Es geht voran mit der Brücke

Gänstorbrücke Jetzt finden letzte Betonarbeiten statt. Ende des Jahres sollen drei von insgesamt fünf Teilen der neuen Brückenhälfte die Donau überspannen.

Im Zehn-Minuten-Takt werden einige Stunden lang am Dienstag Betonmischer auf der Neu-Ulmer Seite der Baustelle Gänstorbrücke anrücken. „Wir brauchen 500 Kubikmeter Material, um die Pfahlkopfplatte zu betonieren“, erklärt Timo Roth, der verantwortliche Ingenieur für das Bauprojekt der Stadt Ulm.

Zwölf riesige Bohrpfähle wurden am Neu-Ulmer Ufer 19 Meter tief in den Untergrund gerammt. „Das ist das Größte, was man derzeit auf der Welt bohren kann“, beschreibt Roth die Besonderheiten, die oberflächlich kaum zu sehen sind. Die Großbohrpfähle bekommen nun einen gemeinsamen Deckel. Vorstellen kann man sich das dann wie ein „gigantischer umgedrehter Igel“, so Timo Roth weiter.

Wie beim Bauen mit Lego

Auf Ulmer Seite ragen elf dieser Pfähle tief in den Untergrund. Aktuell sind die Bauarbeiter mit ihren schweren Geräten dabei, den Untergrund für die Pfahlkopfplatte mit Schotter einzuebnen, damit dann auch hier die Stahlarmierung eingebaut und mit Beton ausgegossen werden kann. Roth schätzt, dass das in rund zwei Wochen erledigt werden kann – also bis Ende Oktober.

Dann werden die Seitenwände für die beiden Widerlager der Brücke entstehen und ab 24. November soll es dann losgehen mit dem Einhub der ersten Stahlteile für die neue Gänstorbrücke. „Wenn man erst mal aus dem Dreck draußen ist, geht es Schlag auf Schlag – wie beim Bauen mit Lego“, beschreibt Roth die anstehenden Arbeiten launig.

Die jetzt entstehende westliche Hälfte der Gänstorbrücke besteht aus fünf Elementen, drei sollen noch in diesem Jahr eingehoben werden: zwei auf Neu-Ulmer und eins auf Ulmer Seite. Erkennbar ist das auch an der Stützkonstruktion des Behelfspfeilers auf Neu-Ulmer Seite.  Die ersten beiden Schwertransporte sind laut Roth in den Nächten 24./25. November und 27./28. November genehmigt. Jedes der angelieferten Stahlteile wiegt rund 50 Tonnen. Die Teile kommen als Schwertransporte auf Tiefladern, dazu muss dann die Brückenstraße wie auch die Brücke selbst in den zwei Nächten für den Verkehr gänzlich gesperrt werden. Den Einhub übernehmen riesige Autokrane, wie sie auch beim Neubau der Adenauerbrücke zum Einsatz kommen.

Für den Bau der großen Bohrpfähle hatten die Bau-Verantwortlichen vorsorglich ein Absenken der Donau beantragt. Doch das war nicht nötig: „Die Baugruben direkt neben der Donau waren durch die eingetriebenen Spundwände dicht. Wir mussten nur das normale Grundwasser abpumpen, Flusswasser kam keins durch“, erklärt der Bauingenieur weiter. Weil also keine Absenkung des Flusspegels nötig war, wurden auch Kosten gespart: Es muss keine Kompensation an die SWU gezahlt werden, die durch einen weniger hohen Pegel am Wasserkraftwerk Böfinger Halde weniger Strom produziert hätte.

Auf der Ulmer Seite der Baustelle ist man derzeit dabei, den Dreck aus der Baugrube zu entfernen, berichtet Roth. Genau unter der Zufahrt verläuft von der Neuen Straße kommend ein Regenwassersammelkanal der städtischen Entsorgungsbetriebe (EBU). Auf den müsse man bei diesem Vorhaben gut aufpassen. Auf der Neu-Ulmer Seite der Baustelle richtet sich derzeit die Stahlbaufirma Porr aus Österreich ein. Arbeiter des Unternehmens beziehen einen Aufenthaltscontainer, sie müssen in den kommenden Wochen kräftig schuften auf der Baustelle. Sie müssen eine Stahlkonstruktion errichten, um die neuen Brückenteile abzustützen.

Roth zeigt sich zuversichtlich, was den Neubau angeht: Ist der Anfang erstmal gemacht, sei der Rest wie das Zusammenstecken von Legosteinen. Schritt für Schritt kommt die Doppelstadt dann zu ihrem neuen Bauwerk. Momentan liegen die Arbeiten im Zeitplan. Der sieht vor, dass die westliche Brückenhälfte Mitte 2026 fertig ist. Dann kann der Abbruch der östlichen Hälfte beginnen.

Die Bruchstücke der alten Gänstorbrücke sind bisher auf dem Baustoffrecyclingplatz des Karl Daferner Kieswerks in Elchingen gelandet. Geschäftsführer Philipp Stech berichtet, das Material sei zunächst mit einem Pulverisierer „vorzerkleinert“ worden. Der verbliebene Betonbruch wurde in einer Prallmühle weiter aufbereitet. Daraus sei „ein güteüberwachter Betonrecyclingbaustoff“ entstanden, „der auf Tiefbaustellen in der Region ein zweites Leben erfahren wird“.

Hilfen für Igel gefordert

Umwelt Igel sind gefährdet. Die Stadt soll aktiv werden und die Tiere schützen, fordern mehrere Fraktionen im Ulmer Gemeinderat.

