Tradition und Zusammenhalt

  • Der Liederkranz Hessental ist mittlerweile Teil der von Bettina Kartak geleiteten Chorgemeinschaft Hessental-Untermünkheim. Ralf Snurawa

Mit „Sing mit mir“, von den Beatles einst als „Ain‘t She Sweet“ gesungen, eröffnete die Chorgemeinschaft Hessental-Untermünkheim unter der Leitung von Bettina Kartak und mit Kyoko Panter am Klavier das Jubiläumskonzert des Liederkranzes Hessental. Die Vorsitzende des Liederkranzes, Karin Gales, begrüßte die Zuhörerinnen und Zuhörer sowie auch die Gäste aus Oberfischach.

110 Jahre lang Männersache

Sie gab einen kurzen Rückblick auf die Geschichte des Vereins. 110 Jahre lang sei der im Jahr 1900 gegründete Liederkranz ein reiner Männerchor gewesen. Seit im Grunde 17 Jahren ist er nun ein gemischter Chor, und seit elf Jahren sei man nun mit dem Gesangverein Untermünkheim zusammen.

Sigrid Hille, die Gesangvereinsvorsitzende aus Untermünkheim, führte aus, dass die Zusammenarbeit aus einem Chorprojekt mit Opernmusik hervorgegangen sei. Monatlich wechsle der Probenort zwischen Hessental und Untermünkheim und: „Wir arbeiten auch im Vorstand wunderbar zusammen – und sind eben ein Chor.“ Sascha Wiesenmüller, Vorstand des Gesangvereins Oberfischach, sprach ein Grußwort, in dem er zum „großartigen Jubiläum“ gratulierte. „Das lange Bestehen ist ein Zeugnis von Tradition, Zusammenhalt und Liebe zur Musik – und eben etwas ganz Besonderes.“

Auch wenn es nicht einfach sei, heutzutage als Chor Nachwuchs zu finden, dürfe man die Hoffnung nicht aufgeben. Und es brauche Vorbilder wie den Liederkranz. Wiesenmüller stellte fest, dass die Faszination des Singens immer bleiben werde. „Also bleibt dran, bleibt laut, bleibt musikalisch!“

Muskeln zeigen

Wie man den Nachwuchs in seine Vereinsarbeit einbinden kann, das zeigte dann der Kinderchor aus Oberfischach, „Wir Dorfkinder“, unter der Leitung von Timo Baumann. Begeistert waren die Kinder zu „Wir wollen aufstehn, aufeinander zugehn“ dabei. Mit kräftiger Stimme und dem Zeigen von Muskeln wurde „Sei mutig und stark“ angegangen. Als Zugabe und auch zum Mitsingen für das Publikum gab es „The Lion Sleeps Tonight“.

Mit Chorleiter und Pianist Peter Neubert ging es mit dem Wir-Chor aus Oberfischach weiter. Mit Drive erklang „Wahnsinn“. Schönen Sog entfaltete der „Mambo“ von Herbert Grönemeyer. Auch hier fielen die Sängerinnen und Sänger durch ihren mitreißenden Vortrag auf. Am Ende wurde Peter Maffays „Ich wollte nie erwachsen sein (Nessaja)“ zusammen mit dem Kinderchor gesungen. Dafür gab es am Ende stehend gespendeten Beifall im Saal.

Mit Hingabe und sehr warmem Tonfall schloss sich der Vortrag des Männerchors aus Oberfischach unter der Leitung von Mäggie Gröhler an, einfühlsam begleitet von Peter Neubert am Klavier. Nach einem innigen „Arcobaleno“ wurde zu „Mein Dorf“ von Heinz Reichwein im Klang geschwelgt. Viel Spaß hatten die Sänger zu ihrer Zugabe „Sisi (Banaha)“, zu der begeistert mitgeklatscht wurde.

Und natürlich war auch die Chorgemeinschaft Hessental–Untermünkheim bei ihrem Jubiläumskonzert zu hören. Unter dem Titel „Es war einmal“ gab es frühe Filmschlager zu hören: im zurückhaltenden Marschtempo „Ein Freund, ein guter Freund“, sanft wiegend „Es führt kein and‘rer Weg zur Seligkeit“, freudig „Liebling, mein Herz lässt dich grüßen“, entschieden „Eine Nacht in Monte Carlo“ und fesselnd „Das gibt’s nur einmal“.

Innig und hingebungsvoll

John Rutters „Schau auf die Welt“ geriet den Sängerinnen und Sängern besonders innig und hingebungsvoll. Zum nachdrücklich vorgetragenen „Love In Any Language“ war schön das Ineinandergreifen der Stimmen nachzuvollziehen.

Bei „We Are The Music“ von Carl Strommen fesselte die warm getönte Harmonik. Und natürlich sorgte „Danke für die Lieder“ von ABBA für ein mitsummendes Publikum. Das konnte nach der Zugabe „Fly Away, Take My Hand“ zu Bob Dylans „Die Antwort weiß ganz allein der Wind“ dann auch noch mitsingen.

Jubiläum Der Liederkranz Hessental feiert vergangenen Sonntag sein 125-jähriges Bestehen. Das Konzert in der Grundschulturnhalle ist gut besucht.

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