Sportverein landet Befreiungsschlag

Fußball-Oberliga Göppingen schlägt Pforzheim mit 3:1, muss aber erstmal einen Rückstand umbiegen. Im zweiten Durchgang lassen die Gastgeber nichts mehr zu.

Nach neun sieglosen Spielen hat Fußball-Oberligist Göppinger Sportverein endlich wieder gewonnen. Im Heimspiel gegen den CfR Pforzheim behielt die Mannschaft von Trainer Gianni Coveli mit 3:1 (2:1) die Oberhand. Nach dem 0:1-Rückstand drehten die Gastgeber durch zwei schöne Weitschuss-Tore vor der Pause und ein Kontertor in der Nachspielzeit die Partie zu ihren Gunsten und durften nach langer Zeit mal wieder mit ihren Zuschauern jubeln. Im dritten Spiel seit der Rückkehr von Coveli auf die Trainerbank war die Erleichterung nach dem Erfolgserlebnis groß. „Wir haben unsere aufsteigende Form heute endlich in drei Punkte manifestieren können, aber es ist noch eine lange Reise“, warnte der 55-Jährige.

Die Gäste deuteten im ersten Durchgang ihre Gefährlichkeit an, der Sportverein spielte selbst ordentlich nach vorne, musste gegen den Ball aber auf der Hut sein. In der 22. Minute drückte Pforzheims Cemal Durmus eine Vorarbeit von Dominik Salz über die Linie, doch es ging etwas überraschend die Fahne des Assistenten hoch. Fünf Minuten später lief der Ball gut durch die Göppinger Reihen, nach den Stationen Schmidts, Freiwald, Dicklhuber und Kececi kam Bastian Frölich zum Abschluss, verzog aber von halbrechts. Es folgten drei Tore innerhalb von sieben Minuten. Nach einer Flanke von rechts war der Sportverein im eigenen Strafraum zu passiv, erst traf Durmus aus kurzer Distanz den Pfosten, dann SV-Keeper Matthias Layer und den erneuten Abpraller staubte Niklas Koroll zur Pforzheimer 1:0-Führung ab.

„Das war schon wieder so ein Gegentor aus einem Gestochere. Ich dachte, das darf nicht wahr sein“, gab Coveli Einblick in seine Gefühlswelt, „aber wir haben schon letzte Woche einen Rückstand gedreht und heute wieder durch tolle Balleroberungen zwei schöne Treffer erzielt.“ Luca Piljek gelang mit einem sehenswerten Schlenzer die schnelle Antwort auf den Rückstand, nur weitere drei Minuten später eroberte Adrian Freiwald das Spielgerät im Mittelkreis, Oguzhan Kececi nahm Fahrt auf, ließ einen Gegenspieler stehen und traf aus dem Lauf mit links flach ins lange Toreck. „In den letzten Spielen hat uns vielleicht noch die hundertprozentige Überzeugung gefehlt, aber heute war der Glaube da, das hat man schon beim Warmmachen gespürt“, erklärte Kececi.

Die Rot-Schwarzen ließen Pforzheim nach dem Seitenwechsel nicht mehr ins Spiel kommen, klare Chancen waren auf beiden Seiten lange Zeit Mangelware. Richtung Schlussphase wurde es etwas hitziger, für Gäste-Trainer Thomas Herbst aber immer noch zu wenig: „Uns fehlten die Basics und die Emotionen, die man braucht, um einen Rückstand zu drehen. Deshalb war es ein völlig verdienter Sieg für Göppingen.“

In der 85. Minute verpasste Kevin Dicklhuber gegen CfR-Torwart Dominik Ferdek den Moment des Abschlusses, seine Ablage kam über Kececi zu Freiwald, dessen Schuss auf der Linie geklärt wurde. Das erlösende 3:1 erzielte nach Verlagerung von Freiwald der eingewechselte Antonio Babic gegen aufgerückte Gäste. Der Schlüssel zum Erfolg lag für Trainer Coveli in der Defensive: „Wir wollten unbedingt dem Gegner in unserer Hälfte das Leben schwer machen. Wie sich alle reingeworfen und gegen die torgefährlichste Mannschaft der Liga verteidigt haben, ist für mich ein Indiz, dass wir auf dem richtigen Weg sind.“

Göppinger SV: Layer – Frölich, Steinbrenner, Milisic, Schmidts, Trivunic (76. Galinec), Freiwald, Dicklhuber (90. Yalman), Kececi, Piljek (78. Babic), Ziesche (78. Idehen).

