Wenn die KI „Ich liebe Dich“ flüstert

  • Eine Frau tippt auf dem Handy. Flirtet sie mit der KI? Foto: Sebastian Gollnow/dpa

Der erstaunliche Siegeszug der Künstlichen Intelligenz ist an dieser Stelle schon mehrfach besprochen worden. Aber längst hilft KI nicht mehr nur dabei, Hausaufgaben, Übersetzungen oder Bilder zu erstellen. Die KI kommt anscheinend den Menschen nah und erzeugt sogar vermehrt emotionale Bindungen.

So können sich laut einer Umfrage des Digitalverbandes Bitkom 39 Prozent der Bürger vorstellen, bei bestimmten Themen eher einen KI-Sprachassistenten um Rat zu fragen als Freunde oder Familie. Unter jungen Erwachsenen zwischen 16 und 29 Jahren liegt dieser Wert sogar bei 51 Prozent. Und nicht nur das: Jeder fünfte Deutsche kann sich sogar vorstellen, zu einer KI eine freundschaftliche Verbindung aufzubauen. Die Offenheit für eine KI-Freundschaft ist übrigens mit 24 Prozent unter den 30- bis 49-Jährigen am höchsten. Sprachassistenten entwickelten sich immer mehr zu persönlichen Begleitern, so der Verband, die durch immer individuelleres Reagieren ein Gefühl von Nähe und Verbundenheit erzeugen könnten.

Kein Wunder also, dass der beliebte KI-Chatbot ChatGPT Erwachsenen ab Dezember erotische Gespräche anbieten will. Aber möchte man das wirklich, sich von ChatGPT zärtliche Worte oder gar „Ich liebe Dich“ ins Ohr hauchen lassen? Wer macht so etwas? Ich werde diese Fragen der KI mal ganz behutsam in den Lautsprecher flüstern.

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