Gala für Menschen in Not

Soziales Der Sendener Verein „Heart for Life“ hat einen neuen Spenden-Adventskalender aufgelegt. Auch die Gala im Bürgerhaus kommt Bedürftigen zugute.

Aus dem Sendener Jahreskalender ist sie kaum noch wegzudenken: zum mittlerweile siebten Mal veranstaltet der Verein „Heart for Life“ eine Spendengala im Sendener Bürgerhaus. „Wir erwarten sehr viele Gäste und es wird mit Sicherheit ein emotionaler Abend“, sagt die Vereinsvorsitzende Carola Lo Cicero. Der Spendenzweck ist klar: Heart for Life, gegründet 2017, unterstützt chronisch kranke oder an Krebs erkrankte Menschen, sozial schwache Familien und andere Bedürftige in der Region und darüber hinaus finanziell und materiell. „Es erschreckt mich, dass die Armut von Jahr zu Jahr zunimmt“, sagt Lo Cicero.

Rund 300 Menschen würden aktuell vom Verein auf verschiedene Weise begleitet. Gerade ältere Menschen würden immer häufiger in Not geraten, seien aber zu stolz, staatliche Hilfen in Anspruch zu nehmen. Andere gerieten durch Krankheiten in finanzielle Schieflagen, müssten zudem noch bürokratische Hürden schultern, die in einer Krisensituation schwer zu bewältigen seien. In Situationen wie diesen helfe „Heart for Life“, sagt die Vorsitzende. „Manchmal reicht auch ein Gespräch oder dass wir einfach zuhören, aber oft ist finanzielle Hilfe notwendig.“

Hilfe fürs Auto und Ausweis

Auch anwaltliche Hilfe würde gewährt, etwa im Fall von Tanja Bucher: Obwohl sie auf den Rollstuhl angewiesen ist, musste sie mit den Ämtern um einen entsprechenden Parkausweis streiten, erzählt die junge Frau, die von „Heart for Life“ auch bei der Anschaffung eines passenden Autos unterstützt wurde. Mittlerweile engagiert sie sich selbst beim Verein: „So kann ich etwas zurückgeben und bin auch nicht mehr allein.“ Magdolna Angerer, die krankheitsbedingt nicht arbeiten kann, lebte in einer verschimmelten Wohnung, der Vermieter tat nichts – bis sich „Heart for Life“ mit einem Anwalt einschaltete. Auch sie fand auf diesem Weg den Weg zum eigenen Engagement im Verein. „Ein ganz wertvoller Mensch für uns“, sagt Lo Cicero.

Spenden für die vielfältige Arbeit generiert Heart for Life etwa durch Verkauf von Selbstgemachtem und Essensständen auf Märkten, Basaren und Veranstaltungen – und durch die alljährliche Gala. Alle Künstler treten ohne Gage auf, darunter etwa Meike Buschening-Kaffenberger, bekannt aus der Vox-Show „Tüll und Tränen“, die aus ihrem Buch „Hochzeitsmafia“ lesen wird. Zu Gast ist auch die ehemalige Kickbox-Weltmeisterin Tina Schüßler, die sich nach einem Schlaganfall ins Leben zurückgekämpft hat und heute unter anderem als Sängerin auftritt. Auch alle anderen Mitwirkenden des Abends verzichten auf ein Honorar – wie etwa die „Illerfactory“ aus Illertissen, die das Catering der Gäste übernimmt.

