Sanierung der Kläranlage beginnt

Gemeinderat Abtsgmünd investiert im Teilort Untergröningen in die Sanierung der Halle und die Kläranlage. Einstimmig werden die Arbeiten für den nächsten Funktionsabschnitt vergeben.

In seiner jüngsten Sitzung am Donnerstagabend hat sich der Abtsgmünder Gemeinderat mit einer umfangreichen Tagesordnung befasst und neue Meilensteine für die weitere Entwicklung und Verbesserung der örtlichen Infrastruktur in der Gesamtgemeinde gesetzt.

So hat das Gremium einstimmig die Planungsleistungen für den Neubau einer Kindertagesstätte im gerade freigegebenen Neubaugebiet „Hirtenklinge“ vergeben. Mit der Errichtung einer vorerst viergruppigen Einrichtung, die auf acht Gruppen ausgebaut werden kann, will die Gemeinde dem wachsenden Bedarf an Betreuungsplätzen gerecht werden.

Die Planungsleistungen mussten in einem zweistufigen VgV-Verfahren europaweit ausgeschrieben werden. Allein die Beratungsleistungen für die Vergabebetreuung der fünf ausgeschriebenen Gewerke und die Unterstützung bei der Bewertung und Auswahl der Bewerber schlugen mit insgesamt 75.000 Euro zusätzlich zu Buche. Bis zu sechs Monaten Verzögerung im Projekt habe man durch das vorgeschriebene Vergabeverfahren zu verzeichnen, beklagte sich Bürgermeister Armin Kiemel. „Das ist alles unnötig wie ein Kropf“, sagte er deutlich dazu.

Für die Planungsleistungen zur Objektplanung, Tragwerksplanung, Elektrotechnik, Heizung – Lüftung – Sanitär und Freianlagen sind jeweils Einzelaufträge mit einem Gesamtwert in Höhe von knapp unter 800.000 Euro vergeben worden. Als Gesamtkosten für das Projekt sind bisher 4,8 Millionen Euro veranschlagt.

Die Sanierung und Erweiterung der Turn- und Festhalle in Untergröningen stehen bereits seit Oktober 2006 auf der Wunschliste der Untergröninger. Im Januar 2025 wurde nun das Beratungsunternehmen Drees & Sommer beauftragt, das VgV-Verfahren durchzuführen, die Vergabe der Planungsleistungen erfolgte im Juli. Wegen des Termins für einen Förderantrag auf Basis des Entwicklungsprogramms Ländlicher Raum (ELR) musste die Vorentwurfsplanung jedoch sehr zügig durchgeführt werden. Die erste vorgelegte Kostenübersicht des beauftragten Architekturbüros Kayser aus Aalen mit rund 8,6 Millionen Euro habe jedoch eine Schnappatmung bei ihm ausgelöst, sagte Bürgermeister Armin Kiemel hierzu, zumal dort noch keine Kosten für Unvorhergesehenes sowie die möglichen Baupreissteigerungen bis zur Ausführung berücksichtigt waren.

Der Gemeinderat hatte jedoch eine klare Kostenobergrenze von 7,5 Millionen Euro vorgegeben, sodass seitens Architekt und Fachplanern nun Einsparpotenziale ermittelt wurden. Der vorgelegte neue Entwurf mit einem Einsparpotenzial von rund 1,3 Millionen Euro wurde vom Gremium sowie zuvor auch vom Technischen Ausschuss einstimmig zur Kenntnis genommen. Man sei sich darüber klar, dass diese Kosteneinsparungen auch die Streichung oder Nichtumsetzung von Wünschen bedeuten würden, betonte der Bürgermeister.

Die Sanierung und Erweiterung der Kläranlage Untergröningen kommt voran: Das Gremium hat einstimmig die Vergabe der Bauarbeiten für den Funktionsabschnitt 2 zum Submissionspreis von rund 2,54 Millionen Euro an die Firma Hans Ebert GmbH in Abtsgmünd-Pommertsweiler vergeben. Mit den ersten Bauarbeiten soll noch im November begonnen werden, für die Gesamtinbetriebnahme der modifizierten Kläranlage ist August 2027 vorgesehen.