CfR Pforzheim: Ferdek – Bahm (84. Causevic), Osmicic, Portella, Koroll (84. Egle), Gudzevic, Schwaiger, Ulusoy (62. Schick), Marrone (73. Vegelin), Salz, Durmus.

SR: Daniela Kottmann (Ehingen).

Tore: 0:1 Koroll (37.), 1:1 Piljek (41.), 2:1 Kececi (44.), 3:1 Babic (90.+2).

Zuschauer: 450.

Spitzenduo im Gleichschritt

Tabellenführer FC Donzdorf und sein härtester Verfolger FC Heiningen haben sich in ihren Heimspielen wieder einmal keine Blöße gegeben und gewannen beide deutlich: Die Lautertäler schlugen Berkheim mit 4:0. Die Staren überrannten Frickenhausen und demonstrierten deutlich, warum sie den besten Sturm der Fußball-Bezirksliga haben.

SV Ebersbach – TSV Denkendorf3:0

(eb). Schon zur Pause war die Partie gegessen. Durch einen lupenreinen Hattrick von Felix Weisl mit drei Treffern innerhalb von sechs Minuten (41., 44., 45.+1) führte der SVE bereits nach der Hälfte der Spielzeit mit 3:0. So hieß es auch am Ende der einseitigen 90 Minuten.

FC Donzdorf – Berkheim 4:0

(rh). In der 13. Minute kam Berkheim das erste Mal gefährlich über außen, aber der Schussversuch landete im Außennetz. Für die Heimelf tastete sich Tolunay Gedik aus spitzem Winkel vor (16.). Kurze Zeit später köpfte Tim Bayer knapp am Tor vorbei (20.). Nach 32 Minuten spielte Simon Bannack traumhaft in den Lauf von Josip Skrobic, der gekonnt Torwart Matteo Bauer überlupfte, doch Patrick Schmid klärte noch vor der Linie. Mit dem Halbzeitpfiff flankte Melih Karahan ins Zentrum, Marvin Herbinger verpasste knapp. Nach Wiederanpfiff bediente Nico Kolb über rechts Skrobic, der den Ball mit der Hacke zum 1:0 (51.) ins Tor setzte. Neun Minuten später wurde Skrobic im Strafraum zu Fall gebracht. Karahan versenkte den Foulelfmeter eiskalt. Erneut Karahan verpasste es, frei vor dem Tor zu erhöhen, Zentimeter fehlten. Berkheim gab sich nicht auf und Jasmir Julevic musste auf der Linie klären (73.). In der 77. Minute sorgte Skrobic für die Entscheidung. Gedik flankte auf Tobias Kögel, dessen Kopfball parierte Bauer, doch Donzdorfs Stürmer war beim Nachschuss parat. Sayed Sadat schoss auf der Gegenseite haarscharf am Pfosten vorbei (87.). In der Nachspielzeit vertändelte Berkheims Defensive den Ball, Gedik war zur Stelle und markierte den Endstand.

