Den nächsten Karriereschritt im Blick

Jobs Zum elften Mal finden am 15. und 16. November die Fachkräftetage statt. Auf der größten Berufs- und Karrieremesse der Region präsentieren sich rund 100 Unternehmen und Institutionen.

Aus der Wirtschaft gibt es derzeit recht wenig Positives zu berichten – Stellenabbau, Umsatzrückgang, Konjunkturflaute sind häufig genannte Stichworte. Und doch reiht sich ein Begriff in die Aufzählung ein, der auf den ersten Blick nicht ganz zu den anderen passt: Fachkräftemangel. Noch immer suchen Unternehmen – trotz Rezession – händeringend nach gut ausgebildeten Mitarbeitern. Schuld daran ist unter anderem der demografische Wandel. Und auch, wenn KI in aller Munde ist – nicht jeder Job lässt sich von ihr erledigen. Kluge Köpfe, die die Aussagen und Aufgaben der künstlichen Intelligenz kritisch hinterfragen, braucht es trotzdem.

Persönliches Kennenlernen

Die Region Heilbronn-Franken bildet hier keine Ausnahme. Noch immer stellen die Firmen ein, werben für sich und versuchen alles, um potenzielle Mitarbeiter von sich zu überzeugen. Die nächste Gelegenheit dafür bietet sich am Wochenende, 15. und 16. November, in der Arena Hohenlohe bei den Fachkräftetagen. Die Berufs- und Karrieremesse hat sich als Treffpunkt für Jobsuchende und Personaler längst etabliert. „Nun findet bereits die elfte Auflage der Messe statt und die Nachfrage ist ungebrochen“, berichtet Peer Ley, ­Bereichsleiter Lesermarkt BW der SÜDWEST PRESSE, die die Messe veranstaltet.

Rund 100 Aussteller haben sich angekündigt. Die Bandbreite ist groß: Aus allen Branchen sind Unternehmen und Institutionen vertreten. „Hier ist wirklich für jeden etwas dabei, egal ob Handwerk, IT, Industrie, Dienstleistung oder Pflege. Weltmarktführer und große Konzerne sind ebenso vertreten wie Hidden Champions und kleinere, mittelständische Betriebe“, macht Nadine Kettemann, Projektleiterin der Messe, neugierig und ergänzt: „Die Besucher erhalten einen gesammelten Überblick über die Jobangebote und Weiterbildungsmöglichkeiten in unserer Region.“ Besonders erfreulich: Auch im elften Jahr lockt die Berufsmesse immer noch neue Firmen an. Sieben Unternehmen sind in diesem Jahr erstmals bei den Fachkräftetagen in Ilshofen dabei.

An den Ständen informieren Personalentscheider, Geschäftsführer, Teamleiter oder Auszubildende über Anforderungen und Aufgaben. Die Besucher haben so die Möglichkeit, persönlich mit ihnen ins Gespräch zu kommen, sich aus erster Hand Informationen zu holen und einen ersten, positiven Eindruck zu hinterlassen. Fachkräfte und Akademiker sind ebenso angesprochen wie Hochschulabsolventen, die nach ihrem Abschluss beruflich durchstarten wollen sowie Arbeitnehmer, die durch externe Weiterbildung auf der Karriereleiter weiter vorankommen wollen. „Mit den Fachkräftetagen tragen wir einen Teil dazu bei, den heimischen Raum als Wirtschaftsstandort zu stärken und weiter voranzubringen“, betont Peer Ley.

Unterlagen checken lassen

Neben dem direkten Kontakt zwischen Arbeitnehmern und Personalverantwortlichen überzeugen die Fachkräftetage auch alljährlich mit einem hochwertigen Service-Angebot. So bietet Fotograf Peer Hahn an seinem Stand die Möglichkeit, direkt vor Ort Porträtfotos für die Bewerbungsmappe machen zu lassen.

