Großer Jubel in Gerabronn

Ereignis Am Mittwochnachmittag fanden sich über 500 Gerabronnerinnen und Gerabronner vor der evangelischen Stadtkirche ein, um im SWR1-Radioduell gegen Triberg im Schwarzwald anzutreten.

Gerabronns Bürgermeister Christian Mauch zeigte sich begeistert, als die Stadt als Sieger des „HITmach-Duells“ von SWR1 feststand: „Mega, tolle Leute. Auf die Bürgerinnen und Bürger ist einfach Verlass!“ Auch SWR1-Moderator Corvin Tondera-Klein, am Mittwoch auch Animateur der Mitmachmasse, übte sich in Superlativen: „Gerabronn, ihr seid der absolute Oberknaller! Ich bin total geflasht!“, gab es von ihm als Lob für die Gerabronnerinnen und Gerabronner.

Ablauf wurde geübt

Zuvor hatte er noch fleißig mit allen Beteiligten für den Ablauf der sogenannten Live-Schalte geübt. „Ich sage zuerst: Gerabronn, den Marktplatz kann ich schon gar nicht mehr sehen, weil hier so viele Leute draufstehen.“ Dann animierte er zum Jubeln.

Beim Proben waren ihm die Musikinstrumentenspielerinnen und -spieler außerhalb von Stadtkapelle und Guggamusik noch zu leise: „Ihr könnt also eskalieren, aber nicht zu lang.“ Dann werde er sagen: „Egal, wie das für Gera­bronn ausgeht, wir sind nur noch im ‚Take On Me‘-Fieber!“ Wichtig sei: Wenn sie selbst live seien, werde es wegen möglicher Rückkopplungen über den Lautsprecher nichts zu hören geben.

Nächste Woche brauche er wohl eine Kur für seine Stimmbänder merkte Tondera-Klein nachher noch an, ehe es dann spannend wurde. Nach den Probedurchläufen lief alles perfekt ab: ob im Zusammenspiel mit Oleg Mook als Leiter der Stadtkapelle oder mit all den anderen Radio- und Hitbegeisterten.

Alle möglichen Instrumente

Zuvor hatte der SWR1-Moderator bis etwa 17.30 Uhr noch alle auf dem Platz gezählt, die ein Musikinstrument in der Hand hielten. Da fand sich alles: Akkordeon, bei Kindern zuvor in der Kirche gebastelte Instrumente mit Kinderchorleiterin Ruth Tischer, alle möglichen Schlaginstrumente, Rasseln, zahlreiche Blockflöten, ein kleines elektronisches Keyboard in den Händen von Bürgermeister Mauch – und dann waren natürlich die Holz- und Blechbläser sowie die Schlagzeuggruppe der Stadtkapelle Gerabronn und der Guggamusik dabei.

Deutlicher Sieg

In Gerabronn in Hohenlohe waren es 389 Menschen mit Instrumenten in der Hand, in Triberg im Schwarzwald 375 – ein zunächst sehr knappes Ergebnis also. Aber über das Online-Abstimmen für die SWR1-Hitparade konnten die Gerabronner dann deutlich für sich entscheiden: 392 gegen 152 Stimmen. Damit stand als Endergebnis ein 781 zu 527 für Gera­bronn fest.

Dass Gera­bronn aus diesem Mitmachduell als Sieger hervorgehen würde, konnten selbst eingefleischte Stadtkapellenmusiker nicht so ganz glauben. Denn im Schwarzwald gebe es viele gute und vor allem gesellschaftlich gut vernetzte Blaskapellen. Entsprechend groß war der Jubel auf dem Marktplatz vor der evangelischen Stadtkirche in Gerabronn.

Zusätzlich jubeln konnte die aus Gerabronn stammende, aber hier nicht mehr lebende Gerda Weiger. Sie war eigens für die Veranstaltung angereist und konnte am Ende mit zwei Eintrittstickets für die Finalparty der SWR1-Hitparade in der Stuttgarter Schleyerhalle wieder heimfahren.

„Gerabronn ist spitze!“

Auch nachdem der Live-Event vorbei war, standen noch viele, die mitgemacht hatten, zusammen, aßen Bratwurst, Pommes Frites oder Crêpes oder tranken gemeinsam ein Bier. Moderator Tondera-Klein war da immer noch „geflasht“. Wie er Gera­bronn fand, besonders im Vergleich zu anderen Orten? „Gerabronn ist spitze!“, kommentierte er.

