B 19 in den Herbstferien voll gesperrt

Baustelle Die neuen Kupferbrücken samt Fahrbahn bei Kupferzell sind demnächst fertig. Die Verkehrsbelastung und Stauhäufigkeit steigen auf der Bundesstraße.

Die Bundesstraße 19 bei Kupferzell muss von Samstag, 25. Oktober, bis zum Montagmorgen, 3. November, voll gesperrt werden, weil die Brückenbaustelle in der Kupfersenke in dieser Zeit abgeschlossen wird. Danach ist auf diesem Teilstück wieder freie Fahrt über die zwei neuen Brückenbauwerke möglich. Im Frühjahr 2026 soll die Fahrbahndecke zwischen den Kreuzungen bei Belzhag und Rechbach erneuert werden, was eine weitere Vollsperrung nach sich ziehen wird. Drei bis vier Wochen werden dafür einkalkuliert.

Die Umleitung während der B-19-Sperrung in den Herbstferien erfolgt ab der B-19-Kreuzung nach Belzhag über die Landesstraße 1036 nach Kupferzell und dann über die Kreisstraße 2372 nach Norden hinaus bis zur B-19-Kreuzung nach Rechbach. Die Umleitung gilt in beide Fahrtrichtungen, also nach Gaisbach und Künzelsau wie auch Richtung Hall und A 6.

An der Kreuzung in der Kupferzeller Ortsmitte wird eine sogenannte „abknickende“ Vorfahrt eingerichtet, sodass Autos, die auf der Umleitung bleiben, Vorfahrt bekommen.

Hohenlohekreis klinkt sich ein

Außerdem müssen in der Kupfersenke die Behelfsumfahrung rückgebaut und der Fluss Kupfer renaturiert werden. Dies soll nach der Inbetriebnahme der neuen Brücken geschehen. Wann der Rückbau genau fertig sein wird, kann das Regierungspräsidium Stuttgart zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht sagen.

Ebenso ist es nötig, die Kreisstraße 2371 unter der einen neuen Brücke zu sanieren, die nun zwei Jahre lang der Baustelleneinrichtung gedient hat. Sie verläuft von Kupferzell nach Ulrichsberg, Füßbach und Mangoldsall.

Der Hohenlohekreis klinkt sich hier ein und erneuert dazu das 1,4 Kilometer lange Teilstück bis zur Kupferbrücke bei Ulrichsberg.

Auf der B 19 von Künzelsau über die A-6-Anschlussstelle bis Schwäbisch Hall staut sich der Verkehr derweil immer öfter. Das hat verschiedene Ursachen und dürfte auch nach Beseitigung dieses Nadelöhrs anhalten. Vor allem zwischen 7 und 9 Uhr sowie 16 und 18 Uhr heißt es Stop-and-Go. Grund hierfür ist vor allem der starke Berufsverkehr. Wenn dann wie am 6. Oktober auch noch Ampelschaltungen falsch getaktet sind, wie unsere Zeitung erfahren hat, herrscht Verkehrschaos. Der Weg von Künzelsau nach Hall kann dann schon mal 60 Minuten oder – wie damals am frühen Abend – 90 Minuten dauern: wenn dazu noch die Ortsdurchfahrt Untermünkheim dicht ist und im Haller Stadtverkehr eine Baustelle nach der anderen den Verkehr lahmlegt.

Dass die Kreuzung bei Belzhag sehr stauanfällig ist und genauso wie der Abzweig zum Gewerbepark Hohenlohe perspektivisch vierspurig werden muss, ist hinlänglich bekannt. Ein weiteres Problem ist, dass die linke Abbiegespur zur A 6 von Künzelsau kommend in Richtung Heilbronn immer dann viel zu kurz ist, wenn sehr viele Verkehrsteilnehmer auf die Autobahn wollen und ohnehin Rushhour ist. Die rechte Abbiegespur zur Landesstraße 1036 in Richtung Hohebuch und Neuenstein ist hingegen schon seit mehreren Jahren verlängert.

