Grundschulen sind gut vorbereitet

Metzingen Ab dem Schuljahr 2026/27 greift der Rechtsanspruch auf Ganztagsbetreuung für Erstklässler. Die Kosten trägt bislang hauptsächlich die Stadt.

Ab dem kommenden Schuljahr 2026/27 greift der Rechtsanspruch auf Ganztagesbetreuung für Grundschulkinder. Der Anspruch wird schrittweise bis 2029 eingeführt, beginnend mit den Erstklässlern kommt jedes Jahr eine weitere Klassenstufe hinzu. Der Rechtsanspruch garantiert künftig von Montag bis Freitag eine Betreuung von acht Stunden. Dasselbe gilt auch für die Ferien, wobei pro Schuljahr vier Wochen betreuungsfrei sein dürfen.

Beschlossen vom Bund ist es Aufgabe der Kommunen, die entsprechenden Weichen zu stellen, damit alle Voraussetzungen für den Start in rund elf Monaten erfüllt sind. Die Stadt Metzingen ist für insgesamt drei Grundschulen verantwortlich: die Uhlandschule in Neuhausen, die Neugreuthschule und die Sieben-Keltern-Schule. Die Metzinger können dem Stichtag freilich gelassen entgegenblicken, da in allen drei Einrichtungen der beschlossene Rechtsanspruch bereits seit mehreren Jahren erfüllt wird, wie die Stadtverwaltung auf Nachfrage der SÜDWEST PRESSE mitteilt.

Ferienbetreuung ist gesichert

Auch während der Ferien bestehe für alle Metzinger Grundschülerinnen und Grundschüler die Möglichkeit, ein Betreuungsangebot wahrzunehmen. Angesiedelt ist es an der Sieben-Keltern-Schule und umfasst die geforderten acht Stunden pro Tag. Damit sei die Stadt bestens aufgestellt, teilt das Rathaus mit, Wartelisten gebe es aktuell weder für die Schul- noch für die Ferienzeit.

Für Familien, versichert die Stadt, werde sich mit Inkrafttreten des Rechtsanspruchs nichts ändern. Wie bislang hätten sie auch zukünftig die Möglichkeit, die entsprechenden Angebote umfassend in Anspruch zu nehmen. Einen Wermutstropfen gibt es allerdings doch: Die Stadt Metzingen plant, ab Herbst 2026 mehr Geld für die Betreuung zu verlangen. Um zehn Prozent sollen die entsprechenden Gebühren steigen, teilt das Rathaus mit. Ende November plant die Verwaltung einen entsprechenden Vorschlag ins Kommunalparlament einzubringen und um Zustimmung des Gemeinderats zu bitten. Diese geplante Erhöhung habe jedoch nichts mit dem kommenden Rechtsanspruch zu tun, betont die Verwaltung und verweist darauf, dass die letzte Erhöhung in diesem Bereich bereits zwölf Jahre zurückliege.

Land arbeitet an Förderrichtlinien

Die Kommunen in Baden-Württemberg erhalten zwar Zuschüsse vom Land für die Betreuung der Grundschulkinder, diese deckten bisher aber „nur einen verschwindend geringen Anteil der Kosten“, betont die Stadtverwaltung Metzingen. Entsprechend belasten diese Ausgaben den Haushalt der Kelternstadt. Allerdings sei das Land derzeit dabei, die Förderrichtlinien mit Blick auf den Rechtsanspruch neu zu gestalten. Die Städte und Gemeinden hoffen selbstredend darauf, dann mehr Geld für diese Aufgabe zu erhalten.

Während in anderen Städten und Gemeinden für viel Geld Räume für die Betreuung saniert oder sogar geschaffen werden müssen, ist Metzingen in der glücklichen Lage, über ausreichend Platz verfügen zu können. Ein Punkt bereitet den Verantwortlichen im Metzinger Rathaus dennoch Sorge: Es werde zunehmend schwieriger, geeignetes Personal für den schulischen Betreuungsbereich zu finden, erklärt die Verwaltung. Momentan habe die Kelternstadt jedoch ausreichende Personalressourcen.

