TSG spielt sich in einen Rausch

Handball Die Männer der TSG Schwäbisch Hall überrollen die überforderten Gäste der HSG Dittigheim/Tauberbischofsheim II. Das 45:14 ist der deutlichste Sieg der letzten Jahre.

Selten werden die Zuschauer in der Schenkenseehalle so ein eindimensionales Handballspiel der TSG-Männer gesehen haben. Nach Belieben haben die Haller am vergangenen Samstagabend den Gegner HSG Dittigheim/Tauberbischofsheim II beherrscht, seziert und abgeschossen. 45:14 als Resultat spricht Bände - auch die 50 Treffer waren an diesem Abend vor rund 100 Zuschauern im Bereich des Möglichen.

Schon direkt nach dem Anwurf war klar, wohin die Reise gehen wird. Die TSGler drücken sofort aufs Tempo, während die Gäste total überfordert sind. Die Haller müssen kaum mal in den Positionsangriff gehen, weil der Gegner gar nicht rechtzeitig wieder am eigenen Kreis zurück ist. Daher verkommt die Partie zu einer Trainingseinheit für den Tempogegenstoß für die TSG. Die Abwehr fängt den Ball ab und spielt den durchstartenden Angreifer an, der dann frei zum Torwurf vorne kommt. Oder die Torhüter Leon Hönig in der ersten Halbzeit und Arndt Blumer in der zweiten Halbzeit leiten die Angriffe mit dem langen Pass an den gegnerischen Kreis ein. Wenn die TSG mal doch einen Angriff aus den Positionen heraus initiieren muss, dann reicht oft ein einfacher Wackler, zwei schnelle Schritte oder auch mal ein nicht ganz so präziser Torwurf aus dem Rückraum, um erfolgreich zu sein.

Gier nach mehr

Was man den Hallern bei so einem Spielverlauf auch zugutehalten muss, ist die Gier nach mehr. Auch als das Spiel schon längst entschieden war, wollten sie noch mehr Tore erzielen und hinten so wenige wie möglich zulassen. „Das war auch das, was ich den Jungs in der Halbzeit gesagt habe. Wir dürfen uns nicht einlullen lassen“, so Jan Stephan, der vertretungsweise für den erkrankten Coach Uli Steck an der Seitenlinie stand. Und das junge Haller Team zeigt sein Potenzial, wenn es mal in Fahrt kommt. Allein dreimal gelingt der sogenannte Kempa-Trick zwischen Passgeber Vasil Vitanov und Vollstrecker Joon Seifert. Bei diesem Spielzug wird der Ball in der Luft in den Kreis gespielt und der Mitspieler fängt und wirft den Ball in einer Bewegung in der Luft aufs Tor. Der großgewachsene Joon Seifert ist es dann auch, der mit 13 Toren die meisten für die TSG erzielt. Vasil Vitanov trägt sich achtmal in die Torschützenliste ein, Cedric Steinmetz trifft siebenmal. Neun TSG-Spielern gelingt an diesem Abend mindestens ein Tor.

„Super war, dass wir alle einsetzen konnten. Alle haben ihre Spielzeit bekommen“, stellt Jan Stephan heraus. Vor dem Spiel sei aufgrund der Tabelle relativ klar gewesen, dass der Gegner nicht der stärkste sein wird und die zwei Punkte bei den Hallern bleiben werden. „Aber dass es so ein krasses Ding wird, war nicht klar“, so Stephan. „Entscheidend war die Motivation. Wir haben Gas geben und das wollen die Leute auch sehen.“

Jan Stephan kann nach vier absolvierten Spielen weiterhin nur schwer einschätzen, wie groß die Leistungsdichte beziehungsweise das Gefälle in dieser neu zusammengestellten Bezirksliga ist. „Es sind ganz andere Mannschaften dabei wie in den Jahren zuvor. Aber wir stehen zurecht verlustpunktfrei an der Tabellenspitze“, sagt Stephan. Generell sei aber der Abstieg aus der Bezirksoberliga in die Bezirksliga für die junge Haller Mannschaft nicht so schlecht gewesen. „Das Team hat sich gefunden. Ich durfte das ein oder andere Training leiten. Die Jungs haben Bock auf Handball“, freut sich Stephan.

