Gentner jetzt allein an der Spitze

Stadtwerke Ronald Pfitzer geht in den Ruhestand. Gebhard Gentner leitet das städtische Unternehmen ab November allein. Die SPD in Hall protestiert: Der Gemeinderat werde übergangen.

Nach mehr als drei Jahrzehnten bei den Stadtwerken Schwäbisch Hall wird Ronald Pfitzer zum 1. November 2025 in den Ruhestand verabschiedet. Der für Verwaltung und IT zuständige Chef ist vor einigen Tagen 63 Jahre alt geworden. Sein rund zwei Jahre jüngerer Geschäftsführerkollege Gebhard Gentner übernimmt die Leitung des kommunalen Versorgungsunternehmens künftig allein.

Das schreiben die Stadtwerke Schwäbisch Hall in einer Pressemitteilung. Allerdings geben sie die Meldung mit diesem Wechsel an der Spitze des Unternehmens mit mehr als 700 Mitarbeitenden erst auf Nachfrage der Zeitung bekannt. Denn Pfitzer möchte über seinen heutigen Abschied kein großes Aufheben machen, feiere in kleinem Rahmen, erfährt die Redaktion bei der Abteilung Öffentlichkeitsarbeit der Stadtwerke. Der Personalwechsel sei absolut kein Geheimnis, sollte aber erst zum Ende der Amtszeit von Pfitzer öffentlich verkündet werden, der offiziell noch bis Ende Oktober im Amt ist. Begründung: Bei den Stadtwerken ändere sich der Kurs in keiner Weise. Der große Wechsel stünde erst nach Ausscheiden von Gebhard Gentner in einigen Jahren an.

Auf Nachfrage verweist die Stadtverwaltung Schwäbisch Hall, die letztendlich 100-prozentige Eigentümerin der Stadtwerke ist, an das Versorgungsunternehmen selbst. Der Oberbürgermeister hält bei der Verabschiedung am heutigen Donnerstag eine kleine Rede.

Die Stadtwerke schreiben selbst von einem „neuen Kapitel in der Unternehmensgeschichte“. Pfitzer und Gentner standen seit 2012 gemeinsam mit Johannes van Bergen an der Spitze der Stadtwerke, seit 2015 in einer gemeinsamen Doppelspitze. Mit dem Ausscheiden von Ronald Pfitzer ende eine Ära: Pfitzer begann seine Laufbahn bei den Stadtwerken bereits in den frühen 1990er-Jahren, zunächst als freier Mitarbeiter in der IT, ab 1995 dann als Abteilungsleiter.

„Besondere Verdienste erwarb sich Pfitzer beim Aufbau der energiewirtschaftlichen Dienstleistungen nach der Liberalisierung des Energiemarkts. Unter seiner Mitwirkung entwickelten sich die Stadtwerke Schwäbisch Hall zu einem anerkannten Anbieter, der bundesweit Dienstleistungen für Energieversorger erbringt“, schreiben die Stadtwerke.

Dank von Verwaltung

„Mit Ronald Pfitzer geht eine verdiente Persönlichkeit, die sich dem Unternehmen von Grund auf und über drei Jahrzehnte verpflichtet gefühlt hat“, wird Oberbürgermeister Daniel Bullinger in der Pressemitteilung zitiert.

„Ronald Pfitzer hat die Entwicklung und die strategische Ausrichtung der Stadtwerke maßgeblich geprägt und das Unternehmen in vielen Phasen entscheidend mitgestaltet“, sagt Gebhard Gentner. „Ich habe ihn in all den Jahren als geschätzten Kollegen und verlässlichen Partner erlebt, menschlich wie fachlich. Unsere Zusammenarbeit war stets von einem gemeinsamen Ziel geprägt: die Stadtwerke weiterzuentwickeln und zukunftssicher aufzustellen. Sein Engagement, seine Expertise und seine Weitsicht haben das Unternehmen erfolgreich in eine neue energiewirtschaftliche Ära geführt.“