Aktuell beschäftigen die Metzinger rund 45 Personen im Bereich der Grundschulbetreuung in Neuhausen, im Neugreuth und in der Kernstadt. Die Deputate reichen dabei vom Minijob über zahlreiche Teilzeitmodelle bis hin zur Vollzeitbeschäftigung. Ehrenamtlich tätige Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter gibt es nicht. Mit der Musikschule Metzingen besteht jedoch seit vielen Jahren eine Kooperation im Rahmen der Ganztagsbetreuung.

Das Monster mitteilen dürfen

Gewaltprävention Ein Mann berichtet, wie er sich der Gewaltspirale stellte und was ihm geholfen hat. Auch im Zollernalbkreis gibt es eine Anlaufstelle.

Auf einmal war Malte (Name geändert) einer, der seiner Frau Gewalt antat. Zu Beginn sei er laut geworden, wenn er die Fassung verlor. Später wurde er handgreiflich; tat seiner Partnerin weh. „Ich habe mich selber in einer Situation gefunden, in der ich niemals sein wollte“, erzählt der junge Tübinger.

Der Prozess habe ganz schleichend begonnen. „Wir waren schon viele Jahre zusammen und da ist nichts passiert“, erzählt Malte. „Rückblickend war der Hauptauslöser ein innerer Konflikt mit mir selber, der die ganze Ordnung in mir durcheinander gebracht hat.“ Malte wirkt selbst schmerzgeplagt, wenn er davon berichtet; kämpft damit, diese Seite in sich zu haben. „Ich wollte das schon lange ändern“, sagt Malte. Er wusste aber nicht, wie.

Rat vom Kollegen

Die Hilfe, die er brauchte, fand er bei der Präventionsambulanz für Sexual- und Gewaltdelinquenz der Psychiatrie Tübingen. Ein Gespräch mit einem Arbeitskollegen gab ihm den Mut und den nötigen Anstoß, sich dort zu melden. „Nach ein paar Bier sagte mein Kollege zu mir, dass er merkt, dass es mir nicht gut geht“, erzählt Malte.

Der Kollege hatte selbst Erfahrungen mit psychischen Krisen; hatte schon einmal eine Situation erlebt, in der es ihm egal war, ob er lebte oder starb. Sein Appell „Geh zur Psychiatrie und sag, dass du Hilfe brauchst“ kam bei Malte deswegen an. Er nahm sich das zu Herzen.

Als er seine Partnerin das nächste Mal angriff, sagte er hinterher zu ihr: „So, das war es jetzt. Ich suche mir Hilfe.“ Einfach war das für den jungen Mann nicht: „Es hat übertrieben viel Überwindung gekostet“, sagt Malte. „Man weiß ja ganz genau: Jetzt bleibt diese Sache nicht mehr im Schatten, jetzt muss man sich mit seinem Gesicht einer Person anvertrauen.“ Seine größte Angst sei gewesen, be- oder verurteilt zu werden. „Das macht man ja selbst am meisten. Man zerhackt sich selbst.“

Keinem kann man das erzählen

Malte überwand sich. Und wurde ganz unkompliziert aufgenommen. „Ich musste nur hierherkommen und sagen: Mir geht es nicht gut, ich brauche Hilfe.“ Es sei eine große Erleichterung für ihn gewesen, dass sein Therapeut ihm einfach professionell zuhörte, anstatt ihn zu verurteilen. „Ein Therapeut ist ein Begleiter, der einem hilft, selbst Anstöße zu finden“, sagt Malte.

