Verkehrsminister Schnieder bestätigt: A8 wird ausgebaut

Autobahn Der Koalitionsausschuss in Berlin hat sich auf weitere Milliarden für den Straßenbau verständigt. Minister in Berlin äußert sich konkret zur A8 im Landkreis.

Gut acht Stunden haben die Koalitionsspitzen von CDU, CSU und SPD bis in die Nacht zum Donnerstag in Berlin im Kanzleramt verhandelt – mit einem Ergebnis, das auch den Landkreis Göppingen ganz konkret betrifft. Auch beim Thema Straßenbau hätten sich die Koalitionspartner nun „vollständig geeinigt“, sagte Bundeskanzler Friedrich Merz am Donnerstagvormittag. Was bedeutet das für den geplanten neuen Albaufstieg der A8, dessen Bau zuletzt wegen fehlender finanzieller Mittel wieder infrage gestellt worden war? Auf Anfrage der NWZ teilt Bundesverkehrsminister Patrick Schnieder (CDU) mit, dass nun Geld da sei und der Albaufstieg gebaut werden kann.

Baubeginn für 2027 geplant

„Alles, was baureif ist, wird gebaut, das betrifft Schiene und Straße“, sagte Merz in Berlin. Drei Milliarden Euro „für den Neubau der Straße“ würden zusätzlich zur Verfügung gestellt. Nach zwei Jahren solle überprüft werden, ob die Mittel ausreichten. Dann soll nach bisheriger Planung auch mit dem A-8-Ausbau begonnen werden, zuletzt war das Jahr 2027 als Baubeginn genannt worden.

Konkreter wird Verkehrsminister Schnieder: „Mit dem heutigen Beschluss setzen wir ein starkes Zeichen für die Zukunft der Mobilität in Deutschland: Wir schaffen Planungssicherheit, beschleunigen Genehmigungsverfahren und mobilisieren zusätzliche Mittel“, lässt er sich auf Anfrage der NWZ von seiner Pressestelle zitieren. Und äußert sich auch explizit zur A8:  „Das ist eine gute Nachricht – egal ob etwa bei der A57, der A20 oder für den Albaufstieg der A8.“ Zudem würden bei besonderem Bedarf alle haushalterischen Möglichkeiten genutzt, um Finanzierungen sicherzustellen. So habe man sich darauf verständigt, dass, falls die finanziellen Mittel nicht ausreichen, weiteres Geld nachgeschossen wird – durch überplanmäßige Ausgaben.

Die Nachricht, dass es zusätzliches Geld gibt, verbreitete sich im Landkreis wie ein Lauffeuer. Als erster meldete sich am Vormittag der CDU-Bundestagsabgeordnete Hermann Färber zu Wort: Es sei davon auszugehen, „dass nun im Haushalt die Mittel zur Finanzierung bereitgestellt werden“. Damit sei man einen wichtigen Schritt weiter. „Unsere Bemühungen, im Zuge des parlamentarischen Verfahrens und der weiteren Haushaltsberatungen die Wichtigkeit des Albaufstiegs herauszustellen, waren erfolgreich. Somit sind die Unsicherheiten und Irritationen der letzten Wochen beendet.“

Nicole Razavi, Ministerin für Landesentwicklung und Wohnen sowie CDU-Landtagsabgeordnete im Wahlkreis Geislingen, erklärte am Donnerstag am Rande eines Besuchs in der NWZ-Redaktion in Göppingen: „Ich bin sehr erleichtert, dass der Koalitionsausschuss die wichtige Entscheidung getroffen hat, dass baureife Projekte auch finanziert und gebaut werden. Und dazu gehört die gute Nachricht: Der neue Albaufstieg kommt. Da hat sich in den letzten Wochen jedes Gespräch, jedes Telefonat und jeder Einsatz gelohnt.“

Auch der Geislinger Landtagsabgeordnete Sascha Binder (SPD) begrüßt die Einigung im Koalitionsausschuss, bei der Finanzminister Lars Klingbeil (SPD) drei Milliarden Euro mehr Finanzmittel für den Verkehrshaushalt zugesagt habe: „Unsere Intervention hat gewirkt“, betont Binder mit Blick auf die Klarstellung, dass baureife Maßnahmen wie der A8-Albaufstieg nun zügig umgesetzt werden müssen. „Jetzt steht der Bundesverkehrsminister in der Verantwortung, den Albaufstieg ganz nach vorne auf die Agenda zu setzen.“

Landrat Möller ist froh

Erfreut zeigte sich auch der Göppinger Landrat Markus Möller (CDU): Jetzt dürfte dem geplanten Spatenstich für den neuen Albaufstieg im Jahr 2027 nichts mehr im Wege stehen. „Ich bin froh, dass die Bundesregierung Verlässlichkeit hergestellt hat und dass die Appelle aus der Raumschaft Gehör gefunden haben. Gemeinsamen mit allen Kollegen und Bürgermeistern vertraue ich fest darauf, dass sich die Vereinbarung auch im Bundeshaushalt niederschlägt.“

Und der FDP-Kreisverband schreibt in einer Pressemitteilung: „Der Druck von allen Seiten Richtung Bundesregierung hat sich gelohnt. Jetzt gilt es alles dafür zu tun, dass der Baubeginn schnellstmöglich vorangetrieben wird.“

Nicht allein gelassen – Hilfen für Sterbende und Trauernde

Aktionstag Der Göppinger Ambulante Hospizdienst für Erwachsene informiert zum Welt-Hospiz-Tag am 11. Oktober über seine Arbeit.

In der Sommerhalde in Faurndau haben drei Hospizdienste mit jeweils eigenen Trägern ihren Sitz: Das Stationäre Hospiz, der Ambulante Kinder- und Jugendhospizdienst der Malteser und der Ambulante Hospizdienst für Erwachsene. Beim Pressegespräch stellten die beiden Vorsitzenden Tilman Schühle und Ralph Fleischmann zusammen mit Koordinatorin Annegret Elmiger den Ambulanten Erwachsenen-Hospizdienst vor und berichteten über Sterbebegleitung und Trauerbegleitung aus Anlass des Welt-Hospiz-Tages am 11. Oktober.

Für andere da sein

Gefragt, warum sie sich engagieren, antwortet Pfarrer Schühle, dass es eine ureigene kirchliche Aufgabe sei, sterbende Menschen zu begleiten. Für Fleischmann hat sein Menschenbild zur Folge, für hilfsbedürftige, Kranke und Schwache da zu sein. Er könne seine Erfahrung aus diakonischen Diensten einbringen. Koordinatorin Elmiger, Krankenpflegerin und Palliative Care Fachkraft, betont die Menschenwürde, die für jeden Menschen gelte. Alle drei wollen zudem den Welt-Hospiz-Tag mit dem diesjährigen Motto „Hospiz – Heimat für alle“ ins Bewusstsein rufen, der immer am zweiten Samstag im Oktober stattfindet.

Sie berichten von Erfahrungen von Ehrenamtlichen, die sagen, dass Sterbebegleitung herausfordernd sei. Begegnungen seien nicht planbar, man müsse sich auf neue Menschen und wechselnde Situationen einstellen können, immer mit dem Hintergrund, dass jemand sterben werde. Dadurch werde man mit der eigenen Endlichkeit konfrontiert. Gleichzeitig würden Ehrenamtliche betonen, dass es eine sehr bereichernde Erfahrung sei.

Ehrenamtliche werden sowohl für die Sterbebegleitung als auch für die Trauerbegleitung in Kursen qualifiziert und durch Hauptamtliche unterstützt. In jedem zweiten Jahr gibt es einen Kurs für Sterbebegleitung, der nach einem vorgeschriebenen Curriculum in einhundert Unterrichtseinheiten an sechs Wochenenden qualifiziert. Beim letzten Kurs seien es vierzehn Ehrenamtliche gewesen, berichtet Elmiger. Der nächste Kurs für Trauerbegleitung starte im November und sei kostenlos. Zu den Angeboten für Angehörige gehören etwa auch Trauerspaziergänge, ein Kochtreff für junge Erwachsene in Trauer oder „Der Letzte Hilfe Kurs“. Er vermittelt Basiswissen und Orientierung sowie einfache Handgriffe. Sterbebegleitung wird hier als praktizierte Mitmenschlichkeit gesehen, die auch in der Familie und der Nachbarschaft möglich sei. „Zuwendung ist das, was wir am Ende des Lebens alle brauchen. Deshalb ist Letzte Hilfe so wichtig wie Erste Hilfe“, so das Motto des Kurses.

