Maschinenbauer macht Millionenverlust

  • Drohnenabwehr ist zunehmend gefragt. Trumpf ist dabei. Foto: Julian Stratenschulte/dpa

Trumpf Die schwache Konjunktur macht dem Laserspezialisten zu schaffen. Neues Ziel ist die Drohnenabwehr.

Ditzingen. Der Maschinenbauer Trumpf hat wegen der schwierigen Weltwirtschaft und Kosten für einen Stellenabbau rote Zahlen geschrieben. Das Ergebnis nach Steuern lag im Geschäftsjahr 2024/25 bei minus 23,4 Millionen Euro, wie das Unternehmen mitteilte. Im Vorjahr blieben Trumpf unter dem Strich noch 392,8 Millionen Euro. Das mittelständische Unternehmen fertigt Werkzeugmaschinen und ist auch Spezialist für Laser. Letztere liefert es unter anderem an Industriebetriebe aus der Halbleiterbranche. Neuerdings stellt das Unternehmen Technologien für die Rüstungsindustrie zur Verfügung, sofern diese Lösungen ausnahmslos defensiven Charakter haben.

Das Ergebnis im Tagesgeschäft fiel auf 59 Millionen Euro und lag somit 442 Millionen Euro oder 88,2 Prozent unter dem Vorjahresergebnis. Um die ergriffenen Strukturmaßnahmen bereinigt, lag das Ebit demnach bei 230 Millionen Euro. Der Umsatz des Unternehmens war vergangenes Geschäftsjahr wegen der schwachen Nachfrage deutlich gesunken: von 5,2 auf 4,3 Milliarden Euro (minus 16 Prozent).

Trumpf-Vorstandschefin Nicola Leibinger-Kammüller sagte bei der Vorlage der Geschäftszahlen: „Die nachlassende Weltkonjunktur und die geopolitischen Unwägbarkeiten führten im abgelaufenen Geschäftsjahr bei Kunden weltweit zu einer weiter anhaltenden und deutlichen Zurückhaltung bei Neuinvestitionen.“ Die Unternehmerin gab sich zuversichtlich, dass die Talsohle durchschritten ist. Daher ist sie für das laufende Geschäftsjahr vorsichtig optimistisch.

Trumpf hatte im Frühjahr einen Abbau von 1000 Stellen weltweit angekündigt. Mehr als 400 davon am Stammsitz. Ende Juni waren 18.303 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter bei Trumpf beschäftigt – und damit gut 700 weniger als ein Jahr zuvor. In Deutschland sank die Beschäftigtenzahl um 1,8 Prozent auf 9337.

Für die Entwicklung von Laserwaffen gegen Drohnen geht Trumpf eine strategische Partnerschaft mit dem Elektronikkonzern Rohde & Schwarz (München) ein. Allein könne man das in der nötigen Zeit nicht leisten, sagte Trumpf-Vorstand Hagen Zimer. Aufträge in diesem Bereich gebe es bislang aber nicht. Die Zusammenarbeit kombiniert die Kompetenzen von Rohde & Schwarz im Bereich Elektromagnetik und Radar-Sensorik sowie die Lasertechnologie von Trumpf: „Damit werden eine Erkennung, Verfolgung und Verteidigung gegen die wachsende Bedrohung durch Drohnen auf diversen Plattformen möglich.“ Das Hochenergielasersystem von Trumpf werde in ein Drohnenabwehr-System der Münchner integriert. Für die Entwicklung haben die Firmen drei Jahre veranschlagt.

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