Am Anfang sei er fast jede Woche gekommen, nach und nach habe er sich geöffnet, sein Therapeut lernte ihn kennen: „Ich konnte von mir erzählen – von allem, was mich ausmacht und was dazu geführt hat, dass ich diese abscheuliche, bestialische Seite in mir habe.“ Dass er seine Geheimnisse und alle Gedanken in den Gesprächen einfach teilen konnte, tat Malte gut: „Wem kann man so was sonst erzählen? Nicht einmal dem besten Kumpel kann man so was erzählen.“

Erst Akzeptanz

Es war unheimlich wichtig für Malte, dass sein Gegenüber dabei wertfrei blieb. „Dass man dieses Monster, so wie es ist, mitteilen darf. Dass man das sein darf, was man ist, ohne verurteilt zu werden – das bringt eine gewisse Ruhe mit rein“, sagt Malte. Mit dieser Ruhe sei die Akzeptanz seiner selbst gekommen. Diese Akzeptanz brauchte er, um im nächsten Schritt etwas an seinem Verhalten ändern zu können.

„Ich habe gemerkt, dass nicht ich das Monster bin“, sagt Malte. Vielmehr, so beschreibt er es selbst, sei er damals ein „kleines, zerbrochenes Wesen“ gewesen, das sich hinter einem Monster – der Gewalt, die er seiner Partnerin antat – versteckt hat. „Der Therapeut nimmt einen an der Hand, hilft einem beim Wachsen, bis man irgendwann zum Monster sagen kann: Vielen Dank, ich brauche dich nicht mehr.“

Die Gewalt endete nicht von heute auf morgen, aber in diesem Prozess wurde er immer seltener gewalttätig; lernte, seine Wut zu spüren, bevor er ausrastete. „Irgendwann war ich an einem Punkt, an dem ich sagen konnte: Das wird in nächster Zeit nicht mehr passieren“, so Malte. „Inzwischen bin ich mir sogar sicher: Das wird nie mehr passieren.“ Dabei hilft, dass er Techniken zur Selbstwahrnehmung kennengelernt hat, dass er weiterhin nach Bedarf mit den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Präventionsambulanz in Kontakt ist und auch, dass er sich im Notfall wirklich jederzeit melden darf. „Das ist ein unheimlich beruhigendes Gefühl.“

Anderen gewalttätigen Männern, die sich zu dem Schritt entscheiden, sich Hilfe zu holen, möchte Malte sagen: „Es sind Stufen. Die erste Stufe ist der Wunsch, wirklich etwas verändern zu wollen. Die zweite Stufe ist, dass man das dann auch voll durchzieht und komplett ehrlich ist und nichts weglässt.“ Nur so sei Heilung möglich.

Die größte Entschuldigung

Wie schwierig das ist, ist Malte anzumerken. Er, der gerne in Bildern spricht, hat noch ein Bild, um dieses Gefühl zu beschreiben: „Der Therapeut hat den Weg zum Sprungturm gezeigt – und es ist gefühlt ein 100 Meter hoher Sprungturm –, aber den Schritt nach vorne muss man selbst tun.“

Malte ist gesprungen. Und es hat sich gelohnt. Seit dem Moment, an dem er sich sagte, dass die Gewalt nicht mehr vorkommen wird, ist er wirklich nie mehr gewalttätig geworden. Für seine Partnerin, sagt er, ist das die größte Entschuldigung. „Jetzt, wo sie sicher ist, kann auch ihre Heilung anfangen“, sagt Malte. „Wenn ich jetzt ‚Es tut mir leid‘ zu meiner Partnerin sage, dann hat das ein ganz anderes Gewicht bekommen. Früher war das nur ein Satz, heute ist es aufrichtig.“

Anmeldestart für Aufnahme in Kita

Betreuung Angemeldet werden können Kinder, die vor dem 1. August 2023 geboren wurden und noch keinen Kita-Platz haben.

Metzingen. Ab sofort nimmt die Stadt Metzingen Anmeldungen zur Neuaufnahme in den städtischen Kindertageseinrichtungen für das Kindergartenjahr 2025/2026 entgegen. Dies gilt ab März 2026 für Kinder ab drei Jahren, teilt die Stadt mit.