Die Nachfrage nimmt zu

Der Ambulante Erwachsenen Hospizdienst wurde 1993 gegründet. In ihm arbeiten sieben ehrenamtliche Vorstände als Leitung und drei hauptamtliche in Teilzeit. In der Vorstandschaft gab es einen Wechsel: Ausgeschieden sind Rolf Hörhold als Rechner und Ingrid Schramm als Beisitzerin. Neu sind Roswitha Scheidt als Rechnerin und Lisa Schwalbe als Beisitzerin. Im Koordinatorinnenteam ist Elke Dehlinger (Trauerbegleitung) neu. Die beiden anderen Koordinatorinnen sind Heidi Kurz und Annegret Elmiger.

Im Moment verfügt der Ambulante Dienst über 64 Ehrenamtliche, davon zehn in der Trauerbegleitung und vierundfünfzig in der Sterbebegleitung, die zu Schwerstkranken und Sterbenden nach Hause, in die Klinik oder ins Altenheim gehen. In psychosozialer Begleitung durch Dasein und Zuhören werden Angehörige entlastet. Der Dienst ist kostenlos. Er wird finanziert durch Leistungen der Krankenkassen, durch Spenden und durch Mitgliedsbeiträge.

Die Nachfragen nach Sterbebegleitung und Trauerbegleitung nähmen zu, berichten die Verantwortlichen. Sie freuen sich deshalb über Menschen, die Interesse an diesem Ehrenamt haben. Alle Angebote sind unabhängig von Weltanschauung und Religion. Sie sind kostenfrei und auch nicht an eine Mitgliedschaft im Verein gebunden.

Kicker sollen Fußball und Job besser unter einen Hut kriegen

Arbeitswelt Voll arbeiten, Training, Spiele: Für die Kicker des Göppinger SV ist das eine Herausforderung. Der Verein will hier gegensteuern.

Das Fußballer-Leben ist endlich. Es ist daher wichtig, für die Zeit danach vorzusorgen“ , sagt Marcel Schmidts. Der 31-Jährige jagt als Außenverteidiger beim Göppinger Sportverein dem Ball hinterher und arbeitet zu 50 Prozent in der Bauverwaltung der Stadt Göppingen. Er hat an der Hochschule für Technik in Stuttgart ein Bachelor-Studium in Infrastrukturmanagement abgeschlossen und arbeitete seit 1. Juli 2018 befristet auf Minijob-Basis beim Referat Straßen und Verkehr, weil der Fußball im Mittelpunkt stand. „Im Sommer haben wir den Übergang zu mehr Beschäftigung geschafft und eine gute, ordentliche Lösung hinbekommen“, meint der GSV-Kicker. Konkret bedeutet das, dass er seit 1. August 2025 einen unbefristeten Vertrag als Mobilitätsplaner beziehungsweise Verkehrsingenieur hat – mit größtmöglicher Flexibilität, um dem Training und den Spielen den notwendigen Raum geben zu können. Der Kontrakt beim GSV läuft über zwei Jahre.

Die Stadt Göppingen ist einer dieser Arbeitgeber, die den Spielern der ersten Mannschaft des Göppinger Sportvereins die Vereinbarkeit von Fußball (aktuell in der Oberliga), Beruf und Familie erleichtern wollen. Ein weiterer ist die Firma Lambert, das Unternehmen des GSV-Präsidenten Paul Lambert. Hier ist Innenverteidiger Levin Steinbrenner als Industriekaufmann in Vollzeit mit einer 40-Stunden-Woche beschäftigt – mit der Möglichkeit, zum Beispiel in englischen Wochen auch mal weniger zu arbeiten, inklusive Gehaltsverzicht: „Ich kann auch mal früher gehen, um nicht direkt von der Arbeit zum Training zu müssen“, nennt der 23-Jährige die Vorteile. Beide Arbeitgeber wollen Zugpferde sein und weitere Betriebe anspornen, den GSV-Fußballern Bedingungen zu bieten, um Sport und Job besser unter einen Hut zu bekommen. Bei einem Pressegespräch auf Einladung der Stadt haben die Verantwortlichen das innovative Arbeitszeitmodell vorgestellt.

Zweites Standbein neben Sport

„Die Idee entstand in der Regionalliga“, sagt Stephan Vomhoff vom GSV. Die Saison sei eine Herausforderung gewesen, weil die Spieler voll gearbeitet haben. Hinzu kamen das Trainingspensum und die Spiele, zum Teil auch mit weiter Anreise. „Wir haben uns gesagt: Wenn wir in die Regionalliga zurückkehren, dann wollen wir ein anderes Modell“, erklärt Vomhoff. „Und wir brauchen dazu Arbeitgeber, die die Wirkung des Sports wertschätzen.“ Sprich, die Spieler bei Bedarf freistellen, ihnen den Rücken freihalten. Vomhoff sagt ganz deutlich: „Ohne die Stadt hätte der Transfer von Marcel Schmidts nicht funktioniert.“ Schmidts kickte zuvor bei den Stuttgarter Kickers. Bei Levin Steinbrenner stellte sich die Situation etwas anders dar: „Es war noch nicht sicher, ob der Sprung in die Profikarriere klappt.“ Daher machte er flankierend eine Ausbildung bei Lambert, als zweites Standbein neben dem Sport.

Der Göppinger Oberbürgermeister Alex Maier macht deutlich, dass es keineswegs eine Einbahnstraße ist, Fußballer des GSV bei der Stadt unter Vertrag zu nehmen: „Wir sind froh und dankbar, dass es so geklappt hat.“ In Zeiten von Fachkräftemangel einen Infrastrukturmanager mit Bachelor-Abschluss zu bekommen, sei auch für die Stadt als Arbeitgeberin ein Glücksfall. Maier spricht von einer „Win-Win-Situation“, von der beide Seiten profitierten, und betont, dass das Engagement bei einem Fußball-Oberligisten eben weit über ein Hobby hinausgehe und ein Entgegenkommen des Arbeitgebers notwendig mache: „Zumal nie planbar ist, wie lange so eine Fußballerkarriere dauert.“

Vollprofitum nicht das Ziel

Stephan Vomhoff erklärte, dass der überwiegende Teil der GSV-Spieler ein Leben neben dem Fußball hat, „das ist auch unser Anspruch“. Selbst bei einem Wiederaufstieg in die Regionalliga sei ein Vollprofitum nicht denkbar. „Wir streben ein 80:20-Modell oder irgendwann 70:30 an“, ergänzte Sport-Geschäftsführer Gianni Coveli. Nach dem Motto: vormittags arbeiten, nachmittags trainieren – statt bisher abends. „Nach acht Stunden Arbeit auf dem Buckel ist einfach die Konzentration nicht mehr da“, verdeutlichte Coveli. Daher macht sich der Göppinger Sportverein auf den Weg, das neue Arbeitszeit-Modell zu etablieren. „Die zwei Arbeitgeber sind die Speerspitze, wir haben noch fünf weitere in der Hinterhand“, macht Vomhoff klar, dass die Idee Potenzial hat.

Neuer Wirt dringend gesucht

Gastronomie Die Gaststätte Glashaus in Salach sucht einen neuen Wirt. Bürgermeister Dennis Eberle macht die Nachfolgersuche zur Chefsache.

