Feuerwehr erhält eine Drehleiter

Sicherheit Bei drei Enthaltungen entscheidet sich der Gemeinderat Obersontheim für die Anschaffung des Fahrzeugs. Die Kosten: eine Million Euro, von denen die Kommune 325.000 Euro trägt.

Soll für die Freiwillige Feuerwehr Obersontheim mit ihren 70 Feuerwehrleuten eine Drehleiter mit Gesamtkosten von rund einer Million Euro angeschafft werden? Könnten sich die Wehren Bühlertann, Bühlerzell und Obersontheim nicht ein technisches Gerät und damit auch die Kosten teilen? Wie hoch sind die Wartungskosten für solch eine Drehleiter? Der Gemeinderat von Obersontheim hatte sich in seiner Oktober-Sitzung mit vielen Fragen zum Tagesordnungspunkt 8 „Anschaffung einer Drehleiter“ zu beschäftigen.

Den Sachverhalt schildert die Verwaltung in der Sitzungsvorlage so: Die Notwendigkeit der Beschaffung einer Drehleiter für die Freiwillige Feuerwehr Obersontheim ergebe sich aus der aktuellen Feuerwehrbedarfsplanung für die Kommune. Es sei festgestellt worden, dass zur Sicherung einer angemessenen Gefahrenabwehr insbesondere in Gebäuden mit besonderer Höhe, komplexer Bebauung oder hohem Personenaufkommen (Obersontheim hat etwa 50 solcher Gebäude) der Einsatz einer Drehleiter erforderlich ist.

Landkreis ist unterversorgt

Bürgermeister Stephan Türke berichtet im Gremium, im Feuerwehrbedarfsplan des Landkreises sei herausgekommen, dass dieser mit Drehleitern unterversorgt und deshalb die Anschaffung von zwei zusätzlichen technischen Geräten angedacht ist. Die eine Drehleiter soll im Bühlertal, also in Obersontheim, stationiert werden, die andere im nordöstlichen Teil des Kreises.

„Wir haben vom Landkreis daraufhin natürlich auch Finanzierungsangebote erhalten“, betont Türke. Es sei so, dass die Gemeinde bei geschätzten Gesamtkosten von einer Million Euro für ein solches Fahrzeug eine Förderung vom Land in Höhe von 350.000 Euro pauschal erhalte. Von der sich dann ergebenden Restsumme zahle der Landkreis 50 Prozent, also 325.000 Euro.

Der Bürgermeister sagt: „Wenn ich meinen Feuerwehrbedarfsplan erfülle, bezahle ich die Drehleiter alleine, wenn ich den mit dem Landkreis erfülle, habe ich noch ein wenig zusätzliche Einnahmequellen generiert.“ Der Vorteil aktuell: Der Landkreis möchte zusammen mit der Stadt Schwäbisch Hall die Sammelausschreibung zu Beginn des nächsten Jahres durchführen, um durch eine Bestellung von dann vier Drehleitern einen besseren Preis zu erzielen.

Die Ausschreibungskosten und der Verfahrensablauf würden ebenfalls durch den Landkreis übernommen. „Das wäre für uns sehr positiv zu bewerten, sodass wir am Ende des Tages tatsächlich nur noch die 325.000 Euro zu zahlen hätten“, erläutert Türke. Mit einer Auslieferung der Fahrzeuge werde Ende 2027, eher im Jahr 2028 gerechnet. Das Gemeindeoberhaupt schlägt vor, sich der Planung des Landkreises anzuschließen, um dann mit relativ geringem finanziellen Einsatz den gemeindeeigenen Feuerwehrbedarfsplan zu erfüllen.

