Alexander Strehmel wird laut

Fußball Oberliga Trotz über weite Strecken starker Leistung unterliegt der SSV Reutlingen dem VfR Mannheim mit 0:1. Ein Strafstoß entscheidet die Partie.

Fußball kann richtig grausam sein. Eine Stunde lang hat der SSV Reutlingen am Samstag den Tabellenzweiten VfR Mannheim dominiert, hatte hochkarätige Chancen und die starke Gäste-Offensive absolut im Griff. „Fußball ist ein Ergebnissport und deshalb könnte ich jetzt kotzen“, sagte Yannick Toth nach dem Abpfiff und sprach damit hauptsächlich das Gegentor an, das sich der SSV per Strafstoß einhandelte. Eine Fehlerkette eröffnete dem VfR Mannheim die Möglichkeit aus elf Metern – und die ließ sich der erfahrene Alexander Esswein nicht entgehen, obwohl SSV-Keeper Dominik Hozlinger noch die Hand am Ball hatte.

Defensiv lange überragend

Der SSV Reutlingen war Herr im eigenen Haus. „Defensiv haben wir es überragend gespielt, bis auf das Gegentor. Die starke Offensive der Mannheimer haben wir hoch verteidigt. Nach vorne können wir den einen oder anderen Ball besser spielen, wenn man dann aber nicht trifft, muss man wenigstens das 0:0 halten“, analysierte Jonas Vogler. Genau so hat es auch sein Trainer gesehen, der nach dem Spiel in der Kabine sehr laut wurde. „Wir müssen weniger quatschen, sondern Leistung bringen und Gras fressen.  Gut auszusehen gegen den Tabellenzweiten hilft nichts, wenn am Ende nichts rüberkommt“, war Alexander Strehmel stinksauer.

Einige Spieler nahm der Coach von der Kritik allerdings aus, so den „Innenblock“ mit Sladan Puseljic und dem jungen Jonathan Hageloch, der gegen Ex-Profi Alexander Esswein Schwerstarbeit verrichtete. „Einmal verliere ich ihn aus den Augen und schon hat er vor dem Elfer einen wichtigen Ballkontakt“, haderte der Jungspund. Weil auch etliche Mitspieler in der Situation nicht auf der Höhe waren, musste Dominik Hozlinger gegen Pasqual Pander alles riskieren, was dann ein bisschen zu viel war. Den Elfmeter haute Esswein knapp rein (73.).

Knapp war es auch oft auf der anderen Seite. In der 21. Minute war der Ball nach einem Schuss von Konstantinos Markopoulos drin, es wurde auf Abseits entschieden, das Strehmel sehr anzweifelte. Nach einer halben Stunde war Tom Ruzicka nah dran am 1:0, Mannheims Keeper David Nreca-Bisinger hatte etwas dagegen. Eine weitere Ruzicka-Gelegenheit wurde geblockt, Markopoulos setzte den Ball am Dreieck vorbei, brachte in einer anderen Situation zu wenig Druck hinter selbigen. Mit dem 0:0 zur Pause konnten die Mannheimer besser leben als die Reutlinger.

Spielverderber steht im Tor

Die schürten nach dem Seitenwechsel nach. Ein Markopoulos-Kopball (53.) forderte den VfR-Keeper erneut heraus, der dann auch bei einem Kracher von Marvin Plattenhardt glänzen konnte (58.), ehe Ruzicka  das Spielobjekt knapp am langen Pfosten vorbei setzte. Nach einer Stunde wurde Mannheim wesentlich gefährlicher, auch begünstigt durch nachlassende Konzentration beim SSV.  Aus 18 Metern hätte der eingewechselte Johannes Wally trotzdem das 1:1 machen können (78.), Nreca-Bisinger hatte etwas dagegen. „Ich habe doch nur meinen Job gemacht“, blieb er bescheiden, lobte die Kollegen im Defensivverbund.

Mit Lob hatte es Alexander Strehmel, wie erwähnt, nicht so. „Es geht nicht ohne Leidenschaft und Herz. Wir brauchen dringend Punkte und die holt man halt nicht mit Schönspielerei“, wetterte Strehmel. Mit seinen Routiniers war er gar nicht zufrieden, mit den Spielern, die er eingewechselt hat, nur bedingt. Widerspruch kommt von der Presse: An diesem denkwürdigen Samstag hat nur das Ergebnis nicht gestimmt. Und das ist genau das, was den Trainer am meisten ärgert.

