Die Unbesiegten bleiben unbesiegt
Spiel der Woche Im Top-Duell der A3 teilen sich die SG Bad Überkingen/Hausen und die KSG Eislingen die Punkte.
Es waren vor Anpfiff die beiden einzigen noch ungeschlagenen Mannschaften der Fußball-Kreisliga A3 – und es waren auch nach Abpfiff die beiden einzigen noch ungeschlagenen Teams: Im Schlager des zehnten Spieltags trennten sich die SG Bad Überkingen/Hausen (4.) und die KSG Eislingen (3.) mit 3:3. Hatte es nach 37 Minuten und einer 3:1-Führung der Gastgeber ganz so ausgesehen, als würden selbige das Ding heimschaukeln, kam die KSG fortan immer besser ins Spiel, verkürzte noch vor der Pause auf 2:3, glich fünf Minuten nach Wiederbeginn aus und hatte bis zum Schlusspfiff die Hosen an, ohne sich aber diese Überlegenheit durch Tore veredeln zu können. Angesichts des Spielverlaufs waren denn auch beide Coaches zufrieden mit diesem einen Punkt.
„Wir wissen das Ganze schon einzuschätzen. Hier in Überkingen hat Croatia Geislingen mit 2:3 verloren, hier hat der TSV Wäschenbeuren mit 0:2 verloren“, sagt KSG-Coach Uwe Grupp: „Wir schießen hier drei Tore, kassieren allerdings auch drei. Darum bin ich mit der ersten Hälfte nicht ganz zufrieden, denn diese Gegentore hatten etwas mit Einstellung zu tun, wenn der Gegner mit vielen Kontern spielt. Mit der zweiten Hälfte war ich dann wiederum sehr zufrieden, deshalb kann ich meiner Mannschaft keinen Vorwurf machen.“
Auch für SG-Coach Sebastian Wiedmann ging die Punkteteilung klar. „Wenn du zu Hause 3:1 führst, willst du natürlich gewinnen. Aber dann musst du halt irgendwann noch das vierte Tor machen. Und genau in dieser Druckphase kassieren wir das 2:3 kurz vor der Halbzeit. Dann kam der Wind auf, da konnten wir uns nicht mehr mit langen Bällen befreien, die kamen jedesmal gleich zurück“, führt er aus: „Aber: Gegen die KSG muss man erstmal unentschieden spielen. Uns fehlt noch der Killerinstinkt, um Spiele, die spitz auf Knopf stehen, für uns zu entscheiden.“
Für beide Teams war die Begegnung zugleich ein 97 Bruttominuten währender Kampf mit oder gegen einen Untergrund, für den der Ausdruck Rübenacker noch geschmeichelt wäre. Weshalb für beide Mannschaften die von Wiedmann angesprochenen langen Bälle das Mittel der Wahl waren, um überhaupt vorwärts zu kommen. War der Ball erstmal auf dem Boden, entwickelte der auf dem zerfurchten Geläuf eine Eigendynamik, ein strukturiertes Spiel war so nicht möglich.
Was sich in den Toren widerspiegelte. Der frühe Führungstreffer der SG in der 3. Minute war ein verdeckter Schuss von Noah Doll am linken Strafraumeck, Eislingens Defensive hatte den Ball nicht klären können. Beim zwischenzeitlichen Ausgleich durch Till Scheurer in der 11. Minute hatte die SG den Ball im Halbfeld verdaddelt, Scheurer dann nach einem Marsch mit dem Ball in die Box SG-Keeper Tobias Kern im Duell Eins-gegen-Eins keine Chance gelassen. Der neuerliche Führungstreffer für die Gastgeber in der 22. Minute war dann eine ganz bittere Geschichte für Eislingens Abwehrmann Philipp Grüner, der versuchte Doll im Laufduell aufzuhalten, dann am Strafraum dessen Schuss blockte – und den Ball so erst recht ins eigene Tor lenkte. Das 3:1 war dann tatsächlich schön herausgespielt, entstanden nach einem Eislinger Ballverlust (36.). Da ackerte sich erst Doll vor zum kurzen linken Pfosten, legte quer auf Sascha Reinhard, der am langen Eck nur noch einschieben musste.
Das definitive Hallo-wach auf Eislinger Seite war der schon von Wiedmann angesprochene Anschlusstreffer zum 2:3, so geschehen in der 43. Minute, als Scheurer auf der rechten Außenbahn sich völlig unbedrängt für eine Flanke anbot, um wie schon bei seinem ersten Treffer in den Strafraum zu ziehen und Kern das Ding ins Nest zu legen.
Tor Nummer drei der Gäste ging aufs Scorerkonto von Sandro Delic, der mit einem Abstaubertor alles wieder auf Null stellte. Danach war es weitgehend eine Abwehrschlacht der SG, der trotzdem fast das 4:3 gelungen wäre, als Moritz Lang nach einem Freistoß den Ball vor dem Tor eigentlich nur noch über die Linie hätten lenken müssen, den aber KSG-Keeper Thomas Grupp auf den Fuß spielte (60.). „Den nicht zu machen war fast schwieriger als ihn zu machen“, sagt Wiedmann, „aber das Spiel hätte letztlich keinen Sieger und keinen Verlierer verdient gehabt“.