Gremium diskutiert lange

Er erteilt das Wort dem Ratsgremium. Gerald Gareiß hat mehrere Fragen. Er erinnert sich, dass bei der Planung des neuen Feuerwehrgebäudes die Anschaffung einer Drehleiter ein „Big Point“ gewesen war. Im derzeitigen Gebäude habe sie nicht den nötigen Platz. Stand jetzt sei das neue Magazin aber erst 2030 fertig. Zwei bis drei Jahre lang wäre demnach kein Platz für die Drehleiter. „Wie funktioniert das?“, möchte er wissen. „Dann schaffen wir Platz“, antwortet Türke. Er denkt beispielsweise daran, ein Rettungsboot auszulagern. Gareiß will weiter wissen, ob die Anschaffung ein Muss sei. Dies dementiert Türke und meint: „Wir müssen nicht, aber unser Feuerwehrbedarfsplan besagt, dass wir nicht rettungsfähig sind bei über 50 Gebäuden in der Gemeinde.“ Deshalb solle die Kommune mit der Ausstattung dieses Rettungsmittels betraut werden.

Samuel Schneider fragt, wie hoch die Unterhaltskosten pro Jahr für eine Drehleiter sind. Diese Frage kann der Bürgermeister nicht im Detail beantworten. „Die Kosten werden nicht ins Unermessliche steigen, sodass sie für uns nicht leistbar sind“, betont er. Wie die Verrechnung mit anderen Kommunen verläuft, wenn diese die Obersontheimer Drehleiter anfordern, möchte Schneider noch wissen. Es werde nach Stundenzahlen abgerechnet, bekommt er als Antwort. Ob nicht eine interkommunale Anschaffung möglich sei, um die Kosten zu teilen, möchte Amelie Rüeck wissen. Türke: „Es gibt von mir schon immer die Überlegung, interkommunale Zusammenarbeit mit der Feuerwehr zu machen. Die sieht dann aber so aus, dass die Feuerwehr zusammengeschlossen werden muss, sonst funktioniert es nicht.“ Ein Rettungsfahrzeug anzuschaffen, das auf mehrere Kommunen aufgeteilt werde, sei nicht realisierbar, auch im Hinblick auf die Abrechnung.

Tilo Neshyba fragt nach einem gebrauchten Gerät. Dies schließt der Bürgermeister aus, der Landkreis setze auf neue Fahrzeuge, eine Förderung wäre nicht mehr möglich. Von wie vielen Personen die Drehleiter bedient werden darf und wie die Ausbildung aussieht, möchte Selina Schäfer wissen. Ihr geht es darum, die Folgekosten einschätzen zu können. Türke sagt, es würden keine riesigen zusätzlichen Kosten entstehen. Den Bedarf an Personal sieht er bei „einer Handvoll Personen“. Gisela Köger sagt, das Löschen sei bei der Feuerwehr sehr in den Hintergrund getreten, Bergen und Retten stehe im Vordergrund. Es gehe um Menschenleben. Sie plädiert für die Anschaffung. Die Diskussion im Gremium geht weiter. Am Ende beschließt das Gremium bei drei Enthaltungen die Anschaffung.

„Akzeptanz durch Dialog“

Grundschule Die Qualität des Bildungsangebots weiter ausbauen zum Wohl der Kinder, das ist Carolin Franks Intention. Seit drei Jahren ist sie Rektorin in Untermünkheim.

Seit August 2022 ist Carolin Frank Rektorin an der Grundschule Untermünkheim. Die Bildungseinrichtung war zuvor ein halbes Jahr lang ohne Schulleitung. Dazu kam im Juni 2022 ein Einbruch, bei dem auch die Verwaltungsräume verwüstet worden waren. Carolin Frank sah in dieser Situation jedoch die „ganz große Chance“ für einen Neubeginn. Im Interview erzählt die Pädagogin von einem gemeinsamen steinigen Weg, der zum Erfolg führte.

Frau Frank, trotz der herausfordernden Situation zu Beginn Ihrer Tätigkeit als Schulleiterin in Untermünkheim blieben Sie optimistisch.

Carolin Frank: Ja, ich hatte immer das Bild für die Schule im Kopf, deshalb habe ich den Mut nicht verloren, so hart es auch war. Es gab einen Tag im November 2022, das werde ich nie vergessen, da haben die Schulsekretärin Helga Trumpp und ich in der Verwaltung alles aus den Schränken geräumt und neu sortiert. Ich saß zwischen Stapeln an Ordnern und habe den Wald vor lauter Bäumen nicht mehr gesehen (lacht).

Wie ging es weiter?

