Kommt die Reform der Reform?

Pflegereform Während der Göppinger CDU-Bundestagsabgeordnete Hermann Färber erste Vorschläge aus Berlin befürwortet, kommt von den Kassen Kritik.

In Berlin ist die Debatte um eine Reform in der Pflege entbrannt. Der Bundestagsabgeordnete des Landkreises Göppingen, Hermann Färber, ist über die aktuelle Diskussion wenig überrascht. „Die Regierungskoalitionen haben sich im Koalitionsvertrag auf eine Reform der Pflege verständigt, um den wachsenden Herausforderungen zu begegnen“, sagt der CDU-Politiker. Das werde nun aktiv angegangen. Dabei sei eine Mischung aus kurz-, mittel- und langfristigen Maßnahmen geplant. Ziel der Reform sei es unter anderem, die nachhaltige Finanzierung der Pflegeversicherung zu sichern und die ambulante sowie häusliche Pflege zu stärken.

Die Grundlagen für diese Reform erarbeite derzeit eine Bund-Länder-Arbeitsgruppe auf Ministerebene, unter Beteiligung der kommunalen Spitzenverbände. Das Gesundheitsministerium gab in der vergangenen Woche in einem ersten Zwischenbericht bekannt, dass die Pflegegrade weiterhin bestehen bleiben. Es dementierte damit Meldungen, dass eine Abschaffung des Pflegegrads 1 geplant sei. „Die Diskussion um die Abschaffung des Pflegegrads 1 geht auf eine Falschmeldung der Medien zurück. Tatsache ist, dass die Abschaffung des Pflegegrads 1 in der Koalition nicht konkret zur Debatte steht“, betont Färber. Wohl aber eine Reform, die auch beim Pflegegrad 1 ansetzt.

Über 15.000 Pflegebedürftige

„Dieser zielt aktuell darauf ab, die Selbstständigkeit im Alltag der Betroffenen möglichst lange zu erhalten und eine frühzeitige Unterstützung und damit auch eine häusliche und ambulante Versorgung zu ermöglichen“, betont Clarissa Weber, Pressesprecherin vom Landratsamt Göppingen, das auch den Pflegestützpunkt im Kreis betreibt. Insgesamt 15.560 pflegebedürftige Menschen gebe es im Kreis Göppingen. Davon seien 566 Personen, die ausschließlich Unterstützungsangebote im Alltag nutzen, in den Pflegegrad 1 eingestuft. Zentral sei dabei der monatliche Entlastungsbetrag in Höhe von 131 Euro. „Dieser kann derzeit für anerkannte Angebote zur Unterstützung im Alltag eingesetzt werden, etwa für haushaltsnahe Dienstleistungen, stundenweise Betreuung zu Hause oder Betreuungsgruppen – beispielsweise für Menschen mit Demenz“ so Weber.

An dieser Stelle setze ein Teil der geplanten Neuausrichtung an. So solle der Pflegegrad 1 bleiben, sich aber stärker auf Prävention ausrichten. „Bisher konnte der sogenannte Entlastungsbetrag beispielsweise zur Bezahlung einer Putzkraft eingesetzt werden. Wir wollen künftig pflegebedürftige Menschen noch früher im Pflegeverlauf erreichen und rechtzeitig präventiv-pflegerische Maßnahmen anstoßen“, erklärt Färber. Damit erreiche man, dass ältere und kranke Menschen so lange wie möglich zu Hause leben können. Die entscheidende Frage dabei sei, wie mit den hinterlegten Leistungen die beabsichtigten Ziele erreicht werden.

Erst vor acht Jahren gab es in Deutschland eine groß angelegte Pflegereform. Seitdem werden Pflegebedarfe laut dem Landratsamt Göppingen nicht mehr nach dem Zeitaufwand der Pflege, sondern nach dem Grad der Selbstständigkeit und den noch vorhandenen Fähigkeiten beurteilt. Die Begutachtung erfolge anhand von sechs Lebensbereichen, die unterschiedlich gewichtet werden. Dazu zählen unter anderem die Mobilität, die kognitive und kommunikative Fähigkeiten oder auch die Verhaltensweisen und psychische Problemlagen.

„Mit dem neuen System werden insbesondere Menschen mit Demenz oder psychischen Erkrankungen besser erfasst, da nicht mehr nur körperliche Einschränkungen im Mittelpunkt stehen, sondern die gesamte Alltagskompetenz eines Menschen“, erklärt Weber. Grundsätzlich sei festzuhalten, dass es angesichts der demografischen Entwicklung und der steigenden Pflegekosten eine sachliche und ehrliche Diskussion darüber brauche, wie die Pflege in Deutschland langfristig finanziell und personell gesichert werden kann. Die häusliche und ambulante Versorgung spiele dabei laut Weber eine zentrale Rolle.

AOK übt Kritik an der Regierung

Scharfe Kritik zu den in den vergangenen Wochen widersprüchlichen Meldungen aus Berlin kommt von den bei den Krankenkassen angesiedelten Pflegekassen. „Statt Pflegebedürftige und pflegende Angehörige immer wieder mit unausgegorenen Einzelvorschlägen zu verunsichern, müssen die Bundesregierung und die Bund-Länder-Arbeitsgruppe nun endlich ihren Job machen“, fordert die Geschäftsführerin der AOK Neckar-Fils, Heike Kallfass. Man brauche eine umfassende Strukturreform in der Pflege statt Kürzungsorgien. Das Leistungsrecht in der Pflege müsse so schnell wie möglich vereinfacht, flexibler gemacht und an den Bedürfnissen der Pflegebedürftigen ausgerichtet werden.

Größerer Wahlkreis für die Wahl der Landessynode

Kirchenparlament Zehn Kandidatinnen und Kandidaten treten im Wahlkreis Göppingen/Ulm an. Sieben Synodalen sind zu wählen.

Die Mitglieder der evangelischen Kirchengemeinden sind am 30. November zur Wahl aufgerufen. Gewählt werden die Landessynode der Evangelischen Landeskirche in Württemberg und die Kirchengemeinderäte der 30 Kirchengemeinden im Evangelischen Kirchenbezirk Geislingen/Göppingen, der dem Landkreis entspricht. Wahlberechtigt sind Mitglieder der Kirchengemeinden ab dem Alter von 14 Jahren, hier etwa 60.000 Personen, teilt Martinus Kuhlo mit. Der Pfarrer im Ruhestand ist Mitglied im Vertrauensausschuss des Wahlkreises Geislingen/Göppingen/Ulm/Biberach (WK Göppingen/Ulm) für die Synodalwahl.

Die Bezeichnung des Wahlkreises zeigt schon eine wesentliche Neuerung bei der Wahl zum württembergischen Kirchenparlament. Das Dekanat Göppingen/Geislingen bildet zusammen mit den Dekanaten Ulm und Blaubeuren einen gemeinsamen Wahlkreis. Bei der Synodalwahl vor sechs Jahren war der Landkreis noch ein eigenständiger Wahlkreis und ist derzeit mit vier Synodalen in der Landessynode, die 90 Mitglieder hat, vertreten.

Der nun größere Wahlkreis erhält sieben Sitze in der Synode. Eine Besonderheit ist, dass zwischen Geistlichen und Laien unterschieden wird. Von den 90 zu wählenden Sitzen der Landessynode sind 30 für Theologen, das heißt ordinierte Pfarrerinnen und Pfarrer, reserviert und 60 für Laien (dazu Infobox).  Heruntergerechnet auf den hiesigen Wahlkreis bedeutet das, dass zwei Geistliche und fünf Laien zu wählen sind, erläutert der Pfarrer im Ruhestand. Die Zahl der Sitze bestimmt auch die Stimmen, die ein Wahlberechtigter hat. Im neuen WK Göppingen/Ulm hat jeder Wahlberechtigte zwei Stimmen, mit denen er oder sie auf der Liste der Theologen abstimmen kann, und fünf Stimmen für die Laienliste. Dabei dürfen laut Kuhlo bis zu zwei Stimmen bei einer Person gehäuft werden.

Im Kirchenparlament gibt es vier verschiedene Strömungen oder Glaubenskreise, vergleichbar den Fraktionen im politischen Parlament. Allerdings gibt es bei der Kirchenwahl keine nach diesen Glaubenskreisen getrennten Wahllisten. Vielmehr gibt es jeweils eine Liste für die Laien und eine für die Pfarrer. Dort werden jeweils die Synodalen nach dem Mehrheitsprinzip gewählt. Die Zahl der Bewerber im großen, neuen Wahlkreis ist übersichtlich. Bei den Pfarrern bewerben sich drei Kandidaten um die beiden Sitze. Bei den Laien kandidieren sieben Personen um die fünf Sitze.