Neben dem Neubau eines Kombibeckens und eines Multifunktionsgebäudes sowie einer Phosphatfällanlage gibt es insgesamt zwölf Bauphasen. Die Gesamtkosten für die Baumaßnahme Kläranlage liegen nach aktueller Kostenberechnung bei rund 6,87 Millionen Euro.

Der Gemeinderat beschloss die Erhöhung der Vereinsförderrichtlinien um zehn Prozent. Ab Januar werden an die örtlichen Vereine nun jährlich insgesamt 23.000 Euro an Fördermitteln verteilt. Damit sollen das Engagement der Vereine und vor allem deren Jugendarbeit unterstützt werden. Gerade die Vereine wären eine erste Sozialisierungsbasis für Jugendliche, sagte Bürgermeister Armin Kiemel hierzu.

Der Gemeinderat beschloss einstimmig die Abmangelbeteiligung für das Jahr 2024 an den beiden kirchlichen Kindergärten in der Gemeinde. Die gemeindliche Abmangelbeteiligung beträgt derzeit 94 Prozent. Für den evangelischen Kindergarten „Regenbogenhaus“ beträgt der Gesamtzuschuss der Gemeinde rund 402.000 Euro. Nach Abzug der Abschlagszahlungen in Höhe von 280.000 Euro sind noch 122.000 Euro nachzuentrichten. Die Höhe ist bedingt durch die Einrichtung einer dritten Gruppe.

Für den katholischen Kindergarten beträgt der Gesamtzuschuss rund 607.000 Euro. Hier sind Abschlagszahlungen in Höhe von 560.000 Euro erfolgt, die Restzahlung beträgt rund 47.000 Euro.

Tränen vor der Kuchentheke

Gastronomie Familie Bauer hat in Mainhardt-Ammertsweiler das Café „Glücksgefühl“ eröffnet. Damit verwirklichen sie einen Traum und bedienen den offenbar großen Bedarf an glutenfreiem Gebäck.

In Ammertsweiler rechts abbiegen, den Berg runter, zweimal um die Kurve und dann, im Tal, in einem Wohngebiet, wo man es wohl am wenigsten erwartet, steht das Schild: „Café Glücksgefühl“. Es geht in ein Wohnhaus, einen Flur, von dem aus eine Treppe in den Keller führt, durch eine Glastür in den Gastraum. Das heißt, zunächst steht der Besucher vor einem großen Lehmofen. Der stand schon immer da. Nur hat er bis vor ein paar Wochen nicht den Gastraum des Cafés geheizt, sondern das Wohn- und Esszimmer der Familie Bauer.

Esstisch muss weichen

Die Familie ist einen ungewöhnlichen Weg gegangen mit der Umsetzung von Heike Bauers Traum: Sie haben ihr Haus zu einem Café umgebaut. Die ehemalige offene Küche wurde mit Industriespülmaschine und -ofen ausgestattet, eine professionelle Kaffeemaschine auf den Tresen gestellt, Starkstrom verlegt, eine Kuchentheke integriert. Der große Familienesstisch wurde verbannt, Vater Harald und Sohn Luca haben aus Totholz von der Streuobstwiese Tische für zwei oder vier Personen gebaut. Der Wintergarten wurde Cafésitzbereich und auch die Terrasse mit dem traubenbewachsenen Dach wurde mit Tischen bestückt. Auf der Wiese standen, bis der Herbst kam, weitere Tische und Stühle.

„Ich fühle mich hier, als sei ich auf einem Geburtstag eingeladen, nur dass ich hier keinen kenne“, sagt ein Gast über die heimelige Atmosphäre. Heike Bauer hat reichlich zu plaudern mit den Gästen. Über Zöliakie und wie schwer es ist, gute glutenfreie Backwaren zu bekommen. Sie möchten die Geschichte des Cafés erfahren. Sie bitten um Rezepte. Sie sprechen ihr Lob aus. Beim Eröffnungswochenende kamen weit mehr Gäste als erwartet. „Wir wurden überrannt, die Leute kamen aus Heilbronn und Stuttgart. Damit hätten wir nicht gerechnet“, erzählt Heike Bauer. Bis jetzt hat der Strom an Gästen nicht nachgelassen. Jedes Wochenende bewirten sie über 100 Personen.