Man hört es immer öfter und immer drängender fordern Tier- und Naturschützer dazu auf, den Lebensraum für Igel zu schützen. Dazu gehört, Überwinterungsmöglichkeiten zu schaffen. In Gärten beispielsweise durch Ecken mit Totholz oder wo Pflanzen ungehindert wachsen oder durch Laubhaufen, die einfach liegenbleiben. Vor allem Letzteres könnte auch seitens der Stadt Ulm umgesetzt werden, finden fünf Fraktionen im Gemeinderat – die KJT, SPD, Grüne, Freie Wähler sowie die FDP – und beantragen entsprechende Maßnahen von der Verwaltung.

„Immer öfter wird beobachtet, dass Igel Alternativen zu natürlichen Überwinterungsquartieren suchen und sich in auf dem Boden liegenden Folien, unter Abdeckungen für Gartenmöbel oder Ähnlichem einnisten“, stellen die Stadträte und -rätinnen fest.

Überwintern unter Folien

Fast täglich gingen Anrufe bei den Igelhilfen in der Region ein, weil Igelmütter ihre Nester an solchen ungeeigneten Orten gebaut haben. Bei Aufräumarbeiten würden die Abdeckungen hochgehoben, die „Igelbabys fallen heraus, und die Igelmütter suchen das Weite“, wird im Antrag an OB Martin Ansbacher erläutert. Die Igelkinder müssten dann mühsam aufgepäppelt werden.

Das müsse nicht so sein. Denn die Tiere bauten mangels Alternativen ihre Nester „an den unmöglichsten Stellen und bringen sich so in Gefahr“, lautet die Schlussfolgerung der Kommunalpolitiker. Leider ende es nicht damit: Auch im Winter und im Frühjahr würden Igelnester zerstört und die Igel aus dem Winterschlaf gerissen, wenn Menschen ihre Garagen, Carports oder Gartenhütten aufräumen. Deshalb: „Wir brauchen mehr Gebüsch und Sträucher mit darunter liegendem Laub – und zwar von Oktober bis in den Mai hinein, damit die Igel in Ruhe, geschützt und ungestört schlafen können.“

Auch Sträucher, die nicht auf Stock gesetzt werden, böten Schutz vor Fressfeinden und könnten dazu beitragen, dass das Laub dort liegen bleibt, wo es liegen bleiben soll, heißt es weiter in dem Antrag. Damit würden im Übrigen nicht nur Igel geschützt, sondern auch Stadtvögel vor den „im Stadtgebiet überall umherstreifenden Katzen“.

Vom Insektensterben betroffen

Dass in der Natur alles zusammenhängt, sieht man auch in diesem Fall. So sind Igel vom Insektensterben unmittelbar betroffen. „Das Nahrungsangebot ist für Igel unter einer Laubdecke wesentlich größer und damit können sie bis zum Herbst auch mehr Nahrung finden.“ Im Frühjahr, nach dem Winterschlaf, gelte das Gleiche. Ganz generell fördere das Liegenlassen von Laub die Entwicklung von Insekten und die Biodiversität. Die damit verbundene Stärkung der Nahrungskette habe eine ausgleichende Wirkung auf die Ökologie. Von diesen Maßnahmen wiederum profitierten wieder die Vögel.

„Der Igel ist ein Kulturbegleiter und wohnt in der Stadt. Wir müssen ihm hier eine Möglichkeit zum Leben und Überleben schaffen“, unterstreichen Bastian Röhm, Emilia Schneider und Annemarie Brückner von der KJT,  Eva-Maria Glathe-Braun, Haydar Süslü und Heike Veile-Selig von der SPD, für die Grünen Yvonne Scheffler, die gesamte Fraktion der Freien Wähler sowie Ralf Milde für die FDP.

Sie appellieren an die Verwaltung, eine Vorbildfunktion auszuüben. Denn eine grüne Stadt, „die auf Ökologie und Biodiversität achtet, fördert so auch das Wohlbefinden der Menschen, die in ihr wohnen, nicht nur das der Igel“.

Die Fraktionen schlagen Folgendes vor:

• Zu prüfen, wo Sträucher auf städtischen Flächen und Plätzen nicht auf Stock geschnitten werden können.

• Zu prüfen, wo Laubhäufen von Oktober bis in den Mai in Grünanlagen und unter Sträuchern und Gebüschen liegen gelassen werden können.

• Im Falle liegengelassener Laubhäufen, diese mit Hinweisschildern zu versehen, dass es sich um potenzielle Überwinterungsmöglichkeiten von Igeln handelt und diese geschont werden sollen.

• Dass die städtischen Social-Media-Kanäle genutzt werden, die Öffentlichkeit zu informieren und zu motivieren, diese Maßnahmen auch umzusetzen.

Kinder „kapern“ ihr neues Holzschiff

Freizeit Der Spielplatz an der Großen Blauinsel in der Weststadt ist für knapp eine halbe Million Euro saniert worden. Und wurde bei der Wiedereröffnung sogleich in Beschlag genommen.

Man hörte die begeisterten Kinder schon von weitem: „Kanonen bereithalten, volle Fahrt voraus!“ Dass der Spielplatz an der Großen Blauinsel gleich so gut angenommen wurde, war das schönste Lob für die Planer, die Spielplatzkommission samt Stadträten und für die zuständige Abteilung Grünflächen.

Ungewöhnlich war im Vorfeld gewesen, dass Bürger aus der gesamten Weststadt, sowie Sprecher von umliegenden Kindergärten und Schulen Vorschläge machen konnten, was sie sich an Spielmöglichkeiten alles wünschen. Dann erst begann die Entwurfsplanung.