Die Mitglieder der Landessynode organisieren sich aktuell nach vier Gesprächskreisen. Die Gruppen unterschieden sich nach theologischen und gesellschaftlichen Vorstellungen. Sie sind grob vergleichbar mit Fraktionen in politischen Parlamenten. Größte Gruppe ist die „Lebendige Gemeinde“, die derzeit 32 Sitze hat. Sie tritt zum Beispiel für den Schutz des Lebens, Ehe und Familie und Mission ein. Der Glaube an Jesus und die Bibel wird hervorgehoben. Der „Offenen Kirche“ gehören 31 Synodalen an. Sie sehen den Menschen in seiner Vielfalt. Sei betonen ihren Widerstand gegen Rassismus und engagieren sich für den Erhalt der Schöpfung, für Friede und Gerechtigkeit.

Der Gesprächskreis „Evangelium und Kirche“ will „das Ganze“ im Blick haben. Es soll nicht um einzelne Frömmigkeitsrichtungen und Zielgruppen gehen. Der Gruppe ordnen sich 15 Synodalen zu. Zwölf Sitze hat die Gruppe „Kirche für Morgen“. Ihnen geht es als „progressive Kraft“ um eine Reform der Landeskirche, die Menschen aus allen Lebenswelten einen Zugang geben soll, auch nicht Mitgliedern.

Im Wahlkreis Göppingen/Ulm treten auf der Liste der Laien Ulrike Bauer (Lebendige Gemeinde), Gerald Buss (Evangelium und Kirche), Lorenz Balthasar Hoffmann (Offene Kirche), Micha Schradi (Offene Kirche), Markus Siegele (Lebendige Gemeinde), Renate Simpfendörfer (Offene Kirche) und Ulrich Straub (Lebendige Gemeinde) an.

Auf der Theologenliste kandidieren Pfarrerin Yasna Crüsemann (Offene Kirche), Pfarrer Johannes Heisler (Offene Gemeinde) und Pfarrerin Britta Stegmaier (Evangelium und Kirche).

Wie Künstliche Intelligenz in der Praxis angekommen ist

KI Mehr als 200 Vertreter aus Wirtschaft und Wissenschaft kamen zum ersten KI-Summit Filstal in das neu gegründete HIVE auf dem Boehringer-Areal.

Ein Elefant – wie in der Präsentation – blockiert selten die Straße. Ein Elch in Schweden schon eher. Der Straßenverkehr ist voller Überraschungen, nicht nur in Skandinavien. Wie hier Künstliche Intelligenz ihre Stärke zeigen kann, erklärte Daniel Slieter, Professor an der Hochschule Esslingen-Nürtingen, anschaulich beim ersten KI-Summit Filstal im neu eröffneten KI-Zentrum HIVE. Slieter, der lange in der Autoindustrie tätig war, zeigte auf, wie intelligente Systeme seltene Situationen im Straßenverkehr erkennen, daraus lernen und die Entwicklung automatisierter und assistierter Fahrfunktionen verbessern. Der Experte gab einen Einblick hinter die Kulissen moderner Validierungsmethoden. Er erklärte beispielsweise, wie KI lernt, sich auf einer Straße voller Zweiräder in Indonesien genauso durchzuschlagen wie auf einer leeren deutschen Autobahnauffahrt.

Großes Interesse am Gipfel

Die IHK-Bezirkskammer Göppingen hatte zusammen mit dem Verein HIVE zu diesem ersten Gipfel rund um Künstliche Intelligenz auf das Boehringer-Areal in Göppingen geladen. Es ging um KI als Zukunftschance für Unternehmen. Platzte schon bei der Eröffnung Ende September der KI-Hub aus allen Nähten, war auch diese Zusammenkunft mit rund 200 Entscheidern aus Unternehmen völlig ausgebucht. „Wir hatten mit 80 Teilnehmern gerechnet“, sagte der Leitende Geschäftsführer der Göppinger IHK-Bezirkskammer, Gernot Imgart. „Das große Interesse zeigt, dass das Thema KI bewegt und verbindet“, ergänzte Kammerpräsidentin Edith Strassacker. KI sei längst kein Zukunftsthema mehr, sondern im Alltag vieler Unternehmen implementiert und ein entscheidender Faktor, um wettbewerbsfähig zu bleiben. Göppingen biete hier in Zusammenarbeit mit der Hochschule beste Voraussetzungen, um gezielt Fachkräfte für die digitale Zukunft zu finden und die Stadt attraktiv für Start-ups zu machen. Der KI-Gipfel soll „anregen, Mut machen und zeigen, was heute schon möglich ist“, sagte Strassacker in ihrer Eingangsrede.

Der Göppinger Oberbürgermeister Alex Maier, Ideengeber und großer Motor des HIVE, sprach von KI als dem „Mega-Thema“, an dem man nicht vorbeikomme. „Die Frage ist: Wie können wir profitieren und unser Know-how einbringen, um nicht überholt zu werden?“ Das HIVE sei hier ein idealer Ort, „ein Ort, der Neugier hervorruft und die Blaupause sein kann, was gehen kann“, meinte der Rathauschef. Man brauche nicht immer Leuchttürme in den Metropolen, sondern auch in der Fläche. „Das HIVE zeigt, dass es schnell gehen kann“, sagte Maier. Das KI-Zentrum war binnen neun Monaten aus dem Boden gestampft worden. Dieser Drive sei notwendig, um mit dabei zu sein: „Wir dürfen nicht warten, bis uns jemand das Stück vom Kuchen wegnimmt.“ Dass es gut läuft, machte HIVE-Vereinschef Lukas Mürdter deutlich: Alle 22 Container seien vermietet. Die stellvertretende Geschäftsführerin des HIVE, Elena Köhler, machte deutlich, dass vor den Verantwortlichen kein Spaziergang liegt: „Aber ich bin überzeugt von der Vision, die hinter dem HIVE steht.“

Der KI-Gipfel war eine gute Gelegenheit, zu netzwerken und sich kennen zu lernen. Die Teilnehmer kamen zu 62 Prozent aus dem Kreis Göppingen, der Rest aus Esslingen und Ludwigsburg, Ulm, Stuttgart und dem Rems-Murr-Kreis, einige wenige auch aus anderen Teilen der Bundesrepublik. Die IHK hatte ein straffes Programm aufgelegt, jeder Vortragende bekam 18 Minuten Redezeit, später gab es die Möglichkeit zum Austausch in Gruppen. Neben Professor Daniel Slieter und seinem Ausflug in die Welt des Straßenverkehrs mit KI gaben verschiedene Unternehmen Einblicke, wie weit sie auf ihrer Reise beim Einsatz künstlicher Intelligenz sind.

Die Belegschaft mitnehmen

„KI trifft Chemie“ hieß das Motto bei Felix Rolser und Mareile Baur vom Geislinger Galvanotechnik-Unternehmen Schlötter. Sie zeigten, wie galvanotechnische Prüfungen schneller, objektiver und automatisiert über die Bühne gehen können. Das vorgestellte Forschungsprojekt kombiniert die Entwicklung einer Prüfmaschine mit KI-gestützter Bilderkennung. Tobias Boeckle von der Göppinger Firma Kleemann stellte „KI zwischen Steinbruch und Strategie“ vor und gab als Erfahrungswert mit, dass es nichts bringe, „blind drauf loszurennen“. Wichtig sei es, die Belegschaft mitzunehmen und Sorgen und Ängste abzubauen. Vorträge der Unternehmen Mira Vision, Festo und Carl Stahl rundeten den Vormittag ab, bevor es beim „Chill and Grill“ mit Roter Wurst im Wecken noch Gelegenheit zum Austausch gab.

Hilfe für Schüler aller Altersgruppen

Schulen Die Sozialarbeit ist wichtiger Bestandteil des Schulalltags. Eislingen warnt den Landkreis vor den Folgen eines Ausstiegs aus der Co-Finanzierung.

Bedeutung und Finanzierung der Schulsozialarbeit sind in den vergangenen Wochen verstärkt ins Blickfeld gerückt. Dies hängt mit der Absicht des Landkreises zusammen, bei der Co-Finanzierung der Sozialarbeitsstellen zu sparen. Im Eislinger Verwaltungsausschuss wurde jetzt über die Arbeit der Sozialarbeiter berichtet, deren Bedeutung unterstrichen und vor der von Landrat Markus Möller ins Spiel gebrachten Kürzung gewarnt.

An allen Eislinger Schulen ist inzwischen die Schulsozialarbeit etabliert. Insgesamt sind es 6,3 Vollzeitstellen, die sich auf zehn Personen verteilen. Die Tätigkeiten wurden jetzt von Kerstin Stüven und Markus Seibold von der Bruderhaus-Diakonie am Beispiel der Schulsozialarbeit an der Friedrich-Schiller-Gemeinschaftsschule (FSG) vorgestellt. Die Diakonie stellt das Personal und organisiert die Schulsozialarbeit in Eislingen. An der FSG haben Schulsozialarbeiter im vorigen Schuljahr 172 Schülerinnen und Schüler aller Klassenstufen von 1 bis 10 beraten. Seibold schilderte anonymisiert Fälle von Grundschülern, die aggressiv sind oder das Schulhaus verlassen.

