Wirklich in Beziehung sein
Jugendarbeit Der Leiter des Evangelischen Jugendwerks nennt Faktoren für gelingende Jugendarbeit.
Schwäbisch Hall. „Kinder und Jugendliche sind nicht nur unsere Zukunft – sie sind unsere Gegenwart“, das sag Pfarrer Cornelius Kuttler. Er war mit der Frage im Brenzhaus zu Gast, wie die evangelische Kirche auch für junge Menschen attraktiv sein kann. Jugendlichen in der Kirche sind sein Alltagsgeschäft. Cornelius Kuttler leitet das Evangelische Jugendwerk in Württemberg. Das ist die Dachorganisation der Arbeit mit Kindern und Jugendlichen in der Evangelischen Landeskirche.
„Der Pfarrer mag uns nicht“, zitiert er den Eindruck eines Jungen aus dem Konfirmandenunterricht. Ein junger Mann begründete seinen Abgang in eine Freikirche so: „Die Predigt spricht mich dort mehr an.“
„Solche Aussagen sind schmerzhaft“, bilanzierte Kuttler, betreffen die Aussagen doch den Kern der Kirche, heißt es in einem Bericht von Kristian Kirschmann, Pfarrer in Tüngental.
Kuttler formuliert vier Erfolgsfaktoren für die Jugendarbeit. Der Schlüssel sei die Beziehung: „Jedes Kind braucht einen Erwachsenen, der es bedingungslos liebt.“ Die Angebote müssten zur Zielgruppe passen, Jugendliche sollen sich beispielsweise mit ihrer Art von Musik im Gottesdienst wiederfinden. „Nicht für, sondern mit“, warb Kuttler für eine echte Beteiligung der Jugendlichen. Denn, junge Menschen sollten die Erfahrung machen, dass sie mit ihrem Engagement etwas bewirken können. Der Leiter des Jugendwerks nannte gelungene Beispiele. Er erzählte etwa von einer Teeniekirche im Schwarzwald, die am Sonntagvormittag regelmäßig mehr als 80 Jugendliche über Bibeltexte ins Gespräch bringt.
Der Abend war eine Veranstaltung der „Lebendigen Gemeinde. Christusbewegung“. Der Gesprächskreis nutzte den Abend dazu, seine Kandidaten für die Wahl zur Landessynode vorzustellen. Einer der Kandidaten, Dr. Markus Ehrmann aus Rot am See, stellte sich im Podiumsgespräch den Fragen der Besucher. Mit ihm auf dem Podium vertreten war Matthias Herrmann. Der frühere Pfarrer aus Bubenorbis hat seit Kurzem die Innovationspfarrstelle für Jugendarbeit im Bezirk inne. Auch Stefan Ellinger, Vertreter des Bezirksarbeitskreises des Jugendwerks in Hall, und Referent Cornelius Kuttler vervollständigten die Runde.
„Für mich ist Jugendarbeit Grün“, sagte Pfarrer Matthias Hermann auf die Frage, welche Farbe Jugendarbeit habe, „denn Jugendliche müssen wachsen.“ Dementsprechend sollten die Jugendlichen in der kirchlichen Jugendarbeit die Gelegenheit bekommen, im christlichen Glauben zu wachsen.