Ein Leben im falschen Jahrhundert
Komödie „Jane Austen und das Chaos in meinem Leben“ ist genau das Richtige für graue Herbsttage.
München. Romantik ist auch heutzutage noch möglich. Das beweist der französische Liebesfilm „Jane Austen und das Chaos in meinem Leben“. Im Mittelpunkt: Agathe, die ihren Weg finden muss: in der Liebe ebenso wie als angehende Schriftstellerin. Humorvoll, nachdenklich und mit einer Portion Herzschmerz begleitet der Film die Buchhändlerin dabei und entführt sie aus der schnöden Gegenwart in die elegant-heimelige Welt des englischen Landadels vor mehr als 200 Jahren.
„Ich lebe einfach im falschen Jahrhundert“, stellt Agathe fest. Am liebsten träumt sie sich in die Welt von Austens Romanen und versucht sich selbst an Liebesromanen. Ihre eigene Gefühlswelt will sie dagegen nicht erkunden. Doch alles ändert sich, als ihr bester Freund Félix heimlich dafür sorgt, dass sie zu einem Schreibworkshop in England eingeladen wird, der „Jane Austen Writers' Residency“. Erst lehnt Agathe empört ab, lässt sich dann aber doch darauf ein. In der entspannten Atmosphäre eines Landsitzes lernt sie nicht nur andere Schriftsteller kennen, sondern auch Oliver, einen Ur-Ur-Ur-Ur-Großneffen Jane Austens, der sie ärgert, gleichzeitig aber auch fasziniert. Beste Bedingungen für eine Liebesgeschichte – hätte Agathe nicht bereits ein anderes Techtelmechtel angefangen.
Laura Piani erzählt sympathisch und ohne Kitsch, wie Agathe die Stränge ihres Lebens langsam entwirrt, mit amüsanten Dialogen und wunderbar gespielt von Camille Rutherford, im Original in einer Mischung aus Englisch und Französisch. Auch die anderen Rollen wurden mit Bedacht ausgewählt, etwa Charlie Anson als Oliver, der zwar gut aussieht, sich selbst aber trotzdem im Weg steht. Oder Pablo Pauly in der Rolle des Félix, der an den Verwicklungen nicht ganz unschuldig ist. Herzwärmendes Kino für graue Herbsttage.
„Jane Austen und das Chaos in meinem Leben“, Frankreich 2025, 94 Min., FSK 0
Auf einem englischen Landsitz fängt alles an.