„Was vor Ort passiert, hängt natürlich stark davon ab, wie die Gemeinden die Menschen mobilisieren können“, erklärte er weiter. Letztes Jahr sei er in Bonndorf im Schwarzwald gewesen. Da sei es der Gemeinde gelungen, wirklich den ganzen Ort zum Mitmachen zu bewegen. Dennoch hätten sie verloren.

Es gelte auch: „Je kleiner die Gemeinde, desto größer die Euphorie.“ Die dieses Jahr teilnehmenden hätten fast alle unter 10.000 Einwohnerinnen und Einwohner. Gerabronn sei dabei eine der kleinsten Gemeinden, die im Sendegebiet von SWR1 Baden-Württemberg mitgemacht haben. Triberg sei vergleichbar groß gewesen.

Info Zusammen mit der Moderatorin Stefanie Anhalt wird Corvin Tondera-Klein am Dienstag, 21. Oktober, vom Schweinemarktplatz in Crailsheim, zwischen 15 und 19 Uhr im mobilen Studio der SWR1-Hitparade noch einmal zu erleben sein.

Ein Wettlauf gegen die Zeit

Gewerbe Auf der Muswiese überrascht die Firma Schneider & Sohn in diesem Jahr mit einem Escape-Room. Dort wird mit kniffligen Rätseln das Thema Entsorgungs- und Containerdienst spielerisch vermittelt.

Zack. Die Containertür fällt zu. Zumindest fast. Ein kleiner Spalt bleibt offen und lässt ein wenig Tageslicht herein. Für einen kurzen Moment herrscht Stille. An der Wand hängt ein Timer, die Zahlen zeigen 15 Minuten an. Dann startet das Intro, eine Tonaufnahme läuft. Zwischenzeitlich geht auch mal das Licht aus, es ist komplett dunkel, ehe die Lampe wieder flackert und eine Stimme sagt: „Zwischen alten Reifen, Holz und Betonblöcken beginnt ein Wettlauf gegen die Zeit. Findet den Code und öffnet das Tor, bevor die Dunkelheit bleibt.“ Dann piept es dreimal laut als Countdown und die Uhr beginnt herunterzulaufen. Es ist an der Zeit, möglichst schnell aus dem Escape-Room auf der Muswiese auszubrechen.

„Total Feuer und Flamme“

Auf die Idee, heuer dieses Live-Erlebnisspiel anzubieten, kam das Bauunternehmen Schneider & Sohn aus Gammesfeld, das wieder einen gemeinsamen Stand mit den Firmen Hanselmann und Farmbau hat. Alles sei „selfmade“ und laufe ohne externe Hilfe, erklärt Mitarbeiterin Anna Schreiner, die sich federführend um das Projekt gekümmert hat. Die Idee dafür kam schon im Frühjahr auf: „Ich war total Feuer und Flamme.“

Fünf Container sind am Stand neben dem Gewerbezelt aufgestapelt, im untersten davon befindet sich der Escape-Room. Dort dreht sich passend zum Unternehmen alles um den Entsorgungs- und Containerdienst.

Bevor es für uns (Muswiesen-Organisatorin Beate Meinikheim, Redakteur Sebastian Unbehauen und Volontärin Lea Podschun) als Testteam losgehen kann, gibt es eine Einweisung. Gelbe Sicherheitswesten der Firma und Arbeitshandschuhe sind Pflicht. Maximal vier Personen dürfen ein Team bilden. Zutritt zur Knobelei haben Personen ab zwölf Jahren. Ziel ist es, innerhalb der vorgegebenen Zeit von zehn Minuten durch logisches Denken und Teamarbeit einen vierstelligen Zahlencode zu ermitteln. Wer es nicht schafft, muss aber keine Sorgen haben, eingesperrt zu bleiben und die anderen Attraktionen des Markts zu verpassen: Die Tür wird aus Sicherheitsgründen nicht wirklich verschlossen.

Wachsames Auge

Das Sicherheitspersonal hat per Videoübertragung das ganze Spiel über ein wachsames Auge auf die neuen „Mitarbeiter“ des Recyclinghofes. Herausgekommen sei bei allen Testläufen bisher auch jeder, beruhigen Schreiner und Annika Gröber, ihre Kollegin vom Marketing. Eine Test-Gruppe habe die Flucht sogar innerhalb von acht Minuten geschafft. Diesen Rekord gilt es zu brechen.