„Ein Großteil der Arbeit sind Betreuungsgespräche“, erklärte Stüven. Es werde über psychische Belastungen und Ängste geredet. „Grundschüler kennen oft wenig Regeln und Grenzen“, stellte sie fest. Viele Schüler hätten ein Problem damit, sich angemessen mit Mitschülern oder Lehrern auseinanderzusetzen. Deshalb werde am Sozialverhalten und am Lösen von Konflikten gearbeitet.

Während die Gespräche mit Grundschülern in der Regel über die Lehrer vermittelt werden, kämen die Schülerinnen und Schüler der Sekundarstufe auch mal selbst zum Gespräch. Als wichtiges Angebot nannten die Schulsozialarbeiter die offene Sprechstunde, die das Kinder- und Jugendbüro anbietet. Das sei eine kleine Linderung im Bereich Jugendtherapie, wo es wenig Plätze und lange Wartezeiten gibt.

Die Sozialarbeit an der FSG habe jetzt die Phase von Krankheiten und Personalwechsel überwunden. Im vorigen Schuljahr wurden Lerngruppen für verschiedene Altersstufen gestartet. Dabei geht es um Themen wie Neue Medien, Cybermobbing, Drogen oder auch sexuelle Bildung. „Schulabsentismus“, also die unentschuldigte Abwesenheit von der Schule, ist ein Thema, das alle Eislinger Schulen beschäftigt. Bei dem Thema wollen nun Schulen, Verwaltung und Polizei stärker zusammenarbeiten. Es werde an einem „verbindlichen Bearbeitungsablauf“ für alle Schulen gearbeitet. Ein Ziel sei, „die Lehrkräfte zu sensibilisieren, dass keine Schülerin, kein Schüler untergeht“, sagte Seibold. Es sollen Handlungsmöglichkeiten besprochen werden.

Der Schulalltag sei ohne Schulsozialarbeit nicht mehr vorstellbar, stellte Oberbürgermeister Klaus Heininger fest. „Der Bedarf ist steigend, weil sich die Welt verändert“, sagte er mit Blick auf Krieg und Krisen. „Auch Schülerinnen und Schüler sind Bürger des Landkreises“, betonte der OB in Richtung Landratsamt. Die Präventionsarbeit müsse früh auffangen. „Das spart in einigen Jahren enorme Kosten im Sozialbereich.“

Stephan Arnold erinnerte an ungleiche Bildungschancen, weil die Eltern keine Akademiker sind oder wenig Geld haben. In solchen Fällen sei Unterstützung nötig. Der Leiter des Erich-Kästner-Gymnasiums befürchtet, dass kleinere Kommunen die Schulsozialarbeit reduzieren oder aufgeben, wenn der Kreis den Zuschuss streicht. Er fürchtet einen Flickenteppich. „Der Kreistag hat die Aufgabe, für gleichwertige Verhältnisse zu sorgen.“

Im Verwaltungsausschuss signalisierten alle Redner Unterstützung. „Wir werden nicht beantragen, die Schulsozialarbeit einzustellen“, sagte Hans-Jörg Autenrieth (CDU). Sie hoffe, sagte Ingrid Held (SPD), dass die FSG auf einem guten Weg ist und das Konzept Früchte trägt. Es gehe um „Chancengerechtigkeit“, erklärte Ulrike Haas (Grüne) und um Hilfe für Schüler in „krisenhaften Situationen“. Ob denn die Polizei bei Schulabsentismus schon eingesetzt wurde, wollte Hans-Jörg Andonovic-Wagner (CDU) wissen. Bisher nicht, antwortete Kerstin Stüven. „Die Silcherschule hat es schon erfolgreich eingesetzt, wenn andere Mittel nicht halfen“, sagte Thomas Golder, Sozialarbeiter der Werkrealschule. Er bedauert, dass sich die Polizei bei dem Thema zurückziehe. Andreas Weiß (FW) regte an, dass die Polizei an Schulstandorten kontrolliert, ob dort Kinder zu Schulzeiten unterwegs sind.

Die Landtagswahl wirft ihre Schatten voraus

Künstliche Intelligenz Wie gelingt ein fairer Wahlkampf in Zeiten KI-gesteuerter Desinformation und Fälschungsmöglichkeiten?

Bei einer Tagung an der Evangelischen Akademie Bad Boll beschäftigen sich rund 30 Teilnehmer, darunter Experten aus verschiedenen Universitäten, mit der Frage „Wie verändern neue Technologien Demokratie und Öffentlichkeit?“

Im Zentrum stand dabei die Künstliche Intelligenz (KI) und deren Gefahren für den demokratischen Meinungsbildungsprozess. KI gesteuerte Chatbots, die über soziale Medien schlimmstenfalls manipulativ verfälschte Bilder, Nachrichten und gefälschte Tondokumente millionenfach verbreiten, könnten das Vertrauen in die Demokratie und die demokratische Willensbildung massiv erschüttern.

Die Teilnehmer verständigten sich auf ein Thesenpapier und die Empfehlung eines Fairness-Abkommen der Parteien für den gerade anlaufenden Landtagswahlkampf in Baden-Württemberg. Im Thesenpapier wird unter anderem gefordert, KI generierte Inhalte (Bilder, Videos, Audios) ausschließlich mit entsprechender Kennzeichnung zu verwenden. Im politischen Diskurs sollten ethische Grenzen und Integrität jederzeit bewahrt werden. Auf den Einsatz von deepfake Technologien zur Diskreditierung der politischen Konkurrenten oder zur Eigenwerbung sollte unbedingt verzichtet werden. Generell werden die politischen Parteien aufgefordert, auf persönliche Herabwürdigungen, auf Polarisierung und auf polemische Zuspitzungen zu verzichten.

Bisher gute Erfahrungen

David Fischer, Experte von der Politagents Consulting GmbH, berichtete von positiven Erfahrungen mit dem Fairness-Abkommen, das die demokratischen Parteien vor der letzten Bundestagswahl geschlossen hätten. Von zwei Ausnahmen abgesehen, sei keine Verwendung von Deepfakes in der Wahlwerbung festgestellt worden. Einschränkend fügte er hinzu, dass man nicht sagen könne, ob es ein Erfolg des Abkommens war, oder ob einfach das Wissen um die Möglichkeiten der KI in den Parteien damals noch nicht ausreichend vorhanden war.

Spontane Idee

Akademie-Studienleiter Pfarrer Peter Steinle überreichte das Thesenpapier den Kandidatinnen und Kandidaten für die Landtagswahl Sabrina Hartmann (SPD), Dr. Mariska Ott (Grüne) und Peter Körber (FDP). Die Kandidaten begrüßten einhellig den Vorschlag eines Fairness-Abkommens, und versprachen sich bei ihren jeweiligen Landtagsfraktionen dafür einzusetzen. Darüber hinaus wurde die spontane Idee geboren, eine entsprechende Vereinbarung auf Wahlkreisebene zu schließen und mit gutem Beispiel voranzugehen.

Abschließend bedankte sich Pfarrer Steinle sehr herzlich für die Unterstützung der Tagung durch den Landkreis Göppingen. „Ohne die finanzielle Förderung aus dem Programm ‚Demokratie leben‘, sei die Durchführung einer solchen Tagung schlicht nicht möglich“.

„Groteske, die die Bahn hier aufführt“

Fernverkehr Im Ausschuss berichtet der Verkehrsplaner von einem kuriosen Langzeit-Stopp mit Lokomotiv-Wechsel.

Kreis Göppingen. Auf Bahnpendler und Reisende im Filstal kommen harte Zeiten zu. Das hat Jörg-Michael Wienecke jetzt nochmals im Umwelt- und Verkehrsausschuss des Kreistags bekräftigt: „Die Baustellensituation wird sich jetzt im Herbst nochmals verschärfen und dann 2026 ganz massiv durchschlagen“, kündigte der Leiter des Amts für Mobilität und Verkehrsinfrastruktur des Landkreises an. Schon länger bekannt sind die drohenden Probleme, die mit der teilweisen Inbetriebnahme von Stuttgart 21 Ende 2026 einhergehen.

Doch nun komme eine weitere Herausforderung hinzu: Ein Zug des Betreibers Arverio sei verunglückt und könne auch so schnell nicht repariert werden. Es gibt laut Wienecke auch keinen Ersatz, was die Probleme auf der Filstalbahn weiter verschärfe. Zwar gebe es Firmen, die Mietzüge anböten. Doch eine Anfrage, ob ein Ersatz vorgesehen sei, wurde laut Wienecke bislang noch nicht beantwortet.