„Wir haben mehr als hundert Rückmeldungen aus diesem gesamten Sozialraum erhalten“, sagte Baubürgermeister Tim von Winning bei der Wiedereröffnungsfeier. Bereits im Mai 2023 hatte die Spielplatzkommission den bisherigen Spielplatz – ebenfalls mit Schiff und Rutsche – für sanierungsbedürftig erklärt. Im März 2024 startete die Neuplanung. Im Juli 2024 wurden die Spielgeräte ausgeschrieben, wobei die Firma Quappen aus Oldenburg den Zuschlag für den Bau der Geräte erhielt.

Fertig ist die „Matschanlage“

Somit hatten das kleine und das große Schiff schon eine gewisse Strecke hinter sich, bevor sie in Ulm strandeten. Auf dem Großschiff gibt es jede Menge Klettermöglichkeiten. Auch in Höhen, die eigentlich nicht vorgesehen sind. „Da müssen wir wohl noch nachbessern“, sagte von Winning mit skeptischem Blick nach oben, als ein Junge die Sicherheits-Gitterkuppeln am Mast schnell mal von außen erklomm. Im Schiffsrumpf, der komplett im weißen Sand steht, gibt es Holzfässer als Tische und dort hängt sogar eine Weltkarte. Aus dem Schiffsaufbau kommt ein gewundenes dickes Metallrohr – die neue Rutsche.

Ansonsten kann man auf dem Spielplatz schaukeln, einfach nur gemütlich auf Bänken sitzen, und hölzerne Rinnen dürfen mit Wasser gefüllt werden, das in eine Art Tablett fließt. Sand gibt es drumherum genügend, und schon fertig ist die perfekte „Matschanlage“.

Die sechsjährige Amina hatte deshalb umsichtigerweise an diesem Tag Gummistiefel angezogen. Sie war mit ihrer Mutter Danira Zukiz zur Spielplatzfeier gekommen, kennt das Areal aber schon vom Vortag. Amina besucht die benachbarte freie evangelische Grundschule. Diese dürfe den Spielplatz beispielsweise in der großen Pause nutzen, erzählte Danira Zukiz. Sie wohnt mit ihrer Familie zwei Minuten von der Blauinsel entfernt und kennt noch den alten Spielplatz. „Jetzt der neue ist absolut der schönste in ganz Ulm“, sagte sie.

Im Sommer wird er noch schöner: Denn es sollen im Frühjahr zwei Sonnensegel aufgestellt werden – und als Premiere auf einem Spielplatz sogar ein Trinkwasserbrunnen. Alte, hohe und schattenspendende Bäume gibt es zwar schon ringsum. Aber trotzdem würden vor dem Winter zusätzlich neue Baumarten gepflanzt, die mit dem Klimawandel besser fertig werden, sagte der Bürgermeister.

Insgesamt habe die Sanierung „eine knappe halbe Million gekostet“, genau sind es 460.000 Euro. Schließlich sei es kein kleiner Spielbereich wie etwa in einem Ulmer Ortsteil, sondern „ein Spielplatz für die ganze Weststadt“. Man erreicht ihn von Norden, also von der Blaubeurer Straße her, über die fußläufige Verlängerung der Straße Beim B‘scheid. Von Süden her führt die Lindenstraße dorthin.

Neu-Ulm plant Aktion gegen Krähen

Natur Die Stadt sieht nur noch eine Lösung: Sämtliche Vögel müssen vertrieben werden. Es fehlt noch die Genehmigung.

Neu-Ulm. Mit dem Vorschlag, einen „Akzeptanzansatz“ umzusetzen, war die Neu-Ulmer Stadtverwaltung im Mai nicht reüssiert: Die Räte beauftragten die Experten im Rathaus vielmehr damit, erneut alle möglichen Maßnahmen zu prüfen, um die nervigen Saatkrähen aus der Schwabenstraße zu vertreiben. Nun liegt der „Schlachtplan“ dafür vor. An diesem Dienstag beschäftigt sich der Umweltausschuss damit.

Demnach ist die Stadtverwaltung jetzt gewillt, wenn es die angespannte Haushaltslage hergibt und die Behörden zustimmen, einen umfassenden Angriff auf die rund 400 Brutpaare zu starten: Die Hauptkolonie sowie die Nebenkolonien sollen vollständig aus der Wohnstraße vertrieben werden. Die Vögel sollen sich erst wieder im Außenbereich, ein Stück weit entfernt von Wohnhäusern auf städtische Flächen mit Feldgehölzen und „waldähnlichen Strukturen“ ungestört niederlassen dürfen.

Absprache mit Ulm

Im ersten Schritte sollen bestehende Nester entfernt werden. Ab Februar würde dann ein von der Stadt engagierter Falkner loslegen. Saatkrähen fürchten sich vor Greifvögeln und ergreifen die Flucht. Bis Mitte oder Ende April würde der Falkner die Vögel an ihren angestammten Brutplätzen stören. „So sollen Nestbau und Eiablage von vorneherein unterbunden werden“, teilt die Stadt dazu mit. Da Ulm ebenfalls auf den Falkner setzt, um die dortigen Krähen loszuwerden, sei eine enge Absprache wichtig.

