Schröder muss Gladbach wachrütteln

  • Der neue Sportchef der Borussia: Rouven Schröder. Foto: Soeren Stache/dpa

Bundesliga Der neue Sportchef stellt sich nach der Berlin-Pleite noch hinter Interimscoach Eugen Polanski.

Berlin. Unbeschwert ging Rouven Schröder wahrlich nicht in seinen 50. Geburtstag am Samstag. Die quälende Sieglos-Serie dauert an, die heikle Trainer-Frage steht im Raum – und jetzt kommen auch noch die Bayern: Nach Schröders erstem Spiel als Sportchef von Borussia Mönchengladbach war offenkundig, wie schwierig seine Rettungsmission beim Krisenklub vom Niederrhein werden würde.

Es sei „völlig normal, dass wir enttäuscht sind“, sagte Schröder nach dem 1:3 (1:2) bei Union Berlin im ARD-Interview. Der neue Macher der Borussia war jedoch um Optimismus bemüht, als er erklären sollte, warum Gladbach seit nun saisonübergreifend 14 Partien nicht mehr gewinnen kann und Interimstrainer Eugen Polanski trotzdem der richtige Mann für die Wende sein könnte.

„Grundsätzlich ist die Überzeugung da“, sagte Schröder, der unter der Woche als Nachfolger des zurückgetretenen Roland Virkus vorgestellt worden war, hinsichtlich einer weiteren Zusammenarbeit mit dem bislang glücklosen U23-Coach Polanski. In der kommenden Trainingswoche wolle er weitere Eindrücke sammeln, so bekomme man „noch ein besseres Grundgefühl“. Dies sei ein „normaler Prozess im Fußball“. Der Klub sei „nicht blauäugig, aber Eugen ist unser Trainer“.

Gleichzeitig betonte Schröder die Notwendigkeit von Erfolg, nachdem die Borussia wieder auf den letzten Tabellenplatz gerutscht ist. Auch das kann als eine Botschaft an Polanski gedeutet werden, der in vier Partien in der Verantwortung bislang ohne Sieg blieb. „Es ist vollkommen klar, dass auch wir Ergebnisse brauchen“, sagte Schröder. Polanski, der den gefeuerten Gerardo Seoane nach dem dritten Spieltag beerbt hatte, scheint sich der Lage bewusst. Er sehe sich „als Teil des Ganzen“, sagte er bei Sky und wisse, „dass die Ergebnisse am Ende auch erzielt werden müssen“.

Dass der erste Sieg im dann achten Saisonspiel gegen den nächsten Gegner direkt gelingt, darf zumindest bezweifelt werden, denn jener heißt am kommenden Samstag (15.30 Uhr/Sky) Bayern München. Schröder warb vorsichtig um Zuversicht. In jedem Fall brauche es „absolute Leidenschaft und Bereitschaft, jeden Ball zu verteidigen“. Und selbst müsse Gladbach „mutig“ sein.

All das fiel den zu handzahmen Fohlen gegen Union Berlin gerade in der ersten Hälfte sichtlich schwer. Die ersten beiden Tore von Danilho Doekhi (3./26.) waren nur durch eigene Patzer ermöglicht worden, in der Offensive fehlte derweil zu oft das zwingende Moment und der Esprit. Es hatte zu Spielbeginn fast den Anschein, als hätten die Gladbacher nur physisch auf dem Platz gestanden.

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