ganze Reihe politischer Prominenz jetzt zu einem „wahren Wunder“ bekannt und ist zu zwei hölzernen Sitzbänken mit Info-Stelen im Park gegenüber dem Blaubeurer Bahnhofsgebäude gepilgert. Auch die Bundes- und Landtagsabgeordneten Ronja Kemmer und Manuel Hagel waren dabei.

Ganz offiziell wurden in dem kleinen Park nämlich zwei sogenannte „WahreWunderBänke“ eingeweiht. Diese sollen in Kombination mit großen Info-Tafeln künftig neugierig machen auf die Unesco-Welterbestätte „Höhlen und Eiszeitkunst der Schwäbischen Alb“ und auf andere Welterbe-Wunder in Baden-Württemberg. „Die Höhlen und Eiszeitkunst der Schwäbischen Alb gewähren uns faszinierende Einblicke in die Kunst und Kultur, 40.000 Jahre vor unserer Zeit“, sagte Nicole Razavi, Ministerin für Landesentwicklung und Wohnen. Und die Bänke seien Hingucker, Ruheplatz und Informationsquelle in einem. Sie wurden in vergleichbarer Form auch schon in den anderen sieben Welterbestätten in Baden-Württemberg aufgestellt – so etwa auf der Klosterinsel Reichenau oder am Kloster Maulbronn.

Knabbern am Mammut

Die Ministerin fragte allerdings auch, ob man sich als Politikerin oder Politiker denn in schwierigen Zeiten zu so einem „Wohlfühltermin“ einer Einweihung treffen und an knusprig-süß gebackenen Mammut-Keksen knabbern dürfe. Sie meinte ja, denn: „Zukunft braucht Herkunft.“ Blaubeurens Bürgermeister Jörg Seibold sah das ähnlich: „WahreWunderBänke für wahre Wunder-Kunst.“ Die multifunktionalen Bänke seien ideale Orte für die Vermittlung des Welterbegedankens, näheres erfahre man dann im Urmu. Solange sie sich‘s auf dem Wunderbänkle nicht allzu bequem einrichten, wollen wir den Politikern also den Wohlfühl-Moment jenseits des Polit-Alltags gönnen.

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