Um zu verhindern, dass die Krähen auf Nebenstraßen ausweichen, soll der Falkner durch das gesamte Stadtgebiet patrouillieren. Über ein Onlineportal können Bürger ihn zu von den Krähen neu auserkorenen Bäumen lotsen. Außerdem ist geplant, in der Nähe der Schwabenstraße Nistkästen für Falken aufzuhängen. Da Kirchtürme dafür ideal sind, hat die Stadtverwaltung bereits Gespräche mit den Pfarrern aufgenommen. Zudem sollen akustische, auf KI basierende Vergrämungsmaßnahmen ausprobiert werden: In den Bäumen aufgehängte Lautsprecher geben dabei arteigene Panikrufe ab.

Kosten soll die Aktion rund 200.000 Euro. Allein 100.000 Euro entfallen dabei auf den Falkner. Ihm soll während seines Einsatzes in Neu-Ulm, der bis zu fünf Jahre notwendig werden wird, sogar eine Unterkunft gestellt werden – inklusive eines Verschlages für seine Greifvögel. Trotz des Aufwandes gebe es keine Erfolgsgarantie, teilt die Verwaltung mit.

Auf der Suche nach Schätzen

Briefmarken Die Ulmer Messehalle wird vom 23. bis 25. Oktober zum vierten Mal Treffpunkt für tausende Philatelisten.

Ulm. Ende Oktober ist es wieder so weit: Drei Tage lang treffen sich Briefmarkensammler aus der ganzen Welt in den Ulmer Messehallen 1 und 2. An rund 80 Ständen präsentieren dann Fachhändler, Auktionshäuser, Postverwaltungen und Agenturen ihre Schätze. Die Auswahl reicht von seltenen Einzelstücken bis zum Zubehör – und das für jeden Geldbeutel, wie die Organisatoren ankündigen. Ob erfahrener Sammler oder Einsteiger, auf der internationalen Börse findet jeder etwas für das klassische Hobby. Da der Verkauf von Briefmarken heute großteils online und über Auktionshäuser läuft, liegt für viele Sammler der Reiz einer Börse darin, die Marken im Original zu sehen.

Ein besonderes Highlight: Wer die Schätze aus Opas altem Album bewerten lassen möchte, kann dies kostenlos bei den Experten der Briefmarkenmesse tun. Je nachdem, wie wertvoll und selten die Marken sind, empfehlen die Experten dann Händler oder andere Möglichkeiten, was mit den Alben und Marken gemacht werden kann. Zudem steht das Team mit Rat und Tat zur Seite, um Neulingen den Einstieg in die Welt der Philatelie zu erleichtern.

Bei Sammlern besonders begehrt sind die jährlich ausgegebenen Sonderstempel der Deutschen Post. Auch die „Messe-Ganzsache“ – eine eigens für die Messe entworfene, frankierte Postkarte oder ein Briefumschlag – ist wieder erhältlich. Das diesjährige Motiv zeigt eine Ulmer Stadtansicht und einen historischen Briefkasten. Auch Vorträge und Workshops werden angeboten.

Werben um den Nachwuchs

Und da es bei den Briefmarkensammlern zu wenig Nachwuchs gibt, haben sich die Organisatoren etwas ausgedacht. Es gibt wieder ein besonderes Angebot für die jüngere Generation: Ulmer Grundschüler waren eingeladen, sich künstlerisch mit dem Thema „Eiszeit auf der Alb“ auseinanderzusetzen. Die schönsten Entwürfe werden tatsächlich als Briefmarken gedruckt, auf die Gewinner warten zudem attraktive Geldpreise.

Nach mehr als 30 Jahren in Sindelfingen hat die Briefmarkenmesse seit einigen Jahren in Ulm ihr neues Zuhause gefunden – mit Erfolg, die Veranstaltung begeistert am neuen Standort Sammler und Besucher aus nah und fern.

Grüne setzen auf viele neue Kandidaten

Kommunalwahl Einige amtierende Stadträte hören auf. Dafür wird die Liste von motivierten Newcomern angeführt.

Neu-Ulm. Mit 76 Jahren und einer Beschäftigung als „Aushilfs-Pfarrer“ auf der Alb ist für Ernst Burmann Schluss. „Nein, ich kandidiere nicht mehr“, plaudert der im Jahr 2000 erstmals für die Grünen in den Neu-Ulmer Stadtrat gewählte Rentner am Donnerstagabend (16.10.) im Johanneshaus. Dafür schickt sich seine Frau Gabriele Burmann, Jahrgang 1952, nun an, kommunalpolitisch aktiv zu werden. Bei der Aufstellungsversammlung des Ortsverbandes der Partei wird die frühere Dekanin auf Listenplatz 7 gewählt.

Der „burmannsche Wechsel“ ist nicht die einzige Veränderung bei den Grünen. Vielmehr präsentiert sich die Partei mit vielen neuen Gesichtern. Gut, Listenplatz 1 ist an Fraktionschefin Cornelia Festl gegangen – sie sagte: „Lasst uns gemeinsam Neu-Ulm neu leben, neu denken, neu gestalten.“ Platz 4 holte sich, um bei den bekannten Namen zu bleiben, Stadtrat und Ex-Bundestagskandidat Alpay Artun, auf Platz 8 folgt sein Fraktionskollege Tilman Hirth, auf Rang 10 Stadtrat Ludwig Ott. Auf sechs Plätzen in der Top 10 stehen Newcomer.

Den zweiten Platz nimmt der frisch gekürte OB-Kandidat Michael Mehren ein. Dass er nicht ganz oben steht, hat auch damit zu tun, dass grüne Listen immer mit einer Frau beginnen müssen. Mehren hatte sich, ehe die Liste aufgestellt wurde, gegen Kreissprecher Jonas Karwe durchgesetzt. Mehren ist 34 Jahre alt, lebt seit 2019 in der Innenstadt zur Miete und arbeitet als Systemingenieur bei Bosch Rexroth.