Patricia Knaupp hat die Gala im letzten Jahr als Gast besucht. „Und der Abend hat mich sehr bewegt“, sagt sie. Da sie selbst krank sei, wisse sie, wie schwer es etwa mit Ämtern sein könne, wenn man keine Hilfe habe. Darum sei sie selbst Mitglied im Verein geworden, gemeinsam mit ihrem Mann Randolf. Als Haustechniker in einem Altersheim wisse er, wie einsam viele alte Menschen seien. „Es hilft oft schon ein kleines Gespräch.“

Bei der Gala zum ersten Mal verkauft wird der neue Schoko-Adventskalender des Vereins. Im Dezember werden jeden Tag zehn Preise verlost, insgesamt 240 Gewinne. Ab November wird er regulär verkauft – auch hier gehen die Einnahmen an den guten Zweck. An den Vorbereitungen beteiligt ist auch Marianne Knoll, Gründungsmitglied des Vereins. Für sie ein echtes Herzensprojekt. „Es ist einfach schön, dabei zu sein.“

Sprengung der Kühltürme – diese Straßen sind dicht

AKW Von Freitagabend an gilt ein Sperrbereich. Straßensperren und Parkplätze in Gundremmingen im Überblick.

Gundremmingen. Sie sind eine Landmarke in der Region: die 160 Meter hohen Kühltürme des ehemaligen Kernkraftwerks Gundremmingen. Doch ihre Tage sind gezählt. Im Zuge des Rückbaus des AKWs werden die aus Beton und Baustahl bestehenden Türme am Samstag, 25. Oktober 2025, um 12 Uhr mittags gesprengt.

Damit dabei niemand zu Schaden kommt, hat der Landkreis Günzburg als zuständige Untere Sicherheitsbehörde eine Allgemeinverfügung erlassen und einen Sperrbereich festgelegt. Gesperrt wird logischerweise rund um das ehemalige Kernkraftwerk. Im Westen schließt der Bereich die Donau mit ein – das soll verhindern, dass Menschen mit Booten in den Sperrbereich gelangen, erklärt Pressesprecherin Angela Brenner. Der Radweg auf der gegenüberliegenden Flussseite darf aber betreten werden, von hier aus haben Zuschauerinnen und Zuschauer also gute Sicht auf die Sprengung.

Betroffen sind im Süd-Osten auch Teile der Staatsstraße 2025, die den Kraftwerksbereich vom Ort Gundremmingen trennt. Wohngebiete liegen nicht im Sperrbereich.

Wie lange gilt der Sperrbereich?

Der Absperrbereich wird am Freitag, 24. Oktober, um 21 Uhr eingerichtet und bleibt bestehen, bis am Samstagmittag das dritte Sprengsignal ertönt ist. Das Betreten und jeglicher Aufenthalt ist in diesem Zeitraum verboten, betont das Landratsamt. Das Ende der Sprengung wird mit einem Signalton, der aus drei kurzen Tönen besteht, bekanntgegeben.

Wer sich nicht an das Verbot hält, kann mit einem Bußgeld von bis zu 3000 Euro belangt werden. Übrigens: In dem gesamten Bereich gelten während der Sprengung Flugverbotsbeschränkungen, die auch Drohnenflüge umfassen.

Die Staatsstraße 2025 wird zwischen den beiden Kreisverkehren, die Richtung Lauingen/Aislingen beziehungsweise nach Gundremmingen führen, voll gesperrt. Außerdem werden Teile der Staatsstraßen 2025 und 2028 östlich und südlich des ehemaligen Kernkraftwerks zu Einbahnstraßen umfunktioniert, damit eine Straßenseite zum Parken genutzt werden kann. Auf einer Länge von etwa 7,6 Kilometern stehen rund 1900 Parkplätze zur Verfügung, von denen aus Autofahrer die Sprengung verfolgen können. Aber Achtung: Wegen der Straßensperren besteht keine Wendemöglichkeit. Wer hier parkt, kann erst nach Aufhebung des Sperrbereichs weiterfahren.Das Günzburger Landratsamt rät, weiter entfernte Aussichtspunkte aufzusuchen: „Es ist am Tag der Sprengung mit einem sehr hohen Besucheraufkommen und einer sehr hohen Verkehrsbelastung zu rechnen.“ Ausgewiesene Besucherareale gibt es nicht.

Die beiden Kühltürme sollen mit zwei Explosionen fallen, die 15 Sekunden auseinander liegen. Wenige Minuten davor wird es eine sogenannte Vergrämungssprengung geben, sodass Tiere rechtzeitig Schutz suchen können.