Der Verkehrsplaner thematisierte auch den Fernverkehr. Bereits bekannt ist, dass der letzte Intercity, der täglich nach Oberstdorf fährt, vom kommenden Sommer an wegfällt. Doch vom Fahrplanwechsel 2026/27 an werde es dann überhaupt keinen Zug mehr in Richtung Bodensee geben, berichtete Wienecke: „Mit dem neuen Fahrplan werden die Verkehre in Ulm enden.“

Laut der DB wird der Intercity im Sommer durch einen nagelneuen ICE-L ersetzt. Das L steht hier für „low floor“, es handelt sich um Niederflurzüge, die mit einer Lok bespannt sind, keine Triebwagen. Und für diese barrierefreien Züge sind die Bahnsteige in Göppingen zu hoch, deshalb entfällt der Stopp – genauso wie in Plochingen. Dort werden die Züge auf dem Weg vom Ruhrgebiet ins Allgäu dennoch halten, und zwar ganze 30 Minuten. Ein- oder aussteigen darf in Plochingen wegen des zu hohen Bahnsteigs niemand. Aber an dem ICE soll in Plochingen die Lok gewechselt werden, weil die Strecke nach Oberstdorf nicht elektrifiziert ist. Der Verkehrsplaner kann darüber nur den Kopf schütteln: „Wirklich eine Groteske, die die Bahn hier aufführt.“

Übrigens hat die Bahn eigens für die Fahrten nach Oberstdorf und auf die Insel Sylt Zweikraftlokomotiven von Siemens beschafft, die sowohl mit Diesel als auch mit Strom betrieben werden können. Unklar bleibt im Moment, warum diese jedes Mal erst am Bahnhof Plochingen vor den Zug gespannt werden, wenn sie doch ohnehin mit oder ohne Oberleitung fahren können.

Abenteuer mit dem Einhandsegler

Benefiz Der Norweger Erik Aanderaa kommt ins Uditorium. Die Hälfte der Einnahmen sind für die „Guten Taten.“

Uhingen. „Es wird ein nicht nur für Segel-Enthusiasten spannender Abend, sondern auch für alle, die sich von Natur, Freiheit und Abenteuerlust inspirieren lassen möchten“, da ist Michael Brüderlin sehr zuversichtlich. Der Göppinger Physiotherapeut ist ein begeisterter Segler und Gründer des Unternehmens ExoXplorationSailing, das exklusive und nachhaltige Segeltörns plant und vermittelt. Am Samstag, 15. November, präsentiert Brüderlin gemeinsam mit der Yachtschule Otto aus Plochingen einen Abend unter dem Titel „May Way tot the Ocean“ mit dem norwegischen Einhandsegler, Abenteurer und Filmemacher Erik Aanderaa.

Mit spektakulären Filmaufnahmen, packenden Geschichten und bewegenden Reflexionen werde Aanderaa sein Publikum mit auf eine Reise in die raue Schönheit des Nordatlantiks und zugleich die sehr persönliche Geschichte seines eigenen Weges zurück zum Meer erzählen. Aanderaa wurde bekannt durch seinen YouTube-Kanal „No Bullshit Just Sailing“ mit mittlerweile mehr als 250 000 Abonnenten und millionenfachen Aufrufen. Mit seiner 35 Fuß langen Contessa „Tessie“ trotzt er alleine meterhohen Wellen, endloser Dunkelheit und der klirrenden Kälte des Nordatlantiks.

Seine Expeditionen führen ihn von den norwegischen Fjorden zu den Shetland- und Färöer-Inseln, weiter nach Island und bis nach Grönland. Die Mischung aus spektakulären Naturaufnahmen, schonungslos ehrlichen Kommentaren und philosophischen Gedanken mache seine Filme einzigartig, so der Veranstalter.

Aanderaa zeigt in seinem multimedialen Vortrag dramatische Filmsequenzen von stürmischen Atlantiküberfahrten und unberührten Landschaften, eindrückliche Bilder der majestätischen Inselwelten des Nordens, vom grünen Island bis zu den eisigen Küsten Grönlands sowie persönliche Geschichten darüber, wie man Hürden überwindet, Träume verwirklicht und das Leben aktiv gestaltet. Der Vortrag wird in Englisch gehalten, die Veranstalter bieten begleitende deutsche Übersetzungen an. Die eindrucksvollen Bilder und Filmszenen sprächen jedoch für sich, sind sich die Veranstalter sicher.

Neben Inspiration und Abenteuerlust setzt die Veranstaltung ein soziales Zeichen: 50 Prozent der Eintrittsgelder gehen an die NWZ-Aktion „Gute Taten“, die Menschen in Not in der Region unterstützt. Damit verbindet der Abend internationale Abenteuerlust mit lokalem Engagement, so Brüderlin.

Info Die Veranstaltung am 15. November findet im Udiorium in Uhingen statt und beginnt um 17.30 Uhr, Einlass ab 17 Uhr. Tickets im Vorverkauf: 10 Euro, Abendkasse 15 Euro, 50 Prozent der Einnahmen zugunsten der NWZ-Aktion „Gute Taten“. Vorverkaufsstellen: NWZ Göppingen, Rosenstraße 24, Yachtschule Otto, Schlierbachwiesen 6, Plochingen, Kulturbüro im Rathaus Uhingen. Online gibt es Tickets unter: EcoXplorationSailing.com.

Steuerkraft ist stark gestiegen

Wäschenbeuren. Bei der Einbringung des Jahresabschlusses für das Jahr 2024 in der jüngsten Sitzung des Gemeinderats hat die Verwaltung der Gemeinde Wäschenbeuren trotz einiger Hemmnisse eine positive Bilanz gezogen. Man könne trotz der Herausforderungen der vergangenen Jahre ein durchaus „tolles Ergebnis“ für 2024 ausweisen, so Bürgermeister Steven Hagenlocher. Zwar seien etwa die Folgen der Corona-Pandemie, der Energiepreiskrise oder des russischen Angriffskrieges nach wie vor spürbar, doch sei man dennoch „sehr glimpflich“ durch das Jahr gekommen. Die Verwaltung verwies auf eine „erneut erstaunlich robuste Gewerbesteuer“, die „maßgeblich für eine stark gestiegene Steuerkraft“ in der Schurwaldgemeinde verantwortlich zeichnete. Die Einnahmen aus dieser wichtigen Steuer seien im betreffenden Zeitraum um mehr als 255.000 Euro höher ausgefallen als veranschlagt.

Auch der Gemeindeanteil an der Einkommensteuer sei positiv zu bewerten. Bei der Gegenüberstellung der ordentlichen Erträge und Aufwendungen hat sich demnach das Ergebnis des Haushalts gegenüber der Planung um insgesamt mehr als 830.000 Euro auf knapp 954.000 Euro erhöht. Auch der Saldo aus den außerordentlichen Erträgen und Aufwendungen (Sonderergebnis) fiel mit über 275.500 Euro positiv aus. Somit kann die Gemeindeverwaltung bei einem Schuldenstand von Null Euro auf ein Gesamtergebnis von knapp 1,23 Millionen Euro verweisen. Sorgenfalten bereiteten hingegen der Gebührenhaushalt in den Bereichen Wasser und Abwasser, die jeweils Defizite im mittleren fünfstelligen Bereich aufwiesen. Diesen „geänderten Kostenrealitäten“ habe man sich künftig zu stellen, hieß es.

Der Gemeinderat stellte in der Sitzung den Jahresabschluss 2024 einstimmig fest. Auch wenn ein „sehr gutes Ergebnis“ für das Jahr 2024 vorliege, wie Bürgermeister Hagenlocher resümierte, sei dies kein Indikator für die kommenden Jahre. Zwar habe man in Zeiten klammer Kassen eine „geringere Fallhöhe als andere Gemeinden“ in Baden-Württemberg zu erwarten, aber, so der Schultes: „Langweilig wird es nicht“.

Finanzen Wäschenbeuren mit positiver Bilanz für 2024. Bürgermeister Steven Hagenlocher freut sich über „tolles Ergebnis“.

Rockrücklage für Konzerte aufgelöst

Kultur Wäschenbeuren löst schlummernden „Rockkonzert-Topf“ aus den 90ern auf. Er sollte Verluste abdecken.

Wäschenbeuren. Eine in den 1990er-Jahren angelegte und längst in Vergessenheit geratene Rücklage der Gemeinde Wäschenbeuren mit der Bezeichnung „Rockkonzert-Topf“ wurde vom Gemeinderat in der Sitzung vom vergangenen Donnerstag einstimmig aufgelöst.

Hintergrund dieser Entscheidung waren Recherchen der Verwaltung, dass diese Rücklage seit rund 20 Jahren ungenutzt zur Deckung von Verlusten bei organisierten Rockkonzerten in der Schurwaldgemeinde besteht. Demnach wurde dieser Topf zuletzt zur Deckung eines Verlustes bei einem Rockkonzert der Katholischen Jugend Wäschenbeuren (KJW) im Jahr 2006 vor dem Rathaus in Wäschenbeuren in Anspruch genommen. Seitdem schlummerte in diesem „Rockkonzert-Topf“ ein Restbestand von 2576,91 Euro vor sich hin.