Stabile Netzlage

Gebhard Gentner will als alleiniger Geschäftsführer den eingeschlagenen Kurs der Stadtwerke Schwäbisch Hall fortführen: „Wir sind ein stabiles Versorgungsunternehmen mit einer gut ausgebauten Infrastruktur in unserem Netzgebiet. Das ist das Fundament, um die Energieversorgung zu transformieren und erneuerbare Energien weiter auszubauen. Unser Ziel ist es, Strom und Wärme vollständig aus regenerativen Quellen bereitzustellen, für eine bessere Zukunft und eine höhere Lebensqualität in unserer Region.“

Durch die Linse Neues entdecken

Porträt Die Haller Hobbyfotografin Ursula Krauth hat das vierte Jahr in Folge einen Kalender mit ihren eigenen Bildern herausgebracht. Licht und Stimmung sind für ihre Aufnahmen zentral.

Das erste Bild, das für den Januar, sei ihr liebstes, sagt Ursula Krauth beim Durchblättern ihres Kalenders. Es zeigt einen Morgen im Hohenloher Freilandmuseum in Wackershofen: Am rechten Bildrand lehnt ein Fahrrad an einem Brunnen, der Boden ist bedeckt von Raureif und von links scheinen zarte Sonnenstrahlen durch die Szene. Eine besondere Stimmung. Ein ähnliches Foto, das es allerdings nicht in den Kalender geschafft hat, zeigt an diesem Ort vier Gänse, die über den Weg schlendern. Solche Momente seien „total vergänglich“, weiß die Schwäbisch Hallerin. Schnell muss sie auf den Auslöser ihrer Kamera drücken und die Szene festhalten, bevor Tiere oder Sonne wieder verschwinden. „Da klopft mein Herz.“

Den Kopf freibekommen

Sie sei schon immer diejenige gewesen, die im Urlaub die Kamera zückte und die Familienalben gestaltete, erzählt Ursula, genannt Ulla, Krauth. Als Hobby entdeckte sie das Fotografieren aber erst während der Corona-Pandemie für sich. Damals hatte das Geschäft Herrenmode Schumacher in Hall, das sie gemeinsam mit ihrem Mann Steffen Krauth führt, teils wochenlang geschlossen. Die Eheleute gingen dann unter anderem wandern oder Rad fahren – und die Kamera kam mit. Die Hallerin wollte dabei den Kopf freibekommen. „Ich habe den Blick bewusst auf etwas Schönes gerichtet, um nicht meschugge zu gehen“, erklärt sie. Ihre Fotos teilte sie von Beginn an in den sozialen Netzwerken. „Ich glaube, das hat vielen Menschen an ihren Handys auch gutgetan.“

Das Fotografieren begleitet die 56-Jährige seitdem. Und ihre Bilder teilt sie nach wie vor auf Instagram und auf Facebook, insgesamt hat sie rund 13.000 Followerinnen und Follower. Einmal, so erinnert sie sich, wurde sie sogar in der Stadt angesprochen, ob sie denn die Fotografin aus Facebook sei. Ein andermal sei sie in der Bäckerei erkannt worden.

Wenn Ursula Krauth unterwegs ist, hat sie immer ihre Digitalkamera in der Tasche, für den Fall, dass sie über ein Motiv stolpert. Auch jetzt, im Gespräch mit unserer Zeitung, zieht sie das liebgewonnene Gerät aus dem Rucksack. Es ist nur eine kleine Kompaktkamera, keine Spiegelreflex mit verschiedenen Objektiven. Sie sei überhaupt nicht technikaffin, gibt sie zu. Ihr gehe es darum, eine schöne Szene zu finden und sie zu inszenieren. Dabei achte sie besonders auf Licht und Stimmung. Wenn das Licht morgens schon hübsch falle, gehe sie manchmal noch vor der Arbeit fotografieren. Andere Male nehme sie sich bewusst Zeit, um ihrem Hobby nachzugehen. „Wenn ich mit der Kamera losgehe, bin ich wie in einem Tunnel“, erzählt Ursula Krauth. „Das ist Zeit für mich.“

