Einfach mal machen

  • Peter Buyer Peter Buyer Tehmenbeiträge NWZ Redaktion Leitartikel Giacinto Carlucci

Wenn etwas stört, Missstände mitunter unübersehbar sind, dann gibt es mehrere Möglichkeiten: Meckern bis der Arzt oder die AfD kommt, oder: machen. Johanna Dürr und Ursula Schaller haben sich für das Machen entschieden. Vor allem an der Badstraße – also der Durchfahrtsstraße Nummer eins in Bezgenriet – ist es ihnen entschieden zu laut, zu schnell und auch zu gefährlich. Und weil das Ganze mit einer Tempo-30-Regelung wohl in den Griff zu bekommen wäre, diese Regelung aber nicht kommt, obwohl sie schon im Entwurf des Lärmaktionsplans der Stadt vorgesehen ist, sind sie auf die Straße gegangen. Vor allem an den Durchfahrtsstraßen in Bezgenriet haben sie gesammelt, fast alle Anwohner dort sind für Tempo 30. Und für mehr Geschwindigkeit, nicht auf der Straße, sondern im Gemeinderat. Dort sollte der Lärmaktionsplan und damit auch Tempo 30 in Bezgenriet schon verabschiedet sein, ist er aber nicht, sondern wurde stattdessen wieder von der Tagesordnung genommen. Die Unterschriftenaktion von Dürr und Schaller und die 215 Unterschriften sollen also den 40 Gemeinderatsmitgliedern Beine machen, auf der Straße würde es wohl heißen: „Sie sind ein Tritt in den Hintern“. Wie auch immer, die Aktion der beiden Bezgenrieterinnen zeigt deutlich, was die Bürgerinnen und Bürger an den Durchfahrtsstraßen, und davon gibt es in Göppingen und seinen Stadtbezirken einige, erwarten: Lösungen – und zwar solche, die es besser machen, also was ändern.

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