Wenn sogar der Trainer zum Fan wird

Handball Regionalliga Der TV Neuhausen beglückt die 250 Zuschauer mit einer tollen Partie und einem 33:33-Unentschieden gegen die favorisierte HSG Ostfildern.

Es hat Mike Leibssle, Trainer des TV Neuhausen I, hörbar gefallen, was er da am Samstagabend für ein Spiel seiner Mannschaft sehen konnte. Nicht nur, dass das 33:33 gegen die HSG Ostfildern einen wichtigen Punkt für die Tabelle einbringt, sondern auch weil er in der Vorwoche in Weinsberg dann doch einiges gesehen hatte, was ihm nicht so gefallen hatte. „Wir haben auf den Videos ganz klar gesehen, wo wir in der Abwehr hinkommen müssen. Das war gegen die HSG der Schlüssel. Wir haben hinten, vor allem im ersten Durchgang, quasi keine Fehler gemacht“, so Leibssle, „und das war heute nicht nur eine Nuance oder ein Spieler, sondern mein ganzes Team hat das super gespielt.“

Und die Hausherren waren gegen einen gut besetzten Gast aus Ostfildern von Beginn an wach und auf der Hut vor den Tempogegenstößen, die die HSG in dieser Saison brandgefährlich macht. „Wir haben das super unterbunden. Wir haben da viele Duelle für uns entscheiden können und konnten uns dann die Führung erkämpfen“, stellt Leibssle mit Blick auf seine Spielstatistik fest. Lediglich sechs HSG-Tempotore aus Halbzeit eins habe er sich notiert. So lieferten sich beide Teams in der Hofbühlhalle eine spannende Partie, die nach 3:3 (6. Minute), 10:6 (17.), 13:9 (23.), 16:12 (28.), beim Stand von 18:15 in die Pause ging. Der frisch zurückgekehrte Felix Stahl stellte als Schütze oder Lieferant für seine Teamkollegen, wie den treffsicher Alexander Symanzik, gleich mal seinen Wert unter Beweis. „Wir haben einen großen Aufwand betrieben, aber diese Moral, dieser Wille, den die Mannschaft gezeigt hat, das kann ich nur loben. Ungünstig war zu diesem Zeitpunkt nur, dass Oliver Pohr mit zwei Zeitstrafen vorbelastet war“, spielt der Coach auf Ereignisse in der späteren, zweiten Hälfte an.

Zunächst aber zehrte der TVN von der Führung aus dem ersten Durchgang, konnte den Vorsprung auch noch einige Zeit verteidigen. Zunehmend aber machten sich das wohl erprobte Tempospiel und die starke Bank der HSG dann bemerkbar und die Gäste konnten sich immer weiter ranschieben. So wurde aus 20:16 (33.), 24:20 (43.), ein 27:26 (52.), ehe die HSG drei Minuten vor dem Ende die 31:30-Führung übernehmen konnte. „Besonders weh hat uns dann die dritte Zeitstrafe in Verbindung mit der roten Karte für Pohr und dem Siebenmeter getan. Das alles 37 Sekunden vor dem Ende“, so Leibssle. Dank zweier Tore von Patrick Letzgus hatte der TVN phasenweise die Finger an den zwei Punkten, bis sechs Sekunden vor Schluss stand es noch 33:32. Mit der letzten Aktion des Spiels kam die HSG zum Ausgleich. „Es war super spannend und gleichzeitig wussten wir eben auch, dass wir es nicht mehr verlieren können. Ich hatte richtig Spaß dabei, uns zuzuschauen“, hält Leibssle abschließend fest. Moralisch gestärkt könne nun die neue Trainingswoche losgehen.

Upfingen siegt, Dettingen/Glems stolpert

Fußball Bezirksliga Im kampfwilligen SV Walddorf findet die Dettingen/Glems seinen Meister; die TSG Upfingen gewinnt daheim deutlich. Der VfL Pfullingen II holt bei der abstiegsbedrohten TSG Tübingen II ein 1:1 heraus.

