Kleiderladen und Kinderkörble beenden Annahmestopp

Metzingen Gerade noch rechtzeitig konnten die Einrichtungen ihr Müll-Entsorgungs-Problem lösen. Schlimmstenfalls hätten sie schließen müssen.

Die Damentruppe, die an diesem Montagvormittag im Kleiderladen Dienst tut, ist bester Laune – und das nicht ohne Grund. Wochenlang konnte die Einrichtung keine Textilspenden mehr entgegennehmen, weil der Entsorger, der die nicht verkäufliche Ware abgeholt hat, weggebrochen ist. Jetzt, nach intensiver Suche, ist ein Nachfolge-Unternehmen gefunden, das seinen Sitz in Reutlingen hat. „Die Erleichterung bei uns ist groß“, sagt Susanne Bauer, Leiterin der Diakonischen Bezirksstelle Metzingen, die den Kleiderladen im Milchhäusle betreibt. Ähnlich ergeht es dem benachbarten Kinderkörble, dessen Träger der Kinderschutzbund ist und das ebenfalls einen Annahmestopp hatte.

Worst Case abgewendet

Hätte sich keine Lösung für das Müll-Problem gefunden, wäre dem Secondhand-Anbieter wohl über kurz oder lang der Nachschub ausgegangen. „Wir hätten schließen müssen“, erklärt Susanne Bauer. Der Worst Case ist nun also abgewendet, das Lager kann sich wieder füllen. Was vor allem jene Kunden, die hier mit Berechtigungsschein einkaufen und die eh schon günstigen Textilien um weitere 50 Prozent billiger bekommen, enorm freuen dürfte.

Blusen, Hemden, Jacken, Röcke, Hosen, Hüte, Bettwäsche, Dessous und Tischdecken: In den Regalen und an den Kleiderstangen im Verkaufsraum im Milchhäusle liegen und hängen die Textilien dicht an dicht. Allesamt wurden sie von Bürgern gespendet, die sie bei sich zu Hause aussortiert und in die Metzinger Friedrichstraße gebracht haben. Wobei nicht alles, was sie antransportieren, in einem entsprechend guten Zustand ist.

DRK keine Option mehr

„Wir haben über viele, viele Jahre die Waren, die wir nicht verkaufen konnten, an das DRK Dettingen weitergegeben. Das wiederum hatte zwei Unternehmen an der Hand, die die Sachen entsorgt haben. Doch die sind beide nacheinander abgesprungen, weil es dafür offenbar keinen Markt mehr gibt. Also konnte auch das DRK nicht weitermachen“, berichtet Bauer. Im Lager war derweil kein Platz mehr für den Warennachschub, weil dort auch all die Dinge gelandet sind, die eigentlich in den Müll gehören. Gleichzeitig hätte sich das Angebot an Textilien, die zum Verkauf geeignet sind, deutlich verkleinert, bis irgendwann kaum noch etwas in den Regalen gelegen wäre.

Jetzt, da die Annahme wieder geöffnet ist, will man beim Kleiderladen allerdings noch genauer hinschauen bei den Dingen, die die Bürger anliefern. Es wird gebeten, die Kleiderspenden in Wäschekörben oder Ähnlichem zu bringen, so kann die Sichtung sofort erfolgen und der Korb kann gleich wieder mitgenommen werden. „Kleidung in Säcken nehmen wir nicht mehr an“, erklären die ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen, die befürchten, dass darin zu viel Müll ist, den sie erst, wenn die Spender schon wieder weg sind, entdecken. „Verschmutzte oder beschädigte Kleidung gehört in den Restmüll. Infos dazu gibt es bei den kommunalen Entsorgungsbetrieben“, stellen die Kleiderladen-Macherinnen klar. Karin Jirasek, Erste Vorsitzende des Kinderschutzbundes, betont ebenfalls, dass die Sachen, die ans Kinderkörble gehen, in einem entsprechend ordentlichen Zustand sein sollten.