Die Idee, ein Café zu eröffnen, hatte die Erzieherin, die in Teilzeit in einem Kindergarten in Adolzfurt arbeitete, schon lange. Auch Heidrun Bauer, ihre Schwägerin, die vor ihrem Ruhestand als Hauswirtschaftsleiterin in einem Altenheim in Wüstenrot angestellt war und leidenschaftlich gerne Kuchen backt, teilte diesen Traum. Heike Bauer lag immer schon daran, ein schönes Heim zu schaffen, schön zu dekorieren „und sie gibt unheimlich gerne“, erzählt Sohn Luca. Doch warum sollte jemand nach Ammertsweiler zum Kaffeetrinken kommen?

Vor zwei Jahren bekam die 52-Jährige die Diagnose Zöliakie. Sie muss also fortan auf Gluten verzichten. Heike Bauer machte viele neue Erfahrungen. Vor allem die, wie schwierig es ist, in der Gastronomie glutenfrei essen zu können. „Die meisten Gastronomen können damit gar nicht umgehen. Wenn aber doch jemand darauf eingegangen ist und mir etwas anbieten konnte, dann war das für mich pures Glück“, sagt sie. Dieses Glücksgefühl, dass sie dann erlebte, das wollte sie gerne auch anderen bereiten. Ungefähr ein Prozent der Deutschen leide unter Zöliakie, besonders oft seien Kinder betroffen.

Nun kommen Menschen mit Zöliakie zu Familie Bauer ins Café, manche stehen vor der Kuchentheke mit Tränen in den Augen. „Das kannst du alles essen“, sagt eine Mutter zu ihrem staunenden Kind. Sogar der Keks an der Kaffeetasse ist selbst gebacken und aus glutenfreiem Mehl. Alles im „Café Glücksgefühl“ ist in der umgebauten Backstube im Nachbarhaus entstanden. Dort stehen Heidrun und Heike Bauer den halben Donnerstag und den ganzen Freitag und backen Kuchen und Brot.

Sie haben einige Experimente hinter sich, bis alles zu ihrer Zufriedenheit gelungen ist. Der Biskuit soll wie Biskuit schmecken, das gelang relativ schnell. Aber am Mürbteig haben sie lange tüfteln müssen. Der ist zu brüchig geworden. Und bis sie erst das perfekte Sauerteigbrot hatten. „Gehst du wieder in dein Labor?“, spöttelte Harald Bauer gerne, wenn seine Frau experimentierte. Hirse, Reis, Buchweizen sind die Hauptrohstoffe, die im „Café Glücksgefühl“ zu Mehl vermahlen werden.

Die Bauers geben zu, einen Hang zur Perfektion zu haben. Der Vorteil ist: Jeder lebt diesen in anderen Bereichen aus. Mutter und Schwägerin in der Backstube, Luca, der älteste Sohn und Inhaber des Unternehmens, in allem, was die Geschäftsführung verlangt. Sohn Cornelius als IT-Fachmann und Handwerker, Tochter Lili mit einer Passion für den perfekten Kaffee und Geschick in Sachen Gestaltung. Ehemann Harald ist der Leitungsverleger, Möbelbauer, Gartenwerkler. Doch sein Part war mit der Inbetriebnahme des Cafés nicht erfüllt: Der Plan war, dass er sonntags gemütlich auf dem Sofa sitzt und „wenn es brennt“ herunterkommt und im Service mithilft. Das Sofa sieht ihn am Sonntagnachmittag nicht, dafür viele Gäste.

Auch die anderen Familienmitglieder und teilweise die Freunde und Freundinnen arbeiten am Wochenende mit. Die Ammertsweiler Nachbarn freuen sich, dass es jetzt in ihrem Ort ein Café gibt und viele sind regelmäßig zu Gast.