Zieht man die jüngsten Zählungen heran, hat der Verkehr auf der B 19 zwischen Gaisbach und der A 6 zuletzt stark zugenommen. 2020 hieß es, dass dort an Werktagen zwischen 12. 000 und 16. 000 Fahrzeuge unterwegs sind und es 2030 bis zu 18 .600 Fahrzeuge sein sollen. Im Zuge der Ausbauplanungen für die Kreuzung bei Belzhag kam heraus, dass 2023 bei Kupferzell werktags durchschnittlich 17 .344 Fahrzeuge gezählt wurden und es 2030 sogar 21.000 sein sollen.

Ausbau in Planung

In Baden-Württemberg waren vor fünf Jahren durchschnittlich 15. 000 Kraftfahrzeuge pro Werktag auf Bundesstraßen unterwegs. Damals hieß es, dies sei auch die kritische Marke, bei der geprüft werden könnte, ob zwei Spuren ausreichten. Das Straßenbauamt des Hohenlohekreises plant den vierspurigen Ausbau der gesamten 5,5-Kilometer-Strecke zwischen Gaisbach und A 6 seit 2020 für das Regierungspräsidium Stuttgart vor. Politisch bewilligt ist bislang allerdings nur die Aufweitung der beiden Kreuzungen bei Belzhag und beim Gewerbepark.

Die eine könnte im günstigsten Fall Mitte 2028 ausgebaut sein, die andere wohl erst nach 2030. Ab dann gilt auch der neue Bundesverkehrswegeplan. In der aktuell gültigen Version ist der Ausbau der B 19 freilich noch gar nicht enthalten: weder das Teilstück zwischen Künzelsau und Kupferzell im Hohenlohekreis, noch die weitere Strecke bis zum Steigenhaus bei Untermünkheim, die ebenfalls dringend ausgebaut werden müsste.

Zum Glück nur eine Übung

Mit lautem Heulton erreicht das Einsatzfahrzeug der Feuerwehr die Hauseinfahrt. Das Sirenengeheul signalisiert: Achtung! Hier besteht eine Gefahr. Fast 100 Schaulustige stehen auf der Wiese vor dem Hauseingang in der Straße „Rosenbühl 24“.

Die Feuerwehrtruppe und das anrückende Rettungsteam fühlt sich von der Menschenmenge jedoch weder beobachtet noch gestört. Markus Schirle, Kommandant der Freiwilligen Feuerwehr Bühlertann, steht mit Manuela Weber vom DRK-Kreisverband Schwäbisch Hall-Crailsheim mit Mikrofon auf der Wiese und klärt auf: „Wir führen hier eine öffentliche Feuerwehrhauptübung aus. Wir erklären Ihnen, welche Aufgaben das Einsatzteam bewältigen muss, um Menschenleben zu retten.“ Ein Garagenbrand habe sich ausgebreitet und mehreren Menschen im Haus sei der Weg ins Freie verschlossen. Es gebe vermutlich Verletzte, die me­dizinische Hilfe bräuchten und weitere Hausbewohner seien vor dem Rauch auf den Balkon geflüchtet.

Die Schaulustigen beobachten gespannt die bis ins Detail geplanten Abläufe. Während einige Feuerwehrleute den Schlauch ausrollen und sich Schutzmasken überziehen, tragen andere Feuerwehrmänner eine Leiter zum Balkon, um den dort ausharrenden Personen einen schnellen Rettungsweg zu ermöglichen. Es dauert nicht lange, bis die erste Hausbewohnerin die Stufen aus eigener Kraft nach unten klettert.

Obwohl eine Rettungssanitäterin gleich zur Stelle ist, scheint die Dame keine medizinische Erstversorgung zu benötigen. Aber der Schock steht ihr noch ins Gesicht geschrieben. Mit einer weiteren Mikrofon-Ansage lenkt Schirle den Blick der Menge auf den Hauseingang. Ein paar Feuerwehrleute haben sich in das Haus gewagt, um zwei männlichen Bewohnern zu helfen.