Bestens frequentiert

Wie wichtig die Arbeit der Secondhand-Anbieter, die beide auf denselben Entsorgungs-Unternehmer zurückgreifen, ist, zeigt schon die Tatsache, dass sie bestens frequentiert sind. „Bei uns ist immer viel los“, erzählt Gabriele Junger, eine von 24 Frauen, die in den drei Teams des Kleiderladens arbeiten. Die meisten Kunden haben kaum Geld, müssen extrem sparen und sind froh, dass es Einrichtungen wie die im Milchhäusle gibt.

Wobei die Laden-Teams noch eine ganz große Bitte an alle Spender haben. „Bringen Sie nur Ware, die zur Saison passt, und liefern Sie uns nichts total Veraltetes aus den 1970er oder 1980er Jahren, das man heute nicht mehr tragen kann.“ Auch wenn manche Modestile wie die Schlaghose ein Revival feiern, sind die Original-Kleidungsstücke nicht unbedingt als Secondhand-Ware geeignet. Oder wie es die Ehrenamtlichen um Susanne Bauer ausdrücken: „Überlegen Sie einfach, ob Sie das gute Stück selbst noch anziehen würden. Wenn nicht, können wir es auch nicht brauchen.“

Auf Erfolgs- und Wachstumskurs

Metzingen Das Higtech-Unternehmen Neura Robotics mit Sitz in der Sieben-Keltern-Stadt übernimmt den Entwicklungsbereich des insolventen Automobil-Zulieferers Huber Automotive.

Das Metzinger KI-Start-up Neura Robotics tritt als Teilinvestor auf. Das Unternehmen übernimmt den Entwicklungsbereich mit 30 Mitarbeitern des insolventen Automobil-Zulieferers Huber Automotive aus Mühlhausen im Täle (Kreis Göppingen). Für einen Teil der Beschäftigten von Huber Automotive gibt es somit positive Nachrichten.

Huber Automotive ist der Kern der Huber Firmengruppe und beschäftigte zum Zeitpunkt des Insolvenzantrags 133 Mitarbeiter. Huber Automotive ist auf Fahrzeugelektronik spezialisiert und bietet Hard- und Softwareentwicklung, Gehäusekonzepte und Serienfertigung von Steuergeräten für E-Mobilitätskonzepte, Batteriemanagement- und Energiespeichersysteme.

Neura Robotics als Investor

Anfang September hatte die Mühlhauser Firma Insolvenz anmelden müssen. Nun teilt die für Insolvenz zuständige Kanzlei Grub Brugger aus Stuttgart mit, dass für den Entwicklungsbereich in Neura Robotics ein Investor gefunden wurde – mit Wirkung zum 16. Oktober. „Neben den Mitarbeitern werden Gegenstände des beweglichen Sachanlagevermögens und Knowhow übertragen“, heißt es in der Mitteilung.

„Es ist erfreulich, dass binnen fünf Wochen nach Eröffnung des Insolvenzverfahrens eine zukunftsträchtige lokale Lösung für den Geschäftsbereich Entwicklung der Huber Automotive AG gefunden werden konnte. Die Suche nach einem Investor für den restlichen Betrieb geht mit Hochdruck weiter“, wird der zuständige Insolvenzverwalter Martin Mucha in der Mitteilung zitiert.

Neura Robotics wurde 2019 von David Reger gegründet und hat seinen Hauptsitz in Metzingen. Das Hightech-Unternehmen entwickelt und produziert intelligente, kognitive Roboter. Neura Robotics beschäftigt mehr als 1100 Mitarbeiter und entwickelt alle Schlüsseltechnologien wie KI, Steuerungssoftware, Sensortechnik und mechanische Komponenten im eigenen Haus.