Die Söhne der Bauers sind kürzlich ausgezogen, die Tochter studiert und ist nur noch am Wochenende zu Hause. Die Eltern ziehen in die Ferienwohnung im Untergeschoss. Das Familienhaus wurde zum Café. Eine Zeit des Wandels ist gekommen. Doch dies führt bei den Bauers nicht dazu, sich voneinander zu entfernen. Das Café bringt die Familie erst recht wieder zusammen. „Ich habe das Gefühl, meine Kinder möchten es jetzt umdrehen. Jahrelang war ich für sie da, jetzt sind sie für mich da“, sagt Heike Bauer.

Retention spielt eine zentrale Rolle

Austausch Beim zweiten Rottaler Dialog der Interessengemeinschaft Lebenswertes Rottal (IGLR) spricht Hermann-Josef Pelgrim über Hochwasserschutz und vergleicht Rot und Kocher mit der Ahr.

Gleiche Ereignisse führen nicht zu gleichen Ergebnissen an unterschiedlichen Orten“, resümierte Hermann-Josef Pelgrim am Donnerstagabend, 23. Oktober, in der Oberroter Kultur- und Festhalle, nachdem er die Flutkatastrophe im Ahrtal vor vier Jahren mit den Gegebenheiten im Rottal verglichen hatte.

Halls ehemaliger Oberbürgermeister, seit 2021 Geschäftsführer der Aufbau- und Entwicklungsgesellschaft Bad Neuenahr-Ahrweiler, ist Gastredner der zweiten Auflage des Rottaler Dialogs. Rund 80 Teilnehmer, darunter Oberrots Bürgermeister Peter Keilhofer sowie dessen Stellvertreter Klaus Kübler, einige Gemeinderäte, Vertreter von Binderholz und Martin Zorzi vom Umweltzentrum Schwäbisch Hall, hatte die Veranstaltung der Interessengemeinschaft Lebenswertes Rottal (IGLR).

Den Auftakt machte der Oberroter Martin Stengelin mit einem Impulsvortrag über Starkregenereignisse und die aktuelle Situation im Rottal. „Wie können wir sicher leben und Arbeitsplätze erhalten?“, fragte er mit Blick auf die geplante „Strietwiesen-Erweiterung XI“ des Sägewerks Binderholz in Richtung des Oberroter Teilorts Hausen. Wichtig sei dabei, intelligent mit der Hochwassergefahr umzugehen „und sie vor allem nicht wegzudiskutieren“. Hochwasserschutz sei kein Luxus, sondern Voraussetzung für Lebensqualität.

Stengelin zeigte Bilder vom Hochwasser in Rudersberg (Rems-Murr-Kreis) im vergangenen Jahr, von verkeilten Autos und zerstörten Gebäuden. Eine Betroffene habe ihm berichtet, nicht das Hochwasser selbst sei das Schlimmste, sondern die Angst, dass so eine Katastrophe nach dem Wiederaufbau noch einmal passiert. Zum Glück, so Stengelin, ist das Rottal von Ereignissen in diesem Ausmaß bislang verschont geblieben, „aber wir müssen jetzt rationale Entscheidungen treffen, wie wir uns auf Hochwasser vorbereiten können.“

Eine entscheidende Rolle spielen dabei Retentionsflächen, also Gebiete, auf denen sich das Wasser bei einem Anstieg über das Ufer kontrolliert ausbreiten kann. Auf einer Karte zeigte er, dass eben jenes Land, auf dem das Sägewerk sein neues Kraftwerk bauen möchte, eine solche Retentionsfläche ist, und verwies auf ein Schreiben der baden-württembergischen Ministerin für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft Thekla Walker an die grüne Landtagsabgeordnete Jutta Niemann: „In festgesetzten Überschwemmungsgebieten ist [...] die Ausweisung von neuen Baugebieten [...] grundsätzlich verboten.“ Stengelin appellierte: „Pragmatisch handeln, die Fakten anerkennen und die natürlichen Grenzen respektieren.“

Starkregen und Flutkatastrophe

Hermann-Josef Pelgrim berichtete von den Lehren des Wiederaufbaus im Ahrtal. Als Geschäftsführer der wenige Monate nach der Katastrophe im Ahrtal gegründeten Aufbau- und Entwicklungsgesellschaft plant und koordiniert er den Wiederaufbau der rheinland-pfälzischen Stadt Bad Neuenahr-Ahrweiler – von Provisorien über Verkehrsinfrastruktur und städtische Gebäude bis hin zur Hochwasser- und Starkregenvorsorge. Im oberen Ahrtal, so Pelgrim, ähnelt die Ahr dem Kocher-Zufluss Rot, „ein kleines Flüsschen“.

