Muswiese Der älteste, bedeutendste und schönste Jahrmarkt in der Region Hohenlohe-Franken öffnet am Samstag, 11. Oktober, wieder seine Pforten. Hier gibt‘s die wichtigsten Informationen zum Fest.
Seit 1434, als die Muswiese erstmals urkundlich erwähnt wurde, hat sie manche historische Krise erlebt – und überlebt. Es ist das zeitlose Angebot aus Hunderten Verkaufsständen, gutem Essen und geteilter Lebensfreude, das den Jahrmarkt zum Fels in der Brandung macht. Auch 2025 werden Abertausende Menschen aus Hohenlohe und weit darüber hinaus dem Ruf der Muswiese folgen. Hier gibt es alles Wissenswerte für Besucherinnen und Besucher.
Wie groß sind der Krämermarkt und die gewerbliche Ausstellung auf der Muswiese?
Wie immer: riesig. Bei rund 260 Händlern gibt es alles, von Socken über Gemüsehobel bis hin zur Snowboard-Ausrüstung (Letzteres ist 2025 neu im Sortiment). Dazu kommt eine landwirtschaftliche und gewerbliche Ausstellung mit einem Ruf wie Donnerhall – und mit zusammen mehr als 180 Ausstellern im Freigelände sowie im Zelt der BDS-Wirtschaftsmesse (Gewerbezelt).
Gibt‘s auch was zum Essen?
Alles, was das Herz begehrt. Jede Menge Essensstände bieten Leckeres auf die Hand. Wer sich lieber gemütlich hinsetzen möchte, kann das wie immer bei Festwirt Hahn, in den Bauernwirtschaften Frauhammer, Hofmann, Hornung, Pressler, Uhl und Ziegler sowie in der Weinstube Pietz und im Landjugend-Vereinsheim bei Rene Breitenbach tun. Im LJ-Heim gibt es auch Frühstück.
Welche Musik spielt in der Festhalle Hahn?
Am Samstag um 18 Uhr stehen „Kzwoa“ auf der Bühne. Am Sonntag um 11.30 Uhr spielen die „Gochsheimer Kärwa-Musikanten“, um 16.15 Uhr die „Festlesmusik“. Der Dienstag in der Reithalle beginnt wieder um 11.30 Uhr mit „Dolce vita“, ehe um 17 Uhr Dirk Marcus für Stimmung sorgt. Am Mittwoch um 11.30 Uhr tritt noch einmal Dirk Marcus auf, um 17.30 Uhr spielt die Band „Hally Gally“. Am Donnerstag um 17 Uhr musizieren die Lokalmatadoren von der „Gräni Gang“. Im Partystadl legen abends DJs auf.
Gibt es wieder ein Muswiesen-Motto?
Ja, es beschäftigt sich mit der Bedeutung der Michaelskirche. Ohne sie gäbe es heute keine Muswiese: Eine Wallfahrt zu Ehren des heiligen Michael, dem Schutzpatron der Deutschen, führte einst alljährlich Gläubige aus allen Himmelsrichtungen in das Gotteshaus. Und wo viele Menschen zusammenkamen, war der Handel nicht weit: Hier fanden Handwerker ihre Kundschaft, hier wechselte Vieh den Besitzer – und hier wurde auch gefeiert.
Lockt das Riesenrad?
Nein. Ein Riesenrad und ein zusätzliches schnelles Fahrgeschäft wechseln sich jährlich ab. 2024 war Riesenrad-Jahr, heuer geht es nicht hoch hinaus. Langweilig wird‘s trotzdem nicht im kleinen, feinen Vergnügungspark: Der rasante „Roll Over“ verspricht Nervenkitzel, während mit dem Laufgeschäft „Happy Hour“ ein Glasirrgarten für Spaß sorgt. Dazu kommen Klassiker wie Autoscooter, Babyflug, Schiffschaukel, Kinderkarussell, Schießwagen, Büchsenwerfen, Pfeilwurf sowie die beliebte Losbude „Hans im Glück“.