Es war so, dass sich ganz schnell eine Aufbruchstimmung hier entwickelt hat. Das Kollegium und die Elternschaft waren ein halbes Jahr ohne Schulleitung, jeder sehnte sich nach Veränderung. Und alle haben gemeinsam an einem Strang gezogen.

Mit wie vielen Klassen sind Sie gestartet und wo stehen Sie heute?

Ich habe damals mit sechs Klassen und 118 Schülern und Schülerinnen angefangen. Wir haben es geschafft, die Schule auf acht Klassen auszubauen. Das heißt, wir sind inzwischen zweizügig und haben 140 Kinder hier. Die Anzahl der Lehrkräfte hat sich von elf auf 14 erhöht.

Wie haben Sie die Schule auf Erfolgskurs gebracht?

Vor allem durch Zuversicht und mit dem klaren Ziel, unsere Schule zukunftsfähig aufzustellen. Den Fokus legte ich auf Qualität, Offenheit und Zusammenarbeit. In gewisser Weise haben wir die Schule neu gedacht. Ein zentraler Erfolgsfaktor war von Beginn an die offene und kontinuierliche Kommunikation mit allen am Schulleben Beteiligten. Nur durch den gemeinsamen Dialog konnten wir Akzeptanz für Veränderungen schaffen, gemeinsame Ziele entwickeln und Veränderungen nachhaltig umsetzen.

Was waren die ersten Meilensteine an der Schule?

Sicherlich die Digitalisierung der Schulverwaltung sowie Schulorganisation, der Aufbau der transparenten Elternarbeit, eine räumliche Neukonzeption auf dem gesamten Schulgelände und die systematische Arbeit in einem multiprofessionellen Team. Dieses wird durch eine Schulsozialarbeiterin ergänzt. Für mich stand stets die Frage im Mittelpunkt: Wie können wir die Qualität unseres Bildungsangebotes weiter zum Wohl der Kinder ausbauen?

Das klingt interessant!

Ich bin schon immer politisch interessiert und engagiert. Deshalb bin ich der Überzeugung, es ist wichtig, dass sich die Kinder selber als wirksam erleben, dass sie merken, ihre Stimme zählt, sie gehört werden, sie eine Lobby haben. Der erste Schritt war hier das Thema Schulsozialarbeit. Am 1. November 2022 startete an unserer Schule die erste Schulsozialarbeiterin von der AWO.

Wo liegt der Schwerpunkt?

Wir beide haben überlegt, wo wir hinwollen, und dann ein Konzept ausgearbeitet. Für uns waren die Leitgedanken „Partizipation und Demokratiebildung“ sowie „Leben in Gemeinschaft“ wichtig. Darüber hinaus auch der präventive Aspekt der Schulsozialarbeit.

Wie wird der Leitgedanke gelebt?

Die Klassen wählen einen Klassensprecher. Einmal in der Woche findet der Klassenrat statt, also ein ganz klar organisiertes demokratisches System wie im Großen. Dort werden von den Klassensprechern die Themen besprochen, die die Kinder umtreiben. Die Klassensprecher nehmen diese mit ins Schülerparlament. Jeden zweiten Montag tagt es. Die Schulsozialarbeiterin ist dabei. Sie stellt den Rahmen. In der Sitzung werden dann die Themen besprochen, die aus dem Klassenrat hervorgingen. Auch wird die Schülerversammlung vorbereitet.

Welche Themen kommen im Schülerparlament auf?

Ein großes Thema war beispielsweise, dass die Schüler ein Fußballturnier organisieren wollen. Da kommen Vertreter aus dem Schülerparlament dann auf mich zu, und wir diskutieren weiter, wie wir das umsetzen können und wen wir dafür brauchen. Im Schülerparlament werden aber auch Themen wie der Spendenzweck unseres großen Sponsorenlaufes oder die Neugestaltung unseres Pausenhofes diskutiert. Es ist der Raum, in dem Kinder ihre Themen einbringen können.

Welche Aufgaben hat die Schulsozialarbeit noch?