TSG Salach – VfL Kirchheim2:1 (dt). Die erste gute Chance im Spiel hatten die Gäste aus Kirchheim mit einem Kopfball, der jedoch vom Salacher Torhüter pariert wurde. Die TSG hatte kurz danach durch Celik die erste Chance. Auch er scheiterte am Torhüter. Es war ein Spiel mit offenem Visier und vielen Offensiv-Aktionen im ersten Durchgang. Prontkelevic hatte mit einer Direktabnahme die nächste Gelegenheit für die TSG. Im ersten Durchgang konnten sich beide Torhüter auszeichnen. Mit 0:0 wurden die Seiten gewechselt. Im zweiten Durchgang kam die TSG dann besser rein und konnte nach einer schönen Kombination über Schaile und Sat durch Rudi Prontkelevic in der 51. Minute die 1:0-Führung erzielen. Und die TSG legte nach. Nach einem Freistoß aus dem Halbfeld von Celik hämmerte Anastasios Kivotidis den Ball zum 2:0 in die Maschen. In der Folge drängte der VfL auf den Anschlusstreffer. Es dauerte bis zur 70. Minute, ehe Meksud Colic auf 2:1 verkürzen konnte. Der VfL nahm das Spiel immer mehr an sich und drängte die Salacher immer weiter hinten rein. Der TSG boten sich einige Konterchancen, die jedoch nicht sauber zu Ende gespielt wurden. Mit der letzten Aktion des Spiels in der 95. Minute trafen die Gäste noch nach einer Ecke den Pfosten. Am Ende blieb es jedoch beim verdienten Sieg der Salacher, die über die gesamte Spieldauer die besseren Chancen hatten.

FC Heiningen – Frickenhausen6:0

(re). Der FC Heiningen feierte einen eindrucksvollen 6:0-Heimsieg gegen den FC Frickenhausen. Die Mannschaft von Trainer Dominik Mader dominierte die Partie von Beginn an und ließ den Gästen keine Chance. Schon in der 3. Minute gingen die Gastgeber in Führung. Carmelo Trumino erzielte nach Vorlage von Kevin Vincek sein zehntes Saisontor und stellte früh die Weichen auf Sieg. Nur wenige Minuten später legte Heiningen nach. Nach einer schönen Kombination erhöhte erneut Trumino auf 2:0 (13.), diesmal vorbereitet von Berk Baybüyük. In der 22. Minute traf Bent Hofele mit seinem elften Saisontor zum 3:0, ehe Tim Glaser nach einem Abpraller zum 4:0 einschob (32.). Frickenhausen kam nur vereinzelt zu Chancen, Denis Köhler verzog in der 26. Minute knapp. Mit einer klaren 4:0-Führung ging es in die Kabine. Nach dem Seitenwechsel machte Heiningen einfach so weiter. Kevin Vincek traf in der 53. Minute mit einem Schuss von der Strafraumkante zum 5:0, sein neuntes Saisontor, vorbereitet von Carmelo Trumino. Frickenhausen hatte in der 70. Minute Pech, als Claudio Portale nur den Pfosten traf. Im Gegenzug sorgte Safa Gürbüz in der 76. Minute für den Schlusspunkt. Nach einer scharfen Flanke von Yaya Schwenk drückte er den Ball zum 6:0-Endstand über die Linie. Kurz darauf hätte Gürbüz mit einem Freistoß beinahe noch nachgelegt, doch der Keeper der Gäste parierte stark. Der FC Heiningen zeigte eine überlegene Vorstellung, besonders die Offensivreihe um Trumino, Vincek und Hofele präsentierte sich in Topform. Frickenhausen blieb über weite Strecken harmlos und musste sich einem in allen Belangen überlegenen Gegner geschlagen geben.

TSV Jesingen – FV Faurndau1:4

(skr). Der FV Vorwärts Faurndau löste seine Auswärtsaufgabe beim TSV Jesingen souverän mit 4:1 und festigte damit seinen Platz in der Spitzengruppe. Von Beginn an diktierte der FVF das Geschehen, ließ Ball und Gegner laufen und setzte die passenden Nadelstiche im richtigen Moment. Nach 23 Minuten zahlte sich die Überlegenheit erstmals aus. Nach einer scharfen Flanke von Mayer köpfte Dogan eiskalt zur verdienten Führung ein. Weitere Treffer blieben im ersten Durchgang aus, doch der Auftritt der Faurndauer blieb kontrolliert und abgeklärt. Nach dem Seitenwechsel köpfte Dogan nach Nicolosi-Flanke sein zweites Tor (51.). Zwar verkürzte der TSV Jesingen in Minute 61 durch Carfagnas Freistoß auf 1:2, doch echte Spannung kam nicht mehr auf. Samuele Runza stellte nach 68 Minuten den alten Abstand wieder her. Kurz vor Schluss machte der eingewechselte Dario Pepe mit dem 4:1 (86.) den Deckel endgültig drauf.

