Vom Einkauf an die Seitenlinie
Zu einem ungeplanten Einsatz in der Fußball-Landesliga 1 ist Dimokritos Koumarapis am Samstagnachmittag gekommen. Weil sich Schiedsrichter-Assistent Marco D’Amico beim Aufwärmen am Knie verletzt hatte, mussten Schiedsrichter Tobias Keck und sein zweiter Assistent Stefan Kohler Ersatz besorgen. Der Anpfiff des Spiels der Spvgg Satteldorf gegen den GSV Pleidelsheim verschob sich um 40 Minuten. „Ich war gerade beim Einkaufen, als ich angerufen wurde. dann habe ich gesagt, dass ich kurz noch meine Sachen packen muss und sofort zum Sportplatz komme“, sagt Koumarapis, der bei der Schiedsrichtergruppe Crailsheim im Ausschuss als Jugend-Einteiler tätig ist und sich auch um das DFBnet kümmert.
Normalerweise pfeift Dimokritos Koumarapis in den Kreisligen A und B, jetzt also der überraschende Einsatz an der Seitenlinie in der Landesliga. Schiedsrichter Tobias Keck erklärt, dass er selbst schon einmal als Assistent aushelfen musste, bei ihm war es in der Jugendbundesliga. „Da war es genau gleich wie bei ihm. Ich wurde zu Hause angerufen, war 35 Minuten später am Spielort und war dann Assistent.“
Viel zu tun hatte das Schiedsrichtergespann nicht. „Der Spielverlauf kam uns ein Stück weit entgegen, Satteldorf hatte früh relativ viele Tore Vorsprung. Das Spiel war dann relativ ruhig“, erklärt Keck, der den Satteldorfer Andreas Schlageter kurz nach Anpfiff der zweiten Halbzeit wegen wiederholten Foulspiels mit Gelb-Rot vom Platz stellen musste. Satteldorf gewann die einseitige Partie 5:1.
Keck beschreibt das Vorgehen bei der Suche: „Man fragt im Publikum, ob ein geprüfter Schiedsrichter anwesend ist. Das wäre die erste Option gewesen. Danach haben wir alle Hebel in Bewegung gesetzt, um den geprüften Schiedsrichter aus der Nähe zu bekommen. Wenn das auch nicht gegangen wäre, hätte man sich auf eine neutrale Person einigen müssen, die auf der Seite nur anzeigt, wenn der Ball im Aus ist. Wenn die Mannschaften aber sagen, sie sind mit diesem neutralen Assistenten nicht einverstanden, dann wäre die Absage gekommen. Das ist wirklich der allerletzte Schritt.“
Viel Zeit, das Geschehen mit seinen Kollegen Revue passieren zu lassen, hatte Koumarapis übrigens nicht. Er musste kurz nach Schlusspfiff zum Seniorenspiel zwischen Schrozberg und Altenmünster fahren. Dort war er als Schiedsrichter eingeteilt. Hut ab vor so viel Einsatz!