TSV Ofterdingen –

SV Zainingen 2:1

Tore: 1:0 Molla (2.), 2:0 Schmid (FE, 79.), 2:1 De Moura (90.+3) Tief im Tabellenkeller zieht der SV Zainingen weiter und zunehmend einsam seine Kreise: Das Team verliert am Samstagabend beim TSV Ofterdingen. Erneut müssen die Gäste viel zu lange auf den eigenen Treffer warten. Dieser, erzielt von Jean Brito de Moura, fällt erst tief in der Nachspielzeit der zweiten Hälfte, als Mechmet Molla (2.) und Samuel Schmid, per Elfmeter (79.), bereits erfolgreich waren. Damit haben die Zaininger bereits fünf Punkte Rückstand auf die TSG Tübingen II, die acht Punkte ergattern konnten.

SG Reutlingen –

SV Pfrondorf 1:3

Tore: 0:1 Schreier (FE, 31.), 0:2 Hummel (37.), 0:3 Schreier (55.), 1:3 Hanle (63.) Eine temporeiche und kampfbetonte erste Hälfte sahen die Zuschauer in Orschel-Hagen. Auf beiden Seiten erspielten sich beide Mannschaften Tormöglichkeiten, diese blieben jedoch ungenutzt. In der 31. Minute konnte Pfrondorf nach einer Balleroberung im Mittelfeld durch einen schönen Konter nur durch ein Foulspiel im Strafraum gestoppt werden, den fälligen Elfmeter verwandelte Daniel Schreier souverän 0:1. Auch danach waren die Gäste mutiger und torgefährlicher. In der 37. Minute war es der agile Franz Hummel, der eine Unaufmerksamkeit der SG zum 0:2 verwertete. Der zweite Durchgang begann wieder temporeich: In der 55. Minute war es erneut Schreier, der eiskalt ins lange Eck zum 0:3 verwandelte. Die SG gab jedoch nicht auf und drängte auf das Gästetor, jedoch wurde es nie wirklich gefährlich. In der 63. Minute traf Simon Hanle für die Hausherren.

TSV Genkingen –

TSV Gomaringen 1:0 Tore: 1:0 Deh (47.) Gegen eine der besten Sturmreihen in der Liga keinen Gegentreffer zu kassieren, heißt schon was. Das weiß auch Genkingens Trainer Marco Knoll: „Wir haben keine klare Torchance zugelassen. Wir haben richtig gut verteidigt.“ Genkingen hatte es eher versäumt, den zweiten Treffer zu erzielen. Das goldene Tor fiel kurz nach der Halbzeit durch einen Kopfball von Philipp Deh, der dazugehörige Eckball kam von Leo Bahnmüller.

TSG Upfingen –

SGM Altingen/EntringenI 3:1 Tore: 1:0 Schneider (47.), 2:0 Wezel (50.), 2:1 Hartmann (54.), 3:1 Schneider (90.+4) Die TSG kann und will doch: Nach zwei Niederlagen schlägt die Mannschaft die SGM Altingen/Entringen mit 3:1. Nach torloser erster Hälfte konnten sich die Hausherren früh in den zweiten 45 Minuten, erste Vorteile Richtung Heimsieg sichern. Nach den Toren von Matteo Schneider und Florian Wezel, kamen die Gäste jedoch zum Anschluss. Es wurde nochmal eng. Doppelpacker Schneider beendete das Zittern wenige Augenblicke vor dem Abpfiff mit einem Knaller-Tor aus rund 40 Metern. Mit 16 Punkten steht die TSG in einer eng gestaffelten Tabelle auf Rang neun, nur drei Punkte hinter dem Tabellenzweiten und mit gutem Abstand nach hinten: Sie haben einen Fünf-Punkte-Puffer auf den SV Walddorf.

SV Walddorf –

SGM Dettingen/Glems 3:1 Tore: 1:0 Petruv (FE, 13.), 1:1 Nikolovski (25.), 2:1 Petruv (34.), 3:1 Komenda (55.) Rote Karte: Nikolovski (SGM Dettingen/Glems, 70.) Das Momentum gehört dem SV Walddorf: Nach bescheidenem Saisonauftakt hat die Mannschaft unter Trainer Sven Pichler die Ankunft in der Liga geschafft – und nun sogar Tabellenführer SGM Dettingen/Glems besiegen können. Dabei kamen die Ermstäler früh zum 1:1-Ausgleich durch Mario Nikolovski. Doch die favorisierten Gäste kamen nicht richtig in den Rhythmus und mussten feststellen, dass die Hausherren mutig und torgefährlich mitmischten. Mit 1:2 aus Sicht des Primus ging es in die Pause.