RSK Essl. – SC Geislingen II9:0

(eb). Die U23 des SC Geislingen hat den nächsten sportlichen Offenbarungseid hingelegt. Beim RSK Esslingen machten die Geislinger beim 9:0 ihrem Ruf als Schießbude der Liga alle Ehre, nach nicht einmal einer Viertelstunde hatte sich der SC II schon drei Buden eingefangen, bis zur Pause waren es ein halbes Dutzend. Das Tasmania Berlin des Eybacher Tals steht nun mit null Punkten und 10:53 Toren hoffnungslos auf dem letzten Platz.

Fußball-Bezirksliga Tabellenführer FCD bezwingt Berkheim mit 4:0, der FC Heiningen feiert einen hohen Heimsieg: 6:0 gegen den FC Frickenhausen. Auch Faurndau darf sich freuen.

Ates schießt Boll ins Derby-Glück

Fußball Ein Treffer des Torjägers und Kapitäns in der sechsten Minute reicht dem TSV Bad Boll zu drei Punkten im Landesliga-Duell gegen den SC Geislingen.

Der abstiegsbedrohte Fußball-Landesligist SC Geislingen verlor auch das zweite Spiel unter dem neuen Trainer Sven Ackermann knapp mit 0:1. Dieses Mal musste sich die Mannschaft aus dem Eybacher Tal beim TSV Bad Boll geschlagen geben. Die Gastgeber trafen vor 150 Zuschauern im Erlengarten in der ersten Halbzeit noch Pfosten und Latte und gewannen deshalb unterm Strich verdient, während der SC bei allem Bemühen offensiv harmlos blieb und den erst kurzfristig nachverpflichteten Bad Boller Torwart Lucca Telles-Villalobos praktisch nicht ernsthaft prüfte. Erst in der 82. Minute konnte sich der 20-jährige Neuzugang bei einem Fernschuss von Sven Sönmez auszeichnen.

„Wenn man berücksichtigt, wo die Mannschaft herkommt und in welcher Phase wir uns befinden, bin ich zufrieden mit unserer Leistung“, erklärte SC-Coach Ackermann, „ich habe eigentlich ein Spiel auf Augenhöhe gesehen. Was uns fehlt, ist das Glück vor dem Tor. Und beim Gegentor rutscht unser Verteidiger weg.“ Dadurch war der Weg frei für Bad Bolls Felix Strodel, nachdem Abwehrchef Melih Caliskan einen langen Pass auf die linke Seite geschlagen hatte. Strodel bediente den am Strafraum stehenden Ates, der sich nicht zwei Mal bitten ließ. Sein Aufsetzer schlug im kurzen Eck ein. In der 23. Minute traf Ates aus vergleichbarer Position den Pfosten.

„Wir haben es versäumt nachzulegen und in der Folge durch eigene Unachtsamkeiten im Spielaufbau etwas den Faden verloren, Geislingen kam aber nur zu Halbchancen und das auch nur durch unsere Fehler“, analysierte TSV-Trainer Pascal Römpfer. Nach einer Flanke von Damiano de Lucia kam Lukas Ziegler, der als zentrale Geislinger Sturmspitze agierte, am kurzen Pfosten zum Kopfball, setzte diesen aber am Tor vorbei (27.). „Uns fehlen Stürmer und auch hinten mussten wir umbauen, wir haben zu viele Verletzte“, haderte Ackermann. Fünf Minuten vor der Pause landete ein Schuss von Fabian Falzone noch leicht abgefälscht an der Latte des SC-Tores.