Der Raum ist wie der Recyclinghof des Unternehmens gestaltet. An den vier Stationen Produktion, Rückbau, Aufbereitung und Neubau müssen unterschiedliche Rätsel gelöst werden, um jeweils eine Zahl zu erhalten und um „den Besuchern ein bisschen lebendig beibringen“ zu können, welche Arbeit bei Schneider & Sohn geleistet wird. Die richtige Kombination knackt am Ende das Schloss. Damit es spannend bleibt, soll an dieser Stelle aber noch nicht zu viel verraten werden. Nur das: Wer Escape-Room-Erfahrung hat, dem wird es definitiv leichter fallen, den finalen Buzzer zu drücken. Ohne kleine Tipps und Hilfestellungen zwischendurch wäre es dem Zeitungs-Testteam mit lauter unerfahrenen Ausbrechern vermutlich nicht gelungen, zu entkommen.

Wer den Rätselspaß im Escape-Room erleben möchte, muss sich nicht vor der Muswiese anmelden, sondern kann einfach am Stand vorbeischauen. Damit man sich dort nicht lange anstellen muss, wird es voraussichtlich die Möglichkeit geben, sich in eine Warteliste einzutragen, um zum vorgemerkten Zeitpunkt direkt durchstarten zu können.

Kleine Gäste müssen nicht enttäuscht sein, dass sie nicht teilnehmen dürfen. Am Stand gibt es einen Fotowettbewerb, eine Betonwand zum Besprühen und einen Sandkasten mit Schatzsuche.

Der Escape-Room bleibt für Anna Schreiner trotzdem das Highlight. Sie ist stolz auf diese Attraktion: „Es ist halt einfach lebendiger, Inhalte auf diese Weise zu vermitteln, statt mit ein paar Infotafeln.“ Die Chefs hätten ihr und ihrem Team bei der Umsetzung viel Vertrauen geschenkt und freie Hand gelassen.

Den Rekord von acht Minuten gilt es übrigens immer noch zu brechen. Unser Testteam kam nicht einmal in die Nähe davon. Trotzdem: „Ausbixd san mer“. Und: Spaß hat‘s gemacht.

Verbunden mit der Natur

Wildtiermanager Schejban Hamudi wurde zum zweiten Stadtjäger neben Florian Piott in der Gemeinde Frankenhardt ernannt. Die Prüfung war herausfordernd, seine Aufgaben sind vielfältig.

Fünf Hegeringe gibt es bei der Jägervereinigung Crailsheim, einem davon steht Rainer Probst aus Stetten vor. „Ein Stadtjäger übernimmt jagdliche Aufgaben innerhalb von befriedeten Bezirken wie bebauten Gebieten, aber auch Friedhöfe oder Sportanlagen“, erklärt Probst. „Bisher war das nur mit Einzelgenehmigung durch das Landratsamt möglich. Das war sehr aufwändig.“ Zumal Wildtiere in Städten ein immer größeres Thema werden.

Dabei geht es im Vordergrund darum, Schäden durch Wildtiere durch präventive Maßnahmen zu vermeiden. In Hohenlohe sorgen vor allem Marder und Füchse für Probleme in Wohngebieten, zugenommen haben in letzter Zeit zudem Schäden, die durch Waschbären verursacht werden. „Waschbären sind sehr intelligente Tiere. Sie suchen sich oft Isolierungen von Dachböden als Unterschlupf“, so Probst. Die Tiere versuche man mit Fallen zu fangen und zu vergrämen.

Unbürokratische Hilfestellungen

Die Jäger werden manchmal von der Polizei, aber oft auch von Hausbesitzern angefordert. Die Kosten für solche Einsätze müssen vom jeweiligen Auftraggeber aus eigener Tasche bezahlt werden. Der Stadtjäger braucht eine spezielle Zusatzausbildung und ist Ansprechpartner für alle Themen rund um Wildtiere im Gemeindegebiet. Hier geht es insbesondere um Aufklärung, Prävention und Beratung. Im Februar wurde Florian Piott als Stadtjäger im Gemeindegebiet eingesetzt. Als weiterer Stadtjäger wurde nun auch Schejban Hamudi zum 1. Oktober berufen. Ein Stadtjäger soll Bürgerinnen und Bürgern unbürokratisch Hilfestellungen geben sowie mit Rat und Tat zur Seite stehen.