Ein Großteil ihrer Motive, die sie regelmäßig auch ans Haller Tagblatt schickt, zeigt die Stadt. Die Architektur mit den Fachwerkhäusern habe es ihr angetan. „Schwäbisch Hall ist für mich eine Fundgrube“, bringt sie es auf den Punkt. Überall gebe es etwas zu entdecken. Und: „Ich find’s schön, die Stadt aus neuen Blickwinkeln zu betrachten.“ Etwa, wenn sie festhält, wie sich Gebäude in einer Pfütze spiegeln. Immer wieder höre sie Bemerkungen wie: „Jetzt wohne ich schon so lange hier, aber so habe ich die Stadt noch nie gesehen.“

Zwei Verkaufsstellen

Eine Auswahl ihrer Aufnahmen finden sich in ihrem Kalender für 2026. Den gibt es bei Herrenmode Schumacher in der Neuen Straße zu kaufen, außerdem in der Buchhandlung Osiander nur wenige Meter weiter. Es ist schon der vierte Kalender, den Ursula Krauth herausgibt. Die Idee hatte die Fotografin, nachdem sie Bilder für den Kalender der Haller Serviceclubs Lions und Rotary eingereicht hatte und nicht alle gedruckt werden konnten. „Mir hat es leidgetan um die Motive, die nicht reingekommen sind“, erklärt sie. Also machte sie kurzerhand noch einen eigenen.

Die Auswahl zu treffen, sei eine Gratwanderung, sagt Ursula Krauth – die Bilder sollen Ortsfremden die bekannten Kulissen in Hall zeigen und gleichzeitig Einheimischen eine neue Sicht auf die Stadt bieten. Via Whatsapp-Umfrage im Freundeskreis kristallisierten sich die beliebtesten Aufnahmen heraus. Eine Voraussetzung: Die Fotos für den jeweiligen Kalendermonat müssen auch in dem Monat aufgenommen worden sein; eben damit Licht und Stimmung passen.

Ihre Bilder seien für sie „Glücksmomente zum Teilen“, sagt die 56-Jährige. „Ich freue mich über ein Motiv, mache ein Foto und dann freuen sich andere auch.“ Das Herzklopfen, das sie spürt, wenn sie den Auslöser drückt, will sie weitergeben. Dass ihre Aufnahmen am Ende bei den Menschen in Küche, Wohnzimmer oder Flur an der Wand hängen – und das vielleicht schon das zweite, dritte, vierte Jahr in Folge – ist für sie das schönste Kompliment.

Tradition und Zusammenhalt

Mit „Sing mit mir“, von den Beatles einst als „Ain‘t She Sweet“ gesungen, eröffnete die Chorgemeinschaft Hessental-Untermünkheim unter der Leitung von Bettina Kartak und mit Kyoko Panter am Klavier das Jubiläumskonzert des Liederkranzes Hessental. Die Vorsitzende des Liederkranzes, Karin Gales, begrüßte die Zuhörerinnen und Zuhörer sowie auch die Gäste aus Oberfischach.

110 Jahre lang Männersache

Sie gab einen kurzen Rückblick auf die Geschichte des Vereins. 110 Jahre lang sei der im Jahr 1900 gegründete Liederkranz ein reiner Männerchor gewesen. Seit im Grunde 17 Jahren ist er nun ein gemischter Chor, und seit elf Jahren sei man nun mit dem Gesangverein Untermünkheim zusammen.