Manuela Weber kommentiert die Szene. „Die Feuerwehrleute tragen einen verletzten Mann nach draußen, der eine starke Brandwunde am rechten Bein hat. Er muss sofort mit der Trage abtransportiert werden und vom Sanitätsteam ärztlich versorgt werden.“ Weber weiß als Ausbilderin für Rettungssanitäter und -sanitäterinnen beim Roten Kreuz, wie wichtig die erste Versorgung von geborgenen Personen ist. „Personen, die nicht ansprechbar sind, haben Vorrang“, betont sie.

So sei sofortiges Handeln bei einer vermutlichen Kohlenmonoxidvergiftung und einer damit einhergehenden Bewusstlosigkeit überlebenswichtig. Der junge Mann, der von einer Sanitäterin und ihrem Kollegen auf der Trage abtransportiert wird, rührt sich nicht. Eventuell macht ihm nicht nur der eingeatmete Rauch zu schaffen, sondern auch die tiefe Brandwunde am Bein. Sie ist zum Glück nur aufgemalt, sieht für Außenstehende trotzdem zum Fürchten aus.

„Durch den Verlust der Haut und ihrer Schutzfunktion ist bei Verbrennungsopfern die Wärmeregulation des Körpers gestört. Bei der Erstversorgung muss eine weitere Auskühlung vermieden werden“, erklärt Weber. Mehrere Feuerwehrleute blenden derweil die Dramen aus, die sich nur wenige Meter um sie herum abspielen. Sie sind auf eine andere Aufgabe fokussiert, wie Schirle weiß. „Sie suchen gezielt die Garage nach brennbaren Materialien und Flüssigkeiten ab.“

Eigene Leute überwachen

Etwas abseits des Geschehens sprechen zwei Feuerwehrleute miteinander. Einer der Männer hält etwas Rotes in DIN-A4-Größe in der Hand, das aus der Ferne wie ein Klemmbrett mit Notizblock aussieht. „Das ist ein Gerät zur Unterstützung der Atemschutzüberwachung, die für eine Solleinsatzzeit von 30 Minuten geeignet ist“, erläutert Schirle.

Die 30 Minuten werden bei der Feuerwehrhauptübung jedoch nicht ausgereizt. Der Einsatz endet erfolgreich in weniger als 25 Minuten. Schirle freut sich, dass die Feuerwehrhauptübung gut ankam: „Die Feuerwehr leistet für die Bevölkerung wichtige Dienste. Das umschließt nicht nur die Brandbekämpfung.“

Einsatz Die Freiwillige Feuerwehr Bühlertann probt am Sonntag für den Ernstfall. Schaulustige können sich dabei ein Bild von der Arbeit der Feuerwehr machen, die nicht ungefährlich ist.

Züchter räumen im Kochertal Preise ab

Landesvogelschau Der Kanarienzüchter- und Vogelliebhaberverein hat in Untermünkheim ein Heimspiel.

Untermünkheim. Ein Highlight hat der Kanarienzüchter- und Vogelliebhaberverein Schwäbisch Hall-Untermünkheim am Wochenende ins Kochertal gebracht – und auch noch davon profitiert: Mit einem Landesgruppensieger und sechs Gruppensiegern waren die Mitglieder Günter Feuchter, Tristan Schmidt, Jonas Engelhardt und Daniel Bühler mit verschiedenen Großsittichen bei der Landesvogelschau sehr erfolgreich. Beim Heimspiel in der Weinbrennerhalle in Untermünkheim traten ihre Tiere gegen 800 andere Vögel an.

Bewertet wurden kleine Exoten, Kanarienvögel sowie einige Waldvögel, darüber hinaus Wellensittiche und Großsittiche sowie Papageien. Dazu kamen rund 100 Vögel, die der Vogelverein Schwäbisch Hall-Untermünkheim in dekorierten Vitrinen und Volieren präsentiert hat. Eine acht mal zwei Meter große Voliere war mit 50 australischen Sittichen besetzt.