Bei einem von der Katholischen Jugend organisierten Rockkonzert im Jahr 2022 im Rahmen der 750+1-Jahresfeier wurde dieser Topf jedoch weder beachtet noch genutzt – trotz eines damals angefallenen Verlustes über mehr als 6000 Euro. Das wurde jetzt in der Sitzungs des Wäschenbeurener Gemeinderats nachgeholt. In der Beschlussvorlage der Verwaltung vom Donnerstag wurde deshalb empfohlen, die nachträgliche Verrechnung mit diesem Verlust vorzunehmen und somit den „Rockkonzert-Topf“ nach jahrzehntelanger Inaktivität zu schließen. Dem Gemeinderat Achim Kuhn (FUW) zufolge wurde dieser Topf bereits Anfang der 1990er-Jahre angelegt und sei deshalb lediglich als „Karteileiche“ zu bewerten. In der Folge wurde der Antrag einstimmig angenommen. Sollte in der Gemeinde Wäschenbeuren in Zukunft ein Rockkonzert wieder einmal ein Thema werden, wolle man unabhängig von diesem Topf eine mögliche Beteiligung der Gemeinde beraten, hieß es.

Was? Wann? Wo?

AUSSTELLUNGEN

Bad Boll

Evangelische Akademie, Akademieweg 11: Tagungsstätte: „On Democracy“ – Fotografien von Kai Loges und Andreas Langen (arge lola)

Rehaklinik: 8-18 Uhr Aquarelle von Ingeborg Braun

Seminarhaus Spurenwechsel GmbH, Badstr. 48: Dauerausstellung: Henning Hauke – „Chronotopos“ – Eine Reise zwischen Kunst und Gesellschaftsanalyse, Besichtigung nach Absprache möglich: Tel. (07164) 149990 und 0151-19773749

Bad Ditzenbach

Haus des Gastes, Helfensteinstr. 20: 9-12, 14-16 Uhr „Wachs (en)“ eine Annäherung an das Wachs als Bildträger, Symbol und Prozess von Brigitte Schilling

Donzdorf

Schloss: Roter Saal: 8-12.30, 14-16 Uhr Uwe Küstner – „Über Wunden“

Ebersbach an der Fils

Rathaus: Kunst im Rathaus – „750 Jahre Roßwälden“

Faurndau

Alter Farrenstall, Im Freihof 14: „Faurndau und Umgebung in Bildern der 70er Jahre“ – Ölgemälde von Gerhard Maier, Besichtigung nach Absprache unter Tel. (07161) 24118

Geislingen an der Steige

Altes Rathaus, Hauptstr. 19: 10-12, 15-17 Uhr Treffpunkt Südmähren, nach vorheriger Anmeldung: Tel. (07331) 43893

Galerie im Alten Bau, Moltkestraße 11: 14-17 Uhr Thomas Heger: Stell dir vor ...

Museum im Alten Bau, Moltkestr. 11: 15-17 Uhr Stadtgeschichte, „Wunderbilder“, Schatztruhen, Vogelwelt

Göppingen

Barbarossa-Buchhandlung, Marstallstr. 3: 9-18 Uhr Kunstausstellung Aster Mehari

Dokumentationsraum für staufische Geschichte, Hohenstaufen: 10-12, 13-17 Uhr Die Staufer

Galerie Harald Immig, Hohenstaufen, Kaiserbergsteige 15: 14-17.30 Uhr Neue Kalenderbilder – Aquarelle Harald Immig

Jüdisches Museum, Jebenhausen, Boller Straße 82: 13-17 Uhr Geschichte der Juden in Jebenhausen und Göppingen, Dauerausstellung

Klinikum Christophsbad, Faurndauer Straße 6 – 28: Galerie beim Café am Park (Haus 21): „Nichts ist wie es scheint“ – Ausstellung der Christophsheime

Kunsthalle, Marstallstr. 55: 13-19 Uhr Jahresausstellung 2025 des Kunstvereins Göppingen e.V. Anna Lea Hucht. Furry Flowers; Halle Unten: 13-19 Uhr Almog Barzilay Rozenpik – Good Enough Family, begleitende VR-Installation: „Tree of Life“ im Playground-Bereich

Märklineum, Reuschstr. 6: 10-18 Uhr Modelleisenbahnausstellung

MuSeele, Klinikum Christophsbad (Haus 10), Faurndauer Str. 6 – 28: 16-18 Uhr Geschichte der Psychiatrie und Psychiatriegeschichten, Dauerausstellung

Museum im Storchen, Wühlestraße 36: 13-17 Uhr Dauerausstellung „Göppinger Spielzeuggeschichte(n)“; 13-17 Uhr Sonderausstellung „Langweilig und verstaubt? Mehr als Akten – Das Stadtarchiv Göppingen neu entdecken“

VHS-Haus, Mörikestr. 16: 9-21 Uhr „Von der Idee zur Wirklichkeit – Ein künstlerischer Dialog“ – Werke von Michael Ferk

Schwäbisch Gmünd

Galerie im Kornhaus, Kornhausstr. 14: 14-17 Uhr Thomas Raschke und Andreas Welzenbach – The Boys Are Back in Town

Generationentreff Spitalmühle: Galerie in der Spitalmühle: 10-17 Uhr Maren Reuter – Zwischen den Welten

Kloster der Franziskanerinnen, Bergstraße 20: 10-15 Uhr Hoffnungsvoll und seelenschwer – der Trauer eine Stimme geben, Gruppenführungen auf Anfrage möglich, Telefon (07171) 997 95-43

Museum und Galerie im Prediger: 14-17 Uhr Bilge Dursun, Sepide Elmi, Eunchae Kim, Luciano Mazzo, Ceren Okumus, Paul Steggemann, Lem TragNguyen – The Unicorns Made Me Do It; Wish you were queer. Un-Sichtbarkeit von LSBTI* in Kunst und Geschichte

Süßen

Rathaus, Heidenheimer Str. 30: 14-18 Uhr Heidrun Storz – „Erinnerung und Phantasie“, Mi 16-18 Uhr Führung nur nach Vereinbarung: Heidrun.Storz@t-online.de

Uhingen

Schloss Filseck, Filseck 1: Nordflügel: 10-17 Uhr „Anima – Beseelte Wesen“ – Ausstellung der Preisträgerinnen des 2. Kunstpreises der Schloss-Filseck-Stiftung der Kreissparkasse Göppingen und des Förderkreises Schloss Filseck, Sandra Rau (Hauptpreis), Lea Romer (Förderpreis) und Christina Fink (Publikumspreis)

Ulm

„Die Einsteins“ – Museum einer Ulmer Familie, Weinhof 19: 11-17 Uhr Die Einsteins – Museum einer Ulmer Familie

EinsteinHaus, vh Ulm, Kornhausplatz 5: 8-22 Uhr Albert Einstein – Fotos aus seinem Leben, Dauerausstellung; 8-22 Uhr Einmischung erwünscht – Geschichte der vh Ulm, Dauerausstellung; 9-13, 14-17 Uhr Fotoausstellung: Blick – Bewegung – Klick; 8-22 Uhr Ulmer DenkStätte Weiße Rose – „wir wollten das andere“, Dauerausstellung; Alberts Café: 8-22 Uhr Plakate von Otl Aicher, Dauerausstellung

Museum Brot und Kunst, Salzstadelgasse 10: 10-19 Uhr Delikatessen. Zwischen Kunst und Küche

Stadthaus, Münsterplatz 50: 10-18 Uhr Demokratie auslösen: Sicherheit Fotowettbewerb für junge Menschen; 10-18 Uhr Nikita Teryoshin – Nothing Personal. The Back Office of War 2016 – heute; 10-18 Uhr Radio Garden, Installation im Eingangsbereich, interaktive Weltkarte, die ermöglicht in Radiosendungen überall auf der Welt hinein zu hören; 9.30-18 Uhr Unterirdisch!, Was unter dem Münsterplatz verborgen lag, Dauerausstellung

BÜHNE

Stuttgart

Altes Schauspielhaus: 19.30 Uhr Blind, von Lot Vekemans

Komödie im Marquardt, Bolzstraße 4 6: 19.30 Uhr Bei mir warst du schön, Musikalische Komödie

Rosenau – Lokalität & Bühne, Rotebühlstraße 109 b: 20 Uhr Aus voller Kehle für die Seele – Reihe: Das Singende Gasthaus – mit Patrick Bopp

Theater der Altstadt, Rotebühlstraße 89: 19.30 Uhr Royals von Felix Krakau

Ulm

Theater Ulm, Herbert-von-Karajan-Platz 1: 20-20 Uhr Idomeneo, Dramma per musica in drei Akten, Musik von Wolfgang Amadeus Mozart, Libretto von Giambattista Varesco

MUSIK

Göppingen

Marktplatz: 15-19 Uhr SWR1 HITmach-Duell – mobiles Hitparadenstudio mit Stefanie Anhalt und Corvin Tondera-Klein

Stadthalle, Blumenstr. 41: 20 Uhr Meisterkonzert Kulturkreis Göppingen: Pianist Michael Korstick, Werke von Haydn, Schubert, Liszt und Beethoven, Konzerteinführung mit Volker Rendler-Bernhardt um 19.20 Uhr