Sigrid Hille, die Gesangvereinsvorsitzende aus Untermünkheim, führte aus, dass die Zusammenarbeit aus einem Chorprojekt mit Opernmusik hervorgegangen sei. Monatlich wechsle der Probenort zwischen Hessental und Untermünkheim und: „Wir arbeiten auch im Vorstand wunderbar zusammen – und sind eben ein Chor.“ Sascha Wiesenmüller, Vorstand des Gesangvereins Oberfischach, sprach ein Grußwort, in dem er zum „großartigen Jubiläum“ gratulierte. „Das lange Bestehen ist ein Zeugnis von Tradition, Zusammenhalt und Liebe zur Musik – und eben etwas ganz Besonderes.“

Auch wenn es nicht einfach sei, heutzutage als Chor Nachwuchs zu finden, dürfe man die Hoffnung nicht aufgeben. Und es brauche Vorbilder wie den Liederkranz. Wiesenmüller stellte fest, dass die Faszination des Singens immer bleiben werde. „Also bleibt dran, bleibt laut, bleibt musikalisch!“

Muskeln zeigen

Wie man den Nachwuchs in seine Vereinsarbeit einbinden kann, das zeigte dann der Kinderchor aus Oberfischach, „Wir Dorfkinder“, unter der Leitung von Timo Baumann. Begeistert waren die Kinder zu „Wir wollen aufstehn, aufeinander zugehn“ dabei. Mit kräftiger Stimme und dem Zeigen von Muskeln wurde „Sei mutig und stark“ angegangen. Als Zugabe und auch zum Mitsingen für das Publikum gab es „The Lion Sleeps Tonight“.

Mit Chorleiter und Pianist Peter Neubert ging es mit dem Wir-Chor aus Oberfischach weiter. Mit Drive erklang „Wahnsinn“. Schönen Sog entfaltete der „Mambo“ von Herbert Grönemeyer. Auch hier fielen die Sängerinnen und Sänger durch ihren mitreißenden Vortrag auf. Am Ende wurde Peter Maffays „Ich wollte nie erwachsen sein (Nessaja)“ zusammen mit dem Kinderchor gesungen. Dafür gab es am Ende stehend gespendeten Beifall im Saal.

Mit Hingabe und sehr warmem Tonfall schloss sich der Vortrag des Männerchors aus Oberfischach unter der Leitung von Mäggie Gröhler an, einfühlsam begleitet von Peter Neubert am Klavier. Nach einem innigen „Arcobaleno“ wurde zu „Mein Dorf“ von Heinz Reichwein im Klang geschwelgt. Viel Spaß hatten die Sänger zu ihrer Zugabe „Sisi (Banaha)“, zu der begeistert mitgeklatscht wurde.

Und natürlich war auch die Chorgemeinschaft Hessental–Untermünkheim bei ihrem Jubiläumskonzert zu hören. Unter dem Titel „Es war einmal“ gab es frühe Filmschlager zu hören: im zurückhaltenden Marschtempo „Ein Freund, ein guter Freund“, sanft wiegend „Es führt kein and‘rer Weg zur Seligkeit“, freudig „Liebling, mein Herz lässt dich grüßen“, entschieden „Eine Nacht in Monte Carlo“ und fesselnd „Das gibt’s nur einmal“.

Innig und hingebungsvoll

John Rutters „Schau auf die Welt“ geriet den Sängerinnen und Sängern besonders innig und hingebungsvoll. Zum nachdrücklich vorgetragenen „Love In Any Language“ war schön das Ineinandergreifen der Stimmen nachzuvollziehen.

Bei „We Are The Music“ von Carl Strommen fesselte die warm getönte Harmonik. Und natürlich sorgte „Danke für die Lieder“ von ABBA für ein mitsummendes Publikum. Das konnte nach der Zugabe „Fly Away, Take My Hand“ zu Bob Dylans „Die Antwort weiß ganz allein der Wind“ dann auch noch mitsingen.

Jubiläum Der Liederkranz Hessental feiert vergangenen Sonntag sein 125-jähriges Bestehen. Das Konzert in der Grundschulturnhalle ist gut besucht.

„Richtig lecker riecht gute Erde“

Umwelt Anne Köppel und Nico Gartmann informieren in der Sophie-Scholl-Gemeinde über naturnahes Gärtnern.