Beim Vergleich der Ahr mit Rot und Kocher stellte er dann fest: „Es spricht einiges dafür, dass in der baden-württembergischen Landespolitik Klimafaktoren viel stärker in die Bewertung und Berechnung der hundertjährigen Hochwasser einfließen, als das in Rheinland-Pfalz der Fall war.“

Pelgrim betonte, dass Verklausungen an Brücken eine wesentliche Ursache für die gigantische Zerstörung waren. Treibgut – mehr als 20.000 Bäume entlang des Flusses wurden ausgerissen – hätte die Brücken zu Dämmen gemacht und deren Stützpfeiler zerstört. Und mit jedem „Dammbruch“ wurden die aufgestauten Wassermassen gewaltiger. „Die Stadt ist vollständig abgesoffen“, sagt Pelgrim. Was folgte, war eine völlige Neuüberplanung. Inzwischen ist die Hälfte der Stadt als Überschwemmungsgebiet ausgewiesen, in dem es kein Recht auf Schutz gibt.

Wie können Gemeinden mit begrenzten finanziellen Mitteln Konzepte zum Hochwasserschutz ausarbeiten? Pelgrim: „Wir hatten in der Vergangenheit eine erhebliche gewerbliche Entwicklung.“ Dabei sei der Rückhalt von Großflächen vernachlässigt worden. Relevant sei beim Hochwasserschutz aber nicht nur Retention, sondern auch der Durchfluss, da Retentionsflächen schnell vollgelaufen sind. Pelgrim empfahl außerdem mehr Achtsamkeit bei der Sicherung von ufernahen Ablagerungen.

„Einer der wesentlichen Unterschiede zum Ahrtal ist außerdem, dass wir hier eine starke Waldwirtschaft und einen hohen Anteil von Wald haben. Der Wald ist wie ein Schwamm und bremst somit die Geschwindigkeit des Abflusses.“ Das sei in weiten Teilen des mittleren Ahrtals nicht so. Fazit: „Gleiche Ereignisse führen nicht zu gleichen Ergebnissen an unterschiedlichen Orten.“

Info Der Oberroter Bürgerentscheid zur „Strietwiesen-Erweiterung XI“ findet am 8. Februar 2026 statt.

Auf Schusters Rappen nach Mittelbronn gewandert

Kirche Das katholische Pfarramt St. Blasius aus Spraitbach organisiert eine gut besuchte herbstliche Tour.

Gschwend. Vor Kurzem fand die alljährliche Wanderung des katholischen Pfarramtes Spraitbach-Ruppertshofen und Gschwend-Schlechtbach von Schlechtbach nach Mittelbronn auf dem alten Kirchenweg zur dortigen Kapelle statt.

Bei herrlichem Wetter hatte sich Anfang Oktober eine Gruppe von mehr als 20 Personen zur Wanderung eingefunden. Es ging von Schlechtbach, Start war am Friedhof, über das Reißenhöfle, vorbei an der Wolfsmühle über die Brechthalden nach Mittelbronn. Den Wandernden gesellte sich am „Käppele“ noch ein Personenkreis hinzu, welcher die Gruppe bereits erwartet hatte.

Andacht an der Kapelle

Pfarrer Benedict begrüßte an der herbstlich geschmückten Kapelle alle Anwesenden und hielt eine feierliche Erntedankandacht. Anschließend stärkte man sich bei Kaffee und Kuchen im nahezu voll besetzten Dorfhaus der Dorfgemeinschaft Mittelbronn, bevor man wieder nach Schlechtbach zurückwanderte oder mit dem Auto zurückfuhr. Zuvor gab es noch ein herzliches Dankeschön an Alice und Sascha Braun für das Bewirten und das Schmücken des „Käppeles“. Gedankt wurde auch den Kuchenspendern und allen, die zum Gelingen des gemütlichen Nachmittags beigetragen haben. Schon jetzt freut man sich auf die nächste gemeinsame Wanderung. An Ideen dafür mangelt es dem Kreis des Organisationsteams sicher nicht. So darf man auf die nächste Tour gespannt sein und hoffen, dass sie ebenfalls wieder so gut frequentiert ist.