Auch nach jener gelang es Dettingen/Glems nicht, die Dominanz vergangener Spiele abzurufen. Zudem wurde das Spiel nun auch sehr körperlich, Schiedsrichter Eric Müller hatte einiges zu tun. In der Folge gab es öfter gelbe Karten, zwei gingen an Mario Nikolovski. Der hatte verfrüht in der 70. Minute Feierabend, nachdem er sich zu heftig über einen Freistoß geärgert hatte. Zu diesem Moment und bis Abpfiff lief die SGM einem 1:3 hinterher. In Unterzahl verliert die Elf von Tiberiu Vanca ihr zweites Spiel.

TSG Tübingen II –

VfL Pfullingen II 1:1  Tore: 1:0 Assassa (11.), 1:1 Straube (21.) Die TSG Tübingen II bleibt die Unentschieden-Königin der Liga. Fünf Mal teilte die TSG II mittlerweile schon die Punkte mit dem Gegner und ist auf den vorletzten Tabellenplatz abgerutscht. „Wir waren letzte Wochen gegen den Tabellenführer schon gut“, sagte Trainer Gunnar Erz nach einer weiteren sieglosen Partie. „Jetzt haben wir gegen den Zweiten auch gepunktet. Wir müssen auch auf dem Boden der Tatsachen bleiben. Das ist schon ein Erfolg.“ Dabei gingen die Tübinger durch Laurin Assassa in Führung, kassierten aber nur zehn Minuten später durch einen Kopfball von David Straube den Ausgleich. „Wir hatten uns vorgenommen, bei Standards besser zu verteidigen. Das hat leider, bis auf die eine Situation auch gut geklappt“, so Erz.

TV Derendingen –

TSV Sickenhausen 1:3 Tore: 0:1 Bakar (3.), 0:2 Prochiner (60.), 0:3 Hiller (70.), 1:3 Arfaoui (90.+3) „Leider nicht zu null“, dürften sich die Sickenhäuser Fans gedacht haben, sofern sie etwas zu bemängeln gesucht hätten. Denn ansonsten ließen der TSV im Spiel beim TV Derendingen nichts anbrennen und gewann das Spiel nach 3:0-Führung mit 3:1. „Die waren einfach cleverer als wir“, sagte TVD-Pressewart Helmut Thurner. „Im Gegensatz zu uns haben sie ihre Möglichkeiten genutzt.“ Entscheidend war auch eine Parade Danny Läpple kurz vor der Pause, als er einen Ball von Mouhamed Arfaoui spektakulär hielt.

Mit der besonderen Art zu drei Punkten

Fuball Verbandsliga Die Young Boys Reutlingen überrollen die Spfr Schwäbisch Hall mit 4:1.

Reutlingen. Ein Mal musste Nikolay Goranov im Young-Boys-Tor zupacken und einen Konter, der zur 1:0-Führung wurde (39.), passieren lassen, mehr Spielanteile überließen die Young Boys Reutlingen den Spfr Schwäbisch Hall auf ihrer Wiese nicht. „Es ist erstaunlich, was wir dann doch manchmal noch für Tore bekommen, aber umso besser hat mir dann unsere Reaktion gefallen“, lautete die Analyse von Volker Grimminger, Trainer der Young Boys. Mit der konnte er nach Ablauf der kompletten Spielzeit auch zufrieden sein, denn der Endstand lautete 4:1 für die Gäste.

Online und on point

Die hatten eigentlich schon ab der zehnten Spielminute alles Griff, in einem Spiel, das von der Psyche her seine Tücken bereitgehalten hatte, wie Grimminger erklärt: „Holzhausen war das Spitzenspiel, da wussten meine Spieler, was von ihnen gefordert sein würde. Aber es ging jetzt darum, nicht nachzulassen und Schwäbisch Hall nicht auf die leichte Schulter zu nehmen, nur weil das Team vielleicht in der Krise ist.“ Wie schon gegen Holzhausen waren die Young Boys gut auf den Gegner eingestellt, hatten selbst mehrfach die Führung auf dem Fuß. Mit der Art, wie die Reutlinger ihren Auswärtsauftritt gestaltet hätten, sei die Hausherren überhaupt nicht zurechtgekommen, hält Grimminger fest.