Wer seine Bewerbungsunterlagen gleich zur Messe mitbringt, kann diese am Stand der Agentur für Arbeit (Nr. 36) von einem Experten kostenlos checken lassen. Und auch die Jobwall, an der die teilnehmenden Unternehmen ihre offenen Stellen aushängen – es sind bis zu 700 – gehört zum Messeangebot.

Zur Eröffnung am Messesamstag führt Adina Bauer, Teamleiterin Wirtschaft bei der SÜDWEST PRESSE Hohenlohe, auf der Medienbühne ein Interview mit Elisabeth Giesen, Leiterin der Agentur für Arbeit Schwäbisch Hall-Tauberbischofsheim, zum Thema „Veränderung der Arbeitswelt durch den Einsatz von KI“.

45 Millionen: Weltraumtaxi statt Bus von Elon Musk

HyImpulse Die Raketenbauer sammeln 15 Millionen Euro Investorenkapital und 30 Millionen an Fördergeldern ein.

Neuenstadt. Das Luft- und Raumfahrt-Unternehmen HyImpulse mit Sitz in Neuenstadt/Kocher arbeitet weiter am Menschheitstraum der Raumfahrt. Aktuell hat das Unternehmen seit seiner Gründung insgesamt 74 Millionen Euro an Kapital eingesammelt. Wichtig für die Neuenstädter: Die 15 Millionen, die jetzt zusammengekommen sind, gehen auf eine sogenannte Serie-A-Finanzierungsrunde zurück. Soll heißen: Aus Sicht der Investoren zeigen die Raketenbauer Fortschritte beim Aufbau ihres Geschäftsmodells und lassen Wachstumspotenzial erkennen. HyImpulse-Chef Christian Schmierer bringt dieses Modell so auf den Punkt: „Während Anbieter wie SpaceX einen Linienbus mit festem Fahrplan ins All bereitstellen, entwickeln wir mit einen flexiblen Taxi-Service.“ Die Kunden, fügt er hinzu, könnten individuelle Startlösungen wählen und Zeiten flexibel planen.

Ein Meilenstein auf dem Weg zur jüngsten Finanzierungsrunde waren unter anderem Investitionsgelder der Europäischen Raumfahrtagentur ESA: HyImpulse hatte Ende letzten Jahres 11,8 Millionen Euro erhalten. Damit konnte das Unternehmen die Entwicklung ihres Small Launcher 1 (SL 1) voranbringen. Dabei handelt es sich um ein sogenanntes orbitales Trägersystem, das speziell für den Transport von Kleinsatelliten mit bis zu 600 Kilogramm Gewicht in niedrige Erdumlaufbahnen gedacht ist. Der Erststart ist für 2027 geplant. Zuvor will HyImpulse bereits mit dem Vorläufermodell Kleinsatelliten kommerziell in einen Suborbit bis 250 Kilometer Höhe schießen: Die SR 75 war im Mai vergangenen Jahres bei einem Testflug erfolgreich vom australischen Koonibba zu ihrem Jungfernflug abgehoben. SR 75 fliegt mit einem Hybrid-Antrieb aus Paraffin, also Kerzenwachs, als festem Brennstoff und flüssigem Sauerstoff.

Top-Investor Schwarz-Stiftung

Angeführt hatte die jüngste Finanzierungsrunde Campus Founders Ventures. Die Heilbronner werden von der Dieter-Schwarz-Stiftung gefördert. Zu den weiteren Investoren gehören neben privaten Kapitalgebern die Mittelständische Beteiligungsgesellschaft des Landes, der Start-up BW Innovation Fonds und die Sparkassen-Beteiligungsgesellschaft Heilbronn-Franken. Das Geld sichert dem Unternehmen weitere Quellen, denn: Die Ko-Finanzierung in Höhe von 15 Millionen Euro war Voraussetzung dafür, dass europäische Institutionen wie die ESA und die britische Raumfahrtagentur Fördergelder in Höhe von 30 Millionen Euro freimachen.

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