Weltmeister sorgen für Glücksmomente
Comedy Das Brüder-Duo „Junge Junge!“ verblüfft im Alten E-Werk in Göppingen mit witzig-spritziger Zauberkunst.
Göppingen. Gutgelaunt, nett zum Publikum und immer noch mit einer beneidenswerten Fingerfertigkeit unterwegs, es hat sich nichts verändert. Fast auf den Tag genau vor zwei Jahren hat das aus Reutlingen kommende Brüderpaar Bohnenberger Gernot (Langhaar, 1969, Arzt) und Wolfram (Wuschelhaar, 1972, Architekt) bereits das Odeon-Publikum mit seiner Zauberkunst begeistert.
Wundersam löst sich der Knoten
Trotz ihres Weltmeistertitels zeigen sich „Junge Junge!“ weiterhin bodenständig – wie man halt die Schwaben kennt. Und gespart wird auch bei der Schnur am Luftballon, die viel zu lang ist. Mangels Schere schneidet sie der jüngere Junge – Wolfram, der mehr als sein Bruder zu erzählen hat – mit zwei Fingern in einzelne Stücke. Sammelt diese in seiner Hand und dreht und pfriemelt daraus „hälinga a Bebbale“, für Nichtschwaben einen Knoten, der sich dann gut sichtbar an der restlichen, nun kurzen Schnur befindet. Ein lachender Blick ins Publikum – und das „Bebbale“ hat sich aufgelöst, die Schnur am Luftballon hat wie anfangs wieder die gleiche Länge.
Ähnlich lief es bei einer Tafel Schokolade, übrigens laut Wolfram „Gottes Entschuldigung für Brokkoli“, von der sich eine Zuschauerin ein Stück nehmen durfte. Warum dann die restlichen 23 Stücke trotzdem wieder den Originalzustand möglich machten, liegt vielleicht am lilafarbenen Papier.
Richtig spannend wurde es mit den zwei Schüsseln voller Wasser, die trotz des stetigen Austrinkens und Ausschüttens nie leer wurden. Als Gernot den Inhalt einer der Schüsseln in Richtung Zuschauer schüttet und bis auf wenige Tropfen nichts rauskommt, er dann aber gleich darauf alles leer trinkt – man staunt und überlegt, wie geht das? Täuschung des Gehirns? Perfekte Illusion?
Nicht minder unglaublich ist das magische Quadrat, in dem in 16 Fächern 10 unterschiedliche und drei doppelt vorkommende Zahlen (10,11,12) stets die Summe 31 ergeben, das Alter eines Zuschauers, der es davor heimlich aufgeschrieben hat. Ob sie aus einem Umkarton für einen Stuhl plötzlich drei Stühle herauszaubern oder mit einer biegsamen Kopfbedeckung in Windeseile verschiedene Filmgrößen, Staatsmänner oder bekannte Personen, darunter Darth Vader, Napoleon oder Frau Antje aus Holland, präsentieren, auf diese Ideen muss man erstmal kommen. Mit dem „Haus des Lebens“, das die „Weltmeister der Magie“ zur furiosen Musik auf ihre Art umbauen, endet ein wundervoller Abend, der lange im Gedächtnis bleiben wird.