Schwäbisch Hall. Nico Gartmann ist gärtnerischer Leiter der Solawi in Wackershofen. Er ist nicht alleine gekommen zu dem Abend, den das Umweltteam der Sophie-Scholl-Gemeinde organisiert hat. Er hat Erde mitgebracht – dreierlei. „Unser Boden ist für uns fundamental. Ich will wissen, was unter den 20 Zentimetern unter meinen Füßen los ist.“ Der Landwirt ernährt seine Pflanzen mit Nährstoffen aus der Flasche. Beim biologischen Gärtnern muss alles Gute aus der Erde kommen.

Anhand der drei verschiedenen Bodenentnahmen zeigt er die lehmige Erde. „Die schmiert und bricht, das darf gute Erde nicht.“ Anhand der guten Erde, die er aus der Fläche unter seinem Folientunnel ausgegraben hat, zeigt er, wie es sein sollte: „Gute Erde muss krümelig sein, sie riecht schön säuerlich. Richtig lecker riecht gute Erde.“

Wie man zu so einer Erde kommt, erklärt der Profi auch. Zunächst einmal hat er heuer eine mutige Entscheidung getroffen: Er hat den Pflug vom Acker verbannt. Nico Gartmann hält nichts vom Umgraben. Alles umgraben und auf den Kopf stellen, schafft Chaos. Er zeigt auf einem Foto das Resultat. Einmal aufgeschaufelt, um ins Innere zu schauen, und es wimmelt von Regenwürmern. Die Pflanzen auf der Oberfläche werden bodennah abgeschnitten und die Oberfläche nur angelockert. Er rät Hausgärtnern, mit einem Dreispitz den Boden zu belüften, aber nicht umzugraben.

Wichtig ist natürlich zudem die Zugabe von Kompost und Mulch. „In der Natur ist Boden niemals nackt.“ Sobald er eine Fläche abgeerntet hat, sät er Gründung darauf. Dauerblühstreifen zum Beispiel, auch wenn da schon mal Disteln mit rauswachsen. „Dann beschwert sich der Nachbar“, meint eine Dame im Publikum.

Menschen sollten umdenken, das ist wohl die größte Herausforderung beim naturnahen Gärtnern. Das gibt auch Anna Köppel, Klimabeauftragte der Stadt, zu bedenken. Gartenbesitzer sollten mehr Gelassenheit lernen, Natur zulassen, seltener mähen, die Stengel der Stauden über den Winter stehen lassen, das Laub liegen lassen oder daraus Hügel formen. Sie betont, wie wichtig es sei, Hausgärten umweltfreundlich zu gestalten. In Deutschland nähmen Gärten eine Fläche ein, die größer ist als alle terrestrischen Naturschutzgebiete. Gerade bei der Flächenversiegelung spielen sie eine große Rolle, weil sie wie Trittsteine dienen für den Artenaustausch.

Außerdem sorgen sie für Abkühlung bei zunehmend heißen Sommern. Steingärten würden in warmen Nächten dauerhaft Wärme abgeben, es könne nicht zur Abkühlung kommen. Anna Köppel appelliert: „Jeder Quadratmeter zählt!“. Pfarrerin Susanne Matthies ergänzt, die theologische Bedeutung von Erde: Biblisch gesehen, sei es die Aufgabe der Menschen, den Garten, der uns geschenkt ist, zu bebauen und zu bewahren.

Ein Besuch auf dem Airport

Kommunalpolitik Die Ortschaftsräte aus Tüngental und Sulzdorf sind gemeinsam unterwegs.

Hessental. Die Ortschaftsräte aus Sulzdorf und Tüngental haben kürzlich den Adolf-Würth-Airport in Hessental besucht. Dort bekamen sie Einblick in den Betriebsablauf. So sind die Start- und Landezeiten werktags von 7 bis 20 Uhr. Zudem erfuhren sie Wissenswertes über den Fluginformationsdienst, die Feuerwehrfahrzeuge, die Kommunikationseinrichtungen und zum Tower. Das berichtet der Tüngentaler Ortsvorsteher Werner Philipp.