Unter dem Slogan „Es geht um die Wurst“ suchte Salach letztes Jahr nach einem neuen Metzger. Die Kampagne war so erfolgreich, dass das Konzept im Landeswettbewerb Start-up BW Local mit dem 1. Preis in der Kategorie Unternehmensnachfolge ausgezeichnet wurde, inklusive Preisgeld. Ein neuer Metzger wurde gefunden. Jetzt geht es sozusagen in die zweite Runde, für die Gaststätte Glashaus wird ein neuer Betreiber gesucht und die Gemeinde unterstützt den Inhaber Georgios Kapsalos. Unstimmigkeiten mit dem bisherigen Pächter haben dafür gesorgt, dass der Pachtvertrag gekündigt wurde, vor knapp zwei Wochen wurde geschlossen.

„Das Glashaus ist für die Salacher Vereine, Stammtische, aber auch öffentliche und private Veranstaltungen ein wichtiges Stammlokal“, sagt Dennis Eberle. Derzeit sucht man eine Lösung, um die Bewirtung aufrechterhalten zu können, bis ein neuer Wirt gefunden ist. Der 78-jährige Inhaber, Georgios Kapsalos, soll deshalb nach Kräften bei der Nachfolgersuche unterstützt werden. „Was beim Metzger geklappt hat, kann jetzt wieder funktionieren“, ist sich Eberle sicher.

Alle Hebel in Bewegung gesetzt

Mit einer Medienkampagne, nicht nur Print und Social Media, sondern mit dem SWR auch der Rundfunk, soll auf die Pächtersuche aufmerksam gemacht werden. Die Nachfolgesuche läuft sozusagen unter dem Motto „die ganze Gemeinde sucht einen neuen Wirt“, dazu werden noch Videos mit Salachern gedreht, die das gute Standing des Wirtshauses unterstreichen sollen.

Nicht nur landkreis-, sondern landesweit will man Aufmerksamkeit erregen. Das Glashaus sei attraktiv, in Salach seit Jahrzehnten verwurzelt und ein Nachfolger hätte sofort seine Stammgäste. „Durchaus lukrativ“, sagt der Bürgermeister. Die Gemeinde werde Gastronomen anschreiben und mit dem Hotel- und Gaststättenverband (Dehoga) Kontakt aufnehmen, also alle erdenklichen Hebel in Bewegung setzen, um baldmöglichst die Türen des beliebten Treffpunkts wieder öffnen zu können. Interessenten hätten mit Pacht, Kauf oder Mietkauf gleich drei Optionen, um das Glashaus zu übernehmen und die Gastrolücke der Gemeinde zu schließen. „Interessenten können sich direkt bei mir melden“, sagt Dennis Eberle und unterstreicht damit den Einsatz der Gemeinde für das Stammlokal vieler Salacher. Georgios Kapsalos wünscht sich einen Nachfolger mit Herz und gastronomischem Verstand für sein Lokal.

Losungen und Weltkulturerbe

Kirche Heide-Rose Weber von der Brüderunität in Bad Boll stellt die Bad Boller Partnerstadt Herrnhut vor. Die Entfernung ist groß, die Beziehung bedarf einer Auffrischung.

Wer von euch kennt Herrnhut? Viele Hände gehen nach oben beim Seniorenfrühstück in Bad Boll. Volles Haus, mehr als 80 Senioren sind gekommen, um Näheres über die Bad Boller Partnerstadt zu erfahren. Die kennt der Leiter, Pfarrer im Ruhestand Gerd-Ulrich Wanzeck, natürlich. Er war mit einigen im Saal schon dort, auf Zwischenstation zu einer Exkursion nach Schlesien. Er könnte selber eine Menge erzählen.

Aber berufen dafür ist Heide-Rose Weber, Mitglied der Kirchenleitung der Herrnhuter in Bad Boll. Die Herrnhuter sind ja eine eigene und weltweite Kirche, und Herrnhut ist ihr geistliches Zentrum. Vor gut 300 Jahren gegründet, hat sie heute 2700 Einwohner, davon 530 Mitglieder ihrer Kirche. Und seit einem Jahr ist sie UNESCO-Kulturerbe. Genauer: UNESCO-Welterbe, und das meint die Kultur und Natur gleichermaßen, erläutert Heide-Rose Weber. Die Sitzung des Weltkulturerbe-Rats vor einem Jahr hat man in Herrnhut mit Public Viewing verfolgt, erzählt sie. Und die Auszeichnung mit einem Riesen-Fest gefeiert.

Die Bewerbungsschrift hatte über 100 Seiten. Gewürdigt hat die Unesco die Lebensform, die sich in der Architektur spiegelt. Und das nicht nur von Herrnhut, auch von Tochter-Siedlungen, die schon bald nach 1722 gegründet wurden, damals schon weltweit: Bethlehem in Pennsylvania, Gracehill in Nordirland, Christiansfeld in Dänemark. Christiansfeld wurde schon vor zehn Jahren Welterbe.

Die Architektur: Es gibt sogar den Begriff „Herrnhuter Barock“, und zentral ist der Kirchensaal mit einem großen Platz und flankierenden Chorhäusern. Typisch für den Kirchensaal, also die Kirche, ist der Dachreiter, sagt Heide-Rose Weber. Die Bad Boller kennen das von ihrem Kurhaus. „Kirchtürme hat unsere Kirche nicht.“ Quer ausgerichtet ist der Kirchensaal im Inneren. Viele sitzen so in einer Reihe, „das betont die Gleichheit der Leute.“ Weiß ist er, „die Farbe der Reinheit“. Kein Bild, kein Kruzifix. Es ist auch „die gute Stube der Gemeinde“, sagt sie. Für Schulversammlungen, Konzerte, Ausstellungen, für die Synode der Herrnhuter. Dazu zeigt Heide-Rose Weber ein großes Gruppenbild. Darunter sind Geschwister aus den Niederlanden, die aus Surinam stammen. Das weist auch darauf hin, dass die Herrnhuter Kirche weltweit wächst: in Afrika, in Asien, in der Karibik. Die Herrnhuter in Deutschland sind „nur“ 15 Gemeinden mit 4500 Mitgliedern. Bad Boll hat mit großem Umland 500. Im kleinen Holland sitzt auch eine Direktion für Europa.

Heide-Rose Weber ist dabei, wenn in Herrnhut die berühmten Losungen gezogen werden. „Das ist eine meiner schönsten Aufgaben.“ Aus einer silbernen Schale mit fast 2000 Zahlen werden die Bibelverse für jeden Tag des Jahres gezogen. Drei Jahre im Voraus, „weil sie in 60 Sprachen übersetzt werden.“ Je einen Vers aus dem alten Testament und einen aus dem neuen, die miteinander korrespondieren. „Zu jedem Vers wird diskutiert, welche Übersetzung die richtige ist“, sagt sie. Der Ursprung der Losungen war: Die junge Herrnhuter Gemeinde gab sich ein Wort für jeden Tag, das wurde mit Zuruf in die Häuser gebracht.

Durch Zufall ist Bad Bolls Bürgermeister Hans-Rudi Bührle anno 2008 bei einer Ziehung dabeigewesen, er war damals grad in der Partnerstadt bei seinem Amtskollegen Fischer. „Ich durfte dazu treten“, erzählt er im Seniorenfrühstück. Und muss leider auch berichten, dass die partnerschaftlichen Beziehungen ziemlich vertrocknet sind. „Wir haben 2015 Silberhochzeit gefeiert wie ein altes Ehepaar“. Das Hauptproblem sei die Entfernung. Herrnhut liegt noch eine Autostunde hinter Dresden. Und dass Herrnhut keine Vereinsstrukturen habe wie hier im Schwabenland, mit denen hiesige Vereine Partnerschaft knüpfen könnte. Aber es gibt die Herrnhuter Sterne. Die hängen im Advent an vielen Häusern in Bad Boll und im Umland. Auf dem Bad Boller Weihnachtsmarkt werden sie verkauft. Heide-Rose Weber zeigt ein Bild von der Schauwerkstatt in Herrnhut, die ein richtiger Betrieb ist.