Hatten beide Teams in der ersten Halbzeit noch mit ordentlichem Tempo versucht, nach vorne zu spielen, verflachte das Niveau nach dem Seitenwechsel zusehends und näherte sich den mäßigen äußeren Bedingungen an. Vor den Toren passierte für lange Zeit nichts. „Wir wollten das Spiel mehr kontrollieren und unbedingt die Null halten. Wir mussten ja nicht kommen“, erklärte Römpfer. Der SC musste eigentlich, kam aber nicht. Erst in der Schlussphase verlagerte sich das Geschehen mehr in die Bad Boller Hälfte, aber ohne dass sich der Anhang der Gastgeber ernsthafte Sorgen machen musste.

„Wir hätten sicher gerne mehr nach vorne gespielt, aber man kann nicht immer glänzen. Die Intensität war da, ich bin stolz auf die ganze Mannschaft und nicht zuletzt auf Lucca im Tor. Er konnte zwar nur eine starke Parade zeigen, hat aber Ruhe ausgestrahlt und mit dem Ball am Fuß überzeugt“, freute sich Römpfer über die drei Derby-Punkte und darüber, den SC auf Abstand gehalten zu haben. Der hat im Tabellenkeller ganz andere Sorgen. „Die Spieler sind verunsichert“, erklärte Ackermann, „wir haben zuletzt immerhin zwei Mal nur ein Gegentor bekommen. Jetzt müssen wir nach vorne was machen.“

TSV Bad Boll: Telles-Villalobos – Caliandro (69. Suddoth), Caliskan, Gut, Mändle, Seltenreich, Falzone (78. Malerba), Römpfer (88. Winter), Ruther (64. Stefania), Strodel (81. Ascherl), Ates.

SC Geislingen: Sauter – Schmohl (46. Dias Matos), Schöll (73. Aljwir), Ivezic, Musliu, Ahmeti, Eyüpoglu, Volk, Özdemir, Ziegler (81. Istrefi), de Lucia (63. Adedapo).

Kommentar

Die Tücken von Social Media

Kuriose Sportunfälle von mehr oder weniger prominenten Athleten gab es einige in der Vergangenheit. Jüngstes Beispiel ist das des ehemaligen Balinger Handballspielers Daniel Thor Ingason. Wenige Wochen nach seiner Rückkehr nach Island verletzte er sich schwer an der Schulter – bei einer Social-Media-Kampagne. Wie das isländische Portal „Handkastid“ berichtet, sollte Ingason für Aufnahmen für die Social-Media-Kanäle der Liga über einen Mitspieler springen. Dabei landete er auf dem harten Boden der Trainingshalle und ist jetzt einige Zeit zum Zuschauen verdammt.

Das gleiche Schicksal ereilte die zweifache Rad-Olympiasiegerin Katie Archibald aus Großbritannien: Sie stolperte im Garten derart unglücklich über eine Treppenstufe, dass sie sich das Schien- und Wadenbein brach und zwei Fußbänder riss.

Baseball-Spieler Steve Sparks wollte im Vorbereitungscamp der Milwaukee Brewers bei einer Teambuilding-Maßnahme zeigen, was für ein starker Mann er ist und versuchte ein Telefonbuch zu zerreißen. Dabei renkte er sich die Schulter aus und fiel monatelang aus.

Skistar Lindsey Vonn aus den USA brach beim Öffnen einer Champagner-Flasche nach einem Sieg ein Teil des Flaschenhalses ab, die scharfe Kante durchtrennte eine Sehne ihres rechten Daumens, wodurch sie das nächste Rennen verpasste.

Weitaus schlimmer erwischte es den walischen Fußballer Darren Barnard 1999. Dessen Hundewelpe namens Zak war noch nicht stubenrein und pinkelte auf den heimischen Küchenboden. Barnard rutschte darauf so unglücklich aus, dass ihm ein Kreuzband riss und er fünf Monate ausfiel. Wie es mit Zak weiterging, ist nicht überliefert.

