Gruppenkurs für psychisch Erkrankte
Unterstützung Soll man über die Krankheit reden oder nicht? Bei dieser persönlichen Entscheidung gibt es Hilfe.
Weißenhorn. Auch wenn die Anzahl an Menschen mit psychischen Erkrankungen weiter angestiegen ist, bleibt dies für viele ein Tabuthema. Vorurteile und mangelndes Verständnis können die Betroffenen zusätzlich belasten. Deshalb stehen Menschen mit psychischer Erkrankung häufig vor der schwierigen Entscheidung, ob – und wenn ja, wem und wie – sie von ihrer Erkrankung erzählen. Sowohl Offenlegung als auch Geheimhaltung der eigenen Erkrankung bergen Chancen und Risiken, daher ist die Entscheidung eine sehr persönliche.
Das Gruppenprojekt „In Würde zu sich stehen“ (IWS) hilft den Menschen bei diesen Entscheidungen. Geschulte Gruppenleiter mit eigener Erfahrung psychischer Erkrankung leiten die IWS-Gruppen anhand eines Arbeitsbuches. Das IWS-Programm besteht aus vier Terminen à zwei Stunden.
„Es geht bei IWS nie darum, Teilnehmer zur Offenlegung zu bewegen, sondern um eine selbstbewusste und strategische Entscheidung für oder gegen Offenlegung je nach Kontext“, erklärt Prof. Dr. Nicolas Rüsch, Leiter des Projekts an der Universität Ulm. Die Sektion Public Mental Health der Klinik für Psychiatrie II der Universität Ulm/BKH Günzburg bietet mit der Volkshochschule im Landkreis Neu-Ulm das Programm an. Die Gesundheitsregionplus Landkreis Neu-Ulm unterstützt es finanziell. Die Kurse richten sich an Erwachsene. Die Teilnahme ist kostenlos.
Der Präsenzkurs in Weißenhorn findet am 5., 12. sowie 26. November jeweils von 18 bis 20 Uhr statt. Dazu kommt ein Termin im Dezember. Ein erster Online-Kurs ist bereits ausgebucht, weshalb für Januar/Februar ein zweiter angeboten wird. Anmeldung: www.vhs-neu-ulm.de (Suchbegriff IWS) oder telefonisch (07303) 16 63 30.