Die vielfach preisgekrönten Innovatoren aus Metzingen verfolgen über die gesamte Produktpalette hinweg – von Industrie- bis Haushaltsroboter – einen strikten „One-Device“-Ansatz. Dahinter verbirgt sich die Idee vom Smartphone mit Armen und Beinen, das sämtliche zentrale Komponenten und Sensoren für physische künstliche Intelligenz in einem Gerät vereint. Mit dem „Neuraverse“ schafft das Unternehmen die Voraussetzung für den iPhone-Moment in der Robotik. Das um Neura Robotics entstehende Robotics Hub zieht viele internationale Marktführer an. So hat das Metzinger Unternehmen Partnerschaften mit Kawasaki Robotics, Omron Robotics and Safety Technologies, Delta Electronics und anderen führenden Herstellern etabliert. Alle für diesen Erfolg erforderlichen Innovationen und technologischen Komponenten, einschließlich der KI, werden von Neura Robotics selbst entwickelt.

Heute ist Neura auf dem besten Weg, den ersten humanoiden Allzweckroboter auf den Markt zu bringen. Im Mai dieses Jahres wurde in Hamburg bereits der erste Haushaltsroboter der Welt von Neura Robotics mit dem Namen „MiPA“ vorgestellt.

Überhaupt stehen die Zeichen für Neura auf Erfolg: Im September wurde das Metzinger Hightech-Unternehmen mit dem renommierten Deutschen Gründerpreis in der Kategorie Aufsteiger ausgezeichnet. Und auch als Investor ist man mehr und mehr aktiv: Erst vor wenigen Wochen hat Neura Robotics den insolventen Hersteller von fahrerlosen Transportsystemen, Ek Robotics, übernommen.

„Jesu, meine Freude“: Meisterwerke des Barock in der Martinskirche

Metzingen. Johann Sebastian Bach hat in vielen Bereichen der Barockmusik Werke für die Ewigkeit hinterlassen. Und doch gibt es die besonderen „Hits“ – wie die Toccata in d-Moll für Orgel oder die sogenannte „Badinerie“, der finale Satz aus der Suite in h-Moll für Orchester und Traversflöte.

Im Bereich der Chormusik zählen neben Bachs Oratorien und Passionen insbesondere die Motetten zum besten und beliebtesten aus seinem Schaffen. Und unter den Motetten nimmt die Motette „Jesu, meine Freude“ einen besonderen Platz ein. Bach vertont in unvergleichlicher Eindringlichkeit und musikalischer Stilbreite den bekannten Kirchenchoral mit allen Strophen.

Hiervon können sich Musikliebhaber bei einem Konzertabend an diesem Samstag, 25. Oktober, in der Martinskirche Metzingen selbst ein Bild machen, denn die Motette „Jesu, meine Freude“ ist Teil des Programms. Das Konzert für Blockflöte und Traversflöte mit Orchester von Georg Philipp Telemann eröffnet den Abend in bestem barockem Duktus. Solist ist Hans-Joachim Fuss. Er studierte Blockflöte in Berlin und Frankfurt/Main sowie Traversflöte in Den Haag und Utrecht und stand in vielerlei Hinsicht unter den Einflüssen der Pioniere für die historische Aufführungspraxis. Seit 1991 unterrichtet er an der Stuttgarter Hochschule für Musik und Darstellende Kunst und ist gefragter internationaler Künstler.

Mitwirkende bei der Aufführung von Bachs Orchestersuite, dem Flötenkonzert von Telemann und der Motette von Bach am Samstag in der Martinskirche Metzingen sind neben Hans-Joachim Fuss außerdem Angela Schmauder-Scheytt, Blockflöte, ein Streicherensemble und die Martinskantorei. Die Leitung hat Kantor Stephen Blaich. Das Konzert beginnt um 19 Uhr.

Autohaus-Mitarbeiter laufen für den guten Zweck

Soziales Die Laufgruppe „Heusel Running“ von Auto Heusel spendet 1151 Euro an die Diakonie-Sozialstation.

Metzingen. Laufen für den guten Zweck – unter diesem Motto steht seit Jahren die Laufgruppe „Heusel Running“ der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von Auto Heusel in Metzingen.

Auch in diesem Jahr hat sich das sportliche Team beim Ermstal-Marathon im Sommer wieder gemeinsam an den Start begeben und dabei nicht nur Kilometer gesammelt, sondern auch Gutes getan: Für jeden im Jahr gelaufenen Kilometer spendet die Geschäftsleitung des Autohauses einen Euro an ein soziales Projekt in der Region.