Angemeldet werden können Kinder, die vor dem 1. August 2023 geboren wurden und bislang keinen Kindergartenplatz haben. Die Reihenfolge des Eingangs der Anmeldungen hat keinen Einfluss auf die Aufnahmeentscheidung. Dennoch sollten alle Anmeldungen bis spätestens 30. November bei der Stadtverwaltung eingehen.

Ein Anspruch auf einen Platz in einer bestimmten Kindertageseinrichtung besteht nicht und kann auch nicht aus der Anmeldung für eine bestimmte Einrichtung abgeleitet werden.

Die Kindertagesstättenverwaltung bemüht sich, die angegebenen Wünsche im Rahmen der vorhandenen Kapazitäten und nach den geltenden Aufnahmekriterien zu berücksichtigen.

Mehrere Einrichtungen im Stadtgebiet bieten eine Ganztagesbetreuung von 7 bis 17 Uhr an. Aufgrund der räumlichen Verteilung dieser Plätze kann eine wohnortnahe Vergabe von Ganztagesplätzen nicht in allen Fällen gewährleistet werden. Diese Plätze stehen allen Kindern im gesamten Stadtgebiet zur Verfügung.

Übersteigt die Nachfrage das Angebot, entscheidet die Kindertagesstättenverwaltung auf Grundlage der aktuellen Aufnahmekriterien über die Platzvergabe. Die endgültige Entscheidung über die Aufnahme erfolgt nach Auswertung sämtlicher Anmeldungen in den verschiedenen Einzugsbezirken – spätestens im Januar 2026.

Das Anmeldeformular steht auf der Webseite der Stadt Metzingen unter www.metzingen.de/ Kinderbetreuung zum Download bereit. Bei einer täglichen Betreuungszeit von 7 Stunden oder mehr ist zusätzlich eine Arbeitgeberbescheinigung der Personensorgeberechtigten erforderlich.

Die ausgefüllten Formulare können ausgedruckt und per Post oder per Mail an Kinderbetreuung@Metzingen.de gesendet werden.

Die Heizung im Blick behalten

Heizperiode Die Klimaschutzagentur empfiehlt, auf den Druck zu achten und regelmäßig zu entlüften.

Metzingen. Die kalte Jahreszeit steht vor der Tür und mit ihr beginnt die Heizperiode. Damit Heizungsanlagen zuverlässig und effizient durch den Winter kommen, sollten Eigentümerinnen und Eigentümer sowie Mieterinnen und Mieter rechtzeitig einige wichtige Vorkehrungen treffen, teilt das Klimaschutzmanagement der Stadt mit.

Die Klimaschutz-Agentur Reutlingen und die Verbraucherzentrale Baden-Württemberg empfehlen eine Kombination aus Wartung, Optimierung und bewusstem Nutzerverhalten, um Komfort zu sichern und Energiekosten zu senken.

Um einen sicheren Betrieb der Heizungsanlage zu garantieren, sollten Heizkörper regelmäßig entlüftet werden. Dabei muss das Ventil mit einem Entlüftungsschlüssel geöffnet (bis nur noch Wasser anstatt Luft austritt) und dann wieder geschlossen werden. Außerdem sollte der Wasserdruck kontrolliert werden. Ein Blick auf das Manometer schafft Klarheit und verhindert Druckschwankungen.

Der Druck wird in bar angezeigt und sollte im grünen Bereich, also zwischen 1,0 und 2,0 bar liegen. Ist der Druck zu niedrig, muss Heizungswasser nachgefüllt werden. Ist der Druck zu hoch, sollte ein Fachmann das Problem beheben.

Wer die Effizienz der Heizungsanlage weiter steigern möchte, sollte auch darauf achten, dass die Heizkörper freigeräumt und gereinigt sind. So kann die Wärme schneller und gleichmäßiger im Raum verteilt werden. Es lohnt sich, die Heizungsanlage im Blick zu behalten und frühzeitig an Modernisierungsmaßnahmen zu denken.

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