Viele Bekannte abgeschlagen

Ebenfalls neu dabei ist auf Platz 3 Ärztin Anja Harms aus Pfuhl. Sie wolle Neu-Ulm noch grüner und lebenswerter machen, sagte die dreifache Mutter. „Klimaschutz ist immer auch Gesundheitsschutz.“ Sie wolle gegen „den zunehmenden Rechtsruck“ angehen. Platz 5, auf dem noch gute Chance bestehen, gewählt zu werden, holte sich Sozialarbeiterin Ute Mühlbauer aus Offenhausen. Der unterlegene OB-Kandidat konnte sich auf Platz 6 durchsetzen. Gabriele Burmann bekam den siebten Listenplatz. Alexandra Demaria, die im Wiley wohnt und bis 2010 schon einmal dem Kommunalparlament angehörte, wurde auf den neunten Platz gewählt.

Die derzeitigen Stadträte Ursula Griemens-Brenner aus Holzschwang und Walter Zerb aus Ludwigsfeld, im Jahr 2000 OB-Kandidat seiner Partei, folgen auf den Plätzen 11 und 12. Drei weiter amtierende Stadträte ließen sich zwar erneut aufstellen, allerdings auf eher aussichtslosen, hinteren Listenplätzen: Dritte Bürgermeisterin Gerlinde Koch (Platz 31) sowie Ute Seibt (Platz 29) und Bernhard Wiesner (Platz 32).

Wohin

MUSIK

Ulm

Roxy, Schillerstraße 1/12: Cafébar: 20 Josh – Live 2025

FÜHRUNGEN

Ulm

Bundesfestung Ulm: aktuelle Informationen zu den Führungen unter: www.festung-ulm.de

Tourist-Information Ulm/Neu-Ulm, Stadthaus am Münsterplatz 50: 10-11.30, 14.30-16 Stadtführung mit Besichtigung des Münsters; 20-21.30 Abendbummel durch die Ulmer Altstadt

LITERATUR

Ulm

Kulturbuchhandlung Jastram, Schuhhausgasse 8: 19 Das Jahr, bevor ich verschwand, Lesung Anette Selg; Anmeldung erbeten

Region

Ehingen, Franziskanerkloster, Spitalstraße 30: 10-11.30 Bunt sind schon die Wälder – der Herbst, Lesung, Peter Dunkl vhs-Reihe „Zwischen Zeilen“

Langenau, StadtBücherei im Pfleghof: 19 Kamishibai: wie Fernsehen ohne Strom, Erfahrungen rund um das Vorlesen auszutauschen, neue Anregungen erhalten Infos über die druckfrischen Bilderbücher mit Sabrina Mahler; Anmeldung Tel. (07345) 96 24 31 oder digital über lesecheck.in

Senden, Illertalforum Bürgerhaus: 19.30 Schatten über Somarken, musikalische Lesung mit Michael Kobr und Stephan Winkler (Piano)

Weißenhorn, Rathaus, Trauzimmer: 18.30 Buchtaufe – Bilder aus der Vergangenheit von Weißenhorn

VORTRAG, DISKUSSION

Ulm

EinsteinHaus, vh Ulm, Kornhausplatz 5: 19 Die neukolonialen Strukturen in Afrika – eine geo­politische und geostrategische Frage, Vortrag Eric Agbo

INDI Arbeit und Bildung gGmbH Werkstätte Jungingen, Am Pfannenstiel 12: 18-20 Aktuelle Themen aus dem Betreuungsrecht, Vortrag Daniel Ihle, Rechtspfleger am Amtsgericht Ulm, Anmeldung erforderlich unter Tel. (0731) 88 03 25-186

Roncallihaus, Elisabethenstraße 37: 19.30 Die geheimen Archive des Vatikan – Welche Lehren zieht die Kirche aus ihrer Geschichte?, Vortrag Hubert Wolf

Neu-Ulm

sparkassendome DAV Kletterwelt Neu-Ulm, Nelsonalle 17: 19.30 Im Herzen Südamerikas: Bolivien – Von der Königskordillere in die Atacamawüste, Vortrag Gisela und Andreas Schnapp

Region

AUSSTELLUNGEN

Ulm

„Die Einsteins“ – Museum einer Ulmer Familie, Weinhof 19: 11-17 Die Einsteins – Museum einer Ulmer Familie

Donauschwäbisches Zentralmuseum, Schillerstraße 1: 11-17 Donau. Flussgeschichten, interaktiv gestaltete Erlebnisausstellung; 11-17 Donauschwaben. Aufbruch und Begegnung; 11-17 Lifeline – Dieter Mammel

EinsteinHaus, vh Ulm, Kornhausplatz 5: 8-22 Albert Einstein – Fotos aus seinem Leben; 8-22 Einmischung erwünscht – Geschichte der vh Ulm; 9-13, 14-17 Fotoausstellung: Blick – Bewegung – Klick; 8-22 Ulmer DenkStätte Weiße Rose – „wir wollten das andere“; Alberts Café: 8-22 Plakate von Otl Aicher, Dauerausstellung

Galerie „pro arte ulmer kunststiftung“, Hafengasse 19: 14-18 Peter Degendorfer: Ansichten – Heinz-Dieter Zimmermann: Interferenzen

