Was der Petersplatz für Rom ist …

  • Bürgermeister Florian Fallenbüchel (Bildmitte mit Mikrofon) und Pfarrer Rolf Kurz mit vielen Besuchern bei der Einweihung nach Sanierung des Sankt-Georg-Platzes. Oliver Färber
  • Die Händler haben wieder ihre Waren nach Bühlertann gebracht - und finden das Interesse der Besucher beim Kirchweihmarkt. Oliver Färber
  • Die Ehrenamtlichen der Vereine – wie beim Liederkranz – verpflegen mit Freude die Gäste in Bühlertann. Oliver Färber
  • Kinder nutzen beim Kirchweihmarkt die Gelegenheit, ihre ausgedienten Schätze beim Flohmarkt zu verkaufen. Oliver Färber

Treffpunkt Die Bühlertanner begehen am Samstag ihren 38. Kirchweihmarkt und gleichzeitig die Einweihung des sanierten und umgestalteten Sankt-Georg-Platzes in der Ortsmitte mit vielen Gästen.

Nur eins hätte sich Bürgermeister Florian Fallenbüchel noch gewünscht – Sonnenschein. „Aber man kann nicht alles haben. Es regnet zumindest nicht“, meint er am Samstag kurz vor 11 Uhr vor dem Bühlertanner Rathaus mit Blick gen Himmel. Ein paar Tropfen fallen später doch noch gleich nebenan – als Pfarrer Rolf Kurz den Sankt-Georg-Platz mit Weihwasser besprengt. Aber im Laufe des Tags geht der Wunsch des Schultes doch noch in Erfüllung und die Sonne dringt das eine oder andere Mal mit ein paar Strahlen durch die Wolkendecke. Besonders warm wird es an dem Herbsttag mit 12 Grad nicht. Aber mit längst präsenten Jacken ausgerüstet, lassen sich die vielen Gäste den Besuch des 38. Kirchweihmarkts nicht entgehen.

Der Musikverein Fronrot spielt frohe Lieder und Fallenbüchel schüttelt viele Hände. Diesmal gibt es eine Besonderheit bei der Traditionsveranstaltung: Die Sanierung und Umgestaltung des Sankt-Georg-Platzes vor der gleichnamigen Kirche in der Ortsmitte ist beendet. Er ist stets ein wichtiges Element bei den Veranstaltungen – beim Kirchweihmarkt wird er zur Einkehrmeile mit vielen kulinarischen Angeboten der Vereine und dient zum Rasten und der Begegnung an den aufgestellten Garnituren.

Das Ergebnis der Arbeiten kann sich sehen lassen. Eins ist gleich zu bemerken. „Auch technisch wurde der Platz für die Zukunft gerüstet“, erklärt Fallenbüchel in seiner Ansprache. Mit mehreren Bodentanks stehen für die Stände mehrere Stromversorgungsquellen zur Verfügung. „Die Zeiten der langen Kabeltrassen und Stolperfallen ist vorbei“, verkündet der Schultes.

Nicht leicht sei es gewesen, die vielen Anforderungen an das zentrale Element des Ortes zu erfüllen – das gibt sowohl er als auch Fachplaner Andreas Walter vom beauftragten Büro „Plan Werk Stadt“ zu. Ein Platz zum Feiern, ein Platz zum Parken, ein Platz zur Durchfahrt, ein Platz zum Verweilen und als Treffpunkt. Aber beide sind sich sicher, dass im Zusammenspiel zwischen Verwaltung, Gemeinderat und Anwohnern das Endergebnis gelungen sei. Und auch der Sankt-Georg-Brunnen plätschert bereits wieder.

Zwei berühmte Vorbilder

Natürlich habe Pfarrer Kurz gleich zugesagt, als er gebeten wurde, den Platz zu weihen, wie er erklärt. Er vergleicht das Areal mit dem Markusplatz in Venedig oder dem Petersplatz in Rom. Für die Bühlertanner habe dieser einen ähnlichen Stellenwert als Ort der Begegnung, auch Prozessionen beginnen dort.

Begegnungen gibt es an diesem Tag viele. Beispielsweise in der Warteschlange vor dem Stand des Liederkranzes. Die ist nicht nur so lang, weil bekannt ist, dass das Essen dort besonders gut schmeckt und weil es auf 12 Uhr zugeht. „Uns ist zuerst der Grill ausgefallen“, bittet eine Ehrenamtliche um Verständnis. Doch die Leute sind mit Zeit gekommen – und die Freundlichkeit der Menschen hinter den Tresen überträgt sich auch auf die Besucher.

Matthias Staudacker kann jetzt eine kleine Pause einlegen. Der Marktleiter hatte im Vorfeld und an diesem Samstag viel zu tun – aber jetzt läuft alles. Fast 30 Händler sind gekommen. „Die Zahl bleibt relativ gleich“, verrät er. Dem einen oder anderen habe er eine Absage erteilen müssen. Das liegt weniger am Platz, sondern daran, dass man das Angebot bunt und die Konkurrenz unter den Händlern gering halten möchte.

Natascha Weiler hat schon etwas gefunden. Allerdings nicht bei einem professionellen Anbieter, sondern auf dem Kinder-Flohmarkt. Sie zückt ein Stofftier. „Mein kleiner Neffe ist krank, und ich konnte ihn diesmal nicht mitnehmen“, klagt sie. Immerhin freue sich der Fünfjährige nun sicher über das Mitbringsel seiner Tante. Sie denkt jetzt als Nächstes an sich – und will sich an einem Stand mit Haushaltsartikeln eindecken.

Die Zeiten der langen Kabeltrassen und Stolperfallen ist vorbei. Florian Fallenbüchel Bühlertanner Bürgermeister

NÄCHSTER ARTIKEL