Begehbare Voliere wieder 2026

Auf die begehbare Freiflugvoliere mussten die Besucher aus Platzgründen in diesem Jahr verzichten. Für 2026 ist wieder eine Schau mit einer stark reduzierten Bewertungsschau und dafür vielen dekorierten Volieren einschließlich einer begehbaren Voliere geplant.

Im Foyer konnten sich die knapp 1000 Besucher bei der Falknerei Bielriet informieren und sogar kleine Greifvögel und Eulen auf die Faust nehmen. Viele Besucher nutzten auch die Gelegenheit für ein Mittagessen und mehr als 30 Torten und Kuchen gingen über die Essenstheke. Aussteller boten in einer kleinen Börse ihre Vögel zum Verkauf an. Ein Händler aus Ansbach hatte selbst angebautes Vogelfutter wie Kolbenhirse dabei.

Info Am 17. Januar gibt es eine Vogelbörse in der Untermünkheimer Weinbrennerhalle – und die nächste große Schau am 16. und 18. Oktober im nächsten Jahr.

Ausbau von Geislingen zurückgestellt

Infrastruktur In Braunsbach laufen die Breitband-Arbeiten weitestgehend nach Plan. Eine Ausnahme gibt es.

Braunsbach. Einen Sachstandsbericht zum Ausbau des Breitbands in der Gemeinde Braunsbach gibt Heinz Kastenholz, Geschäftsführer des Zweckverbands Breitband Landkreis Schwäbisch Hall, in der Oktober-Sitzung des Gemeinderats. Was läuft im Verbandsgebiet insgesamt? „Wir werden dieses Jahr die weißen Flecken zum Großteil abschließen können, heißt, wir haben vermutlich drei Projekte, die nicht fertig werden“, so Kastenholz. Als „weiße Flecken“ gelten Gebiete, die eine Downloadgeschwindigkeit von weniger als 30 Megabit pro Sekunden haben. Sieben Ingenieurbüros seien beschäftigt. Momentan würden überwiegend noch Dokumentationsaufgaben mit Kabelarbeiten laufen. Nacharbeiten seien im Gange. „Qualität ist immer ein Thema“, berichtet der Geschäftsführer. Wer etwas entdecke, das nicht gut aussieht, solle ein Foto an ihn schicken.

„Der Bürokratismus lähmt uns, der erwürgt uns fast“, macht Kastenholz deutlich. Von Entbürokratisierung sei noch nichts zu spüren. Es werde in allen Bereichen immer schlimmer. „Und das beschäftigt uns.“ Der Breitband-Experte kritisiert aber auch das Anspruchsverhalten mancher Bürger. Als Beispiel nennt er Schadensersatzforderungen, weil eine kleine Mauer Risse hat. Da die ausführende Firma jedoch Fotos vor Beginn der Arbeiten und danach fertigte, lief die Forderung ins Leere.

Bei der Maßnahme Beseitigung der „grauen Flecken“ (Anschlüsse, denen im Download weniger als 100 Megabit pro Sekunde zuverlässig zur Verfügung stehen) seien nun alle Planungsaufträge bis auf Oberrot vergeben. Etwa ein Drittel der Tiefbauarbeiten seien bereits ausgeschrieben. Rund 250 bis 270 Millionen Euro werde der Zweckverband für die Beseitigung der grauen Flecken in die Hand nehmen.

Für das Braunsbacher Gemeindegebiet sehe es so aus: Im Weiler Hergershof seien noch ein paar Haushalte, die unterversorgt sind, ebenso in Sommerberg. „Wir arbeiten uns von Nord nach Süd durch“, erläutert Kastenholz.

Eine Besonderheit ist im Ortsteil Geislingen gegeben. Diese Maßnahme werde zurückgestellt. Der Grund: Dort ist in naher Zukunft eine Tiefbaumaßnahme geplant. In diesem Zusammenhang sollen die Breitbandkabel mit verlegt werden. Kastenholz versichert jedoch, dass Geislingen derzeit nicht unterversorgt ist.

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