Und wann kehrt Stephan selbst aufs Feld zurück? „Ich wurde im Mai operiert. Ich habe mir gesagt, dass ich ein Jahr Pause machen möchte. Danach sieht man weiter. Aber das Trainerdasein macht schon Spaß“, bekennt Stephan, der die Trainerlizenzen macht und zurzeit auch die A-Jugend der TSG betreut.

Geißelhardter bezwingen den Mitaufsteiger aus Baden

Volleyball Die Regionalliga-Männer des SSV Geißelhardt bleiben erfolgreich. Sie schlagen den VC Offenburg mit 3:0. Am Samstag geht es nach Ludwigsburg.

Das Gefühl einer Ligaspiel-Niederlage kennen die Volleyballer des SSV Geißelhardt schon lange nicht mehr und auch nach dem vergangenen Samstag hat sich daran nichts geändert. Die Mannschaft aus dem Mainhardter Wald bezwingt den Mitaufsteiger VC Offenburg mit 3:0 (25:22, 25:16, 26:24). Die letzte sportliche Niederlage in der Liga liegt schon anderthalb Jahre zurück. Am letzten Spieltag der Oberliga-Saison 2023/24, genauer gesagt am 23. März 2024, verlor der SSV beim TSV Eningen 2:3. Aufgrund eines Aufstellungsfehlers wurde die erste Partie der laufenden Runde mit 0:3 gegen Geißelhardt gewertet, weshalb in der Tabelle doch eine Niederlage verbucht ist. Eigentlich hatte Geißelhardt auch dieses Spiel gegen Bad Waldsee 3:0 auf dem Feld gewonnen. Im Regionalpokal Süd, der als Qualifikation zum DVV-Pokal dient, verloren die Geißelhardter am vorvergangenen Wochenende gegen die FT Freiburg II mit 0:3.

Vogel muss als Libero ran

Trotzdem sind die Volleyballer aus der Gemeinde Mainhardt weiterhin sehr stabil unterwegs, was sich auch im Heimspiel gegen die Offenburger gezeigt hat. „Wir hatten gegen Offenburg hier und da ein paar Abstimmungsschwierigkeiten, aber das kann durch einen anderen Libero und zum frühen Zeitpunkt der Saison immer passieren. Daher bin ich mit dem Spiel eigentlich zufrieden“, sagt SSV-Trainer Patrick Dahlke. Einen neuen Libero musste der SSV suchen, weil Stammkraft Luca Zimmermann erkrankt passen musste. Also schlüpfte Robin Vogel, der diese Saison als Zuspieler eingeplant ist, in die Rolle des Abwehrspezialisten. „Das hat er auch schon in seiner Zeit in Ellwangen mal gespielt, in letzter Zeit aber das nicht trainiert“, erklärt Patrick Dahlke zum Rollenwechsel von Vogel. Umso höher ist dann der Geißelhardter Sieg und Vogels Leistung einzuschätzen.

Mit zwei Siegen und der Niederlage am grünen Tisch ist der SSV als Aufsteiger wieder sehr ordentlich in die Saison gestartet, diesmal sogar in der Regionalliga, in der die Geißelhardter zum ersten Mal in der Vereinsgeschichte spielen. „Mit dem Saisonstart bin ich soweit auch zufrieden. Allerdings kommen die harten Gegner erst noch. Am stärksten einzuschätzen sind Schwenningen, Stuttgart und Tübingen“, blickt Dahlke voraus.