Tresor im Weberpark, Heininger Str. 38: 20.30 Uhr Jazz-iG: Prädikat V

KINO

Geislingen an der Steige

Gloria Kino Center, Steingrubestr. 7: 22 Bahnen 19.15 Uhr; Amrum 17.15, 20 Uhr; Conjuring 4: Das letzte Kapitel 19.30 Uhr; Das Kanu des Manitu 19.45 Uhr; Die Schule der magischen Tiere 4 17 Uhr; Gabby‘s Dollhouse: Der Film 16.45 Uhr; Momo 16.45 Uhr

Göppingen

Staufen-Kino, Poststr. 36: After the Hunt 16.30, 19.15 Uhr; Alles voller Monster 16.30 Uhr; Amrum 16.30, 20 Uhr; Das Kanu des Manitu 20 Uhr; Die Schule der magischen Tiere 4 16.45 Uhr; Downton Abbey: Das große Finale 19.30 Uhr; Gabby‘s Dollhouse: Der Film 16.30 Uhr; Momo 16.45 Uhr; One Battle After Another 19 Uhr; Tron: Ares 16.45 Uhr; Tron: Ares 3D 19.45 Uhr – Open End Kino: Step Across the Border 20 Uhr

Schorndorf

Kleine Fluchten, Im Hammerschlag 8: Leibniz – Chronik eines verschollenen Bildes 20.15 Uhr; Wenn der Herbst naht 18 Uhr

Traumpalast, Rosenstr. 49: 22 Bahnen 17.30 Uhr; A Big Bold Beautiful Journey 20 Uhr; All das Ungesagte zwischen uns – Regretting You 20.30 Uhr; Alles voller Monster 15.45 Uhr; Amrum 18 Uhr; Conjuring 4: Das letzte Kapitel 19.30 Uhr; Das Kanu des Manitu 17, 19.45 Uhr; Die Schule der magischen Tiere 4 15.45, 17.15 Uhr; Doras magische Meerjungfrauen Abenteuer 16, 17.30 Uhr; Downton Abbey: Das große Finale 20 Uhr; Gabby‘s Dollhouse: Der Film 17 Uhr; Good Fortune – Ein ganz spezieller Schutzengel 18, 20.15 Uhr; Momo 18 Uhr; One Battle After Another 19.30 Uhr; SimsalaGrimm Mitmachkino 16 Uhr; Sneak Preview 20.45 Uhr; Tafiti – Ab durch die Wüste 16 Uhr; Tron: Ares 17.30, 20.15 Uhr

Schwäbisch Gmünd

Kino Brazil, Hirschgässle 7 a: In die Sonne schauen 20 Uhr; Jane Austen und das Chaos in meinem Leben 18 Uhr

Traumpalast, Pfeifergäßle 34: 22 Bahnen 17.45 Uhr; All das Ungesagte zwischen uns – Regretting You 20.15 Uhr; Alles voller Monster 14.45 Uhr; Amrum 17.15, 20 Uhr; Bluey im Kino: „Küchenspaß“-Kollektion 15.30 Uhr; Conjuring 4: Das letzte Kapitel 19.30 Uhr; Das Kanu des Manitu 17.15, 20.15 Uhr; Die Schlümpfe: Der große Kinofilm 15.30 Uhr; Die Schule der magischen Tiere 4 14.45, 15.30, 17.45 Uhr; Downton Abbey: Das große Finale 20.15 Uhr; Gabby‘s Dollhouse: Der Film 15.15, 17.15 Uhr; Ganzer halber Bruder 17 Uhr; Good Fortune – Ein ganz spezieller Schutzengel 18, 20.30 Uhr; Lilo & Stitch 14.45 Uhr; Momo 15, 17.30 Uhr; One Battle After Another 19.45 Uhr; Tafiti – Ab durch die Wüste 15 Uhr; The Long Walk – Todesmarsch 20 Uhr; The Smashing Machine 20 Uhr; Tron: Ares 14.45, 20.15 Uhr; Tron: Ares 3D 17.30 Uhr

Stuttgart

CinemaxX Stuttgart Liederhalle: 50 Jahre Roland Kaiser – Ein Leben für die Musik 19.15 Uhr; All das Ungesagte zwischen uns – Regretting You 19.30 Uhr; Alles voller Monster 14.45 Uhr; Bluey im Kino: „Küchenspaß“-Kollektion 14 Uhr; Conjuring 4: Das letzte Kapitel (OV) 22.20 Uhr; Das Kanu des Manitu 17.30, 20 Uhr; Die Schule der magischen Tiere 4 14.30, 16.50 Uhr; Gabby‘s Dollhouse: Der Film 13.40 Uhr; Good Fortune – Ein ganz spezieller Schutzengel 16.40, 19, 22.40 Uhr; Momo 14.15, 16.20 Uhr; One Battle After Another 16, 20.15, 22 Uhr; The Long Walk – Todesmarsch 23 Uhr; Tron: Ares 13.50, 17.15, 19.45, 22.30 Uhr

FESTE, PARTYS

Bad Ditzenbach

Haus des Gastes, Helfensteinstr. 20: 14 Uhr Tanznachmittag mit Wolfgang Schölzel

FÜHRUNG

Göppingen

Friederike Wackler-Museum, Davidstr. 41: 16 Uhr Museumsleiterin Gabriele Schwarz führt durch die Ausstellung.

MESSEN, MÄRKTE

Bad Ditzenbach

Thermalbadparkplatz: 14 Uhr Wochenmarkt

Göppingen

Wochenmarkt, Schillerplatz: 7-13 Uhr Wochenmarkt

Hohenstaufen

Parkplatz Grabengasse: 12.30-14.30 Uhr Wochenmarkt

Schlierbach

Rathausplatz: 15-17.30 Uhr Bauernmarkt

VORTRAG, DISKUSSION

Göppingen

Hohenstaufen-Loge, Kellereistr. 4: 19.30 Uhr Vortrag „Was ist Biogas?“, Ref.: Rainer Eisler

Türkheim

Gemeinschaftshaus: 19 Uhr Die Burgen im Helfensteiner Land – Einblicke in eine Burgenlandschaft

POLITIK, KOMMUNALES

Geislingen

Mehrgenerationenhaus, Schillerstr. 4: 19 Uhr Öffentliche Diskussion zum Thema „Ländliche Räume nachhaltig anbinden“ mit Matthias Gastel MdB (Bündnis 90/Die Grünen) und Julian Beier, Landtagskandidat im Wahlkreis Geislingen, (Bündnis 90/Die Grünen)

Lauterstein

Rathaus: 19.30 Uhr Sitzung des Gemeinderates

TREFFS

Göppingen

Blumhardt-Haus, Immanuel-Hohlbauch-Str. 26: 19 Uhr Anonyme Alkoholiker

Oberhofenkirche, Ziegelstraße 2: 20-21 Uhr Stille in der Stadt: Meditieren in der Oberhofenkirche, Kontakt: Pfarrer Tobias Comtesse, Tobias.Comtesse@elkw.de oder Pfarrerin Katharina Rilling, Katharina.Rilling@elkw.de

BÄDER

Bad Boll

MineralTherme, Am Kurpark 1: 8-21 Uhr

Bad Ditzenbach

Vinzenz Therme, Kurhausstr. 18: 9-21 Uhr

Bad Überkingen

Thermalbad, Am Kurpark 1: 9-21 Uhr

Beuren

Panorama Therme, Am Thermalbad 5: 9-22 Uhr

Eislingen/Fils

Hallenbad, Scheerstr. 15: 9-21 Uhr

Geislingen an der Steige

5-Täler-Bad, Schlachthausstr. 30: 8-21.30 Uhr

Göppingen

Badearena, Lorcher Str. 44: 6.30-22 Uhr

Heiningen

Voralbbad, Krautgarten 2: 14-21 Uhr

Süßen

Hallenbad, Schulstr. 11: 8-16 Uhr

Uhingen

Freibad Schwimmsportzentrum, beheizt, Uhlandstr. 5: 7-10, 14-18 Uhr

Hallenbad, Panoramastr. 10: 6-18 Uhr

BÜCHEREIEN

Donzdorf

Stadtbücherei, Hauptstr. 44: 15-19 Uhr

Eislingen/Fils

Stadtbücherei, Schlossplatz 2: 10-12, 14-17 Uhr

Göppingen

Stadtbibliothek, Kornhausplatz 1: 10-19 Uhr

Heiningen

Bücherei, Bezgenrieter Str. 11: 14-16 Uhr

Wäschenbeuren

Bibliothek am Rathaus, Manfred-Wörner-Platz 2: 15-18 Uhr

GRATULATIONEN

Eislingen

Liane Aschbacher, Karin Schuster, beiden zum 80., Marion Schirmer zum 75., Kornelia Söllner zum 70. Geburtstag.

Hattenhofen

Ursel Schlögel zum 85. Geburtstag.

Uhingen

Karl Winkler zum 80. Geburtstag.