Hamudi ist für Frankenhardt und möglicherweise bald auch für Crailsheim zuständig, kann aber auch in ganz Baden-Württemberg tätig werden. „Die Zusammenarbeit mit Herrn Piott ist eine tolle Sache. Wir haben uns im Vorfeld schon abgesprochen und vertreten uns gegenseitig bei Urlaub oder Krankheit.“

„Ich bin Jäger aus Verbundenheit zur Natur geworden, aus Interesse an Wild und Wald“, erzählt Hamudi. „Ich mache das aus Überzeugung und nicht, um Geld zu verdienen.“ Jäger haben vielfältige Aufgaben. Sie werden beispielsweise bei Wildunfällen gerufen, helfen bei der Kitzrettung oder kontrollieren den Wildbestand hauptsächlich bei Rehen, Hasen, Füchsen, Wildschweinen und Kaninchen. Viel Zeit verbringt ein Jäger damit, zweimal wöchentlich ist er in seinem Revier unterwegs. Recht selten wird ein Wild geschossen, meist dann, wenn es krank oder verletzt ist.  „Ich würde mich eher als Wildtiermanager beschreiben, denn als Stadtjäger.“

Extrem viele Waschbären

Der selbstständige Hufschmied, der in Bonolzhof bei Oberspeltach wohnt, musste eine aufwändige Zusatzausbildung zu seinem Jagdschein, den er vor zwei Jahren abgelegt hat, absolvieren, um letztlich als Stadtjäger anerkannt zu werden. „In meinem Beruf habe ich einen großen Kundenkreis und wurde immer wieder angefragt, ob ich nicht Stadtjäger machen könnte, um auch in Siedlungsgebieten tätig zu werden.“ Der Schusswaffengebrauch wird hier übrigens – so weit es geht – vermieden.

„Bei den Waschbären kommt eine extreme Welle auf uns zu“, weiß der 32-Jährige. Diese werden erst mit einer Wildkamera beobachtet, dann mit Fallen bejagt und möglichst vergrämt. Wie Marder zerstören sie die Dämmung von Häusern.  „Ich denke, in Zukunft wird es sicherlich noch mehr Anfragen nach einem Stadtjäger geben.“ Im benachbarten Rems/Murr-Kreis gibt es fünf Stadtjäger, „die kommen jetzt schon gar nicht mehr hinterher.“

Gutes Zeugnis für die Wehr in Blaufelden

Kommunen Branddirektor Roland Demke präsentiert dem Gemeinderat die Fortschreibung des Feuerwehrbedarfplans.

Blaufelden. Die Gemeinde muss in den kommenden Jahren deutlich in ihre Feuerwehr investieren. Das geht aus der Fortschreibung des Feuerwehrbedarfsplans hervor. Grundlage ist eine Analyse des Feuerwehrfachmanns Roland Demke (Foto), der Organisation, Ausrüstung, Personalstärke und Gefährdungspotenzial überprüft hat. Ziel des Plans ist es, die Leistungsfähigkeit der Wehr mit ihren fünf Einsatzabteilungen und derzeit 176 aktiven Mitgliedern zu stärken und langfristig zu sichern.

Wichtigste Aussage: In Blaufelden war die erste Einheit zuletzt immer innerhalb von neun Minuten am Einsatzort, in Wiesenbach wurden zehn Minuten nur knapp verfehlt. Demke sprach von einer „sehr guten Einsatzbereitschaft“ später auch von einem „sehr guten Ausbildungsstand“. Zuletzt waren 36 Einsätze pro Jahr zu bewältigen. Der Personalstand wird insgesamt als gut bewertet, soll aber in einigen Abteilungen noch verbessert werden. Besonders tagsüber ist die Einsatzbereitschaft teils eingeschränkt. Der Frauenanteil liegt bei vier Prozent und soll deutlich steigen. Für Demke ist wichtig: Zwei Mitglieder der Feuerwehr sind bei der Gemeinde beschäftigt; Ziel sollten sechs Feuerwehrangehörige sein. Generell werden Mitglieder gesucht, die vor Ort arbeiten. Empfohlen wird außerdem eine 75-Prozent-Stelle, mit der die Ehrenamtlichen entlastet werden sollen

Großprojekt in Blaufelden

Die Standorte der Feuerwehrhäuser gelten als „einsatztaktisch gut gewählt“, die Hilfsfristen werden eingehalten. Im Feuerwehrhaus Blaufelden selbst besteht jedoch dringender baulicher Handlungsbedarf. Zwei Standorte werden erwogen; eine Machbarkeitsstudie soll Klarheit bringen. Fest steht aber auch: Es handelt sich um ein Millionenprojekt, das die Gemeinde an ihre finanziellen Grenzen bringen wird. Über das Feuerwehrhaus Billingsbach wird in der nächsten Sitzung entschieden. Die anderen Gebäude sind in tadellosem Zustand.