Bei der Schulsozialarbeit haben wir überlegt: Wo können wir die Kinder noch einbinden und auch in Verantwortung bringen für eigenes Handeln? So entstanden die Pausenengel. Sie helfen den Kleinen, sie helfen aber auch bei Streitigkeiten oder wenn jemand sich verletzt. Die Schüler machen dafür eine Ausbildung. Rund 30 Schüler haben sich bei der jüngsten Ausschreibung für dieses Ehrenamt gemeldet.

Die Grundschule Untermünkheim ist auch LRS-Stützpunkt.

Es gab hier bereits vor meiner Zeit eine Förderung für Kinder mit Lese-Rechtschreib-Schwäche durch eine Fachkraft. Uns ist aber tatsächlich wichtig, alle Kinder mitzunehmen, auch das Potenzial in den Schülern zu sehen. Es ergab sich dann die Chance, dass eine weitere Lehrkraft die Weiterbildung machen konnte. Wir können nun an zwei Nachmittagen die Woche zwölf Kindern die LRS-Förderung anbieten.

Ab dem Schuljahr 2026/27 kommt der Anspruch auf Ganztagsförderung. Wie bereitet sich die Grundschule Untermünkheim darauf vor?

Wir haben uns überlegt: Was wäre ein Modell, das zu Untermünkheim passt, auch zu unserer Elternschaft? Wir haben jetzt im Prinzip eine Mischform aus dem Modell „Verlässliche Grundschule“ und einer flexiblen Nachmittagsbetreuung.

Wie kann man sich das vorstellen?

Die Eltern buchen modulweise genau so, wie sie es brauchen.

Welches Freizeitangebot bieten Sie in der Nachmittagsbetreuung an?

Unser Angebot lebt von der Kooperation mit örtlichen Vereinen und Einrichtungen. Die Kinder können zum Beispiel Flöte lernen. Wir haben eine Jungbläserschule in Kooperation mit der evangelischen Kirchengemeinde und dem Posaunenchor. Das ist ein ganz tolles Projekt. Donnerstags unterstützt uns eine Mitarbeiterin des Vereins für Jugendarbeit und Gemeindeaufbau mit einem kreativen Angebot. Wir haben das Elternforum, das die Ganztagsbetreuung mit Angeboten ergänzt, die von Eltern organisiert werden.

Wie hoch ist der Migrationsanteil an Ihrer Schule?

Der liegt bei etwa 16 Prozent. Er ist im landesweiten Vergleich sehr niedrig. Die Kinder sind gut integriert. Wir sind jetzt im zweiten Jahr „SprachFit“-Schule. Die Sprachförderung können wir im Vorschuljahr am Kindergarten anbieten. Ich selber habe mich qualifizieren lassen als Sprachbildnerin. Das heißt, wir gehen das Thema relativ früh an. Wir waren eine von 14 Schulen im Schulamtsbezirk. Ich fördere im Moment 12 Vorschulkinder im sprachlichen Bereich im Kindergarten.

Warum ist die Förderung wichtig?

Ich denke, wir müssen viel mehr, viel früher anfangen. „SprachFit“ ist wirklich für mich eines der großen Modellprojekte, denn Sprache ist der Schlüssel zur Bildung. Kinder erhalten dabei gezielte Unterstützung in ihrer sprachlichen Entwicklung. Ich bin so froh, dass jetzt Gelder und Kapazitäten freigemacht worden sind – auch für die Fortbildungen und fachliche Begleitung von pädagogischem Fachpersonal.

Bilden Sie an der Schule auch Lehrer für den Schuldienst aus?

Ja, wir sind uns unserer Verantwortung in Zeiten von Lehrerknappheit bewusst. Wir brauchen gute Lehrkräfte und wollen unseren Beitrag dazu leisten. Gerade in der Grundschule brauchen Kinder qualifizierte, empathische und engagierte Lehrkräfte, die sie auf ihrem Bildungsweg begleiten. Da ich selbst mehrere Jahre in der Lehrerausbildung tätig war, liegt mir dieses Thema besonders am Herzen. Zwei Pädagoginnen haben wir fertig ausgebildet, die heute an unserer Schule sind. Im Februar startet die nächste Lehramtsanwärterin.

Und zu guter Letzt: Wie schaffen Sie es, positiv zu bleiben bei all den vielfältigen Aufgaben?