Dominanz ausgespielt

In der Folge an den 1:1-Ausgleich durch Ante Galic (41.), kippte die Partie endgültig zu ihren Gunsten. Alles, was sich offensiv in dieser Saison bereits einen Namen gemacht hat, legte dann in Schwäbisch Hall nach: Alber Silov und die 2:1-Führung noch vor der Pause. Schon in der 50. Minute und durch den 3:1-Treffer von Markus Wagner roch es erstmals im Optima-Sportpark nach der Entscheidung. Diesen Eindruck bekräftigte Adil Iggoute in der 63. Minute, als er den 4:1-Endstand erzielte. „Das ist einfach eine ungeheure Qualität, die wir haben, wenn wir uns an den Plan halten. Wir waren dann manchmal zu verspielt, aber Schwäbisch Hall hätte sich nicht beschweren können, wenn das Spiel noch deutlicher für uns ausgeht.“

So spielten sie

Young Boys Reutlingen: Goranov, Haussmann (76. Gnoss), Cabraja, Gaiser (55. Aktepe), Chatzimalousis (78. Pouhe), Galic (76. Tasdögen), Silov, Iggoute, Ioannidis, Lennerth (74. Varese), Wagner Tore: 1:0 Schmidt (39.), 1:1 Galic (41.), 1:2 Silov (43.), 1:3 Wagner (50.), 1:4 Iggoute (63.)

Schiedsrichter: Krapf Zuschauer: 380

Die muntere Reise geht weiter

Landesliga Der VfL Pfullingen nimmt eine Hürde nach der anderen und bezwingt den BSV Schwenningen mit 2:1.

Pfullingen. Mit dem zweiten Auswärtssieg der Saison kehrte der VfL Pfullingen aus dem Schwarzwald heim. Ein Last-Minute-Treffer entschied die Partie zugunsten der Schützlinge von Albert Lennerth und Samuel Mayer. Sorgen bereitete dem Trainerduo allerdings erneut die angespannte Personalsituation: Ausfälle aus unterschiedlichsten Gründen und mehrere angeschlagene Spieler zwangen zu einer weiteren Umstellung. Dennoch fand der Gast auf dem schmierigen Rasen im Gustav-Strom-Stadion gut in die Partie und übernahm früh das Kommando. Die große Chance zur Führung verpasste Jannis Röhm nach 27 Minuten, als er nach mustergültiger Vorarbeit von Philipp Kendel im Eins-gegen-eins am BSV-Schlussmann Kilian Dinger scheiterte. Die Abschlüsse der Hausherren blieben im ersten Durchgang harmlos.

„Das Spiel hier gewinnt, wer es am meisten will“, prophezeite Co-Trainer Mayer in der Pause. Und das schien zunächst der BSV zu sein. Die Gastgeber kamen deutlich griffiger aus der Kabine und gingen nach einem Freistoß aus der eigenen Hälfte in Führung. David Kemmlers verunglückte Abwehr landete direkt vor den Füßen von Fabio Chiurazzi, der Tim Zemmer im Pfullinger Tor keine Chance ließ (52.). Pfullingens Trainer reagierten prompt und brachten mit zwei Doppelwechseln frische Kräfte: Fortan standen Finn Beck, Jakob Kuhle, Benny Riehle und Alex Ripas auf dem Platz. Das erwies sich als entscheidender Impuls – nun lief es wieder deutlich besser für den VfL. Nach Zuspiel von Nico Seiz ging Beck auf und davon, setzte sich geschickt gegen seinen Gegenspieler durch und überwand den Keeper zum Ausgleich (63.). Der BSV erhöhte anschließend den Druck, fand gegen die stabile Pfullinger Defensive aber keine Mittel. In der Nachspielzeit eroberte Beck einen Schwenninger Befreiungsschlag, ließ auf der rechten Seite mehrere Kontrahenten stehen und legte von der Grundlinie quer – Ripas stand goldrichtig und drückte den Ball zum 1:2-Endstand über die Linie. Mayers Halbzeitanalyse war goldrichtig: Die junge Pfullinger Truppe wollte es an diesem Nachmittag einfach mehr.

