Zurück zur alten Stärke

  • Maximilian Eiselt (am Ball) wird wegen Schulterproblemen geschont; ansonsten sind die personellen Voraussetzungen für das Heimspiel gegen Schwäbisch Hall bestens. Foto: Herbert Geiger/Archiv

Verbandsliga Daheim läuft es für den SSV Süd nicht wie erwünscht. Der Sieg in Holzhausen war jedoch ein Fingerzeig, wie es besser werden kann.

Fünf Punkte aus fünf Spielen hat der SSV Ehingen-Süd bislang zu Hause geholt. Deutlich zu wenig – vor allem, wenn man bedenkt, dass bereits einige Fußball-Teams aus dem Tabellenkeller gleich alle drei Zähler aus Kirchbierlingen mitgenommen haben. Auf der anderen Seite hielt sich die Mannschaft von Trainer Kevin Ruiz gegen die Verbandsliga-Topteams Holzhausen (1:0) und Oberensingen (2:0) schadlos, und steht deshalb in der Tabelle als Achter ganz solide da.

Trotzdem muss die Heimbilanz aufgebessert werden. Die Chance dazu ist da, schließlich bestreitet der SSV Süd nun drei Partien in Serie in der Pfarrei. Allerdings haben es die Gegner in sich: Zum Auftakt kommen am Samstag die Sportfreunde Schwäbisch Hall (15.30 Uhr), bevor es dann gegen den Tabellenzweiten TSV Berg und Spitzenreiter Young Boys Reutlingen geht.

Zwei mögliche Gründe gefunden

Die Frage, warum es zu Hause bislang nicht wie erhofft läuft, hat Ruiz ein paar schlaflose Stunden beschert. Nach reiflicher Überlegung hat er zwei mögliche Gründe ausgemacht: Zum einen befürchtet er, dass seine Spieler die Aufgaben gegen die Teams auf den Abstiegsplätzen schon im Vorfeld abhaken und gedanklich die drei Punkte bereits vor dem Anpfiff auf der Habenseite verbucht haben. Das ist fatal, denn der vergangene Spieltag hat par excellence gezeigt, was die Verbandsliga in dieser Saison auszeichnet. „Da kann jeder jeden schlagen“, merkt Ruiz an: „Es kommt bei allen Teams auf die Tagesform an.“

So gelang es vergangene Woche nicht nur dem SSV Ehingen-Süd in Holzhausen, eine in der Tabelle deutlich besser platzierte Mannschaft zu schlagen. Auch der TSV Berg, die Young Boys Reutlingen, der TSV Oberensingen und die SF Dorfmerkingen haben nicht gewonnen – und damit gelang keinem der fünf Topteams der Liga ein Sieg. Stattdessen heimsten die Außenseiter wichtige Punkte ein.

Einen weiteren Grund, warum bislang auf eigenem Platz erst ein Sieg herausgesprungen ist (2:0 gegen den TSV Oberensingen), hat Ruiz bei sich selber gefunden. „Ich habe mich anfangs dazu verleiten lassen, unsere Spielweise an den Gegner anzupassen“, räumt der Cheftrainer-Novize ein. Vor allem zuletzt beim 0:2 gegen Calcio Leinfelden-Echterdingen ging diese Vorgehensweise nach hinten los. Die Gäste spielten anders als erwartet, sodass die ganze Vorbereitung und der Matchplan waren über den Haufen geworfen.

In Holzhausen konzentrierte sich Süd wieder auf die eigenen Stärken, agierte im gewohnten 4-4-2-System – und war damit erfolgreich. Das wird die Marschroute für die kommenden Partien sein: sich weniger am Gegner auszurichten und sich stattdessen auf die eigene Leistung zu konzentrieren. „Die Gegner müssen sich auf uns einstellen“, sagt Ruiz, der gegen die Sportfreunde Schwäbisch Hall zumindest taktisch eine ähnliche Partie wie gegen Holzhausen erwartet.

Der Zu-Null-Sieg beim FC um Liga-Torjäger Janik Michel hat Süd gutgetan, die Stimmung war unter der Woche nicht nur wegen des sonntäglichen Besuchs auf dem Cannstatter Wasen gelöst. Dass es gegen die Sportfreunde auch personell gut aussieht, freut Ruiz. Bis auf die Langzeitverletzten Luan Bausenhart, Niklas Ströbele, Robin Biesinger und Ruiz selbst, sind nahezu alle Akteure fit. Der Süd-Coach kann es sich deshalb sogar erlauben, Maximilian Eiselt eine Pause zu gönnen, der wegen einer Bandverletzung in der Schulter nur mit Schmerzen hätte spielen können. Die personellen Voraussetzungen, um den zweiten Saisonsieg einzufahren, sind vorhanden – nun muss nur noch die Einstellung passen und die Taktik aufgehen.

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