Tübinger Talent auf der Leinwand
Fernsehen Eva Marlen Hirschburger überzeugt in neuer ARD-Serie „Hundertdreizehn“ mit emotionaler Rolle.
Tübingen. Wie viele Menschen sind betroffen, wenn jemand stirbt? Die neue ARD-Serie „Hundertdreizehn“ geht dieser Frage auf den Grund – und mittendrin: die 20-jährige Tübinger Nachwuchsschauspielerin Eva Marlen Hirschburger. In der Miniserie, deren erste zwei Folgen am Freitag im Kino Blaue Brücke zu sehen waren, spielt sie die 15-jährige Tochter eines Busfahrers, der einen schrecklichen Unfall verursacht und dabei ums Leben kommt. Es ist eine fordernde Rolle, die schwierige Emotionen verkörpern soll. „Ich konnte das kaum von mir abgrenzen. Gerade weil die Geschichte so krass war, hat sich alles sehr echt angefühlt, sobald ich am Set war“, berichtet Hirschburger im, auf die Vorstellung folgenden Publikumsgespräch. „Erst im Hotel, als ich wieder meine eigenen Klamotten angezogen hatte, konnte ich mich von der Figur lösen.“
In jeder der sechs Episoden der Miniserie wird ein anderes Schicksal beleuchtet, das mit dem zentralen Busunfall verwoben ist. Die Idee beruhe auf einer Studie, die besagt, dass jeder Tod im Schnitt 113 Menschen betrifft, erzählt der Drehbuchautor Arndt Stüwe. Besonders wird die Serie vor allem durch die dramaturgische Struktur. Im Mittelpunkt steht der Unfall, der die verschiedenen Schicksale verbindet: Angehörige, Feuerwehrleute, Augenzeugen. „Daneben steht die lineare Struktur der Ermittlungen für den Unfallgrund. Das macht die Serie für mich auch aus: Die Kombination aus linearer und radialer Struktur“, so Stüwe.
Hirschburger ist von der Idee sofort begeistert: „Die Geschichte nimmt einen gleich mit. Ich fühle mich geehrt, an einem Projekt mit so viel Herz teilnehmen zu dürfen.“ Das Tübinger Nachwuchstalent steht in „Hundertdreizehn“ mit deutschen Stars wie Anna Schudt und Max von der Groeben vor der Kamera. Inspiration bekommt Hirschburger auch von den Großen: „Als Vorbild würde ich ganz bescheiden zum Beispiel Angelina Jolie nennen,“ lacht Hirschburger.