Feuerwehren Ein Großaufgebot aus Wolpertshausen, Ilshofen und Hall setzt in der Nacht zum Mittwoch Tausende Liter Wasser aus der Bühler ein, um das Feuer in der eng bebauten Brunnenstraße zu löschen.
Warum gerät die kleine Gartenhütte im Cröffelbacher Brunnenweg in der Nacht zum 15. Oktober in Brand? Der Eigentümer kann es sich nicht erklären. „Ich habe dort neuerdings ein E-Bike drinstehen, aber der Akku war definitiv nicht an der Steckdose“, sagt er gegenüber unserer Zeitung. Dass der Brand von den ebenfalls in der Hütte gelagerten Werkzeugen ausging, hält er ebenfalls für unwahrscheinlich. Klar ist: Sein direkt daneben stehendes Wohnhaus wird durch das Feuer und die Löscharbeiten schwer beschädigt. Der Sachschaden liegt ersten Schätzungen der Polizei zufolge bei 450.000 Euro. Die Ermittlungen zur Brandursache dauern noch an, heißt es aus dem Polizeipräsidium Aalen.
Bei der Wolpertshausener Feuerwehr geht die Alarmierung gegen 2 Uhr in der Nacht ein. „Es war sehr wichtig, dass das Feuer schnell bemerkt und als Wohnhausbrand gemeldet wurde. Dadurch wurde die Schwäbisch Haller Feuerwehr gleich mit alarmiert“, betont Wolpertshausens Feuerwehrkommandant Matthias Frank. Das Drehleiterfahrzeug der Haller Wehr wird vor Ort nämlich dringend gebraucht. „Als wir ankamen, schlugen die Flammen schon fünf, sechs Meter hoch aus dem Dach des Schuppens und das Feuer hatte schon auf zwei Häuser übergegriffen.“ Das Wohnhaus Brunnenweg 3, das Teil eines großen, eng bebauten landwirtschaftlichen Gebäudekomplexes ist, konnten die Einsatzkräfte retten. Der dortige Schaden ist gering. „Der Brunnenweg ist eine der am dichtesten bebauten Stellen im ganzen Wolpertshausener Gemeindegebiet. Wäre die Alarmierung nur ein bisschen später gekommen, hätten noch einige Gebäude mehr gebrannt. Wir hatten Glück im Unglück“, ist sich der Kommandant sicher.
75 Feuerwehrleute im Einsatz
Weil die Zeit drängt, geht die Feuerwehr mit massivem Einsatz von Löschwasser vor, das zum großen Teil aus der nahegelegenen Bühler hochgepumpt wird. Insgesamt rund 75 Einsatzkräfte der Wehren aus Wolpertshausen, Ilshofen und Hall kämpfen gegen die Flammen. Acht Fahrzeuge sind vor Ort, hinzu kommt ein Betreuungstrupp des Roten Kreuzes sowie Atemschutz- und Einsatzhygieneausrüstung und die Drohnengruppe aus Schwäbisch Hall. Letztere liefert aus der Luft wertvolle zusätzliche Erkenntnisse zum Brandgeschehen. Gegen 6.30 Uhr ist das Feuer schließlich unter Kontrolle.
Die Einsatzkräfte können letztlich nicht verhindern, dass das Dachgeschoss von Gebäude Brunnenweg 5 komplett zerstört wird. Das erste Obergeschoss und das Erdgeschoss bleiben von den Flammen zwar weitgehend verschont, dennoch ist das Gebäude durch den erheblichen Löschwassereinsatz jetzt unbewohnbar. „Das Haus ist alt, beim Bau wurde kein Beton, sondern Gips verwendet. Dadurch dürfte der Wasserschaden größer sein“, sagt der Eigentümer. 70.000 Liter, hat er gehört, sollen beim Löschen zum Einsatz gekommen sein. Trotz des Schicksalsschlags macht er einen gefassten Eindruck. Nachbarn und die Wolpertshausener Gemeindeverwaltung bieten ihm und den sechs weiteren Bewohnern des Brandhauses Unterstützung an. Bürgermeister Jürgen Silberzahn organisiert, dass die Hausbewohner für einige Tage im 50 Meter entfernten Gasthof Goldener Ochsen wohnen können. Für die Zeit danach habe sein Arbeitgeber, die Bäuerliche Erzeugergemeinschaft Schwäbisch Hall (BESH), Unterstützung bei der Wohnungssuche zugesagt, ist der Hauseigentümer dankbar.
Hilfe bei der Wohnungssuche
Schwer verletzt wurde bei dem Feuer offenbar niemand. Dennoch wurden drei Personen ins Krankenhaus gebracht: Zwei hatten Rauchgas eingeatmet, eine erlitt einen Schock.
Bürgermeister Jürgen Silberzahn und Feuerwehrkommandant Matthias Frank betonen nach dem Einsatz, dass sich die gemeindeübergreifende Zusammenarbeit der Feuerwehren von Braunsbach, Ilshofen, Kirchberg, Vellberg und Wolpertshausen in der sogenannten Führungsgruppe Mitte absolut bewährt hat. „Die gemeinsamen Übungen haben sich beim Einsatz in Cröffelbach ausgezahlt“, ist Matthias Frank überzeugt.