Sanierung der Kläranlage beginnt
Gemeinderat Abtsgmünd investiert im Teilort Untergröningen in die Sanierung der Halle und die Kläranlage. Einstimmig werden die Arbeiten für den nächsten Funktionsabschnitt vergeben.
In seiner jüngsten Sitzung am Donnerstagabend hat sich der Abtsgmünder Gemeinderat mit einer umfangreichen Tagesordnung befasst und neue Meilensteine für die weitere Entwicklung und Verbesserung der örtlichen Infrastruktur in der Gesamtgemeinde gesetzt.
So hat das Gremium einstimmig die Planungsleistungen für den Neubau einer Kindertagesstätte im gerade freigegebenen Neubaugebiet „Hirtenklinge“ vergeben. Mit der Errichtung einer vorerst viergruppigen Einrichtung, die auf acht Gruppen ausgebaut werden kann, will die Gemeinde dem wachsenden Bedarf an Betreuungsplätzen gerecht werden.
Die Planungsleistungen mussten in einem zweistufigen VgV-Verfahren europaweit ausgeschrieben werden. Allein die Beratungsleistungen für die Vergabebetreuung der fünf ausgeschriebenen Gewerke und die Unterstützung bei der Bewertung und Auswahl der Bewerber schlugen mit insgesamt 75.000 Euro zusätzlich zu Buche. Bis zu sechs Monaten Verzögerung im Projekt habe man durch das vorgeschriebene Vergabeverfahren zu verzeichnen, beklagte sich Bürgermeister Armin Kiemel. „Das ist alles unnötig wie ein Kropf“, sagte er deutlich dazu.
Für die Planungsleistungen zur Objektplanung, Tragwerksplanung, Elektrotechnik, Heizung – Lüftung – Sanitär und Freianlagen sind jeweils Einzelaufträge mit einem Gesamtwert in Höhe von knapp unter 800.000 Euro vergeben worden. Als Gesamtkosten für das Projekt sind bisher 4,8 Millionen Euro veranschlagt.
Die Sanierung und Erweiterung der Turn- und Festhalle in Untergröningen stehen bereits seit Oktober 2006 auf der Wunschliste der Untergröninger. Im Januar 2025 wurde nun das Beratungsunternehmen Drees & Sommer beauftragt, das VgV-Verfahren durchzuführen, die Vergabe der Planungsleistungen erfolgte im Juli. Wegen des Termins für einen Förderantrag auf Basis des Entwicklungsprogramms Ländlicher Raum (ELR) musste die Vorentwurfsplanung jedoch sehr zügig durchgeführt werden. Die erste vorgelegte Kostenübersicht des beauftragten Architekturbüros Kayser aus Aalen mit rund 8,6 Millionen Euro habe jedoch eine Schnappatmung bei ihm ausgelöst, sagte Bürgermeister Armin Kiemel hierzu, zumal dort noch keine Kosten für Unvorhergesehenes sowie die möglichen Baupreissteigerungen bis zur Ausführung berücksichtigt waren.
Der Gemeinderat hatte jedoch eine klare Kostenobergrenze von 7,5 Millionen Euro vorgegeben, sodass seitens Architekt und Fachplanern nun Einsparpotenziale ermittelt wurden. Der vorgelegte neue Entwurf mit einem Einsparpotenzial von rund 1,3 Millionen Euro wurde vom Gremium sowie zuvor auch vom Technischen Ausschuss einstimmig zur Kenntnis genommen. Man sei sich darüber klar, dass diese Kosteneinsparungen auch die Streichung oder Nichtumsetzung von Wünschen bedeuten würden, betonte der Bürgermeister.
Die Sanierung und Erweiterung der Kläranlage Untergröningen kommt voran: Das Gremium hat einstimmig die Vergabe der Bauarbeiten für den Funktionsabschnitt 2 zum Submissionspreis von rund 2,54 Millionen Euro an die Firma Hans Ebert GmbH in Abtsgmünd-Pommertsweiler vergeben. Mit den ersten Bauarbeiten soll noch im November begonnen werden, für die Gesamtinbetriebnahme der modifizierten Kläranlage ist August 2027 vorgesehen.
Neben dem Neubau eines Kombibeckens und eines Multifunktionsgebäudes sowie einer Phosphatfällanlage gibt es insgesamt zwölf Bauphasen. Die Gesamtkosten für die Baumaßnahme Kläranlage liegen nach aktueller Kostenberechnung bei rund 6,87 Millionen Euro.
Der Gemeinderat beschloss die Erhöhung der Vereinsförderrichtlinien um zehn Prozent. Ab Januar werden an die örtlichen Vereine nun jährlich insgesamt 23.000 Euro an Fördermitteln verteilt. Damit sollen das Engagement der Vereine und vor allem deren Jugendarbeit unterstützt werden. Gerade die Vereine wären eine erste Sozialisierungsbasis für Jugendliche, sagte Bürgermeister Armin Kiemel hierzu.
Der Gemeinderat beschloss einstimmig die Abmangelbeteiligung für das Jahr 2024 an den beiden kirchlichen Kindergärten in der Gemeinde. Die gemeindliche Abmangelbeteiligung beträgt derzeit 94 Prozent. Für den evangelischen Kindergarten „Regenbogenhaus“ beträgt der Gesamtzuschuss der Gemeinde rund 402.000 Euro. Nach Abzug der Abschlagszahlungen in Höhe von 280.000 Euro sind noch 122.000 Euro nachzuentrichten. Die Höhe ist bedingt durch die Einrichtung einer dritten Gruppe.
Für den katholischen Kindergarten beträgt der Gesamtzuschuss rund 607.000 Euro. Hier sind Abschlagszahlungen in Höhe von 560.000 Euro erfolgt, die Restzahlung beträgt rund 47.000 Euro.
Das ist unnötig wie ein Kropf. Armin Kiemel Bürgermeister