Kommentar

Einfach mal machen

Wenn etwas stört, Missstände mitunter unübersehbar sind, dann gibt es mehrere Möglichkeiten: Meckern bis der Arzt oder die AfD kommt, oder: machen. Johanna Dürr und Ursula Schaller haben sich für das Machen entschieden. Vor allem an der Badstraße – also der Durchfahrtsstraße Nummer eins in Bezgenriet – ist es ihnen entschieden zu laut, zu schnell und auch zu gefährlich. Und weil das Ganze mit einer Tempo-30-Regelung wohl in den Griff zu bekommen wäre, diese Regelung aber nicht kommt, obwohl sie schon im Entwurf des Lärmaktionsplans der Stadt vorgesehen ist, sind sie auf die Straße gegangen. Vor allem an den Durchfahrtsstraßen in Bezgenriet haben sie gesammelt, fast alle Anwohner dort sind für Tempo 30. Und für mehr Geschwindigkeit, nicht auf der Straße, sondern im Gemeinderat. Dort sollte der Lärmaktionsplan und damit auch Tempo 30 in Bezgenriet schon verabschiedet sein, ist er aber nicht, sondern wurde stattdessen wieder von der Tagesordnung genommen. Die Unterschriftenaktion von Dürr und Schaller und die 215 Unterschriften sollen also den 40 Gemeinderatsmitgliedern Beine machen, auf der Straße würde es wohl heißen: „Sie sind ein Tritt in den Hintern“. Wie auch immer, die Aktion der beiden Bezgenrieterinnen zeigt deutlich, was die Bürgerinnen und Bürger an den Durchfahrtsstraßen, und davon gibt es in Göppingen und seinen Stadtbezirken einige, erwarten: Lösungen – und zwar solche, die es besser machen, also was ändern.

Göppinger Klinik unter den Besten

Gesundheit Die Klinik für Neurologie im Göppinger Christophsbad hat das Zertifikat als integriertes Myastheniezentrum (iMZ).

Kreis Göppingen. Selten, aber schwerwiegend: Die Myasthenia Gravis stellt eine neuromuskuläre Erkrankung mit deutschlandweit rund 15.000 Betroffenen dar. Seit über 40 Jahren existiert hierfür eine Expertise am Christophsbad Göppingen. Nun hat die dortige Klinik für Neurologie offiziell das Zertifikat als integriertes Myastheniezentrum (iMZ) erhalten.

„Wenn die Augenlider zufallen, Sprechen und Schlucken plötzlich schwierig erscheinen und die Kraft immer mehr nachlässt, dann muss man auch eine Myasthenie in Betracht ziehen“, berichtet Dr. Christoph Rau, leitender Oberarzt der Klinik für Neurologie und Leiter des Myastheniezentrums am Christophsbad Göppingen. Den Grundstein für den Myasthenie-Schwerpunkt am Klinikum Christophsbad legte Mitte der 1980er Professor Dr. Frieder Schumm – seinerzeit Chefarzt der Klinik für Neurologie. Er war es auch, der 1986 in Göppingen die Deutsche Myasthenie-Gesellschaft (DMG) gründete. Sein Nachfolger Professor Dr. Norbert Sommer vertiefte den Myasthenie-Schwerpunkt am Christophsbad.

Unter der Leitung der heutigen Chefärztin PD Dr. Katharina Althaus haben Dr. Rau und seine Kollegin, Oberärztin Dr. Kristina Mayer-Freitag, die Tradition der Myasthenie-Behandlung fortgesetzt und die mittlerweile verfügbaren modernen Antikörper- und Infusionstherapien erfolgreich etabliert. „Mit den steigenden therapeutischen Möglichkeiten und dem Ausbau der Klinik für Neurologie können betroffene Patienten sämtliche diagnostischen und therapeutischen Möglichkeiten von ambulanter Betreuung bis hin zu intensivmedizinischer Behandlung und ‚Blutwäsche‘ im Klinikum Christophsbad angeboten werden“, so Dr. Rau. „Auch weit über den Einzugsbereich von Baden-Württemberg hinaus werden bei uns knapp 1000 Myasthenie-Patienten pro Jahr behandelt – damit rangiert das Christophsbad deutschlandweit unter den Top-3-Kliniken neben der Charité Berlin.“„Die Myasthenie kehrt heim“, betont PD Dr. Althaus. Damit schließe sich nun ein historischer Kreis – nach knapp vier Jahrzehnten.

Schmerzfrei leben – das ist möglich

Gesundheit Bei einer Telefonaktion im Rahmen der Schmerztage gaben Experten Auskunft zu Schmerzen und Therapien.

Göppingen. Zahlreiche Anrufe gingen am vergangenen Mittwoch bei der NWZ-Telefonaktion ein. Zwei Stunden lang standen vier Schmerzexperten bereit, um im Rahmen der 28. Schmerztage Menschen aus dem Kreis Göppingen bei ihren Schmerzen zu beraten und zu unterstützen. Dr. Gerhard Müller-Schwefe, Dr. Phillip Müller-Schwefe, Günther Rambach und Dr. Michael A. Überall zogen am Ende der Aktion Bilanz: Die meisten Menschen meldeten sich aufgrund von Nervenschmerzen.

Viele Anrufer berichteten von brennenden Schmerzen, die zum Teil durch Unfallverletzungen entstanden. Doch auch chronische Schmerzleiden wie Gürtelrose und Bandscheibenvorfälle spielten eine große Rolle. Ein besonders häufiges Thema am Nachmittag war Migräne. Dr. Phillipp Müller-Schwefe erklärt: „Migräne ist eine der häufigsten Schmerzursachen gerade bei jungen Menschen – das Wissen, die Aufklärung und Therapie fallen in diesem Bereich teilweise katastrophal aus. Es gibt allerdings wirksame und gut verträgliche Therapiemöglichkeiten, die wir heute versucht haben zu vermitteln.“

Lebensqualität verbessern

Ziel der Aktion war es, mit den Leuten ins Gespräch zu kommen, die Ursachen der Schmerzen zu verstehen und gezielte Beratung anzubieten. „Niemand muss Schmerzen aushalten“, betont Dr. Gerhard Müller-Schwefe. „Viele meiner Patienten haben bereits 10 verschiedene Ärzte aufgesucht, bevor sie in meine Praxis kommen. Es ist wichtig, dass Schmerzen ernst genommen werden.“

Neben körperlichen Ursachen spielen auch häufig psychische Faktoren eine Rolle. „Traumata, Stress und Überforderung kann die Schmerzverarbeitung im Nervensystem stören.“ erklärt Dr. Gerhard Müller-Schwefe. Eine einfache Gesprächstherapie könne die Lebensqualität für manche Menschen schon verbessern.

„Bei einer Schmerztherapie müssen mehrere Komponenten zusammenspielen“, erklärt der Experte weiter. Da der Körper lernfähig sei, verändere sich das Nervensystem mit Erfahrung - geringe Reize können drastische Dauerschmerzen zur Folge haben. Dr. Gerhard Müller-Schwefe erklärt: „Es gilt, diesen Lerneffekt zu durchbrechen.“

Am Ende der Telefonaktion zeigten sich die vier Schmerzexperten erfreut über das Interesse. „Viele waren sehr dankbar über das Angebot, ausführlich über ihre Schmerzen zu sprechen“, erklärt Dr. Michael A. Überall. Durch den Ärztemangel und einen oft hektischen Praxisalltag fehle oft die Ruhe, sich mit den Ursachen der Schmerzen ausführlich zu befassen. „Manche Ärzte verschreiben teils starke Schmerzmittel ohne genauere Diagnostik - oft leiden die Patienten dann unter den Nebenwirkungen.“

Ein Angebot wie die Telefonaktion zeigt, wie wichtig es für die betroffenen Menschen ist, Hilfe und Beratung im Umgang mit Schmerzen zu bekommen.

Jetzt mal langsam, aber schnell!

Petition Große Zustimmung für Tempo 30 in Bezgenriet. Die gesammelten Unterschriften wurden nun an OB Alex Maier übergeben.

Göppingen. Tempo 30 in Bezgenriet, das wär was. Sagen Johanna Dürr und Ursula Schaller. Die beiden sind mit Papier und Stift losgezogen und haben Unterschriften gesammelt. Und siehe da: Zustimmungsquote um die 90 Prozent. Gesammelt haben die beiden hauptsächlich an Bad- und Hattenhofer Straße, das sind die beiden Durchfahrtsstraßen in Bezgenriet. An beiden Straßen stehen zusammen rund 70 Häuser, 215 Unterschriften haben Dürr und Schaller auf ihrer Liste, die Mehrheitsverhältnisse zum Thema Tempo 30 in Göppingens südlichem Stadtbezirk sind damit klar.

