Gemeinderat Das Kultur- und Bürgerhaus Geislingen am Kocher mit integriertem Brückenmuseum bekommt durch eine kleine Erweiterung 26 Quadratmeter Lagerraum. Die Projektkosten liegen bei 92.000 Euro.
Das Kultur- und Bürgerhaus im Braunsbacher Teilort Geislingen wurde im Jahr 2018 eingeweiht. In vorbildlicher Weise hatten die Einheimischen sowie ortsansässigen Firmen in vielen ehrenamtlichen Stunden ein bauliches Schmuckstück mit modernster Technik geschaffen. Ein großer Veranstaltungsraum dient den Vereinen, darüber hinaus ist dort auch das Brückenmuseum untergebracht. Schnell wurde erkannt, dass Platz für die Lagerung von Gegenständen wie Sportgeräten fehlt. Deshalb bestand schon seit geraumer Zeit der Wunsch, dieses Problem durch einen Anbau zu lösen.
Nun gibt es konkrete Pläne und die Aussicht, dass der Anbau zeitnah realisiert werden kann. Der Haller Architekt Lorenz Kraft stellte bereits in der September-Sitzung seine Ideen vor. Vergangenen Mittwochabend erscheint er erneut im Gremium. „Es gab die Idee eines Anbaus ans Bürgerhaus mit zwei Lagerräumen“, berichtet Kraft. Auf dieser Basis habe es im Herbst 2023 einen ELR-Antrag (Entwicklungsprogramm Ländlicher Raum) gegeben. Bei kalkulierten Projektkosten von etwa 130.000 Euro brutto hätte es eine Zuwendung von 44.000 Euro gegeben.
„Zu einem späteren Zeitpunkt gab es dann einen Entwurf von uns mit einem Flachdachanbau in ähnlicher Weise wie Sie das Bürgerhaus kennen“, erläutert Kraft. Damals seien Kosten in Höhe von 192.000 Euro ermittelt worden. Relativ schnell sei klar gewesen, dass dies die Finanzierbarkeit übersteigt. Das Architekturbüro habe sich dann an die Überarbeitung der Pläne gemacht.
Abgespeckte Variante
Herausgekommen ist eine einfachere Variante als Fertigteilgebäude. „So kommen wir tatsächlich etwa 100.000 Euro unter das vorherige Angebot“, teilt der Architekt mit. Der Anbau werde sich ordentlich einfügen, jedoch weniger homogen mit dem Bestandsgebäude zusammengehen, als das ursprünglich geplant gewesen sei. „Aber es hilft am Ende nichts“, so Kraft.
Die weiteren Schritte sind jetzt, dass die Ausschreibungen verfasst werden, dann erfolge die Vergabe und „dann können wir das Ganze bauen“. Es handelt sich um drei Gewerke: die Fundamente, das Fertigteilgebäude und die entsprechende Fassade.
Bürgermeister David Beck blickt zurück: „Dieses Projekt in Geislingen gibt es bereits sehr lange.“ Schon seit Jahren hätten die Bürgerschaft und vor allem die Nutzer bemängelt, dass es an Platz fehle. „Dem möchten wir als Gemeinde nachkommen. Wir erachten es als durchaus wichtig, den dortigen Vereinen Lagerfläche zu schaffen.“
Durch den Platzmangel seien seither Sportgeräte ins Brückenmuseum gestellt worden und von dort weiter in den Jugendraum. Es sei ein ständiges Hin und Her gewesen, zum Unmut der Nutzer. Die Reibereien sollen endlich der Vergangenheit angehören.
Auf Nachfrage von Gemeinderat Dr. Uwe Martin, wie hoch der Eigenanteil für die Gemeinde ist, antwortet Beck: „Wir rechnen mit einem Eigenanteil von 60.000 Euro.“ Diese Summe sei in etwa im Haushaltsplan berücksichtigt. Die ELR-Förderung liege bei 40 Prozent.
Rat Thomas Etzel bittet um genaue Daten zu dem Projekt. Kraft zählt knapp auf: „Größenordnung 26 Quadratmeter, Flachdach, seitlich ein Fenster, vorne ein Tor mit Türelement, keine Lüftung, keine Heizung, sondern Frostfreiheit.“ Anders sei diese große Einsparung auch nicht hinzubekommen, betont der Architekt.
Es sei doch ursprünglich noch ein separater Raum vorgesehen gewesen, erinnert sich Gemeinderat Albrecht Schwaderer. Kollege Manfred Leu erwidert: „Wenn ein separater Raum nötig ist, machen wir den selber.“ David Beck sagt, bei einem Ortstermin werde noch besprochen, was in Eigenleistung möglich wäre. Von Lorenz Kraft möchte Manfred Leu wissen, ob die angegraute Fassade des Bestandsgebäudes gestrichen werden könne. Kraft macht deutlich, dass das bei dem günstigen Angebot nicht möglich wäre.