Aufholjagd wird nicht belohnt

Handball-Bundesliga Im Nachbar-Derby in Neckarsulm fehlen Frisch-Auf-Frauen beim 28:29 fünf Sekunden zum Punktgewinn.

Nach einer furiosen Aufholjagd nach einem Neun-Tore-Rückstand kämpften sich die Göppinger Bundesliga-Handballerinnen beim 28:29 (11:19) zurück in das verloren geglaubte Derby in Neckarsulm. Das Team von Trainer Nico Kiener ging in der 59. Minute sogar in Führung und hatte eine halbe Minute vor Spielschluss bereits eine Hand an zumindest einem Zähler. Doch am Ende war es wie immer seit der Rückkehr in die Bundesliga: Die Frisch-Auf-Frauen können gegen Neckarsulm nicht punkten.

Der etwas zu früh genommene Abschluss, der mit einer Parade der in der ersten Hälfte überragenden Neckarsulmer Torhüterin Lena Ivancok endete, gewährte den Gastgeberinnen einen letzten Angriff. Rückraumshooterin Munia Smits fasste sich ein Herz und zündete einen für Göppingens Schlussfrau Petra Hlogyik unhaltbaren Kracher in den Winkel. Danach war Schluss.

In Hälfte war es Petra Hlogyik, die ihre Vorderfrauen mit einigen starken Paraden im Spiel hielt. „Natürlich tut so eine Niederlage im ersten Moment sehr weh, aber es stimmt mich zuversichtlich, dass wir uns nach solch einem hohen Rückstand noch einmal so in die Partie zurückgekämpft haben.“ Auch Trainer Kiener stand die Enttäuschung nach dem nervenaufreibenden Spiel ins Gesicht geschrieben. „Ich finde, dass wir in der ersten Hälfte auch schon einige Dinge nicht so schlecht umgesetzt haben, auch wenn das Ergebnis das nicht hergegeben hat. Nach dem Wechsel wollten wir nochmals alles probieren. Dass es so ausging, ist extrem bitter, aber wir werden wieder aufstehen und weitermachen. Wir können mithalten“, gab sich der Göppinger Coach kämpferisch vor dem letzten Spiel vor der WM-Pause.

Die Anhänger beider Teams in der mit etwas mehr als 1100 Zuschauern gefüllten Sporthalle Ballei wurden im Verlauf des Derbys durch eine wahre Achterbahnfahrt der Gefühle geschickt. Lange Zeit waren die Fans der Einheimischen obenauf. Dann jedoch bekamen diese angesichts des Göppinger Oberwassers plötzlich Muffensausen und die „Göppingen, Göppingen“-Sprechchöre wurden lauter und lauter. Neckarsulms Nervosität wuchs weiter, als Sina Ehmann nach einem 8:0-Lauf der Gäste auf 22:23 verkürzte (50.).

Die Frisch-Auf-Frauen agierten über die Außenpositionen nicht so treffsicher wie sonst und konnten auch in den Eins-gegen-Eins-Situationen zunächst nur wenig ausrichten, da der agile Abwehrverbund der Sport-Union die Räume dichtmachte. Kamen sie doch durch, stand ihnen Ivancok im Weg, die auf mehr als 50 Prozent gehaltener Bälle in den ersten 30 Minuten kam.

Was nach dem Wechsel passierte, hatte kaum mehr jemand für möglich gehalten. Eine gute Viertelstunde blieb die Sport-Union ohne Tor und die Frisch-Auf-Frauen witterten Morgenluft und traten in dem völlig verrückten Spiel nun wie ausgewechselt auf. Als Haruno Sasaki 66 Sekunden vor Schluss mit dem Treffer zum 28:27 zur ersten Göppinger Führung seit dem 4:3 (6.) einnetzte, lag der erste Sieg gegen Neckarsulm seit dem Wiederaufstieg in der Luft, auch ein Punkt war zum Greifen nah. Kurze Zeit später jedoch war alles wie gehabt. Es jubelten einmal mehr die Spielerinnen des württembergischen Rivalen. Was blieb, war der aufmunternde Beifall und Zuspruch der mitgereisten Anhänger.