Offene Türen eingerannt

Dürr und Schaller wissen aus eigener Erfahrung, wie das so ist, direkt an einer Durchfahrtsstraße zu wohnen. Dürr wohnt an der Badstraße, Schallers Tochter und Enkelin auch. Zu laut, zu schnell lautet ihr Urteil, und: wer fährt dort, wo Dürr wohnt, schon 50? Meistens sind es mehr, von Jebenhausen kommend rauschen die Autos auf der Badstraße oft viel zu schnell in den Ort. „Verschwenkungen würden helfen“, sagt Schaller. Auf der Hattenhofer Straße, der zweiten Durchfahrtsstraße des Ortes Richtung Schopflenberg, würden die dort parkenden Autos für etwas Beruhigung sorgen. Und es gibt noch eine Einfallsschneise: Den Fulbachweg, auf dem der Verkehr aus Heiningen nach Bezgenriet kommt. „Die Anwohner dort wollen auch Tempo 30“, sagen Dürr und Schaller, „wir haben fast überall offene Türen eingerannt“.

Tempo 30 bringt Lebensqualität

Auch im Rathaus gingen am Mittwochnachmittag die Türen auf, die doppelten Flügeltüren zum OB-Büro. Dürr und Schaller lieferten die Unterschriftenliste direkt bei Alex Maier ab. Die beiden erinnern Maier an seinen Auftritt in Bezgenriet vor dem Bezirksamt in der Badstraße während des OB-Wahlkampfs: „Hier ist es so laut, dass wir uns kaum unterhalten können“, habe er damals gesagt. Laut ist es immer noch. „Tempo 30 macht da Sinn, das ist leicht zu verstehen und bringt positive Lebensqualität“, sagt Maier. Schaller nickt: „Bloß motzen wollen wir nicht“, stellt sie klar. Aber Beine machen. Vor allem dem Gemeinderat. Denn: Tempo 30 in Bezgenriet steht als Lärmschutzmaßnahme im Lärmaktionsplan (LAK), den die Stadt aufstellen und über den der Gemeinderat abstimmen muss.

Das sollte schon passiert sein, aber der LAK verschwand von der Tagesordnung. Für Dürr und Schaller war das Anlass zur Sorge, dass doch nichts passiert. Dann sind sie auf die Straße gegangen und haben offene Türen eingerannt. Und: Am 23. Oktober ist der LAK wieder Thema im Rat, erstmal im Ausschuss für Umwelt und Technik, später dann in großer Runde.

Oldtimer und neue Waren

Marketing Verkaufsoffener Sonntag in Donzdorf und Oldtimertreff.

Donzdorf. Wenn in Donzdorf die Motoren knattern, der Duft von Grillwürsten durch die Luft zieht und glänzender Chrom in der Herbstsonne funkelt, ist es wieder so weit: Das 6. Donzdorfer Oldtimertreffen lockt am verkaufsoffenen Sonntag, 12. Oktober, zahlreiche Besucherinnen und Besucher in die Stadt.

Liebhaber historischer Fahrzeuge können sich auf eine eindrucksvolle Vielfalt an Oldtimern, Youngtimern und Motorrädern freuen, heißt es in einer Pressemitteilung. Vom eleganten Klassiker über sportliche Kultmodelle bis hin zu echten Raritäten – beim Rundgang durch die Donzdorfer Innenstadt gebe es automobile Geschichte zum Staunen und Schwärmen, schreiben die Veranstalter.

Für eine kleine Pause zwischen Oldtimerflair und Stadtbummel erwartet die Gäste kulinarischer Genuss auf dem Parkplatz vor dem Hotel Becher: Die dort aufgebaute Gastromeile lädt zum Verweilen ein. Es gibt Wurst vom Grill, Maultaschenburger, Langos und weitere regionale Schmankerl sowie Getränke.

Fachgeschäfte sind geöffnet

Insgesamt 14 Donzdorfer Fachgeschäfte beteiligen sich mit Aktionen und Angeboten, um den Besucherinnen und Besuchern ein gemütliches Sonntagsshopping in entspannter Atmosphäre mit Stöbern, Probieren und Einkaufen zu ermöglichen. Die Stadtbücherei hat ebenfalls geöffnet.

„Wir freuen uns, dass das Oldtimertreffen inzwischen zu einem festen Bestandteil des Donzdorfer Veranstaltungskalenders geworden ist“, sagt Wolfgang Nagel, Vorstand des HGV Donzdorf. „Die Kombination aus historischen Fahrzeugen, gutem Essen und offenen Geschäften macht den verkaufsoffenen Sonntag jedes Jahr zu einem besonderen Erlebnis.“

Der Schnellste bekommt den Zuschlag

Vergabe Bauwillige können ab 15. Oktober Bauplätze der Gemeinde reservieren nach dem sogenannten „Windhundprinzip“.

Lauterstein. In Kürze startet in Lauterstein die nächste Runde zur Vergabe gemeindeeigener Bauplätze. Der Gemeinderat hat in der letzten Sitzung die Richtlinien für das sogenannte Reservierungsverfahren beschlossen. Damit können interessierte Bauwillige ab dem 15. Oktober um 9 Uhr über das Online-Portal Baupilot ihre Reservierungsanträge einreichen.

Im Mittelpunkt stehen dabei sowohl die noch freien Grundstücke im Neubaugebiet Kirchstraße als auch ein Bauplatz im Bereich des Bebauungsplans „Erweiterung im Heges“, der bislang mangels Nachfrage nicht vermarktet werden konnte. Die Verwaltung sieht in diesem Fall das Reservierungsverfahren nach dem sogenannten „Windhundprinzip“ als geeignete Lösung. Wer sich als Erste oder Erster anmeldet und alle erforderlichen Unterlagen vollständig einreicht, erhält den Zuschlag. Auf eine Punktevergabe oder Bewertung nach sozialen Kriterien wird bewusst verzichtet. Die Verwaltung ist der Ansicht, dass gerade für den Bauplatz im Heges in Weißenstein, der aufgrund seiner Lage und Topografie in den vergangenen Jahren kein Interesse fand, dieses Verfahren angemessen und unkompliziert ist. Der Verkaufspreis wurde vom Gemeinderat auf 125 Euro pro Quadratmeter festgelegt, entsprechend dem aktuellen Bodenrichtwert. Auch die noch nicht vergebenen Bauplätze im Bereich Kirchstraße (Nr. 3 bis 7) in Nenningen sollen im Rahmen desselben Verfahrens angeboten werden. Die Konditionen und Preise bleiben dabei identisch. Das Verfahren läuft zunächst auf unbestimmte Zeit, bis alle Bauplätze vergeben sind.

Wie die Filsoase letztendlich aussehen soll

Naturklassenzimmer Degginger Gemeinderat beschließt kleine Änderungen. Auch ein Kostenrahmen wurde erstellt.

Deggingen. Was bereits feststeht, sind die Planungen für den ersten Bauabschnitt: Das Naturklassenzimmer soll eingerichtet, Sitzgruppen beziehungsweise Holzliegen aufgestellt, die Böschung durch Flusssteine befestigt und das Filsufer ausgelichtet werden. Ebenfalls soll es einen Trinkwasserbrunnen und eine naturnahe Umkleidemöglichkeit geben. Die Prüfung der Genehmigungsfähigkeit einer Toilette gilt derweil als abgeschlossen.

Kleine Änderungen angedacht

Für die erste Sitzung nach der Sommerpause hatte die Gemeindeverwaltung die Änderungsvorschläge seitens des Gremiums geprüft und in die Planung mit aufgenommen.

Ursprünglich sollte das Naturklassenzimmer aus drei U-förmig angelegten Baumstämmen bestehen. Nun sollen die Sitzmöglichkeiten für die Kinder aus dem vorhandenen Erdhügel geformt werden und somit gleichzeitig eine Abgrenzung der Naherholungsfläche zum Radweg schaffen. Für die Modellierung veranschlagt die Verwaltung rund 2000 Euro.