Hauptamt steht unter neuer Leitung

Verwaltung Im Abtsgmünder Rathaus hat es einen Wechsel gegeben. Das Hauptamt hat eine neue Spitze.

Abtsgmünd. Zum 15. Oktober trat der 28-jährige Jonas Baumgärtner die Position des Hauptamtsleiters in der Gemeinde Abtsgmünd an. Jana Mattheis, die diese Stelle bisher innehatte, verabschiedet sich in die Elternzeit.

Jonas Baumgärtner kommt aus Hüttlingen und absolvierte 2019 sein Studium an der Hochschule für öffentliche Verwaltung in Kehl mit dem Bachelor of Arts – Public Management. Nach dem Studium sammelte er wertvolle Erfahrungen in der Stadtkämmerei der Stadt Aalen und war seit Februar 2022 in der Gemeindeverwaltung Abtsgmünd als stellvertretender Kämmerer tätig.

Nun übernahm er die Tätigkeit der Hauptamtsleitung. Zu seinen Aufgaben gehören unter anderem die Leitung und Organisation der inneren Verwaltung sowie der Wahlen, die Personalangelegenheiten der 192 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Gemeindeverwaltung sowie die Betreuung der Auszubildenden und Praktikanten. Darüber hinaus ist das Hauptamt eine wichtige Schnittstelle zwischen Verwaltung, Gemeinderat und Bürgerschaft. Die Kochertalgemeinde Abtsgmünd zählt rund 7500 Einwohner und ist mit ihren fünf Teilorten und einer Fläche von 71,6 Quadratkilometern die größte Gemeinde im Ostalbkreis.

Künftig auch Ausbilder

Aktuell bereitet sich Jonas Baumgärtner zudem auf die Ausbildungseignungsprüfung vor, um künftig auch in diesem Bereich die Verantwortung übernehmen zu können. Mit seiner fundierten Ausbildung und jahrelangen Erfahrung in der Kommunalverwaltung im Rathaus Abtsgmünd konnte er die Gemeinde und die Mitarbeiter bereits kennenlernen. Dies sind gute Voraussetzungen für seine neue Aufgabe. „Die Gemeinde Abtsgmünd wünscht Herrn Baumgärtner einen guten Start und viel Erfolg in seiner neuen Tätigkeit“, so Bürgermeister Armin Kiemel in der Begrüßung.

Freude über „forstliches Kaiserwetter“

Forstwirtschaft Michelfelds Gemeindewald wirft wegen guter Holzpreise 13.800 Euro Gewinn ab.

Michelfeld. Nach zwei Jahren Defizit wirft der knapp 90 Hektar große Michelfelder Gemeindewald wieder Gewinn ab. 13.800 Euro spült die vom Forstamt Schwäbisch Hall geleistete Bewirtschaftung im Jahr 2025 in die Gemeindekasse. Dabei war man ursprünglich von einem Defizit von 19.800 Euro ausgegangen. Forstamtsleiter Patrick Haas nannte bei der jüngsten Michelfelder Gemeinderatssitzung mehrere Gründe für das positive Ergebnis. Einerseits habe dieses Jahr „forstliches Kaiserwetter“ geherrscht. „Wir hatten viel Niederschlag und keine langen Hitzephasen“, so der Forstamtsleiter. Gleichzeitig hätten die Holzpreise auf gutem Niveau gelegen. Deshalb habe man mehr Holz geschlagen, als ursprünglich geplant – insgesamt 600 Festmeter. Haas: „Wir müssen Holz machen, wenn die Marktlage gut ist.“ Gleichzeitig gießt er ein wenig Wasser in den Wein: „Wir können nicht jedes Jahr so ein gutes Ergebnis erwarten.“