Was ist politisch geboten?
Schon am Vorabend der Muswiese, also am Freitag, 10. Oktober, gibt es wieder das Bioland-Forum in der „Hofburk“. Diesmal beschäftigt sich der Anbauverband mit dem Artensterben. Stargast ist Schauspielerin Maria Furtwängler. Redner bei der BDS-Mittelstandskundgebung am Muswiesen-Donnerstag um 18 Uhr in der Festhalle Hahn ist Manuel Hagel, der CDU-Spitzenkandidat für die Landtagswahl 2026.
Muss wieder mit Parkplatz-Problemen gerechnet werden?
Das hängt ganz vom Wetter ab. 2024 hat es vor und während der Muswiese extrem viel geregnet. Deshalb war kaum ein Acker rund um Musdorf befahrbar. Das Chaos war entsprechend groß, der Ärger bei manchem Autofahrer auch. Bürgermeister Dr. Sebastian Kampe versteht das. Einerseits. Andererseits betont er: „Die Muswiese ist nun mal die Muswiese. Unsere Parkplätze sind Freiflächen im ländlichen Bereich. Wir können nicht zehn Hektar rund um Musdorf asphaltieren.“ Die Gemeinde reagiert, indem heuer auf jeden Fall und nicht erst kurzfristig ein kostenloser Sonntagspendelbus eingesetzt wird. Dieser fährt von 10 bis 18 Uhr die Fixpunkte Winterbergstraße (bei der Zufahrt zur Firma Hanselmann), ZOB (Ortsmitte, an der Schule), Firma Leinweber (Gewerbegebiet Süd), Firma Franz Parkett (gegenüber Lidl) und Musdorf (an der L 1040) an. In den Gewerbegebieten und im Zentrum von Rot am See kann bei jedem Wetter geparkt werden.
Fährt der Muswiesenbus?
Ja, aber fast nur am Wochenende. Mehr war angesichts des Busfahrermangels nicht drin. Es werden wie gehabt die meisten Teilorte der Gemeinde Rot am See sowie Langenburg, Gerabronn, Schrozberg, Blaufelden, Ilshofen, Kirchberg und Wallhausen angesteuert. Die Linie von Kirchberg her lässt diesmal wegen bestehender Umleitungen die Orte Oberwinden und Niederwinden aus. Am Samstag beginnt der Service um die Mittagszeit, heimwärts geht’s bis 1.30 Uhr. Am Sonntag fahren die Busse schon am Morgen – und dann bis 0.30 Uhr. Vier Linien bedient die Firma Röhler, die Firma Hansmann übernimmt die Linie 4B Richtung Brettheim/Gammesfeld. Dazu kommt heuer eine von der Firma Marquardt bediente Linie von Crailsheim über Satteldorf, Gröningen und Wallhausen. Sie verkehrt am Samstag nur tagsüber ab 11 Uhr. Letzte Rückfahrt: 19 Uhr. Marquardt fährt auch unter der Woche auf der Linie 4B (Brettheim/Gammesfeld) – allerdings nur Mittwochabend (bis 0 Uhr) und Donnerstagabend (bis 23 Uhr). Ansonsten gibt es an den klassischen Markttagen Dienstag, Mittwoch und Donnerstag tagsüber lediglich die normalen Buslinien des Kreisverkehrs Schwäbisch Hall.
Wie wirkt sich die Sperrung der Ortsdurchfahrt Rot am See aus?
Die B 290 wird saniert. Während der Muswiese sind der Abschnitt vom Edeka-Markt bis nach der Abbiegung Richtung Gerabronn sowie die Gerabronner Straße gesperrt. Das klingt zwar kompliziert, bedeutet freilich auch: Alle anderen Wege durch Rot am See sind frei. Der erste Bauabschnitt in Brettenfeld wurde im Sommer fertiggestellt. Sowohl von Crailsheim als auch von Blaufelden her kommt man ohne störende Umleitung nach Musdorf. Aus Richtung Gerabronn muss ein Umweg in Kauf genommen werden.