Zum Verweilen sind insgesamt drei Holzliegen und eine Sitzgruppe für ca. 10.000 Euro geplant. Die Sitzmöglichkeiten sollen alle aus Naturmaterialien bestehen. Ein Lager, das zur Aufbewahrung von Unterrichtsmaterialien angedacht war, wird nicht weiterverfolgt. Bürgermeister Markus Schweizer argumentierte, dass ein solches Lager eher selten genutzt werde durch die Schüler und es ständig der Witterung ausgesetzt sei. Auch möglichen Vandalismus könne man nicht ausschließen, so der Schultes. Als Alternative könne man Bollerwägen für die Schule anschaffen, mit denen man das Unterrichtsmaterial zum Naturklassenzimmer transportieren könnte. Stattdessen fokussiert man sich auf die Umkleidekabine.

Kosten für weitere Maßnahmen

Zirka 8000 Euro sind für die Befestigung entlang des Filsufers eingeplant. Sie dient vor allem dazu, dass das Wehr nach Hochwasser beispielsweise von einem Bagger befahren und ausgehoben werden kann. Ebenfalls verbessern die Steine den Zugang zur Fils bei der Fischtreppe.

Weitere 1000 Euro entfallen für die Auslichtung am Ufer und Aufräumarbeiten. Am teuersten würde nach Schätzungen der Verwaltung der geplante Trinkwasserbrunnen werden: 12.500 Euro soll dieser kosten. Zusätzlich rechnet die Verwaltung mit weiteren 7500 Euro an Planungskosten, die beispielsweise für Absprachen mit den Schulen oder die Organisation und Durchführung von Workshops anfallen.

Schweizer informierte den Gemeinderat außerdem, dass nach Rücksprache mit der entsprechenden Behörde keine Toiletten im Bereich des Naturklassenzimmers genehmigt werden können. Fast der gesamte Bereich gehört nämlich zur Wasserschutzzone II, in welcher Toiletten kategorisch ausgeschlossen sind. Auch die Schulleitung der Grundschule sehe in den Toiletten keine Voraussetzung für die Nutzung des Naturklassenzimmers, sofern eine Kooperation mit dem angrenzenden Tennisclub über die Mitbenutzung der sanitären Anlagen zustande kommt.

Mit einer Enthaltung beschloss der Gemeinderat daher, die angepassten Planungen zu befürworten und den Förderantrag beim Verband Region Stuttgart einzureichen, was bereits Ende September geschehen ist.

Was? Wann? Wo?

AUSSTELLUNGEN

Bad Boll

Boller Bürgertreff (BoB), Kirchplatz 6: Bilderausstellung „Lebenslinien“ von Leonie Mele, Besichtigung während den Veranstaltungen möglich

Evangelische Akademie, Akademieweg 11: Tagungsstätte: „On Democracy“ – Fotografien von Kai Loges und Andreas Langen (arge lola)

Rehaklinik: 8-18 Uhr Aquarelle von Ingeborg Braun

Bad Ditzenbach

Haus des Gastes, Helfensteinstr. 20: 9-12, 14-16 Uhr „Wachs (en)“ eine Annäherung an das Wachs als Bildträger, Symbol und Prozess von Brigitte Schilling

Bad Überkingen

Rathaus: 8-12 Uhr „Prominente – Prominente“ – Burkhart Tümmers & Peter Konold

Ebersbach an der Fils

Rathaus: 19 Uhr Eröffnung: Kunst im Rathaus – „750 Jahre Roßwälden“

Eislingen/Fils

Kunstverein Eislingen – Galerie in der Alten Post, Bahnhofstr. 12: 16-18 Uhr Björn Kuhligk – „Schönefeld/Schöne Orte“

Geislingen an der Steige

Altes Rathaus, Hauptstr. 19: 10-12, 15-17 Uhr Treffpunkt Südmähren, nach vorheriger Anmeldung: Tel. (07331) 43893

Galerie im Alten Bau, Moltkestraße 11: 14-17 Uhr Thomas Heger: Stell dir vor ...

Museum im Alten Bau, Moltkestr. 11: 15-17 Uhr Stadtgeschichte, „Wunderbilder“, Schatztruhen, Vogelwelt

Göppingen

Dokumentationsraum für staufische Geschichte, Hohenstaufen: 10-12, 13-17 Uhr Die Staufer

Galerie Harald Immig, Hohenstaufen, Kaiserbergsteige 15: 14-17.30 Uhr Neue Kalenderbilder – Aquarelle Harald Immig

Klinikum Christophsbad, Faurndauer Straße 6 – 28: Galerie beim Café am Park (Haus 21): „Nichts ist wie es scheint“ – Ausstellung der Christophsheime

Märklineum, Reuschstr. 6: 10-18 Uhr Modelleisenbahnausstellung

Museum im Storchen, Wühlestraße 36: 13-17 Uhr Dauerausstellung „Göppinger Spielzeuggeschichte(n)“; 13-17 Uhr Sonderausstellung „Langweilig und verstaubt? Mehr als Akten – Das Stadtarchiv Göppingen neu entdecken“

Rechberghausen

Kulturmühle, Bahnhofstr. 3: 19 Uhr Eröffnung: „Licht trifft Linie“ – Arbeiten von Roxana Oszkiel und Horst Alexy, Einführung: Dr. Gerd Kolter, Musik: Trio Fraktal

Süßen

Rathaus, Heidenheimer Str. 30: 19 Uhr Eröffnung: Heidrun Storz – „Erinnerung und Phantasie“

Uhingen

Schloss Filseck, Filseck 1: Galerie im Ostflügel: 13-17 Uhr Familienbande – Porträts der Zusammengehörigkeit im Wandel der letzten 100 Jahre; Nordflügel: 10-17 Uhr „Anima – Beseelte Wesen“ – Ausstellung der Preisträgerinnen des 2. Kunstpreises der Schloss-Filseck-Stiftung der Kreissparkasse Göppingen und des Förderkreises Schloss Filseck, Sandra Rau (Hauptpreis), Lea Romer (Förderpreis) und Christina Fink (Publikumspreis)

Ulm

„Die Einsteins“ – Museum einer Ulmer Familie, Weinhof 19: 11-17 Uhr Die Einsteins – Museum einer Ulmer Familie

EinsteinHaus, vh Ulm, Kornhausplatz 5: 8-22 Uhr Albert Einstein – Fotos aus seinem Leben, Dauerausstellung; 8-22 Uhr Einmischung erwünscht – Geschichte der vh Ulm, Dauerausstellung; 9-13 Uhr Fotoausstellung: Blick – Bewegung – Klick; 8-22 Uhr Ulmer DenkStätte Weiße Rose – „wir wollten das andere“, Dauerausstellung

Kunsthalle Weishaupt, Hans-und-Sophie-Scholl-Platz 1: 11-17 Uhr herbert oehm. entropie und ordnung

Künstlerhaus Ulm, Grüner Hof 5: 14-18 Uhr Wild Horses – Studierende der Bildenden Künste

Museum Brot und Kunst, Salzstadelgasse 10: 10-17 Uhr Delikatessen. Zwischen Kunst und Küche

Stadthaus, Münsterplatz 50: 10-18 Uhr Demokratie auslösen: Sicherheit Fotowettbewerb für junge Menschen; 10-18 Uhr Nikita Teryoshin – Nothing Personal. The Back Office of War 2016 – heute; 10-18 Uhr Quanten und Kunst in Ulm; 10-18 Uhr Radio Garden, Installation im Eingangsbereich, interaktive Weltkarte, die ermöglicht in Radiosendungen überall auf der Welt hinein zu hören; 9.30-18 Uhr Unterirdisch!, Was unter dem Münsterplatz verborgen lag, Dauerausstellung

BÜHNE

Adelberg

Zachersmühle, Zachersmühle 1: 20.30 Uhr 40 Jahre Kleinkunst und Johannes Warth

Bad Boll

Boller Bürgertreff (BoB), Kirchplatz 6: 20 Uhr „Der Seher“ – Magier und Mentalist Lars Ruth