Tatsächlich kalkuliert das Forstamt für das Jahr 2026 wieder mit einem negativen Ergebnis. Revierleiter Jens Beckmann rechnet mit Einnahmen von 31.955 und Ausgaben von 35.409 Euro – unter dem Strich also mit einem Minus von 3454 Euro. Ein Grund für das voraussichtliche Defizit seien unter anderem einige geplante Investitionen in die Jungbestandspflege. Zahlreiche kürzlich gepflanzte junge Eichen drohen von anderer Vegetation überwachsen zu werden. Hier müsse man etwas tun, so Beckmann. Der Förster erwähnte zudem das Eschentriebsterben, das auch vor dem Michefelder Gemeindewald nicht Halt mache. So müsse ein großer Bestand nahe dem Teilort Büchelberg wohl gefällt werden. Der Holzeinschlag soll 2026 geringer ausfallen als dieses Jahr. Das Forstamt plant mit 350 Festmetern.

Unterstützung von VR Bank

Der Michelfelder Gemeindewald hat dieses Jahr nicht nur von der feuchten, nicht ganz so heißen Witterung, sondern auch von einem Aufforstungsprojekt der VR Bank Heilbronn Schwäbisch Hall profitiert. 1000 Bäume wurden im Distrikt Espach zwischen Landturm und Witzmannsweiler gesetzt (wir berichteten). Nachdem dort ein älterer Nadelholzbestand wegen Schädlingsbefall gefällt werden musste, wurden klimaresiliente Arten wie Douglasien, Bergahorn und Roteiche gepflanzt.

Feuerwehr funkt jetzt digital

Gemeinderat Die Fichtenberger Feuerwehr ist in Kürze komplett mit digitalen Funkgeräten ausgestattet.

Fichtenberg. Die vollständige Umstellung der Freiwilligen Feuerwehr Fichtenberg auf Digitalfunk muss nach den Vorgaben des Landratsamts Schwäbisch Hall bis zum 1. Juli 2026 abgeschlossen sein. Dazu vergab der Gemeinderat in seiner jüngsten Sitzung die Beschaffung der letzten Charge von 17 digitalen Handsprechfunkgeräten.

Bürgermeister Ralf Glenk informierte die Ratsmitglieder darüber, dass die Beschaffung über einen Rahmenvertrag erfolgt, den das Landratsamt im Rahmen der Zentralbeschaffung mit der Firma KTF Selectric GmbH in Ehningen abgeschlossen hat. Diese lieferte auch alle bisher schon beschafften Digitalfunkgeräte der Fichtenberger Feuerwehr. Somit sei auch eine effiziente Anwendung mit einheitlichen Geräten gewährleistet. Die Gemeindeverwaltung stellte einen Förderantrag, der inzwischen bewilligt wurde, gab Glenk bekannt. Die Förderung beträgt 250 Euro pro Gerät, insgesamt 4250 Euro.

Stattliche Investition

Der Preis für die 17 Geräte samt Halterung und Tastatur beträgt laut Rahmenvertrag insgesamt 24.640 Euro und 1449 Euro pro Stück. Für die Beschaffung sind im Haushalt 22.000 Euro eingestellt. Da bei anderen Maßnahmen der Feuerwehr absehbar nicht alle eingeplanten Mittel ausgegeben werden, ist eine überplanmäßige Ausgabe möglich, erklärte der Bürgermeister. Ohne Diskussion votierte das Gemeindeparlament geschlossen für die Vergabe, sodass die Geräte noch in diesem Jahr beschafft werden können. Außerdem informierte der Rathauschef die Ratsmitglieder über zwei Vergaben zur Strom- und Erdgaslieferung durch die Gemeindeverwaltung. Fichtenberg hatte einen Stromliefervertrag mit der EnBW ODR AG in Ellwangen bis zum 31. Dezember 2025 abgeschlossen. Darum war nun ein neuer Stromlieferungsvertrag auszuschreiben, worauf zwei Angebote eingingen. Die Gemeinde vergab den Auftrag zur Stromlieferung an die EnBW ODR AG als günstigste Bieterin für die Angebotssumme von rund 60.096 Euro.

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