Die Löschwasserversorgung soll in abgelegenen Ortsteilen durch weitere Löschwasserbehälter verbessert werden. Für das Gewerbegebiet „Im Riedle“ etwa muss der Bau eines Löschwasserbehälters geprüft werden. Auch für außerhalb liegende landwirtschaftliche Objekte wird die Einrichtung von Behältern oder Teichen mit einem Fassungsvermögen von mindestens 30 Kubikmetern empfohlen. Ein Teil der Fahrzeugflotte soll bis 2032 erneuert werden. Zudem gibt es Empfehlungen zur weiteren Ausstattung der Wehr, etwa bei den Atemschutzgeräten.

Neue Toiletten für die Hammerschmiede

Satteldorf. Die Wand ist kalt und feucht. Im Sommer beschlägt sie, im Winter ist sie klamm. Außerdem ist der Boden rutschig. Keine schönen Zustände, wenn von einer Toilettenanlage die Rede ist. Und um eine solche geht es. Sie liegt in der Hammerschmiede – doch der rutschige Boden ist gar nicht das größte Problem, das Besuchergruppen haben. Wenn sie unter der Woche dort unten an der Gronach ins Museum gehen, ist die Toilette für sie geschlossen. Den der Eingang führt über die Gaststube – und die ist nur am Wochenende auf.

Der Gemeinderat Satteldorf hat deshalb einstimmig beschlossen, die Toiletten der Hammerschmiede Gröningen grundlegend zu modernisieren und mit einem eigenen barrierefreien Zugang zu versehen.

Bauamtsleiter Christoph Hager stellte die Planungen vor: Sie sehen Toiletten für Damen und Herren, eine barrierefreie Toilette, eine Wickelmöglichkeit sowie einen Umkleide- und Sanitärraum für die Mitarbeiter der Gastwirtschaft vor. Auch ein Lagerraum, ein Kühlraum und ein Eisraum sind vorgesehen. Und das Wichtigste: Die Toiletten sollen künftig unabhängig von der Gaststube zugänglich sein.

Die Toiletten bleiben in etwa gleich groß, wie Hager erläuterte. Geplant sind vier Stehbecken und ein WC bei den Herren und zwei WCs bei den Damen. Sie sind künftig barrierefrei zugänglich – und in diesem Zuge wird auch der Zugang zur Gastwirtschaft rollstuhlgerecht gestaltet. Die problematische Außenwand bleibt bestehen – sie sei aus Naturstein, in den Hang gebaut und baulich nur mit großem Aufwand zu verändern, sagte Hager: „Das kann man nicht lösen, ohne dass es wahnsinnig viel Geld kostet.“ Die feuchte Wand bleibt also, doch bekommt sie eine Rinne, in der das Kondenswasser ablaufen kann.

Die Gesamtkosten der Sanierung liegen laut Kostenschätzung bei rund 189.000 Euro. Die Gemeinde trägt davon einen Eigenanteil von 50.000 Euro. Ein Förderantrag im Tourismusinfrastrukturprogramm des Landes wurde bereits eingereicht. Die Fördersumme beträgt voraussichtlich 37.800 Euro.

Bürgermeister Thomas Haas: „Wir werden aber nur bauen, wenn sich auch der Landkreis an den Kosten beteiligt.“ Der ist immerhin Eigentümer dieses Industriedenkmals. Gemeinderat Uli Oldenburg fragte nach der Lüftung. „Mit Gebläse raus“, lautete die Antwort von Christoph Hager. Gemeinderätin Brunhilde Klingler regte an, die Toiletten etwas höher zu setzen, damit ältere Menschen besser zurechtkommen. Hager: „So detailliert sind die Planungen noch nicht. Aber klar, das kostet ja auch nicht mehr.“

Sanitäranlage Einen eigenen und barrierefreien Eingang bekommen die Toiletten in der Hammerschmiede künftig.

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