So kam im Laufe des Jahres 2025 eine stolze Summe von 1151 Euro zusammen. Empfänger der diesjährigen Spende ist die Diakonie-Sozialstation Metzingen, die sich mit großem Engagement um die ambulante Pflege und Betreuung älterer und hilfsbedürftiger Menschen in Metzingen und Umgebung kümmert.

Am vergangenen Montag überreichten Beate Frey und Axel Biedermann von der Geschäftsleitung den Spendenscheck an den Geschäftsführer der Diakonie-Sozialstation, Jens Mews.

Eine Herzensangelegenheit

„Wir freuen uns sehr über die großzügige Unterstützung und das sportliche Engagement der Mitarbeitenden. Solche Initiativen zeigen, wie eng Wirtschaft und Gemeinsinn in unserer Region verbunden sind“, sagte Mews bei der Übergabe.

Auch für das Team von Auto Heusel ist die Aktion eine Herzensangelegenheit. „Mit ‚Heusel Running‘ wollen wir nicht nur gemeinsam etwas für unsere Gesundheit tun, sondern auch anderen helfen. Jeder Kilometer zählt – und wenn daraus am Ende eine konkrete Unterstützung für soziale Einrichtungen vor Ort entsteht, ist das für uns alle doppelt motivierend“, betont Axel Biedermann.

Die Spendeninitiative läuft bereits seit mehreren Jahren und soll auch künftig fortgesetzt werden. „Es ist schön zu sehen, wie viel Teamgeist, Freude und Engagement in unserer Belegschaft steckt. Laufen verbindet – im wahrsten Sinne des Wortes“, ergänzt Beate Frey.

Mit der diesjährigen Spende leistet das Team von „Heusel Running“ erneut einen wertvollen Beitrag für die Region – und zeigt, dass Bewegung und soziales Engagement perfekt zusammenpassen.

Täglich Routinen, Paranoia und der Kampf gegen Zeitdiebe

Tildas Tage sind streng durchgetaktet: Studieren, an der Supermarktkasse sitzen, schwimmen, sich um ihre kleine Schwester Ida kümmern – und an schlechten Tagen auch um ihre Mutter. Ihre Freunde sind längst weg, in Amsterdam oder Berlin, nur Tilda ist geblieben. Denn irgendjemand muss für Ida da sein, Geld verdienen, die Verantwortung tragen. Nennenswerte Väter gibt es keine, die Mutter ist alkoholabhängig. Eines Tages aber geraten die Dinge in Bewegung. „22 Bahnen“ von Donnerstag bis Sonntag um 18 Uhr und von Montag bis Mittwoch um 20.45 Uhr.

Vor 16 Jahren hat die Widerstandsgruppe namens „French 75“ auf einen Schlag 200 Häftlinge befreit. Danach verschwanden die Widerständler, darunter auch der von allen nur „Ghetto Pat“ genannte Bob Ferguson von der Bildfläche. Heute ist Bob getrieben von Paranoia, denn er fürchtet, dass es der damalige ICE-Colonel Steven J. Lockjaw immer noch auf ihn abgesehen hat und ihm aus Rache nach seinem Leben trachtet.. „One Battle After Another“ läuft Donnerstag, Freitag und Sonntag um 20.15 Uhr und von Montag bis Mittwoch um 17.30 Uhr.

Das Waisenmädchen Momo lebt in den Ruinen eines alten römischen Amphitheaters und freundet sich mit jedem in der Nachbarschaft an. Doch als ein mächtiger internationaler Konzern beginnt, die Zeit aller zu stehlen, hat niemand mehr Zeit für sie, geschweige denn für ihre Freunde oder Familien – und Momo ist zusammen mit Meister Hora, dem Hüter der Zeit, die Einzige, die es mit den Zeitdieben aufnehmen kann, bevor alles für immer verloren ist. „Momo“ ist von Freitag bis Sonntag um 15.45 Uhr und von Montag bis Mittwoch um 15.15 Uhr zu sehen.

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