Geislingen an der Steige

Rätsche, Schlachthausstr. 22: 20 Uhr Kai Podack – Dissen Impossible – Musikcomedy

Heiningen

Kleintierzüchterhalle: 19.30 Uhr Voralbkomödiant Thomas Schwarz – „Schwarz wird Weise“, mit Bewirtung, Einlass ab 18 Uhr, Anmeldung erwünscht: Tel. 0174-7564037

MUSIK

Eislingen/Fils

Bistro Meschugge, Ebertstr. 22: 21 Uhr Rockband Metropolice

Göppingen

Odeon – Altes E-Werk, Mörikestr. 18: 20 Uhr Alma Naidu & Band – Singer – Songwriter – Jazz

Lorch

Stadtkirche: 19 Uhr Amis du Baroque

Reichenbach an der Fils

Die Halle, Kanalstr. 10: 21 Uhr NoRMAhl – Punk ist keine Religion

Süßen

Kath. Gemeindehaus: 18 Uhr Benefizkonzert zur Renovation der Alten Marienkirche – Freundeskreis Alte Marienkirche und Kolping-Musikschule der Stadt Süßen, 2. Teil des Konzertes in der Neuen Marienkirche

KINO

Geislingen an der Steige

Gloria Kino Center, Steingrubestr. 7: Conjuring 4: Das letzte Kapitel 19.15 Uhr; Das Kanu des Manitu 20 Uhr; Demon Slayer: Kimetsu No Yaiba Infinity Castle 19.30 Uhr; Die Schule der magischen Tiere 4 17.15 Uhr; Downton Abbey: Das große Finale 16.30 Uhr; Gabby‘s Dollhouse: Der Film 16.45 Uhr; Momo 16.45 Uhr; One Battle After Another 19.15 Uhr

Göppingen

Staufen-Kino, Poststr. 36: Amrum 14, 17, 19.45 Uhr; Caught Stealing 23 Uhr; Conjuring 4: Das letzte Kapitel 19.30, 22.30 Uhr; Das Kanu des Manitu 17, 19.30, 22.45 Uhr; Demon Slayer: Kimetsu No Yaiba Infinity Castle 22.15 Uhr; Die Gangster Gang 2 13.45, 16.30 Uhr; Die Schlümpfe: Der große Kinofilm 13.45 Uhr; Die Schule der magischen Tiere 4 13.45, 16.45 Uhr; Gabby‘s Dollhouse: Der Film 14, 16.45 Uhr; Momo 14, 17 Uhr; One Battle After Another 19.15, 22 Uhr; The Smashing Machine 19.45, 22.45 Uhr; Tron: Ares 13.45 Uhr; Tron: Ares 3D 16.45, 19.45, 22.45 Uhr – Göppinger Filmtage - Filmriss und Kopfkino: Chaos und Stille 20 Uhr, anschl. Publikumsgespräch

Schorndorf

Kleine Fluchten, Im Hammerschlag 8: Das Kanu des Manitu 18 Uhr; In die Sonne schauen 20.15 Uhr

Traumpalast, Rosenstr. 49: 22 Bahnen 18 Uhr; A Big Bold Beautiful Journey 20.15 Uhr; Amrum 18.15, 20.30, 23.30 Uhr; Conjuring 4: Das letzte Kapitel 20.15, 23 Uhr; Dangerous Animals 23.30 Uhr; Das Kanu des Manitu 17.30, 20 Uhr; Demon Slayer: Kimetsu No Yaiba Infinity Castle 19.45, 22.45 Uhr; Die Schule der magischen Tiere 4 15.45, 17.45 Uhr; Downton Abbey: Das große Finale 20.15 Uhr; Gabby‘s Dollhouse: Der Film 15.45, 17.30 Uhr; Ganzer halber Bruder 17.15 Uhr; Momo 18.15 Uhr; One Battle After Another 17, 19.45 Uhr; Tafiti – Ab durch die Wüste 15.45 Uhr; The Long Walk – Todesmarsch 23.15 Uhr; The Negotiator 23.15 Uhr; The Smashing Machine 20.30 Uhr; Tron: Ares (OV) 22.30 Uhr; Tron: Ares 3D 17.15, 20.15, 23.15 Uhr; Weapons – Die Stunde des Verschwindens 22.45 Uhr

Schwäbisch Gmünd

Traumpalast, Pfeifergäßle 34: 22 Bahnen 17.30 Uhr; A Big Bold Beautiful Journey 20 Uhr; Amrum 15.15, 17.30, 20, 22.45 Uhr; Bluey im Kino: „Küchenspaß“-Kollektion 15 Uhr; Conjuring 4: Das letzte Kapitel 19.45, 22.30 Uhr; Das Kanu des Manitu 18, 20.15 Uhr; Demon Slayer: Kimetsu No Yaiba Infinity Castle 16.45, 20, 22.15 Uhr; Die Gangster Gang 2 17.15 Uhr; Die Schlümpfe: Der große Kinofilm 15.15 Uhr; Die Schule der magischen Tiere 4 15, 15.30, 17.30 Uhr; Downton Abbey: Das große Finale 20 Uhr; Gabby‘s Dollhouse: Der Film 15, 17.30 Uhr; Ganzer halber Bruder 17.30 Uhr; Lilo & Stitch 14.45 Uhr; Momo 15.30, 17.45 Uhr; One Battle After Another 19.45, 22.30 Uhr; Tafiti – Ab durch die Wüste 15.45 Uhr; The Long Walk – Todesmarsch 20, 22.30 Uhr; The Negotiator 22.45 Uhr; The Smashing Machine 20 Uhr; Tron: Ares 14.45 Uhr; Tron: Ares (OV) 22.45 Uhr; Tron: Ares 3D 17.30, 20.15, 23 Uhr

FESTE, PARTYS

Göppingen

Tanzlokal Bamboleo, Heinrich-Landerer-Straße 56: 20 Uhr Oktoberfest-Party

FÜHRUNG

Neuffen

Burg Hohenneuffen: 15-16 Uhr Burgführung

Ulm

Bundesfestung Ulm: aktuelle Informationen zu den Führungen unter: www.festung-ulm.de

Tourist-Information Ulm/Neu-Ulm, Stadthaus am Münsterplatz 50: 10-11.30, 14.30-16 Uhr Stadtführung mit Besichtigung des Münsters

MESSEN, MÄRKTE

Birenbach

Marktplatz beim Rathaus: 14-17 Uhr Wochenmarkt

Donzdorf

Schlosshof: 7-11.30 Uhr Wochenmarkt

Eislingen/Fils

Schlossplatz: 6.30-12.30 Uhr Wochenmarkt

Göppingen

Blumhardt-Haus, Immanuel-Hohlbauch-Str. 26: 16-20 Uhr Ladies Bazar & Vintage Market

Spitalplatz: 9-19 Uhr Französischer Markt

Heiningen

Rathausplatz: 14-18 Uhr Wochenmarkt

VEREINE

Eislingen/Fils

Albverein, Mo 14 sportliche Radtour mit dem Pedelec oder E-Bike, Treff Hallenbad Eislingen, jeden Montag, Fahrstrecke: 30 bis 40 Kilometer. Infos: Monika Lörcher, Tel. (07161) 814776, Helga Petzina, Tel. (07161) 9881715 oder Gisela Schich, Tel. (07161) 88934

VORTRAG, DISKUSSION

Donzdorf

Naturfreundehaus Immenreute, OG Geislingen, Oberweckerstell 13: 19.30 Uhr Deutschlands stärkster Erdbebenherd – Die Albstadt-Scherzone unter der Schwäbischen Alb

Ebersbach an der Fils

Werkstatt Bülent Tekdal, Ludwigstr. 4: 17.30 Uhr „Moria Six“: Dokumentarfim und Gespräch über das abgebrannte griechische Flüchtlingscamp „Moria“, Filmemacherin Jennifer Mallmann, Flüchtlingshilfe Ebersbach, Aktionsbündnis für Demokratie und Menschenrechte Ebersbach