Roman

Das hat mich geärgert. Weil, das stimmt überhaupt nicht. Ich habe Angst vor Gott im Paradies. Das hat der Onkel Eugen genauso wenig verstanden wie Mama.

Wir sind dann ins Wohnzimmer gegangen. Dort stand ein riesiges Puppenhaus. Das hat mal Gesine gehört. Ich wollte sofort spielen. Aber Onkel Eugen hat die Bibel rausgeholt und sich neben Mama auf das Sofa gesetzt. Und dann hat er gesagt, er würde das gerne verstehen. Ob ich erlaube, dass er uns die Stelle mit Gott im Paradies vorliest? Ich habe keine Angst, wenn Onkel Eugen und Mama zusammen sind.

Also.

Eva will die leckeren Äpfel nicht essen. Weil Gott gesagt hat, davon kann man krank werden. Aber die Schlange sagt, das stimmt gar nicht. Gott ist ein Lügner. Die Äpfel machen einfach nur schlau. So schlau wie Gott. Dann weiß man nämlich, was das Gute und was das Böse ist. Mama hat gesagt, ich soll auch mehr Äpfel essen. Damit ich schnell schlauer werde.

Am Abend, als es kühler wurde, hörten sie, wie Gott, der HERR, durch den Garten ging. Da versteckten sich der Mensch und seine Frau vor Gott zwischen den Bäumen. Aber Gott rief nach dem Menschen: „Wo bist du?“

Und das ist die Stelle.

Eugen und Mama haben das immer noch nicht verstanden. Also habe ich es erklärt. Eva und ihr Mann, die haben was angestellt. Oder nicht, das ist nämlich egal. Weil, Gott ist sauer. So richtig doll sauer. Und er ist Gott, ja? Also verstecken sich die Menschen im Gebüsch. Im Paradies, da kann man sich bestimmt gut verstecken! Aber es hilft nichts. Der Herr geht durch seinen Garten. Und er sucht nach ihnen. Der merkt, dass die sich versteckt haben. Das ist ihm gar nicht egal, das macht ihn noch wütender. Er will sie finden. Und die Menschen hören, wie er durch den Garten geht.

Sie hören seine Schritte, bumm, bumm, bumm.

Da hat die Mama mir einen Kuss gegeben. Und Onkel Eugen hat mich ganz lange angeguckt. Dann hat er gesagt, dass er das jetzt versteht. Und dann durfte ich endlich mit dem Puppenhaus spielen.

Onkel Eugen hat gesagt, vielleicht schenkt mir Gesine das Puppenhaus. Die ist schon groß und braucht das bestimmt nicht mehr. Dann haben sich die Mama und Onkel Eugen auf das Sofa gesetzt und vorgelesen. Ich habe extra ganz leise gespielt, um sie nicht zu stören. Die Stimme von Mama hat geklungen wie eine Geige. Und die Stimme von Onkel Eugen auch. Das war schön. Zwei Geigen. Einmal habe ich gedacht, die Mama weint. Als ich hingeguckt habe, hat sie aber gelacht. Das gibt’s!

Es ist schon dunkel geworden, da haben die Sirenen geheult. Das fand ich sehr schade. Weil es doch gerade so schön war. Ich wollte nicht in den dummen Keller. Ich wollte nicht, dass der Abend aufhört. Mama und Onkel Eugen haben sich kurz angeguckt. Und dann haben wir beschlossen, dass wir heute auch davor mal keine Angst haben. Ausnahmsweise, hat Mama gesagt. Ausnahmsweise lassen wir uns einen schönen Abend mal nicht von den Sirenen kaputtmachen. Also sind wir im Wohnzimmer geblieben. Ich habe Onkel Eugen gesagt, Sirenen sind Instrumente zum Blasen. Das wusste der noch gar nicht. Mama hat mich gefragt, was für eine Tonart eine Sirene hat. Darüber habe ich noch nie nachgedacht.

Ich kann gar kein Klavier, aber ich höre ja die Töne. Mama und Onkel Eugen sitzen auf dem Sofa und hören mir zu, wie ich den Sirenen zuhöre. Mama hat ihren Kopf an die Schulter von Onkel Eugen gelegt. Sie hat rote Backen. Er ist frische Luft. Das finde ich schön.

Mir fällt auf, dass das Klavier ein Schlaginstrument ist. Darüber habe ich auch noch nie nachgedacht. Ich mag es, wenn beim Denken plötzlich neue Sachen auftauchen. Sachen, die vorher noch gar nicht da waren.

Ich lausche auf die Sirenen und schlage die Tasten dazu an. Ich höre ganz genau hin. Da ist noch ein anderes Geräusch, wird langsam lauter. Es klingt wie Gott, der durch das Paradies geht und seine Menschen sucht, bumm, bumm, bumm.

Das Zugrundegehen ringsum geht Uta schon nichts mehr an. Sie stillt ihren Durst am Neptunbrunnen. Das Licht war rot, jetzt wird es ringsum grün. Das Wasser ist lauwarm, die Luft glutheiß.

Fortsetzung folgt

© Klett-Cotta, Stuttgart

Stölzle: „Ich denke, es ist an der Zeit aufzuhören“

Verkündung Zur Bürgermeisterwahl im kommenden Jahr tritt der Schultes in Donzdorf nicht wieder an.

Donzdorf. So ein kleiner Hauch der Geschichte weht am Montagabend durch den weitläufigen Martinussaal. Denn: Martin Stölzle hört auf, bei der Bürgermeisterwahl im kommenden Jahr tritt er nicht wieder an. Am 4. Juli 2026 ist Schluss, Stölzle ist dann 32 Jahre lang Bürgermeister in Donzdorf gewesen, in Worten: Zweiunddreißig Jahre. Und, um es vorwegzunehmen: Es reicht ihm.

65 Jahre alt ist er im Sommer kommenden Jahres, 45 Jahre im öffentlichen Dienst. Für eine Pension reicht es also. Gerungen mit sich hat er in den vergangenen Monaten aber schon, und darüber berichtet er auch dem Gemeinderat und den rund 15 Zuhörern: „Nochmal acht Jahre?“, hat er sich gefragt. „Wären die gut für Donzdorf, wären die gut für mich?“ Hat er noch genug Kraft und Energie, ist er noch begeisterungsfähig, ist da noch genug Neugier? Und was ist mit der Familie, den Hobbies?

Bevor er die endgültige Antwort gibt, kommt er gedanklich erstmal zurück ins Rathaus: „Ich gehe immer noch jeden Tag gerne zur Arbeit“, sagt er und dreht eine Runde durch die Stadt. Viel sei in Donzdorf in Bewegung, Bauhof und Edeka ziehen irgendwann um, Schulen und Kindergärten werden saniert und neu gebaut, das Erpo-Areal, früher Dreipunkt-Gelände im Nordosten der Stadt, wird entwickelt. „Die Arbeit ist niemals erledigt“, sagt Stölzle, „eine Stadt ist niemals fertig.“ Und, obwohl er es immer noch gerne macht: „Routine und Erfahrung bekommen oft mehr Raum als innovative Ideen“, sagt er ganz offen. Und die immer mehr ausufernde Bürokratie lasse ihn „sehnsüchtig“ an die alten Zeiten, also seine frühen Bürgermeister-Jahre denken, als aus seiner Sicht oft mehr möglich war. Dann denkt er an die Zeit ohne das Amt, „ohne Termine“, mit Familie und Garten und kommt zum Punkt: „Ich denke, es ist an der Zeit aufzuhören“, sagt er. „Für mich ist es eine gute Zeit, aufzuhören, und für die Stadt hoffentlich auch.“ Ein junger Mensch solle jetzt die Chance ergreifen, sagt Stölzle noch, er selbst war 33, als er seinen Bürgermeister-Dienst im Rathaus antrat, 1994 war das. Für junge Menschen den Weg freizumachen, „das ist die vornehmste Aufgabe älterer Menschen“. Dann ist es still im Saal, die meisten gehen zur Tagesordnung über. Außer Matthias Bopp (CDU). Angesichts der Rede des Bürgermeisters und deren Tragweite habe er eben was vermisst, sagt Gemeinderat Bopp, „den Applaus.“ Für Martin Stölzle. Lange bitten lassen sich Bopps Gemeinderatskollegen nicht, sie klatschen alle. Und das tut im Saal nicht nur Stölzle doch noch ganz gut.

Die Post muss bald wieder selber ran

Beschluss Die Stadt zieht sich als Betreiberin der beiden Postfilialen in Donzdorf zurück. Ab April 2026 ist Schluss.

Donzdorf.Die Stadt als Betreiberin der beiden Postfilialen in Donzdorf steigt aus dem Postdienst aus. Denn: es wird zu teuer. Angesichts der angespannten Haushaltslage soll der teure Postdienst eingestellt werden, sagt die Verwaltung und hat jetzt auch der Gemeinderat mit großer Mehrheit – es gab eine Enthaltung – entschieden.