Die Konzentration gilt aber dem nächsten Gegner, der Bundesliga-reserve des MTV Ludwigsburg. Der MTV II hat vier Punkte auf dem Konto, da er den VfB Ulm 3:0 schlagen konnte und 2:3 gegen die SG MADS Ostalb verlor, was noch einen Zähler einbrachte. In Offenburg unterlagen die Ludwigsburger 1:3. „Sie werden am Samstag vermutlich extra motiviert sein, da sie gegen ehemalige Mitspieler und Vereinsmitglieder antreten“, sagt Dahlke. Mit Tin Tomic und Raphael Noz tragen zwei ehemalige Ludwigsburger jetzt das Trikot von Geißelhardt.

Info Mehr zum Spiel der Geißelhardter in Ludwigsburg folgt in der Samstagsausgabe beim Moment-Mal-Interview mit Tin Tomic.

Die Nachfrage bleibt hoch

Leichtathletik Für die Jubiläumsausgabe des Dreikönigslaufs gibt es 2800 Anmeldungen.

Schwäbisch Hall. Wenn am 6. Januar zum 40. Mal der Startschuss für den Dreikönigslauf gegeben wird, könnte neue Rekordzahlen geben. Die Startplätze sind so beliebt wie nie zuvor. Stand gestern Mittag lagen bereits 2783 Anmeldungen vor, mehr als dreimal so viele wie zum Vorjahreszeitpunkt (884 Anmeldungen). Einzig im 1,7 Kilometer langen Stadtwerke-Jugendlauf können sich Anmeldende noch das DKL-Funktionsshirt 2026 sichern. In allen anderen Läufen sind die Shirts aufgrund der vielen Anmeldungen bereits vergeben.

„Die hohe Nachfrage ist eine Bestätigung unserer Arbeit“, freut sich Johannes Weingärtner vom Organisationsteam, „und sie lässt uns sicherer planen.“

Für den Hauptlauf haben sich schon fast 1000 Läuferinnen und Läufer angemeldet. Diese werden dabei an der Startlinie zwei neue Gesichter sehen können. Denn: Die Titelverteidiger Esther und Hendrik Pfeiffer bekommen mit dem Läuferpaar Sebastian und Kristina Hendel (SCC Berlin) in Schwäbisch Hall neue Konkurrenz. Sebastian Hendel war 2024 beim Berlin Marathon bester Deutscher in 2:07:33 Stunden. Kristina Hendel hat eine Bestzeit im Marathon von 2:27:29 Stunden. Bei der Leichtathletik-EM 2022 in München gewann sie mit der Mannschaft die Goldmedaille.

„Wir haben sie einfach angefragt, ob sie mitlaufen wollen“, so Johannes Weingärtner. Die Zusage freut ihn, erhofft er sich doch besonders bei den Frauen so einen stärkeren Wettbewerb. Zudem sei so sichergestellt, dass starke Läuferinnen und Läufer dabei sind. Denn kurzfristige Absagen aus Krankheits- oder Trainingsgründen könne es immer geben.

Info Für die Jubiläumsausgabe des Dreikönigslaufs am 6. Januar, der größten Sportveranstaltung im Landkreis Schwäbisch Hall, können die Organisatoren weitere helfende Hände gut gebrauchen. Insgesamt werden mehr als 200 Helfende benötigt. Freiwillige können sich unter 3koenigslauf.de/helfer-anmeldung registrieren. Als Dankeschön gibt es das Dreikönigslauf-Funktionsshirt 2026 und die Einladung zum Helferfrühstück im Sudhaus an der Kunsthalle Würth.

Heute im Pokal, am Sonntag in der Liga

Fußball Bühlerzell und Steinbach treffen sich binnen weniger Tage doppelt.

Region. Zwei Wochen, nachdem die dritte Runde des Bezirkspokals mit zwei Nachholspielen abgeschlossen wurde, steht bereits die 4. Runde an. Zum letzten Mal wird in den Grenzen des Bezirkfragments Hohenlohe Süd gespielt.

Deshalb sieht es so aus, als ob bereits das Viertelfinale anstünde, schließlich stehen für Hohenlohe Süd nur noch vier Begegnungen an. Doch im Altbezirk Rems/Murr ist man noch nicht soweit. Dort werden heute beziehungsweise in einer Woche insgesamt acht Partien ausgetragen. Es bleiben also acht Teams übrig, die gegeneinander spielen – und die Sieger daraus treffen dann im „wirklichen“ Viertelfinale auf die Hohenloher Sieger der heutigen Partien.

