Mehr erfahren über frühmittelalterliche Seuchen
Ellwangen. Zu einem Lichtbildvortrag lädt der Förderverein Alamannenmuseum Ellwangen für Dienstag, 28. Oktober, ab 19 Uhr ins Palais Adelmann in Ellwangen ein. Die Anthropologin Isabelle Jasch-Boley von der Universität Tübingen referiert über das Thema „Pocken, Krebs und Lepra – Die Leiden der Menschen aus dem frühmittelalterlichen Lauchheim-Mittelhofen“.
Dabei werden neue anthropologische Erkenntnisse und Ergebnisse vorgestellt. Bei Lauchheim-Mittelhofen handelt es sich um eine spätmerowingerzeitliche Siedlung. Sie wurde gesamtarchäologisch zwischen den Jahren 1989 und 2005 im Umfang von 12 Hektar durch das Landesamt für Denkmalpflege ausgegraben. Weit über 22.000 archäologische Befunde wurden dabei geborgen. Unter anderem fanden sich Grubenhäuser, Siedlungsstrukturen und Gräber, Letztere in sechs bis sieben Grabgruppen angeordnet und zugehörig zu bestimmten Baustrukturen.
Anthropologisch wurden alle 79 merowingerzeitlichen Gräber aus den Grabgruppen und weitere menschliche Streuknochen aus den Grubenhäusern wissenschaftlich ausgewertet.