SU Neckarsulm: Fossum, Ivancok; Hinkelmann (3), Gudmestad, Bruggeman (2), Kordovska (5), Holtmann, van der Linden (3), Smits (4), Albers, Holste (1), Döll (7/2), Uscinowicz (4/1).

FA Göppingen: Hlogyik, Meißner; De Bellis, Beugels, Bianco (1), Bornhardt, Däuble (3), Ehmann (3), Elies (1), Kynast (3), Merz, Neubrander (4/4), Sasaki (7/3), Scherer (1), Schulze (5), Watzl.

SR: Köppl/Regner.

Zeitstrafen: 8:8 Minuten.

Rot: De Bellis (27.).

Zuschauer: 1122.

Die Unbesiegten bleiben unbesiegt

Spiel der Woche Im Top-Duell der A3 teilen sich die SG Bad Überkingen/Hausen und die KSG Eislingen die Punkte.

Es waren vor Anpfiff die beiden einzigen noch ungeschlagenen Mannschaften der Fußball-Kreisliga A3 – und es waren auch nach Abpfiff die beiden einzigen noch ungeschlagenen Teams: Im Schlager des zehnten Spieltags trennten sich die SG Bad Überkingen/Hausen (4.) und die KSG Eislingen (3.) mit 3:3. Hatte es nach 37 Minuten und einer 3:1-Führung der Gastgeber ganz so ausgesehen, als würden selbige das Ding heimschaukeln, kam die KSG fortan immer besser ins Spiel, verkürzte noch vor der Pause auf 2:3, glich fünf Minuten nach Wiederbeginn aus und hatte bis zum Schlusspfiff die Hosen an, ohne sich aber diese Überlegenheit durch Tore veredeln zu können. Angesichts des Spielverlaufs waren denn auch beide Coaches zufrieden mit diesem einen Punkt.

„Wir wissen das Ganze schon einzuschätzen. Hier in Überkingen hat Croatia Geislingen mit 2:3 verloren, hier hat der TSV Wäschenbeuren mit 0:2 verloren“, sagt KSG-Coach Uwe Grupp: „Wir schießen hier drei Tore, kassieren allerdings auch drei. Darum bin ich mit der ersten Hälfte nicht ganz zufrieden, denn diese Gegentore hatten etwas mit Einstellung zu tun, wenn der Gegner mit vielen Kontern spielt. Mit der zweiten Hälfte war ich dann wiederum sehr zufrieden, deshalb kann ich meiner Mannschaft keinen Vorwurf machen.“

Auch für SG-Coach Sebastian Wiedmann ging die Punkteteilung klar. „Wenn du zu Hause 3:1 führst, willst du natürlich gewinnen. Aber dann musst du halt irgendwann noch das vierte Tor machen. Und genau in dieser Druckphase kassieren wir das 2:3 kurz vor der Halbzeit. Dann kam der Wind auf, da konnten wir uns nicht mehr mit langen Bällen befreien, die kamen jedesmal gleich zurück“, führt er aus: „Aber: Gegen die KSG muss man erstmal unentschieden spielen. Uns fehlt noch der Killerinstinkt, um Spiele, die spitz auf Knopf stehen, für uns zu entscheiden.“

Für beide Teams war die Begegnung zugleich ein 97 Bruttominuten währender Kampf mit oder gegen einen Untergrund, für den der Ausdruck Rübenacker noch geschmeichelt wäre. Weshalb für beide Mannschaften die von Wiedmann angesprochenen langen Bälle das Mittel der Wahl waren, um überhaupt vorwärts zu kommen. War der Ball erstmal auf dem Boden, entwickelte der auf dem zerfurchten Geläuf eine Eigendynamik, ein strukturiertes Spiel war so nicht möglich.