Wenn ich in der Schulversammlung sitze und die Kinder sowie alle Mitarbeitenden singen das Lied „Unsere Schule ist bewegt“, dann weiß ich genau, warum ich tue, was ich tue. Jedes Mal berührt es mich wieder, wenn man die Gemeinschaft erlebt und spürt, wie sich jeder mit der Schule identifiziert. Auch nach all den Jahren in verschiedenen Bereichen meiner pädagogischen Arbeit habe ich einfach Freude an der Arbeit mit Kindern. Ich möchte sicherstellen, dass jedes von ihnen optimale Entwicklungs- und Lebenschancen erhält, um sein volles Potenzial entfalten zu können.

„Anpacken, helfen und Spaß haben“

Dass Sie heute alle hier sind, zeigt, welch hohen Stellenwert die Jugendfeuerwehr in unserer Gemeinde genießt“, begrüßt Bürgermeister Damian Komor Ehrengäste am Sonntagmorgen im Mainhardter Feuerwehrmagazin. Zu diesen zählen der Gesamtkommandant der Freiwilligen Feuerwehr Mainhardt, Maximilian Walther, sein Stellvertreter Pascal Simm, die Kommandanten aller Abteilungen, die Ehrenkommandanten, Kreisjugendwartin Lara Berger, Vertreterinnen und Vertreter des Kreisfeuerwehrverbands, des Gemeinderats und der DLRG wie des DRK, die alle auf Einladung des Jugendwarts Tim Kollmar und seiner beiden Stellvertreter Nico Sonntag und Kevin Rausch gekommen sind.

„Ihr erhaltet eine fundierte feuerwehrtechnische Ausbildung. Aber genauso wichtig: Ihr lernt Teamgeist, Verantwortung und Zusammenhalt, könnt anpacken, helfen, was bewegen und habt Spaß“, betont der Schultes auch aus eigener Erfahrung. Denn sein ältester Sohn ist Mitglied der Jugendfeuerwehr, die für Kinder und Jugendliche ab zehn Jahren offen ist. Für Jüngere ab sechs Jahren gibt es in Mainhardt inzwischen auch die „Feuerfuxies“.

„Viele eurer Vorgängerinnen und Vorgänger sind längst in den aktiven Dienst übergetreten – manche haben sogar Führungsaufgaben übernommen“, betont er dankbar im Rückblick. „Weil ihr da seid, müssen wir uns um den Nachwuchs keine Sorgen machen.“ Als Geschenk hat er den aktuell 15 Jugendlichen einen Ausflug mit Führung zur Flughafenfeuerwehr Stuttgart mitgebracht.

Im März 1995 wurde mit dem positiven Votum des Gemeinderats die Jugendabteilung gegründet. Damals für acht Jugendliche, zuständig waren Heiko Humburg, Peter Fabek und Thomas Simm. Letzterer leitete die Mainhardter Jugendfeuerwehr bis 2008, installierte erstmals die beliebten 24-Stunden-Dienste, begleitete zu Wettbewerben und Zeltlagern, die Mannschaft wuchs auf bis zu 30 Kinder und Jugendliche an, wie Nico Sonntag in seiner Rede zurückblickt.

„30 Jahre. Das sind drei Jahrzehnte, vier Gesamtkommandanten und fünf Jugendwarte“, schließt der stellvertretende Jugendwart, der auch an einen jungen Rekord vom April 2025 erinnert. „Die Jugendfeuerwehr-Challenge, früher noch Leistungsmarsch, die dieses Jahr bei uns in Mainhardt stattfand, warf einen noch nie vorher dagewesenen Teilnehmerrekord von über 400 Kindern und Jugendlichen aus dem gesamten Landkreis Hall heraus. Darauf können wir alle stolz sein“, so Sonntag.

Respekt und Freundschaft

„Jugendfeuerwehr ist mehr als reine Nachwuchsförderung, ihr findet Freundschaften, lernt ein demokratisches und respektvolles Miteinander und habt ein Hobby, mit dem ihr jetzt schon vorbereitet werdet, andere zu unterstützen“, unterstreicht Kreisjugendwartin Lara Berger.

