Musik Beste Stimmung bei Studio-Besuchen, Rate-Spielen und Luftgitarren-Auftritten: Der Truck der SWR1-Hitparade machte Halt auf dem Crailsheimer Schweinemarktplatz.
Crailsheim, seid ihr da?“, tönt die Stimme von SWR1-Moderator Corvin Tondera-Klein über den Crailsheimer Schweinemarktplatz. „Jaaaaa“, grölt der Halbkreis von Köpfen, der sich vor dem knallgelben Truck gebildet hat. Einige T-Shirts und Jacken leuchten in derselben knallgelben Farbe aus der Menge heraus. „Der Schweinemarktplatz lässt die Sau raus“, witzelt Tondera-Klein. „Wir haben die ganze Zeit auf der Fahrt hierher darauf gewartet, das zu sagen“, sagt seine Kollegin Stefanie Anhalt und lacht.
Von Tauberbischofsheim ist der Truck der SWR1-Hitparade schnurstracks weiter nach Crailsheim gefahren, direkt auf den Schweinemarktplatz. Von dort aus macht das Moderatoren-Duo aus Stefanie Anhalt und Corvin Tondera-Klein am Montagnachmittag Radio und gewaltig Stimmung. Bereits seit 1989 existiert die Hitparade des SWR.
Nadja Harsch und ihre Frau Sandra aus Vaihingen-Enz gehören mit ihren Freunden zu den allerersten Besuchern. „Wir kommen jedes Jahr hin, wenn es irgendwie möglich ist“, erzählt Harsch. Selbstverständlich haben sie auch für den ersten Platz in der Hitparade abgestimmt. „Das ist aber immer so schwer!“
Luftgitarren-Darbietungen
Dieter Weidenbacher aus Heidenheim ist auch da. Wie auf so vielen anderen Stopps des Hitparaden-Trucks. „Ich reise denen nach, ich kenne die gut“, berichtet er. „Es ist sowas wie ein Hobby.“ Er ist mit allem ausgestattet, was ein Hitparaden-Fan braucht, um auf den ersten Blick erkannt zu werden. Unter seiner Jacke trägt er ein schwarzes Fan-T-Shirt mit seinem Namen und dem Foto von ihm und seinem Kumpel. An seiner Cap hat Weidenbacher einen kleinen gelben Fan-Anstecker angebracht, einen zweiten an seinem Shirt.
Zu Herbert Grönemeyer schwingt er jetzt gemeinsam mit einer anderen Besucherin eine aufblasbare Gitarre und tänzelt über den Marktplatz. „Ich hab auch ein Mikrofon und ein Saxophon.“ Zum Beweis zückt er ersteres. Was ihn an der Hitparade so reizt? „Die Präsentation der Lieder, wie die Moderatoren es rüberbringen, und die Erinnerungen an die 70er, obwohl auch neue Titel gespielt werden.“
Ein paar Hits später lässt Moderatorin Stefanie Anhalt es sich auch nicht nehmen, die Leute vor dem Studio auf ein Spiel einzuladen. Zwei Zweierteams haben sich bei ihr zusammengefunden. „Jetzt wird gezockt“, lässt Corvin Tondera-Klein die Runde aus dem Truck heraus beginnen. Beim „Songpuzzle“ geht es darum, anhand von Melodie-Schnipseln schneller als das gegnerische Team das richtige Lied zu erkennen. Liegt man falsch, darf das andere Team raten.
Nachdem von Tondera-Klein die „Songpuzzleteile ausgeschüttet“ wurden, erkennt nach kurzer Zeit das Team aus Gerabronn das „Haus am See“. Nun fehlt nur noch der Interpret. Mit einem leisen Raunen als Hilfe aus dem umstehenden Publikum kommt das Team schließlich auch darauf. Natürlich, Peter Fox. Glücklich erhalten die zwei Gewinner als Preis ein Dab+ Radio.
Hautnah an der Radioproduktion
„Wir sind auch schwer gefordert, es kommen immer Leute rein“, kommentiert das Duo, zurück im kleinen Studio, den Publikumsandrang. Eine lange Schlange neugieriger Menschen hat sich vor dem Truck auf gebildet, die während der Moderationspausen die Chance nutzen, Fotos mit den beiden Journalisten zu machen, sich das Studio anzusehen oder sogar mal live ins Mikrofon zu sprechen.
So auch Tanja Peter aus Lauchheim. Wie war es für sie? „Cool, es hat Spaß gemacht.“ Sie selbst hält ein kleines, blaues aufblasbares Mikrofon in der Hand. Die Musik verbinde die Menschen, es sei egal, wo man herkomme. Diese „Wahnsinnsmischung“ begeistere sie als Fan der Hitparade ganz besonders, eben, „dass du nicht weißt, ob die Biene Maja nach AC/DC kommt“. Trotz des Mix‘ darf ein Song für sie aber auf keinen Fall fehlen – „Cathedral“ von Crosby, Stills and Nash.
Auch die jüngsten Besucher lassen es sich nicht nehmen, in das mobile Radiostudio hineinzuspicken. Ein sechsjähriges Mädchen kommt mit ihrer neunjährigen Schwester die Treppe zum Truck heruntergestiegen. In den Händen halten die beiden Besucherinnen aus Kirchberg signierte Autogrammkarten von Stefanie Anhalt. „Es war interessant, viel Technik auf kleinstem Raum“, berichtet ihr Papa. Das Studio sei schon kleiner als das in Stuttgart, erklärt Stefanie Anhalt. Und natürlich gebe es dort auch keinen Publikumsbesuch.
An einem Stand wenige Schritte weiter versucht sich Besucherin Heike Meerbrei beim Glücksspiel. „Wie heißt der freche Kobold von Meister Eder?“ Richtig, Pumuckl. Sie erreicht innerhalb einer Minute sechs richtige Antworten und darf am Glücksrad drehen. Zwei weitere Besucherinnen lassen sich indes von der Fotobox ablichten. Hungrige Mägen versorgen Schülerinnen und Schüler des Crailsheimer Albert-Schweitzer-Gymnasiums den Nachmittag über mit selbstgebackenen Kuchen.
Info Welcher Song auf Platz eins gelandet ist, wird am morgigen Freitag bekannt gegeben. Eine Live-Übertragung der aus der Stuttgarter Schleyer-Halle gibt es ab 16 Uhr in der Gaststätte am Burgbergturm in Frankenhardt.