Das Los wollte es so, dass es heute Abend ein Duell zweier zweiten Mannschaften gibt: Der TSV Crailsheim II erwartet die SSV Schwäbisch Hall II. Die Crailsheimer stehen auf Rang 2 der Kreisliga B7, die Haller auf Rang 2 der Kreisliga B6.

Ein Kreisliga-A3-Duell gibt es im Bühlerzeller Schäufelfeld: Die Sportfreunde Bühlerzell empfangen den SC Steinbach. Das ist sozusagen „Warmspielen“ für das Ligaduell, denn am kommenden Sonntag fahren die Steinbacher wieder nach Bühlerzell, dann in der Liga. ES trifft der Dritte auf den Vierten, die Teams sind punktgleich.

Der TSV Obersontheim ist mit dem TSV Gaildorf, der beim TV Rot am See zu Gast ist, der letzte Hohenlohe-Vertreter aus der Bezirksliga. Die Obersontheimer müssen zur SpVgg Gammesfeld. Keine leichte Aufgabe, schließlich führen die Gammesfelder die Tabelle der Kreisliga A4 an.

Alle vier Begegnungen beginnen um 19.30 Uhr.

Vordere Plätze und Bestzeiten

Schwimmen Vier Nachwuchskräfte der TSG Hall zeigen in Neckarsulm auf der Kurzbahn ihre starke Form.

Neckarsulm. Die Schwimmabteilung der TSG Hall hat bei den baden-württembergischen Kurzbahn-Meisterschaften in Neckarsulm beeindruckende Leistungen gezeigt. Mit elf persönlichen Bestzeiten, starken Platzierungen und großem Einsatz hätten sich die vier jungen Athletinnen und Athleten hervorragend präsentiert, schreibt die TSG.

Nele Alvanidis (Jahrgang 2014) zeigte ihr Talent über gleich drei Bruststrecken. Über 100 Meter Brust schwamm sie in 1:29,93 Minuten auf Platz 7, über 50 Meter Brust erreichte sie mit 40,17 Sekunden einen starken 5. Platz, und über 200 Meter Brust verbesserte sie sich auf 3:13,23 Minuten – erneut Platz 7. Alle drei Rennen beendete sie mit persönlichen Bestzeiten.

Konstant starke Leistungen

Lara Moser (Jahrgang 2012) war in fünf Disziplinen am Start und glänzte mit konstant starken Leistungen. Besonders hervorzuheben sind ihre 50 m Schmetterling in 32,37 Sekunden (Platz 5) und die 200 Meter Freistil in 2:28,83 Minuten. Auch über 400 Meter (5:15,61), 50 Meter (30,41) und 100 Meter Freistil (1:07,59) schwamm sie persönliche Bestzeiten.

Vielseitigkeit gezeigt

Laura Lang (Jahrgang 2011) überzeugte mit Vielseitigkeit. Über 50 Meter Rücken erzielte sie mit 34,65 Sekunden Platz 6. Auch über 100 Meter Rücken (1:15,41) und 100 Meter Freistil (1:08,54) zeigte sie starke Leistungen mit Platzierungen unter den Top 20. Ihre 50-Meter-Freistil-Zeit von 30,92 Sekunden rundete Laura Langs erfolgreiches Wochenende ab.

Potenzial im Sprint

Tim Wolpert (Jahrgang 2009) zeigte seine Stärke in den Lagenstrecken. Über 400 Meter Lagen erreichte er mit 5:04,57 Minuten Platz 8, über 200 Meter Lagen schwamm er in 2:21,82 Minuten auf Platz 12. Auch seine Sprintleistung über 50 Meter Freistil (25,92 Sekunden) und 100 Meter Freistil (57,42 Sekunden) unterstreichen seine Vielseitigkeit und sein Potenzial.

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