Als bleibende Erinnerung gibt es für alle Ehrengäste beschriftete Schlauchstücke – die ungeplant auf der Bühne nach und nach zu einem langen Schlauch vereint werden. Die Verbundenheit wird sichtbar.

Weil es ein Fest auch für Familien und deren Kinder ist, warten auf sie Hüpfburg und viele Stationen auf einer Spielstraße neben dem Magazin. Für das leibliche Wohl ist mit warmen Gerichten, Kaffee, Kuchen und Getränken gut gesorgt, dahinter steht auch das Ehrenamt aus der ganzen Feuerwehrfamilie. Und wer mehr über die Vergangenheit wissen will, geht in den ersten Stock zur Ausstellung mit zahlreichen Pokalen aus 30 Jahren Jugendfeuerwehr.

Die 15-jährigen Daniel Banasch und Maks Bezuch stehen an bei den ausgestellten Fahrzeugen und erläutern mit Leidenschaft den größten Unterschied zwischen dem „TLF“ und „LF“. So viel sei im Schnelllauf gesagt: Der Wassertank ist es. „Cool“ seien die gelegentlichen 72-Stunden-Dienste, bei denen ihnen echte Übungsaufgaben gestellt werden, strahlt Daniel. Wie das aussehen kann, zeigen am Nachmittag die Schauübungen Verkehrsunfall und Löschangriff. Auch eine Uniformmodenschau und eine Fettbrandexplosion beeindrucken.

Die beiden Jungs sind schon seit mehr als fünf Jahren alle 14 Tage samstags bei den Treffen der Jugendfeuerwehr dabei. Auch die Zeltlager, die Christbaumsammelaktionen oder die Teilnahme am Walter-Klenk-Pokal gehörten zu ihren Highlights im Jahreslauf, betont Maks. „Wenn jemand noch bei uns mitmachen will, gerne. Aber es ist besser, wenn man jung anfängt, sonst verpasst man viel“, schwärmt er von der Gemeinschaft.

Jubiläum Seit 30 Jahren besteht die Jugendfeuerwehr Mainhardt. Dies wurde nun mit vielen Gästen und Vorführungen wie Schauübungen groß gefeiert.

„Schlafen statt Grübeln“

Vortrag Therapeut und Autor Michael Zeiler war zu Gast in Untermünkheim und gab Tipps für eine bessere Nacht.

Untermünkheim. „Schlafen statt Grübeln“. Unter dieser Überschrift hatten am 16. Oktober drei Kreise der evangelischen Kirchengemeinde Untermünkheim gemeinsam zu einem Vortragsabend mit dem Autor und Therapeut Michael Zeiler aus Immenstaad am Bodensee eingeladen. Zahlreiche Besucher kamen, da das Thema offenbar sehr viele betrifft und bewegt. Zeiler hat aus seinem Buch, das ebenfalls den Titel „Schlafen statt Grübeln“ trägt, vorgelesen, viele Tipps zum besseren Schlafen gegeben und viele Fragen aus dem Publikum beantwortet. Am Ende der Veranstaltung hat er sein Buch auch noch signiert.

Schlafen gegen Burnout

Zeiler beschäftigt sich seit vielen Jahren mit dem Thema „Schlafen“, darüber hinaus ist er auch als Coach in der Burnout-Prävention tätig. Eindrucksvoll erläutert er, wozu Schlafmangel führt, er zeigt mit Atemübungen, wie man sich in schlaflosen Nächten auf sich selbst konzentriert, statt auf die Ängste und Sorgen, die sich in die Gedanken schleichen und den letzten Schlaf rauben.

Musikalisch umrahmt wurde der Abend passend von Ralph Hanl und Uwe Saussele mit ihrem beeindruckenden Gitarrenspiel, in das sie immer wieder – passend zum Thema – Schlaflieder eingebaut hatten.