Da war wieder mehr drin für Croatia

Der spielende Co-Trainer Björn Gerdes fasste das Spiel seines SV Croatia beim SC Tuttlingen mit einem Satz treffend zusammen: „Bitter, es war mehr drin“. Der SV Croatia verlor auch sein drittes Auswärtsspiel in Folge mit 1:2 (1:2) und auch dieses sehr unglücklich, wie die beiden anderen in Zimmern und Empfingen. Croatia begann druckvoll, die Führung erzielten aber die Gastgeber mit ihrer ersten Gelegenheit (Emir Cesmeciler, 19.). Nur zwei Zeigerumdrehungen später das 2:0 für die Gastgeber. Ein Freistoß des agilen Buba Camara von der rechten Außenlinie flog an Freund und Feind und Keeper Kevin Cröni vorbei ins Netz der Kroaten (21.). Noch vor der Halbzeitpause konnte der SV Croatia den Anschlusstreffer erzielen, Sotirios Vassiliou überwand Keeper Niklas Gassner nach guter Vorarbeit von Emre Köse (43.). Dass der SC Tuttlingen die drei Punkte behalten durfte, konnte er in Durchgang zwei seinem Keeper verdanken, der zwei Mal überragend im 1:1 gegen Demir Martinović („ich frage mich wie der den halten konnte“ 61.) und Sotirios Vassiliou (63.) hielt. Danach agierte Croatia noch offensiver und drängte auf den Ausgleich, was wiederum den Gastgebern Konterchancen bot. In der Folge entwickelte sich ein offener Schlagabtausch mit Chancen auf beiden Seiten, die aber vergeben oder von den Keepern entschärft wurden, sodass es letztendlich beim glücklichen Sieg der Gastgeber blieb. Croatia-Vorstand Franjo Lovrić: „Schade, es war mehr drin. Mit einem Sieg heute hätten wir den Anschluss an das Mittelfeld herstellen können und haben noch ein Spiel weniger. Tabellarisch ist nicht viel passiert, der Druck ist nicht größer geworden, aber vielleicht haben wir auch mal das Glück mit einem Lucky Punch.“

Ein Krimi und zwei Punkte beim TuS

Handball 3. Liga Neun Sekunden vor dem Ende krallt sich der VfL Pfullingen beim TuS Fürstenfeldbruck den Sieg.

Pfullingen. Da hat der VfL Pfullingen unter Trainer Fabian Gerstlauer ein weiteres Mal ein Spiel überstanden, das erst mit dem Abpfiff entschieden war: Mit 31:30 gewinnen die Pfullinger beim TuS Fürstenfeldbruck.

Als Sascha Brodbeck dann die 31:30-Entscheidung erzielte, fand eine von Beginn an enge Partie spät ihren Sieger. Bis dahin hatten sich Hausherren und Gäste gut belauert, ohne wirklich zu Vorteilen zu gelangen. So ging es über 3:3 (6. Minute), 9:9 (20.), 15:16 (25.), mit einem wenig aussagekräftigen 16:18-Rückstand aus Sicht des VfL in die Halbzeitpause.

Das zeichnete im Wesentlichen auch die zweite Halbzeit aus. Der VfL musste permanent wach bleiben, wollte das Team bis zuletzt ein Wort um die Punktevergabe mitsprechen. So stellten die Pfullinger zunächst den Ausgleich her, ehe es mit 21:20 (36.), 26:26 (49.), 28:29 (54.) in der Schlussphase nochmal ernst wurde.

So spielten sie

TuS Fürstenfeldbruck: Allmendinger (1), Gnan, Bernhard (5), Notz, Hlawatsch (9), Ehrlinger, Riesner, Van de Maele (3), Pichler (1), Lühr (1), Günther, Hasekamp (2), Auer (1), Elschner (1), Kussmaul

VfL Pfullingen: Maar, Schlipphak, Hofele (6), Hafner, Schmidt (1), Wagner, N. Roth (6), Prinz (3), Brockbeck (4/1), M. Roth, Ilitsch (1), List, Rix (8/4), Beck (2)

Rote Karte: Rix

Zeitstrafen: Pichler, Hasekamp (2) – Wagner, Beck

Gelbe Karte: Hasekamp – List

Zuschauer: 370

Zum Kirbefest wird der ungeschlagene Primus besiegt

Kreisliga A1 Alb Der SV Hülben beschert dem Spitzenreiter TSV Holzelfingen die erste Niederlage. FC Engstingen ist neuer Tabellenführer.

