Ein Wettlauf gegen die Zeit

  • Das Zeitungs-Testteam ist aus dem Escape-Room ausgebrochen (von links): Lea Podschun (Volontärin), Beate Meinikheim (Muswiesen-Organisatorin), Sebastian Unbehauen (Redakteur). Dabei helfen musste allerdings Anna Schreiner von der Firma Schneider. Foto: Annika Gröber

Gewerbe Auf der Muswiese überrascht die Firma Schneider & Sohn in diesem Jahr mit einem Escape-Room. Dort wird mit kniffligen Rätseln das Thema Entsorgungs- und Containerdienst spielerisch vermittelt.

Zack. Die Containertür fällt zu. Zumindest fast. Ein kleiner Spalt bleibt offen und lässt ein wenig Tageslicht herein. Für einen kurzen Moment herrscht Stille. An der Wand hängt ein Timer, die Zahlen zeigen 15 Minuten an. Dann startet das Intro, eine Tonaufnahme läuft. Zwischenzeitlich geht auch mal das Licht aus, es ist komplett dunkel, ehe die Lampe wieder flackert und eine Stimme sagt: „Zwischen alten Reifen, Holz und Betonblöcken beginnt ein Wettlauf gegen die Zeit. Findet den Code und öffnet das Tor, bevor die Dunkelheit bleibt.“ Dann piept es dreimal laut als Countdown und die Uhr beginnt herunterzulaufen. Es ist an der Zeit, möglichst schnell aus dem Escape-Room auf der Muswiese auszubrechen.

„Total Feuer und Flamme“

Auf die Idee, heuer dieses Live-Erlebnisspiel anzubieten, kam das Bauunternehmen Schneider & Sohn aus Gammesfeld, das wieder einen gemeinsamen Stand mit den Firmen Hanselmann und Farmbau hat. Alles sei „selfmade“ und laufe ohne externe Hilfe, erklärt Mitarbeiterin Anna Schreiner, die sich federführend um das Projekt gekümmert hat. Die Idee dafür kam schon im Frühjahr auf: „Ich war total Feuer und Flamme.“

Fünf Container sind am Stand neben dem Gewerbezelt aufgestapelt, im untersten davon befindet sich der Escape-Room. Dort dreht sich passend zum Unternehmen alles um den Entsorgungs- und Containerdienst.

Bevor es für uns (Muswiesen-Organisatorin Beate Meinikheim, Redakteur Sebastian Unbehauen und Volontärin Lea Podschun) als Testteam losgehen kann, gibt es eine Einweisung. Gelbe Sicherheitswesten der Firma und Arbeitshandschuhe sind Pflicht. Maximal vier Personen dürfen ein Team bilden. Zutritt zur Knobelei haben Personen ab zwölf Jahren. Ziel ist es, innerhalb der vorgegebenen Zeit von zehn Minuten durch logisches Denken und Teamarbeit einen vierstelligen Zahlencode zu ermitteln. Wer es nicht schafft, muss aber keine Sorgen haben, eingesperrt zu bleiben und die anderen Attraktionen des Markts zu verpassen: Die Tür wird aus Sicherheitsgründen nicht wirklich verschlossen.

Wachsames Auge

Das Sicherheitspersonal hat per Videoübertragung das ganze Spiel über ein wachsames Auge auf die neuen „Mitarbeiter“ des Recyclinghofes. Herausgekommen sei bei allen Testläufen bisher auch jeder, beruhigen Schreiner und Annika Gröber, ihre Kollegin vom Marketing. Eine Test-Gruppe habe die Flucht sogar innerhalb von acht Minuten geschafft. Diesen Rekord gilt es zu brechen.

Der Raum ist wie der Recyclinghof des Unternehmens gestaltet. An den vier Stationen Produktion, Rückbau, Aufbereitung und Neubau müssen unterschiedliche Rätsel gelöst werden, um jeweils eine Zahl zu erhalten und um „den Besuchern ein bisschen lebendig beibringen“ zu können, welche Arbeit bei Schneider & Sohn geleistet wird. Die richtige Kombination knackt am Ende das Schloss. Damit es spannend bleibt, soll an dieser Stelle aber noch nicht zu viel verraten werden. Nur das: Wer Escape-Room-Erfahrung hat, dem wird es definitiv leichter fallen, den finalen Buzzer zu drücken. Ohne kleine Tipps und Hilfestellungen zwischendurch wäre es dem Zeitungs-Testteam mit lauter unerfahrenen Ausbrechern vermutlich nicht gelungen, zu entkommen.

Wer den Rätselspaß im Escape-Room erleben möchte, muss sich nicht vor der Muswiese anmelden, sondern kann einfach am Stand vorbeischauen. Damit man sich dort nicht lange anstellen muss, wird es voraussichtlich die Möglichkeit geben, sich in eine Warteliste einzutragen, um zum vorgemerkten Zeitpunkt direkt durchstarten zu können.

Kleine Gäste müssen nicht enttäuscht sein, dass sie nicht teilnehmen dürfen. Am Stand gibt es einen Fotowettbewerb, eine Betonwand zum Besprühen und einen Sandkasten mit Schatzsuche.

Der Escape-Room bleibt für Anna Schreiner trotzdem das Highlight. Sie ist stolz auf diese Attraktion: „Es ist halt einfach lebendiger, Inhalte auf diese Weise zu vermitteln, statt mit ein paar Infotafeln.“ Die Chefs hätten ihr und ihrem Team bei der Umsetzung viel Vertrauen geschenkt und freie Hand gelassen.

Den Rekord von acht Minuten gilt es übrigens immer noch zu brechen. Unser Testteam kam nicht einmal in die Nähe davon. Trotzdem: „Ausbixd san mer“. Und: Spaß hat‘s gemacht.

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