„Flächen werden kostenlos zur Verfügung gestellt“
Kommunales Braunsbachs Bürgermeister David Beck nimmt Stellung zu den Vorwürfen des Waldkindergartens.
Braunsbach. Die Entscheidung des Gemeinderats in der September-Sitzung, den Waldkindergarten Bühlerzimmern aus der Bedarfsplanung zu streichen und die Zuschüsse durch die Anwendung der sogenannten FAG-Umlage (Finanzausgleichsgesetz) deutlich zu kürzen, führte erwartungsgemäß zu Unverständnis bei den Betroffenen (wir berichteten).
Bürgermeister David Beck nahm am Mittwochabend in der Gemeinderatssitzung nochmals Stellung. „Bei der Betrachtung der Ausgabenseite waren wir beim Waldkindergarten fast schon gezwungen, diesen Beschluss zu fassen“, betonte der Rathauschef. „Wir sprechen hier von 25.000 Euro, um die es geht.“ Diese Ausgaben hat die Kommune für die Einrichtung. Aus Sicht der Verwaltung und des Gemeinderats wird sie nicht benötigt. Derzeit besucht kein Kind aus Braunsbach den Waldkindergarten in Bühlerzimmern. Neun Kinder aus Schwäbisch Hall werden dort hingegen betreut.
„Wir haben unsere Hausaufgaben gemacht, unsere Bedarfsplanung steht“, erläuterte Beck. Mittelfristig könnten Kinder im Kinderhaus aufgenommen werden. Entgegen der Behauptung in der Stellungnahme des Vorstands des Vereins Waldkindergarten Bühlerzimmern – Natur und Kind im Haller Tagblatt werde kein Kind auf die Straße gesetzt. „Wir werden allen Eltern, und auch hier öffentlich, einen Kindergartenplatz anbieten.“ Die betroffenen Eltern dürften sich gerne entweder bei Hauptamtsleiterin Bianca Haas oder der Kinderhausleitung melden. Das Angebot stehe.
Zum Vorwurf des Vereinsvorstands, dass die Gemeindeverwaltung sehr kurzfristig über die geplante Vorgehensweise informiert habe, sagte Beck: „Wir haben im Vorfeld versucht, das persönliche Gespräch zu suchen. Das wurde leider nichts. Uns wurde mitgeteilt, dass unsere genannten Terminvorschläge leider nicht möglich sind.“
Prioritäten setzen
Wenn man möchte, dass ein Austausch stattfinde, müsse sich der Vereinsvorstand Zeit nehmen und Prioritäten setzen, ist der Bürgermeister überzeugt. „Für uns blieb nur noch die Möglichkeit, per E-Mail zu kommunizieren.“ Die Verwaltung habe die Thematik im Vorfeld kundtun wollen.
Der Vereinsvorstand habe auf Anfrage der Presse auch verkündet, dass er rechtliche Schritte mit dem Landesverband der Waldkindergärten Baden-Württemberg prüfen wolle und „alle möglichen rechtlichen Mittel einsetze, um den Betrieb der Einrichtung weiter finanzieren zu können“.
Bürgermeister David Beck: „Ich möchte nur nochmal zu bedenken geben, dass sich die Einrichtung aktuell auf Flächen der Gemeinde Braunsbach befindet. Wir haben hier einen Gestattungsvertrag. Aus meiner Sicht können wir uns einerseits nicht verklagen lassen und andererseits stellen wir die Flächen kostenfrei zur Verfügung.“ Intern sei bereits überlegt worden, ob der Gestattungsvertrag vorsorglich aufgekündigt werden müsse.