SV Hülben –

TSV Holzelfingen3:1

Im Spitzenspiel zwischen dem gastgebenden SV Hülben und dem Tabellenführer TSV Holzelfingen hat sich die Heimelf mit 3:1 durchgesetzt. Den Holzelfingern gehörten die ersten zehn Minuten, doch Zählbares konnte sich die Elf von Trainer Sven Bahnmüller nicht erspielen. In der 17. Minute ergab eine feine Kombi im Aufbauspiel der Heimelf das 1:0. Nick Kuder bekam den Ball und passte auf Nick Philipp Kuchenbecker, dessen Flanke am Sechzehner Marvin Delimar erreichte. Der Stürmer behauptete den Ball und schob gekonnt zur Führung ein. In der 28. Minute hatte Delimar das 2:0 auf dem Fuß, doch sein Schuss wurde sehenswert gehalten vom TSV-Keeper Mike Kemmler. Auch in der 41. Minute hatte Delimar die Chance nachzulegen, doch nach einem Gestocher landete das Spielgerät noch immer nicht zum zweiten Mal im Netz. Holzelfingens größte Chance auf ein Tor im ersten Spielabschnitt war ein direkter Freistoß in der 44. Minute, der an die Latte des Heimtores prallte. Kurz vor dem Pausenpfiff erhöhte Hülben, das auf die Dienste von Torjäger Chris Locher verzichten musste, auf 2:0. Torschütze war Bennett Buck (45.).

Nach der Pause drückte der Spitzenreiter auf den Anschluss, doch erneut war Hülben erfolgreich. Eine Flanke von Max Rath vollendete Kuchenbecker per sehenswerter Volleyabnahme zum vorentscheidenden 3:0. In der 71. Minute trafen die Gäste noch zum 1:3 durch Hannes Gienger, doch sollte danach nichts mehr Zählbares passieren. „Das war ein hochverdienter Heimsieg. Die Jungs können und dürfen stolz auf sich sein“, freute sich SVH-Pressewart Yannick Beck.

TuS Metzingen II –

FC Lichtenstein2:1

So langsam kommt die TuS Metzingen II in Fahrt. Gegen den FC Lichtenstein feierte das Team von Ali Abele und Giuseppe Pirracchio einen 2:1-Erfolg. Dabei waren es die Gäste, die mit 1:0 durch Thomas Szymanski in der 13. Minute in Führung gingen. Nach Wiederanpfiff kamen die Metzinger mit dem Tor von Armin Sivic (53.) zurück in die Partie. Mert Dökmen avancierte in der sechsten Minute der Nachspielzeit mit dem Treffer zum 2:1-Endstand zum Matchwinner.

TSV Wittlingen - SGM Steinhilben/Trochtelfingen2:0

Der TSV Wittlingen hat die 1:2-Niederlage in der Vorwoche beim TSV Holzelfingen gut weggesteckt und kehrte mit einem 2:0 über die SGM Steinhilben/Trochtelfingen wieder in die Erfolgsspur zurück. In der 16. Minute war es Niklas Mayer, der eine Flanke per Kopf zum 1:0 vollendete. In den weiteren 30 Minuten schlief das Spiel etwas ein und beide Mannschaften kamen zu keinen großen Torchancen. Nach der Halbzeit sah das Spiel nicht viel anders aus. Erst in der 73. Minute fiel das zweite Tor. Nach einem Steckpass von Spielertrainer Moritz Krohmer markierte Justin Delimar den 2:0-Endstand. Mit nun 17 Punkten auf dem Habenkonto eroberten sich die Hockenlochkicker den fünften Tabellenplatz zurück.