Zu Beginn der Veranstaltung hatte das Männervesper gemeinsam mit dem Männerkreis M.A.N. Männer und Frauen zum Abendessen eingeladen. Zwischen Essen und Vortrag konnte die kirchengemeindliche Stiftung den diesjährigen Stiftungsertrag an die Kirchengemeinde übergeben. Im Namen der Stiftung hat Lorenz Kraft 3000 Euro an Pfarrer Stefan Engelhart übergeben. Mit diesem Geldbetrag kann ein Fachgutachten für die zu sanierende Kirchhofmauer in Übrigshausen beauftragt werden.

Um viele Tipps bereichert gingen die Besucher am Ende der Veranstaltung unter dem Segen, den Pfarrer Stefan Engelhart mit Luthers Abendsegen gespendet hatte, in eine hoffentlich gute und kräftespendende Nacht.

Rosengartens Energieverbrauch auf dem Prüfstand

Bilanz Aktuelle Zahlen zeigen, welche kommunalen Einrichtungen besonders viel Strom und Wärme brauchen.

Rosengarten. Energieeffizienz ist ein Thema, das viele Kommunen beschäftigt. Auch die Gemeinde Rosengarten will künftig gezielter auf ihren Energieverbrauch schauen. Grundlage dafür sind die aktuellen Verbrauchsdaten, die Energiemanagerin Theresa Gullmann vom Klimazentrum Wolpertshausen nun im Gemeinderat vorgestellt hat.

Gullmann betreut seit Oktober 2024 die Gemeinden Michelfeld, Rosengarten und Obersontheim sowie die Stadt Ilshofen. In der Oktobersitzung des Rosengartener Gremiums stellte sie sich und ihre Aufgaben vor. „Wir wollen dort sparen, wo es niemandem wehtut, sondern ohne Komfortverlust da eingreifen, wo es keiner merkt“, sagte sie. Zunächst aber ging es um den Status quo: die Energieverbräuche der kommunalen Liegenschaften im Jahr 2024 als Basis für Analysen und Maßnahmen.

Insgesamt verbrauchte die Gemeinde Rosengarten im vergangenen Jahr 1767 Megawattstunden (MWh) Strom und Wärme. 59 Prozent des Verbrauchs entfallen auf Strom, 41 Prozent auf den Bereich Wärme. Besonders energiehungrig sind – wie in vielen Kommunen – Kläranlage und Abwasserbeseitigung mit zusammen fast der Hälfte des Gesamtstromverbrauchs. 14 Prozent entfallen auf die Trinkwasserbereitstellung, 20 Prozent auf die Straßenbeleuchtung und 18 Prozent auf die gemeindlichen Gebäude.

Allein in den kommunalen Gebäuden wurden 918 MWh verbraucht, davon 733 MWh für Wärme. Größter Energieverbraucher ist die Rosengartenhalle mit rund 36.000 kWh Strom und 175.000 kWh Wärme, gefolgt von der Grundschule Westheim (23.000/103.000 kWh) und dem Kindergarten in Uttenhofen (7600/103.000 kWh). Das Rathaus liegt mit rund 21.000 kWh Strom- und 43.500 kWh Wärmeverbrauch im Mittelfeld. Das Dorfheim in Raibach kommt mit 3200 kWh Strom und 7000 kWh Wärme aus.

Energieträger Erdgas

Rosengartenhalle, Grundschule, Feuerwehr-Magazin und der Bauhof von Rosengarten werden mit Erdgas beheizt, Rathaus und Dorfhaus Raibach mit Biogas-Fernwärme. Heizöl kommt nur noch in den Vereinsräumen des SV Rieden, im Dorfhaus Sanzenbach und in einer Flüchtlingsunterkunft zum Einsatz.

Schon länger setzt die Gemeinde auf Solarenergie. Im ersten Schritt werden die größten Stromfresser damit ausgestattet: Eine PV-Anlage für die Kläranlage Raibach ist bereits geplant und vom Gemeinderat genehmigt. Die Kläranlage in Westheim und das Gruppenklärwerk Rieden sollen folgen.

Ein Rätsel gibt aktuell die Rosengartenhalle auf: Eigentlich sollte die neue LED-Beleuchtung für 80.000 Euro Energie sparen – doch der Stromverbrauch ist gestiegen. Schuld könnte die Lüftungsanlage sein, die nun auf mögliche Fehlfunktionen überprüft wird.

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