Galerie Am Zeughaus 14: Decollagen Martin Krampen, Fotografien Reintraut Semmler, Anmeldung Tel. (0731) 233 82

Galerie Ärztliche Kunst, Magirusstraße 49: 8-17 Stoffwechsel – Malerei Petra Buchwald

GenerationenTreff Ulm, Grüner Hof 5: 9-18 „Wolkenformationen“ – experimentelle Malerei

Haus der Stadtgeschichte, Weinhof 12: 11-17 Stadtgeschichtliche Dauerausstellung; Schwörhaus,Gewölbesaal: 11-17 300 Jahre Bibliotheksstiftung Dr. Johann Franc (1649-1725) – Medizin und Wissenschaft am Ende des Barockzeitalters

HfG-Archiv, Am Hochsträß 8: 11-17 Hoch­schule für Gestaltung Ulm – Von der Stunde Null bis 1968; 11-17 Programmierte Hoffnung. Architekturexperimente an der HfG Ulm

HfG – Hochschule für Gestaltung, Am Hochsträß 8: 8-18 Gefährdete Arten – Update 2025: Erhalt vs. Bestand in Baden-Württemberg

Kunstraum West, Söflinger Straße 145: 9-17 Acrylarbeiten Hans-Uli Mayer

Landratsamt Alb-Donau-Kreis, Schiller­straße 30: 8-12.30 Ausdruck & Austausch, Kunstgruppe Ulm – Ute Scholz, Petra Buchwald, Nora Mähser-Hipp und Nina Olbrich

Museum Brot und Kunst, Salzstadelgasse 10: 10-17 Delikatessen. Zwischen Kunst und Küche

Naturmuseum Ulm, Kornhausgasse 3: 14-20 Heimische Schmetterlinge

RKU – Universitäts- und Rehabilitations­kliniken Ulm, Oberer Eselsberg 45: 9-19 Hans Liebl – Grafiker und Maler

Stadthaus, Münsterplatz 50: 10-18 Demokratie auslösen: Sicherheit Fotowettbewerb für junge Menschen; 10-18 Nikita Teryoshin – Nothing Personal. The Back Office of War 2016 – heute; 10-18 Radio Garden, Installation im Eingangsbereich, interaktive Weltkarte, die ermöglicht in Radiosendungen überall auf der Welt hinein zu hören; 9.30-18 Unterirdisch!, Was unter dem Münsterplatz verborgen lag, Dauerausstellung

Trollingerweg 10, Eselsberg: 14-16 „dialoguing@rts“ – Künstlerisches EU-Projekt zu Gast in Deiner Nachbarschaft

Universitätsklinikum Ulm, Klinik für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Frauensteige 12: 8-18 Mehr als nur einSTEIN – Kunst muss nicht in Stein gemeißelt sein! von Markus Botzenhart

Neu-Ulm

Edwin Scharff Museum, Petrusplatz 4: Kindermuseum: 13-17 „was DU alles kannst“, Mach-Mit-Ausstellung

Petruskirche, Petrusplatz 8: 9-16 Was ist der Mensch – Installation von Klaas Kloosterboer

Rathaus Neu-Ulm, Augsburger Straße 15: 8-12.30 Geologische Sammlung

Stadtbücherei Neu-Ulm, Steubenstraße 19: 10-18 „Hände, die Schreiben lernen“ – Fotoausstellung der bfz gGmbH

Straßer Weg 4, Steinheim: Kunst am Bauzaun – 24/7 Neues LEBEN – Markus Bahner

Region

Blaubeuren, urmu – Urgeschichtliches Museum, Kirchplatz 10: 10-17 SCHAU! Das Mammut und der Höhlenlöwe vom Vogelherd?, Sonderausstellung

Erbach, Stadtbücherei: 10-18 Farbwelten – Renate Schobner-Hadamitzky, Malerei und Grafik

Roggenburg, Waldpavillon am Parkplatz 3: 9-17 Flechten – faszinierende Lebenskünstler

Vöhringen, Gemälde Galerie Atelier Höb, Am Langen Bach 7: Gemälde

MUSEEN

Ulm

„Die Einsteins“ – Museum einer Ulmer Familie, Weinhof 19: 11-17

Kloster Wiblingen, Schlossstraße 38: Basilika St. Martin: 9-18; Bibliotheksaal mit Museum im Konventbau: 10.30-16

Museum Brot und Kunst, Salzstadelgasse 10: 10-17

Region

Blaubeuren, Badhaus der Mönche und Heimatmuseum, Klosterhof 11: 10-17

Blaubeuren, urmu – Urgeschichtliches Museum, Kirchplatz 10: 10-17

Illertissen, Museum der Gartenkultur mit Gartenbibliothek, Jungviehweide 1: 10-17

MESSEN, MÄRKTE

Ulm

Marktplatz Jungingen: 14-18 Wochenmarkt

Weststadthaus, Moltkestraße 10: 14-18 Wochenmarkt

Region

Laichingen, Stadtmitte: 8-13 Wochenmarkt

ÖFFNUNGSZEITEN

Ulm

Dokumentationszentrum Oberer Kuhberg, Büchsengasse 13: Archiv und Bibliothek: 9-17

Fahrbibliothek: Mähringen: 13.30-15; Unterweiler: 15.45-17.30

Haus der Stadtgeschichte, Weinhof 12: Lesesaal im Schwörhaus: 8.30-12, 13-17; Lesesaal Pionierkaserne: 8.30-11.30