FV Bad Urach –

SV Auingen5:0

Einen klaren und souveränen 5:0-Heimsieg konnte die Heimelf vom FV Bad Urach gegen den SV Auingen verbuchen. Bereits in der dritten Spielminute setzte der FVU ein Ausrufezeichen. Nach einem wahren Sonntagsschuss von der linken Seite, unhaltbar in den oberen rechten Torwinkel, feierte FVU-Spielertrainer Hadi Omeirat mit seiner Mannschaft die 1:0-Führung. In der 11. Minute gab es Ecke für den FVU. Der Ball gelangte zu Regjep Podvorica, der die Schlafmützigkeit der Auinger Abwehr eiskalt mit dem 2:0 ausnutzte. Durch viel Ballbesitz und feinen Kombinationen der Uracher war es für die Gäste aus Auingen sehr schwer ins Spiel zu kommen. Nach einem Tänzchen um die Abwehr der Gäste erzielte Timo Prieler in der 24. Minute die verdiente 3:0 Führung (24.). Kurz vor der Pause erhöhte Omeirat per feiner Freistoßvariante zum 4:0-Halbzeitstand. In Hälfte zwei zeigte sich der SV Auingen merklich bemühter und besser in den Zweikämpfen. In der 82. Minute vollendete Urachs Spielertrainer seinen Dreierpack. Nach gutem Kombinationsfußball stand Omeirat frei vor Gästekeeper Tobias Dehne, der auch in dieser Spielsituation das Nachsehen hatte.

FC Engstingen –

FC Sonnenbühl4:3

Im Spiel der Verfolger setzte sich der Tabellenzweite FC Engstingen mit 4:3 gegen den FC Sonnenbühl durch. Dabei bekamen die Zuschauer bereits ein halbes Dutzend an Toren im ersten Durchgang zu sehen. Auf die frühe Führung durch Fynn Wolf (7.) antworteten die Gäste mit einem Doppelschlag von Nick Biesinger (19. und 21. Minute). Doch der FCE verdiente sich mit den Treffern von Matti Rupp (25.), Bennett Werz (29.) und Markus Vöhringer (41.) die 4:2-Führung zur Halbzeit. Nur fünf Minuten nach Wiederanpfiff verkürzte Paul Raach nach feiner Vorlage von Manuel König zum 3:4-Anschluss. In der Folge hatten beide Teams nochmals zwei Hundertprozentige auf dem Fuß, doch fanden die Chancen in den beiden Torhütern ihren Meister.

Durch die gleichzeitige 1:3-Niederlage des TSV Holzelfingen am Samstag beim SV Hülben konnte der FC Engstingen mit aktuell 27 Punkten die Tabellenführung übernehmen.

SV Würtingen –

SGM Bremelau/Granheim0:0

Die SGM Bremelau/Granheim kam beim SV Würtingen nicht über ein torloses Unentschieden hinaus. In der 78. Minute sah Würtingens Dominik Frank die gelb-rote Karte. Aus der mehr als 15-minütigen Überzahl konnten die Gäste aber kein Kapital schlagen.

SV Lautertal – SGM Hayingen/Zwiefalten/Pfronstetten2:1

Der SV Lautertal besiegte die SGM Hayingen/Zwiefalten/Trochtelfingen mit 2:1 (1:0). Mit einem Foulelfmeter, verwandelt durch Sven Döbler (18.), ging die Heimelf in Führung. Danach blieb die Partie umkämpft. Nach einem Torwartfehler konnte Fabian Kloker (52.) ausgleichen. Keine zwei Minuten später brachte Lenard Bauder die Heimelf abermals in Front.

SGM Oberstetten/Ödenwaldstetten – TSG Münsingen5:0

Seit sechs Spielen wartete die SGM Oberstetten/Ödenwaldstetten auf einen Sieg. Der letzte Dreier datiert vom 7. September, als man die TuS Metzingen II mit 4:0 verdientermaßen niederrang. Gegen das abgeschlagene Schlusslicht TSG Münsingen mussten unbedingt drei Punkte her.

So starteten die favorisierten Hohensteiner in die Partie und belohnten sich nach nur vier Minuten mit dem Tor von Martin Fischer zum frühen 1:0. Ein Doppelpack von Kevin Waidmann (18. und 27. Minute) ergab zur Pause eine komfortable 3:0-Führung. In der zweiten Hälfte legte die Mannschaft von Trainer Ralf Tress noch zwei Tore nach. Benjamin Knupfer (66.) und erneut Fischer (88.) schraubten das Ergebnis in die Höhe.

< VORHERIGE SEITE NÄCHSTE SEITE >