Musik Die Jazznacht Ehingen am Freitag, 17. Oktober, ist schon jetzt ausverkauft. Beide Musikerinnen sind schon einmal in der Stadt aufgetreten, damals noch unter dem Label des Jazzclubs.
Wir haben noch genau eine Karte“, berichtete Julia-Isabella Merath aus dem Kulturamt am Donnerstag bei einem Pressegespräch im Vorfeld der 3. Jazznacht Ehingen. Das musikalische Highlight wird erst in einer Woche, am 17. Oktober ab 19 Uhr, über die Bühne gehen, hat aber bereits jetzt 499 Fans aktiviert. Für 500 Gäste wird an dem Abend in Sitzreihen gestuhlt sein. Der Status „ausverkauft“ spricht für das Konzept, das als Fortsetzung der Jazzclub-Konzerte schon jetzt ein großer Erfolg ist. Auch die beiden Vorgängerabende der Jazznacht Ehingen waren bestens besucht gewesen.
Jazzclub hat Boden bereitet
„Der Jazzclub hat uns den Boden bereitet und eine tolle Arbeit geleistet“, lobte denn auch Kulturamtsleiterin Marion Greiner-Nitschke das Engagement des mittlerweile aufgelösten Vereins, der die Jazztage organisiert hatte. Nun ist die Stadt eingesprungen. „Uns geht es durchaus darum, verschiedene Facetten des Jazz zu bedienen“, betonte die Kulturamtsleiterin. So sorgte bereits in der ersten Jazznacht die Formation „Jazzrausch Bigband“ für eine Überraschung mit rauschhaftem Techno, der das Publikum von den Sitzen riss, aber manchem auch einfach zu viel war.
Auch dieses Jahr werden wieder Schachteln mit Ohrstöpseln an der Garderobe stehen. Es kommt aber garantiert kein Techno-Jazz, sondern im zweiten Teil Candy Dulfer mit ihrer erstklassigen Band. „Das sind so um die 15 Leute“, überschlägt Veranstaltungstechniker Patrick Leopold.
Mit Candy Dulfer kommt eine Powerfrau am Saxophon, das sie seit ihrem sechsten Lebensjahr spielt. Die Niederländerin stammt aus einem musikalischen Haushalt und hat mit 14 Jahren ihre eigene Band „Funky Stuff“ gegründet. In ihrer Band-Biografie tauchen aber auch Namen wie Pink Floyd, Van Morrison, Alicia Keys und Beyoncé auf. Zwischen groovigem Soul dürfe man aber auch einige Power erwarten, ist Greiner-Nitschke erwartungsfroh. Und leise wird es auf jeden Fall nicht.
Einen anderen Stil pflegt Fola Dada, die schon öfter im Ulmer Zelt und auch in Ehingen aufgetreten ist. Die Preisträgerin des Deutschen Jazzpreises gab der Big Band des Gymnasiums schon einen Tag lang Unterricht. Die Stuttgarterin ist ein Multitalent.
In Ehingen wird sie eine Mixtur von Jazz bis House performen. Sie selber bezeichnet diese Stilrichtung als Urban-Earth-Jazz. So darf man geerdete Klänge voller Energie, gepaart mit Zartheit, erwarten. Fola Dada singt auch die Hauptrolle der Nina Simone in der „Nina Simone Story“, die als Abo-Bonbon am 23. April in der Lindenhalle aufgeführt wird.
Open End an der Bar
Die 3. Jazznacht Ehingen ist also ganz der Frauenpower gewidmet. Immer noch werde der Jazz hauptsächlich von männlichen Musikern dominiert, lässt sich Candy Dulfer zitieren. Offiziell beendet ist die Jazznacht gegen 22.30 Uhr, aber an der Bar soll es ein Open End geben. Für diejenigen, die einen fulminanten Musikgenuss nacherleben.