Medienstelle im Evang. Bildungswerk Alb-Donau (EBAM), Grüner Hof 7: 15-18

Minigolfanlage, Friedrichsau: 14-16.30

Stadt- und Kinderbibliothek Ulm, Zentrale, Vestgasse 1: 10-19; Böfingen: 14.30-17.30; Eselsberg: 10-12, 14.30-18; Weststadt: 10-12, 14.30-18; Wiblingen: 14.30-17.30

Tourist-Information Ulm/Neu-Ulm, Stadthaus am Münsterplatz 50: 9.30-18

Neu-Ulm

Donaubad, Wiblinger Straße 55: Erlebnisbad: 10-22

Hallenbad Neu-Ulm, Kantstraße 4: 13-19

LeihBar im Haus der Nachhaltigkeit, Augsburger Straße 23 – 25: 18.30-20

Schildkröten- und Reptilienzoo, Brunnenweg 46: 10-18

Stadtbücherei Neu-Ulm, Steubenstraße 19: 10-18; Zweigstelle Pfuhl, Platzgasse 8: 14.30-18

Region

Blaubeuren, Hallenbad BlautopfBäder: 10-20.30

Blaubeuren, Kloster Blaubeuren: 10-17

Blaubeuren, Stadtbücherei: 10-18

Blaubeuren, Tourist Information, Kirchplatz 10: 10-17

Blaustein, Bad Blau: 10-21

Blaustein, Stadtbücherei: 10-12, 14-18

Dornstadt, Gemeindebücherei: 9.30-12, 15-18

Dornstadt, Hallenbad: 9-13, 14.30-20.30

Erbach, Stadtbücherei: 10-18

Ersingen, Evang. Gemeindebücherei: 16-18

Heroldstatt, Bücherei: 10-11

Illertissen, Nautilla-Freizeitbad: 9-22

Kellmünz a.d. Iller, Archäologischer Park Caelius Mons, Rechbergring 6: 10-17

Laichingen, Kleinschwimmhalle: 17.30-22

Laichingen, Stadtbücherei: 10-18

Langenau, nauBad: 6-8, 9-20

Langenau, StadtBücherei im Pfleghof: 10-18

Leipheim, Gartenhallenbad: 9-21

Nersingen, Jugendbücherei: 9-11, 15-18.30

Oberelchingen, Hallenbad bei der Mittelschule, Am Bildstöckle 1: 15-19

Senden, See- und Hallenbad: 9-20

Senden, Stadtbücherei: 9-12, 15-18

Staig, Gemeindebücherei, Schulweg 10: 15-19

Thalfingen, Gemeindebücherei, Schul­straße 4: 15-19

Vöhringen, Spielpark Rue de Vizille: 9-17

Vöhringen, Stadtbücherei Vöhringen: 10-12, 15-18

Wain, Gemeindebücherei: 15.30-19

Weißenhorn, Stadtbücherei: 9-12, 13-18

Westerheim, Adventure Golf 817, Beim Campingplatz 3: 14

Westerheim, Alb-Bad, Beim Sportplatz 1: 15-17.45

KINDER, JUGENDLICHE

Ulm

Altes Theater Ulm, Wagnerstraße 1: 10.30 Das Traumfresserchen, von Michael Ende (ab 6 Jahren), JUB – Junge Ulmer Bühne

Theater Mücke, Obere Donaubastion, Schillerstraße 1: 10 Funkelkiste (ab 3 Jahren), Buchung unter claudia@theater-muecke.de

Neu-Ulm

Stadtbücherei Neu-Ulm, Steubenstraße 19: 15-16 Aktiv-Nachmittag für Kinder

SONSTIGES

Ulm

Münsterplatz/Hirschstraße nahe des Blue Tomato Shop Ulm: 15-17 Die Linke MdB Anne Zerr in Ulm

Region

Münsingen, Schulhaus und Kirche Gruorn: 11-17 Einblick in die Geschichte und das Schicksal Gruorn

Roman

„Und dabei haben Sie einen Gefangenen gemacht?“

Hansemann lacht: „Ein englischer Mordbrenner. Ist mir da draußen buchstäblich vor die Füße gefallen, der Bursche …“

Gürckel lacht müde mit und fasst den Gefangenen näher ins Auge. Der erste Luftbandit, dem er je begegnet ist. Ganz junger Mann, fast noch ein Kind. Zittert am ganzen Leib. Ein Stiefel fehlt. Der nackte Fuß ist schon schwarz vom Laufen im Schnee. Der linke Arm hängt ausgekugelt herab. Mit der rechten Hand hält der Junge seine feuchte Hose fest. Wo nicht noch Fetzen seinen nackten Oberkörper bedecken, ist die Haut großflächig verbrannt. Die Augen des Gefangenen fliegen zwischen Gürckel und Hansemann hin und her.

„Haben Sie den so übel zugerichtet, Herr Professor?“

„Ich? Im Gegenteil. Kam dazu, wie ihn ein paar Landarbeiter aus dem Teich gefischt haben. Waren drauf und dran, ihn abzumurksen. Unsereins soll sich zwar nicht einmischen, wenn Terrorflieger den Volkszorn zu spüren bekommen. Aber man ist ja kein Unmensch. Ich nehme an, Sie sind noch in Amt und Würden?“

Otto nickt.

„Dann ist das jetzt Ihr Gefangener“, verkündet Hansemann und reicht Otto die Pistole: „Alfred Wellbeck. Ich betrachte ihn als vorschriftsgemäß einem lokalen Parteifunktionär übergeben. Quittieren können Sie mir das später, ich habe es ein wenig eilig …“

In diesem Moment leiert in der Garage der Anlasser des DKW. Otto hört den Motor heulen, das Getriebe krachen, und schon schießt der Wagen aus der Garage und schlingert kiesspritzend die Auffahrt hinunter. Henriette sitzt am Steuer. Julka daneben.