Anfangs habe der Postdienst die Stadt rund 20.000 Euro im Jahr gekostet, sagt Bürgermeister Martin Stölzle, mittlerweile sind es rund 120.000 Euro, die die Stadt pro Jahr draufzahlt, im übernächsten Jahr wären es wohl schon 180.000 Euro. Zu viel, findet nicht nur Kämmerer Thomas Klein. In den Postdienst eingestiegen ist die Stadt vor Jahren, hat im Rahmen des Partnervertrages die „Postversorgungspflicht“ der Post übernommen.

Jetzt steigt sie aus, am 31. März ist in beiden Filialen der Stadt, also in der „Hauptpost“ in der Kernstadt in der Öschstraße und der Filiale im Winzinger Bürgerhaus Schluss. Dann ist die Post wieder in der Pflicht, die Stadt hat den Vertrag mit der Post auf Ende März gekündigt. Also müsste die Post ab dem 1. April selbst für die Postversorgung in Donzdorf sorgen, wo und wie das geschieht, ist noch völlig offen.

Abgesehen davon, dass Verwaltung und Gemeinderat den Ausstieg angesichts der ständig steigenden Kosten unvermeidlich, aber auch „sehr schade“ finden, „hat das Ganze auch eine menschliche Komponente“, sagt Stölzle. Denn: Die berufliche Zukunft der sechs Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen der beiden Postfilialen, die alle auf der Gehaltsliste der Stadt stehen, ist offen.

Ein erstes Gespräch mit den Postkräften habe es vor kurzem gegeben, sagt der Bürgermeister. Und für bis zu fünf von den sechs Betroffenen gibt es im Stellenplan der Stadt wohl auch Alternativen. Alle hätten aber schon signalisiert, dass sie bis zum Schluss, also bis zum 31. März kommenden Jahres, mit voller Kraft dabei bleiben wollten, sagt Stölzle und lobt die städtischen Postangestellten ausdrücklich: „Sie haben alle in den vergangenen Jahren einen hervorragenden Job gemacht.“

Neuer Leiter für Polizeiposten Bad Boll

Amtseinsetzung Lukas Tröbst folgt auf Roberto Pelleriti, der ins Uhinger Polizeirevier wechselt.

Bad Boll. Der Polizeiposten Bad Boll hat einen neuen Leiter. Lukas Tröbst folgt auf Roberto Pelleriti, der das Amt kommissarisch innehatte. Tröbst betreut mit seinem Team etwa 16.500 Einwohner in den sechs Gemeinden Bad Boll, Zell u. A., Aichelberg, Hattenhofen, Dürnau und Gammelshausen. Der Posten gehört zum Polizeirevier Uhingen, wo Pelleriti jetzt arbeitet. Er wechselte zum 1. Oktober als Sachbearbeiter zur Führungsgruppe des Uhinger Reviers. Das Revier ist außerhalb der Dienstzeiten für den Raum Bad Boll zuständig und unterstützt den Posten.

Präsent und ansprechbar

Bei der Amtseinsetzung im Rahmen einer kleinen Feierstunde betonte der Vizepräsident des Polizeipräsidiums Ulm, Aşkin Bingöl, dass ein Polizeiposten ein unverzichtbarer Baustein in der Sicherheitsarchitektur des Präsidiums und des Landes sei. „Für die Bürgerinnen und Bürger sind sie oft die erste Anlaufstelle vor Ort und gewährleisten eine bürgernahe und sichtbare Polizei.“ „Wir sind und wollen eine Bürgerpolizei sein, die präsent und ansprechbar ist.“ Dem neuen Leiter Lukas Tröbst wünschte er viel Erfolg und immer ein offenes Ohr für die Sorgen und Nöte der Bevölkerung.

Tröbst (34) kennt die Bürgernähe. Er war nach seiner Ausbildung Einsatzbeamter bei der damaligen Bereitschaftspolizeidirektion Göppingen und wechselte 2019 zum Polizeirevier Leutkirch in den Streifendienst. Mit einem Studium an der Hochschule für Polizei in Villingen-Schwenningen qualifizierte er sich für den gehobenen Polizeivollzugsdienst, war dann wieder zweieinhalb Jahre im Streifendienst, jetzt beim Polizeirevier Uhingen, und dort zuletzt kommissarischer Leiter einer Dienstgruppe.

Roberto Pelleriti (52) kennt auch die Großstadt. Nach seiner Ausbildung war er bei der Einsatzhundertschaft des Polizeipräsidiums Stuttgart und im Streifendienst bei mehreren Polizeirevieren in Stuttgart tätig. Er wechselte dann zur damaligen Polizeidirektion Göppingen und machte Streifendienst im Polizeirevier Eislingen. Mit der Ernennung zum Polizeikommissar kam er 2015 nach Bad Boll als stellvertretender Leiter des Polizeipostens. Seit Februar 2022 leitete er den Polizeiposten kommissarisch. Er kennt das Voralbgebiet auch privat. In Eschenbach, wo er wohnte, war er Gemeinderat.

Vielfalt mit 170 Äpfel- und Birnensorten

Fest Die Obstbautradition im Kreis ist am Samstag bei einer Ausstellung mit fachkundiger Bestimmung zu erleben.

Albershausen. Großer Tag für den Obstbau im Kreis: Der Kreisverband und sechs Ortsvereine präsentieren am Samstag, 25. Oktober, die Vielfalt der Äpfel und Birnen. Der Nachmittag in der Mensa der Albert-Schweitzer-Schule wird zu einem genussvollen Fest, verspricht die Vorsitzende der Obst- und Gartenbauvereine Göppingen, Tanja Schweizer. Sechs Obst- und Gartenbauvereine legen sich ins Zeug, die Besucher mit regionalen Spezialitäten und hausgemachten Köstlichkeiten zu verwöhnen.

Das hat es in dieser Form schon lange nicht mehr gegeben, teilt Tanja Schweizer mit. Anlass bietet das Jubiläumsjahr, das in vielen Orten im Kreis gefeiert wird, und vier mit der 750-jährigen Ersterwähnung haben sich zusammengetan für diesen Tag im Zeichen von Apfel und Birne. Zur Sortenausstellung gibt's die fachkundige Bestimmung. Dazu kommen Landespomologe Hans-Thomas Bosch und der Kreisfachberater und Pomologe Thilo Tschersich nach Albershausen. Sie stehen Besuchern für die Bestimmung von Obstsorten zur Verfügung. Wer wissen will, welche Äpfel und Birnen er oder sie im Garten oder auf der Streuobstwiese hat, bringt einfach einige mit –mindestens fünf typische Früchte sollten es sein. Aber nicht gleich 50 Sorten mitbringen, sondern bis zu drei pro Person. Diese Regelung gibt's auch.

Von alten Kultursorten bis zu modernen Züchtungen reicht die Palette der heimischen Apfel- und Birnensorten. Über 170 sind zu entdecken – und aus erster Hand erfahren die Besucher ihre Herkunft, Charakteristika und Besonderheiten. Dies von 14 bis 17 Uhr in der Mensa der Grundschule Albershausen.

Kreis will Vertrag verlängern

Flüchtlinge Die Gemeinde Bad Überkingen bekommt ab 2026 mehr Pacht für die Gemeinschaftsunterkunft.

Bad Überkingen. Der Pachtvertrag zwischen der Gemeinde Überkingen und dem Landkreis für die Flüchtlings-Gemeinschaftsunterkunft läuft Ende 2025 aus. Wie Bürgermeister Matthias Heim in der Ratssitzung erläuterte, ist der Landkreis an einer Verlängerung interessiert. Bisher fielen pro Jahr 5520 Euro an Pacht an. Der Vertrag soll um weitere zwei Jahre verlängert werden. Der Landkreis sei laut Heim dem Vorschlag der Gemeinde gefolgt, den Pachtpreis auf jährlich 6520 Euro zu erhöhen.

Sabine Marchtaler hielt die Pacht für eher „gering“. Laut Bürgermeister Heim handele es sich um eine übliche, wenn nicht sogar hohe Pacht für eine gewöhnliche Wiese.

Mit dem starken Zustrom an Asylbewerbern im Jahr 2015 hat das Landratsamt Göppingen bei der Gemeinde Bad Überkingen nach dem Grundstück gefragt, um dort bis zu 80 Flüchtlinge unterzubringen.

Mit dem Thema Flüchtlinge hatte auch ein weiterer Tagesordnungspunkt in der Sitzung zu tun: Im Laufe der Zeit sei es laut der Verwaltung vonnöten, auch die Benutzungsgebühren für die gemeindlichen Obdachlosen- und Flüchtlingsunterkünfte anzupassen. Diese sollten laut dem Leiter des Hauptamts, Johannes Herrmann, kostendeckend sein und keine Gewinne für die Gemeinde abwerfen. Eine Tübinger Firma hat einen einheitlichen Gebührensatz für alle gemeindlichen Unterkünfte ermittelt, der pro Person erhoben wird. Laut Herrmann besteht der Gebührensatz pro Person und Monat aus einer Grundgebühr von 111,80 Euro und einem Betriebskostenanteil von 39,11 Euro.

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