Göppingen

Sparkassen-Forum, Marktstr. 2: 18-19.30 Uhr Patientenforum „Kopf-, Nerven, Gelenk- und Rückenschmerzen – Warum man sie nicht aushalten sollte und wie die Zweitmeinung hilft“, Deutschen Schmerzliga (DSL) und Dres. Gerhard und Philipp Müller-Schwefe, leitende Ärzte des Schmerz- und Palliativzentrums Göppingen, Infos: www.schmerzliga.de

Süßen

Kulturhalle, Sommerauweg 11: 17 Uhr Viadukt Hilfen für psychisch Kranke e.V.: „50 Jahre Psychiatrie Enquête – Was hat sich für psychisch kranke Menschen verändert? – Herausforderungen heute!“, Vortragsabend mit Dr. Klaus Obert, anschl. Podiumsdiskussion, Internationaler Tag der seelischen Gesundheit

SENIOREN

Eislingen/Fils

Evang. Gemeindehaus der Christuskirche, Salacher Str. 23: 9-11.30 Uhr Frühstückscafé „Hefezopf und Brezel“, jeden Freitag, Anmeldung bei Birgit Göser, Tel. (07161) 92019026

POLITIK, KOMMUNALES

Göppingen

Landratsamt, Lorcher Str. 6: Hohenstaufen-Saal: 14 Uhr Kreistag: Sitzung des Kreistags

TREFFS

Bartenbach

In der Ebene 1: 19 Uhr Anonyme Alkoholiker

BÄDER

Bad Boll

MineralTherme, Am Kurpark 1: 8-21 Uhr

Bad Ditzenbach

Vinzenz Therme, Kurhausstr. 18: 9-21 Uhr

Bad Überkingen

Thermalbad, Am Kurpark 1: 9-21 Uhr

Beuren

Panorama Therme, Am Thermalbad 5: 9-22 Uhr

Eislingen/Fils

Hallenbad, Scheerstr. 15: 12.30-21 Uhr

Geislingen an der Steige

5-Täler-Bad, Schlachthausstr. 30: 8-20 Uhr

Göppingen

Badearena, Lorcher Str. 44: 6.30-22 Uhr

Heiningen

Voralbbad, Krautgarten 2: 14-21 Uhr

Süßen

Hallenbad, Schulstr. 11: 8-16 Uhr

Uhingen

Freibad Schwimmsportzentrum, beheizt, Uhlandstr. 5: 7-10, 14-18 Uhr

Hallenbad, Panoramastr. 10: 9-20 Uhr

BÜCHEREIEN

Bad Boll

Bücherei im Alten Schulhaus, Kirchplatz 6: 14-16 Uhr

Donzdorf

Stadtbücherei, Hauptstr. 44: 10-12 Uhr

Eislingen/Fils

Stadtbücherei, Schlossplatz 2: 10-12, 14-17 Uhr

Göppingen

Stadtbibliothek, Kornhausplatz 1: 10-19 Uhr

Wäschenbeuren

Bibliothek, Manfred-Wörner-Platz 2: 15-18 Uhr

GRATULATIONEN

Donzdorf

Regina und Eugen Friz zur Goldenen Hochzeit.

Roman

Am 1. März 1945, es ist schon früher Nachmittag, steigen die schweren und langsamen Lancaster in Penshurst, Coolham, Dunsfold und Skellingthorpe auf, zwei Stunden später in Gransden Lodge die leichteren und schnellen Mosquitos. Über dem Ärmelkanal vereinigen sie sich zu einem einzigen Bomberstrom aus siebenhundert Maschinen. In Terrassen geordnet schiebt sich die Flotte in die Nacht. Sechshunderttausend Luftminen, Sprengbomben und eine halbe Million Stabbrandbomben sind ihre Fracht. In großer Flughöhe über dem Verband der Masterbomber. Als Zeremonienmeister und Regisseur nimmt er Meldungen entgegen, gibt Meldungen weiter. Gemeldet wird, dass Düppel aus Stanniolpapier über der Eifel dem deutschen Radar einen Großangriff im Norden vortäuschen.

Am 1. März 1945 am späten Nachmittag schwenkt der Schwarm über den Vogesen ostwärts und quert den Rhein. Keine Jäger. In den Blick kommt als Leuchtfeuer Bruchsal, das die Amerikaner vor wenigen Stunden entzündet haben. Scharf nordwärts über den Odenwald bis zum Main und weiter. Es beginnt der fächerförmige Anflug auf das Ziel. Codename „Crane“, Kranich. Sieben Mosquitos gehen tiefer und fliegen voraus. Der Masterbomber funkt: „Über dem Ziel: Mond dreiviertel voll, klarer Himmel, keine Wolkenbänke, kein Bodennebel. Sicht ideal. Viel Glück.“

Am 1. März 1945 um achtzehn Uhr und zwei Minuten bringen sieben Mosquitos über der alten Steinbrücke in Ginsterburg vierundzwanzig rote Markierungen aus.

An Fallschirmen gleiten sie gemächlich zu Boden. Illuminieren wie schwebende Weihnachtsbäume den Marktplatz. Jetzt erst schwanken zwei, vier, sechs Suchscheinwerfer aufgeschreckt durch die Dunkelheit. Drei Minuten später folgen die fliegenden Pfadfinder und legen rings um die rote Zielmarkierung ihre grünen Leuchtbomben. Was zu weit streut, geht über den Auen und dem Sportfeld nieder. Der Masterbomber nimmt Notiz, lässt korrigieren. Gelbe Leuchtbomben annullieren die Abweichung. Über der Stadt liegt nun eine Schablone aus bunten Punkten. Ein abstraktes Geviert aus Licht.

Am 1. März 1945 um achtzehn Uhr und fünfzehn Minuten taucht der Krieg über den Kaminen des Heizkraftwerks auf und schreitet entlang der Gleise dem silbernen Band des Flusses entgegen, der gläsernen Doppelkuppel des Bahnhofs.

Über den Förderkränen am Binnenhafen lösen sich ein paar verfrühte Luftminen. Im Trudelflug des Zufalls pfeifen sie den Gewächshäusern der O. Gürckel G. m. b. H. und dem Fabrikgebäude der Jungheinrich GmbH & Co. KG entgegen. Über Schrebergartenhütten, Werkstätten, Fabriken, Vorstadtvillen, Mietskasernen, Schulen, Theatern, Museen, Krankenhäusern, Lichtspielhäusern und Kirchen das ruhige Dröhnen der ersten Welle.

Ganz in der Nähe müssen die Raben wohnen. Schwärmen gemeinsam aus oder sitzen einzeln auf den Köpfen der Wasserspeier. Seit Jahrhunderten bewachen sie den Turm der Kathedrale. Und seit zwei Jahren bewacht Ursel an jedem Mittwoch und Freitag der Woche vom Turm der Kathedrale aus die Stadt. Womit es in gewisser Weise wieder der Turm selbst ist, der über Ginsterburg wacht.

Durchs Fernglas geht Ursels Blick über das Spitzgiebelgewirr der Altstadt, den Zwillingsturm am Tor, die alte Steinbrücke und den Bahnhof, die Kaiserstraße hinauf nach Süden und über die Förderkräne am Binnenhafen hinweg bis weit ins Land hinaus, auf offener Strecke entdeckt sie einen verdunkelten Zug zwischen den verschneiten Schollen. Hinter dem fernen Mittelgebirge ein glühender Sonnenuntergang, wie sie ihn zuletzt im Tivoli auf der Leinwand gesehen hat. Alles friedlich.

Hier oben hat sie alles, was es braucht. Gute Augen und ein Funkgerät für den Kontakt mit der Warnzentrale. Geduld und eine Thermoskanne. Pfefferminztee „mit Schuss“, von dem sie sich jetzt ein wärmendes Becherchen einschenkt. Gemeldet ist mal wieder ein Bomberverband, diesmal aus südlicher Richtung, unterwegs wohin auch immer …

Eisiger Wind fegt durch die offene Glockenstube.

Fortsetzung folgt

© Klett-Cotta, Stuttgart

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