Jetzt ist alles verloren.

Jetzt ist alles vorbei.

Jetzt ist er wirklich am Ende.

Otto geht ein paar hilflose Schritte, dreht sich um. Aus den Fenstern zum oberen Stockwerk züngeln bereits die Flammen.

Hansemann sieht interessiert dem Wagen hinterher, wirft einen kurzen Blick auf das brennende Haus. „Schätze, Sie können mich nicht in die Stadt fahren?“, sagt er und hebt die Hand zu einem knappen Gruß. Auf dem Parkplatz dreht er sich noch einmal um. „Ich persönlich empfehle einen Schuss in den Rücken. Was heute Recht ist, könnte morgen schon Unrecht sein. Falls Fragen kommen, haben Sie ihn auf der Flucht erschossen!“, ruft er und geht wehenden Mantels weiter.

Otto dreht sich zu dem englischen Flieger um, der jetzt sein Gefangener ist. Der Junge hat sich nicht von der Stelle gerührt und schlottert am ganzen Leib. Sein Atem geht stoßweise. Es hat eine Weile gedauert, aber jetzt leuchtet das Jagdschloss aus allen Fenstern von innen heraus wie ein Strauß frisch gepflückter Kokardenblumen, rot und gelb. Sein Licht fällt auf das Gesicht des Engländers. Es ist geschwollen, die Nase gebrochen, ein Teil der Oberlippe weggerissen. Es sieht aus wie eine Hasenscharte.

„Geh!“, sagt Otto.

Der Engländer rührt sich nicht.

Go! Go! Hau ab jetzt!“, ruft Otto und macht eine scheuchende Bewegung mit der Pistole. Jetzt ist alles verloren, vorbei. Am Ende. Er entsichert die Waffe.

Heute ist ein schöner Tag. Ich war mit Mama bei der Fasanerie. Bei den Apfelbäumen kann man schön Schlitten fahren. Unten muss man aber bremsen. Sonst plumpst man in den Fluss. Dann haben wir eine Schneeballschlacht gemacht. Das war gemein, weil Mama mich immer trifft und ich sie nie. Ich habe Schnee in den Kragen bekommen. Mama hatte Angst, dass ich mich erkälte. Das war aber nicht schlimm. Danach haben wir Onkel Eugen und Tante Ursel besucht. Das lag auf dem Weg. Tante Ursel war nicht da. Aber Onkel Eugen hat sich sehr gefreut, uns zu sehen. Er hat Mama sogar einen Kuss gegeben. Heute haben wir alle mal keine Angst vor gar nichts. Das hat er gesagt und mich gefragt, wovor ich denn Angst habe. Das Gespenst mit der Insel, habe ich gesagt. Das blöde Bild im Flur. Ich weiß nicht, warum jemand sowas aufhängt. Ich traue mich nicht, vorne alleine auf die Toilette zu gehen. Weil ich dann an diesem Bild vorbeimuss. Da hat Onkel Eugen es einfach abgehängt und gefragt, wovor ich sonst noch Angst habe. „Vor der Schlange im Paradies!“, hat Mama ihm gesagt.

Fortsetzung folgt

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Apotheken klein

APOTHEKEn UND ARZT

Bereitschaftsdienst-Zeiten: täglich 8.30 Uhr bis Folgetag 8.30 Uhr.

Lehr: Linden-Apotheke, Loherstraße 16, Tel. (0731) 602 36 12

Neu-Ulm: Insel-Apotheke Donaucenter, Marienstraße 1, Tel. (0731) 828 82

Biberach: Apotheke im Ärztehaus, Zeppelinring 7, Tel. (07351) 180 00 18

Dietenheim: Stadt-Apotheke, Königstraße 53, Tel. (07347) 75 64

Ehingen: Vitalis Apotheke, Talstraße 3, Tel. (07391) 75 56 31

Langenau: Delphin-Apotheke, Marktplatz 4, Tel. (07345) 238 11 90

Ärztlicher Bereitschaftsdienst (allgemein, kinder-, augen- und HNO-ärztlicher Bereitschaftsdienst): Tel. 116 117 (Anruf kostenlos).

Allgemeine Bereitschaftspraxis Ulm: Bundeswehrkrankenhaus Ulm, Oberer Eselsberg 40, Ulm: Montag-Freitag 18-22 Uhr, Samstag, Sonntag und Feiertag 8-22 Uhr.

Kinderärztliche Bereitschaftspraxis Ulm: Universitätsklinik für Kinder und Jugendmedizin, Eythstraße 24, Ulm: Montag-Freitag 19-22 Uhr, Samstag, Sonntag und Feiertag 9-21 Uhr.

Zahnärztlicher Bereitschaftsdienst: Tel. (01801) 116 116.

Landkreis Neu-Ulm

Zentrale Notrufnummer: 116 117.

Ärztlicher Bereitschaftsdienst bei Ab­wesenheit des Hausarztes: Ärztliche KVB-Bereitschaftspraxis an der Stiftungsklinik Weißenhorn, Günzburger Straße 41, Tel. 116 117; Montag, Dienstag, Donnerstag 18-21 Uhr; Mittwoch, Freitag 16-21 Uhr; Samstag, Sonntag, Feiertag 9-21 Uhr, jeweils ohne Voranmeldung.

TIERARZT

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