Was sich in den Toren widerspiegelte. Der frühe Führungstreffer der SG in der 3. Minute war ein verdeckter Schuss von Noah Doll am linken Strafraumeck, Eislingens Defensive hatte den Ball nicht klären können. Beim zwischenzeitlichen Ausgleich durch Till Scheurer in der 11. Minute hatte die SG den Ball im Halbfeld verdaddelt, Scheurer dann nach einem Marsch mit dem Ball in die Box SG-Keeper Tobias Kern im Duell Eins-gegen-Eins keine Chance gelassen. Der neuerliche Führungstreffer für die Gastgeber in der 22. Minute war dann eine ganz bittere Geschichte für Eislingens Abwehrmann Philipp Grüner, der versuchte Doll im Laufduell aufzuhalten, dann am Strafraum dessen Schuss blockte – und den Ball so erst recht ins eigene Tor lenkte. Das 3:1 war dann tatsächlich schön herausgespielt, entstanden nach einem Eislinger Ballverlust (36.). Da ackerte sich erst Doll vor zum kurzen linken Pfosten, legte quer auf Sascha Reinhard, der am langen Eck nur noch einschieben musste.

Das definitive Hallo-wach auf Eislinger Seite war der schon von Wiedmann angesprochene Anschlusstreffer zum 2:3, so geschehen in der 43. Minute, als Scheurer auf der rechten Außenbahn sich völlig unbedrängt für eine Flanke anbot, um wie schon bei seinem ersten Treffer in den Strafraum zu ziehen und Kern das Ding ins Nest zu legen.

Tor Nummer drei der Gäste ging aufs Scorerkonto von Sandro Delic, der mit einem Abstaubertor alles wieder auf Null stellte. Danach war es weitgehend eine Abwehrschlacht der SG, der trotzdem fast das 4:3 gelungen wäre, als Moritz Lang nach einem Freistoß den Ball vor dem Tor eigentlich nur noch über die Linie hätten lenken müssen, den aber KSG-Keeper Thomas Grupp auf den Fuß spielte (60.). „Den nicht zu machen war fast schwieriger als ihn zu machen“, sagt Wiedmann, „aber das Spiel hätte letztlich keinen Sieger und keinen Verlierer verdient gehabt“.

Eislingen holt Remis in Waldstetten

Fußball-Landesliga Im Verfolgerduell trennen sich beide Mannschaften bei schwierigen Bedingungen mit einem 1:1 (1:1).

Bei äußerst widrigen Bedingungen – holpriger, tiefer Rasenplatz, Regen- und Windböen – gab es in der Fußball-Landesliga zwischen dem TSGV Waldstetten und Aufsteiger FC Eislingen ein gerechtes 1:1 (1:1)-Unentschieden.

Das Spiel begann richtig gut für den FCE. Bereits in der vierten Minute gingen die Blau-Weißen nach tollem Zusammenspiel zwischen Durna und Hodzic durch Hodzic mit 1:0 in Führung.

Waldstetten glich allerdings bereits in der 19. Minute nach einem individuellen Fehler der Eislinger aus. Von Kevin Gromer landete der Ball am eigenen Strafraum beim Gegner. Nach einem Querpass vors Tor vollendete Waldraff zum 1:1. Kurz vor Halbzeit wurde ein schöner Kopfballtreffer von Aykut Durna nicht gegeben.

In der zweiten Hälfte sahen die Fans ein äußerst umkämpftes Spiel mit vielen Zweikämpfen und Nickligkeiten. Ein Tor sollte jedoch nicht mehr fallen. FCE-Trainer Tim Schöller zeigte sich trotzdem zufrieden: „Einsatz- und Laufbereitschaft waren absolut in Ordnung. Bei diesen Platzverhältnissen war von der spielerischen Seite nicht mehr zu erwarten. Trotzdem ein Lob an die Truppe, mit dem Punkt können wir gut leben. Jetzt gilt die Konzentration dem nächsten Heimspiel.“

FC Eislingen: Kuhn – Leonhardt, Reichert, Bühler, Gromer (75. Cseri), Sari, Hodzic (70. Mandir), Hölzli, Öztürk (89. Gianni), Durna, Yalcin (46. Köse).

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