„Viele Bürger und auch die Mehrzahl der Ortschaftsräte kennen den heutigen Würth-Airport wahrscheinlich nur von außen. Man weiß zwar, dass es sich um einen modernen Flughafen für Geschäftsreisende handelt und dort auch Privatjets landen und starten können. Doch über die vielfältigen Einrichtungen, die zum störungsfreien und sicheren Betrieb eines Flughafens unbedingt notwendig sind, wissen wohl die wenigsten Bescheid“, schreibt Philipp.

1938 wurde der Flugplatz als Teil des Fliegerhorsts Schwäbisch-Hall-Hessental gebaut. Im Zweiten Weltkrieg wurde viel zerstört, auch das nahe liegende Altenhausen war davon betroffen. Den Wiederaufbau des Flugplatzes übernahm die US Army. Sie nutzte ihn bis 1993. Nach dem Abzug der Militärs wurde die Start- und Landebahn ab 1994 grundlegend saniert und 2004 komplett neu gebaut. Im Zuge dessen wurde sie um 16 Grad verschwenkt und auf 1540 Meter verlängert. Dies erhöhte einerseits die Kapazität für größere Flugzeuge, andererseits aber auch die Lärmbelästigung für die Matheshörlebacher Bürger.

Der Verein Airpeace – eine Initiative gegen Fluglärm und Umweltverschmutzung Schwäbisch Hall – hat in den vergangenen Jahren immer wieder auf die Belastungen durch die Flugbewegungen hingewiesen. Die Flugplatzbetreiber hätten die Kritikpunkte ernst genommen. Wo möglich, werde versucht, die Emissionen auf ein unvermeidbares Maß zu reduzieren. So nehme die Flugplatzverwaltung während Beerdigungen in Tüngental Einfluss auf den Flugverkehr, soweit es geht, schreibt Philipp.

Museum in einem anderen Licht

Aktion In Wackershofen schaffen Projektionen und Musik am Samstagabend eine besondere Atmosphäre.

Wackershofen. Das Hohenloher Freilandmuseum verwandelt sich am Samstag, 25. Oktober, ab 18 Uhr in ein Lichter- und Farbenmeer. Unter dem Titel „Nachts im Museum“ werden die Fassaden der historischen Gebäude mit Lichtprojektionen angestrahlt. Das kündigt das Museum an.

Zu den Projektionen und optischer Medienkunst breiten sich Klänge der DJs des Orte-Kollektivs und der Rockrevue Noise Pollution über Teile des Museums aus. Um Licht und Feuer geht es auch beim Fackeltanz des Großen Siedershofs, Artisten des Circus Compostelli zeigen Feuershows. Die Ausstellung „Lichter der Vergangenheit“ ist im Weidnerhof zu sehen, Kinder und Erwachsene können an Laternenrundgängen teilnehmen und in einigen der Museumsgebäude Neues aus alter Zeit erfahren.

Für Kinder wird, der Jahreszeit entsprechend, Rüben- und Kürbisgeisterschnitzen angeboten, die Kegelbahn aus Bieringen lädt zum Mondschein-Kegeln ein. In farbig illuminierten Gewölbekellern und Gemäuern sind Bars eingerichtet. Auch Fahrten mit der beleuchteten Kutsche gehören zum Programm.

Die Veranstaltung soll Gelegenheit bieten, das Museumsgelände und die historischen Gebäude buchstäblich einmal in einem „ganz anderen Licht zu sehen“, heißt es abschließend.

Info Die Parkflächen beim Museumsgelände sind begrenzt. Die Nachtschwärmer werden dringend gebeten, das Angebot des ÖPNV zu nutzen. Bahnhaltepunkte aus Richtung Hall und Öhringen befinden sich beim Museumseingang. Näheres unter www.wackershofen.de.

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