Ein Abend ehrt das Ehrenamt

  • Zum Ehrenamtsabend gehört in Grafenberg auch die Blutspenderehrung (siehe Info-Kasten). Fotos: Mara Sander
  • BM Volker Brodbeck mit HvO-Gründer Günter Wollwinder. Mara Sander

Engagement Blutspender, Ersthelfer und Vereinsvertreter wurden für ihren Einsatz gewürdigt.

Grafenberg. Es gab viel zu lachen beim Ehrenamtsabend in der Rienzbühlhalle, denn das Comedy-Duo die „Kächeles“, das 2024 mit dem „Landespreis für Dialekt“ ausgezeichnet wurde, hatte nach den würdevollen Ehrungen das Sagen auf der Bühne. Ihr schwäbisches Eheleben trainierte die Lachmuskeln der Zuschauer, wobei Käthe und Karl-Eugen Kächele ohne platte Witze auskommen, denn sie lassen sich vom schwäbischen Alltag zu ihren eigenen Pointen inspirieren. Sie führen nichts auf, sondern lassen das Publikum regelrecht miterleben, was in diesem Fall der schwäbische Ehealltag so zu bieten hat.

Die TSV-Damenfußballmannschaft servierte die Leckerbissen in der Pause mindestens ebenso gut wie sie sonst Tore schießen und trugen mit ihrem Service dazu bei, dass der Abend unter dem Motto „lasst uns das Ehrenamt feiern“ zu einem Volltreffer für das Ehrenamt wurde.

„Das Gemeindewesen lebt von ehrenamtlicher Arbeit“, so Bürgermeister Volker Brodbeck. Die gemeinsame Planung und Durchführung des Grafenberger Dorffestes sei ein Paradebeispiel dafür. „Das Ehrenamt ist entscheidend für einen lebens- und liebenswerten Ort wie Grafenberg.“

Er ehrte sowohl langjährige Blutspender als auch den Gründer des DRK-Helfer-Vor-Teams (HvO), Günter Wollwinder. Dazu bat Brodbeck außerdem die anderen aktuell tätigen HvOs mit auf die Bühne, die dazu beigetragen haben, dass Grafenberger Bürgern in rund 25 Jahren mit insgesamt 1544 Einsätzen in Notsituationen geholfen wurde und dabei auch Menschenleben gerettet wurden.

„Gerade die ersten Minuten nach einem Unfall oder einem medizinischen Notfall können entscheidend sein“, so Brodbeck. „Die Helfer vor Ort verfügen über eine profunde Sanitätsausbildung und können daher bis zum Eintreffen des Rettungsdienstes kompetente Soforthilfe leisten.“

Günter Wollwinder war bei 915 der 1544 HvO-Einsätze als Erster vor Ort. „Eine sagenhafte und beeindruckende Leistung. Die gesamte Bürgerschaft dankt Ihnen für diesen ehrenamtlichen Einsatz am Nächsten“, würdigte Brodbeck das Engagement Wollwinders, den die Worte und der Beifall der Anwesenden sichtlich berührten. Er ist außerdem Ausbilder für „Ersthelfer“ in der Gemeindeveraltung, und damit auch in den Kindergärten.

Die Vorsitzende der Bürgerstiftung, Dominique Dembek, würdigte in ihrem Grußwort ebenfalls das große ehrenamtliche Engagement in Grafenberg. „Was mich besonders beeindruckt, ist, dass die Tätigkeiten, die ihr übernehmt, für die meisten Menschen nicht sichtbar sind. Wer sieht schon, wie viele Stunden ein Kassenwart mit Excel kämpft?“, nannte sie ein Beispiel. Ehrenamtliches Engagement sei vor allem auch für die Zukunft der Kinder wichtig. „Ihr schafft Räume, in denen Kinder Talente entdecken, Freundschaften schließen und Selbstvertrauen entwickeln können, bietet sinnvolle Freizeitbeschäftigungen, die weit über das hinausgehen, was Schule leisten kann“, so Dembek.

„Und ihr sorgt dafür, dass in Grafenberg niemand allein bleiben muss. Ihr seid die Antwort auf Einsamkeit und gesellschaftliche Isolation“, sagte sie in Bezug auf Seniorenaktivitäten, denn das ehrenamtliche Engagement in Grafenberg umfasst alle Generationen.

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