CSU setzt auf Kontinuität im Rathaus

Kommunalwahl Die amtierende Bürgermeisterin Claudia Schäfer-Rudolf tritt in Senden wieder an.

Senden. Die CSU Senden setzt weiter auf Claudia Schäfer-Rudolf als Bürgermeisterin der Stadt Senden. Das teilt der CSU-Ortsverband Senden mit. Bei der Nominierungsveranstaltung am Sonntag ist die amtierende Rathauschefin demnach erneut einstimmig zur Kandidatin für die Kommunalwahl im März 2026 nominiert worden.

Vor der Wahl hatten der Landtagsabgeordnete und frühere Landrat Thorsten Freudenberger, Bezirksrätin und Ortsvorsitzende Katja Ölberger und CSU-Fraktionschef Theo Walder für die amtierende Rathauschefin geworben. Schäfer-Rudolf habe es geschafft, unter teils schwierigen Rahmenbedingungen für ein gutes kommunalpolitisches Miteinander in der Stadt Senden zu sorgen und Senden mit ihrer positiven, verlässlichen Art vorangebracht. Als Beispiele nannten sie Projekte wie den Grundschulneubau, den Neubau der Polizei, die Erweiterung der Wirtschaftsschule und den Bau der Dreifachturnhalle.

Große Projekte weiter begleiten

Schäfer-Rudolf selbst bedankte sich für den großen Rückhalt, den sie in den vergangenen Jahren gespürt habe. Neben den bereits abgeschlossenen Projekten gebe es in den kommenden Jahren viele weitere Vorhaben, die bereits begonnen seien und die sie gerne als Bürgermeisterin begleiten wolle. So gehe es unter anderem darum, mit der „lebendigen Mitte“ die seit Jahrzehnten erhoffte Neugestaltung der Innenstadt umzusetzen. Besondere Bedeutung habe für sie der offene und ehrliche Meinungsaustausch. Auch in Zukunft wolle sie auf verschiedenste Weise, analog und digital, mit den Bürgerinnen und Bürger ins Gespräch kommen. „Im Mittelpunkt steht immer der Mensch“.

Auf Nachfrage sagte sie der SÜDWEST PRESSE, sie freue sich sehr über die einstimmige Nominierung. „Das ist ein großer Vertrauensvorschuss, aber auch eine Bestätigung.“ Besonders schön habe sie es gefunden, dass das Paul-Gerhardt-Haus so voll gewesen sei und Vertreter anderer Fraktionen dort gewesen seien. „Es ist toll zu sehen, dass es dieses Miteinander gibt.“

Gruppenkurs für psychisch Erkrankte

Unterstützung Soll man über die Krankheit reden oder nicht? Bei dieser persönlichen Entscheidung gibt es Hilfe.

Weißenhorn. Auch wenn die Anzahl an Menschen mit psychischen Erkrankungen weiter angestiegen ist, bleibt dies für viele ein Tabuthema. Vorurteile und mangelndes Verständnis können die Betroffenen zusätzlich belasten. Deshalb stehen Menschen mit psychischer Erkrankung häufig vor der schwierigen Entscheidung, ob – und wenn ja, wem und wie – sie von ihrer Erkrankung erzählen. Sowohl Offenlegung als auch Geheimhaltung der eigenen Erkrankung bergen Chancen und Risiken, daher ist die Entscheidung eine sehr persönliche.

Das Gruppenprojekt „In Würde zu sich stehen“ (IWS) hilft den Menschen bei diesen Entscheidungen. Geschulte Gruppenleiter mit eigener Erfahrung psychischer Erkrankung leiten die IWS-Gruppen anhand eines Arbeitsbuches. Das IWS-Programm besteht aus vier Terminen à zwei Stunden.

„Es geht bei IWS nie darum, Teilnehmer zur Offenlegung zu bewegen, sondern um eine selbstbewusste und strategische Entscheidung für oder gegen Offenlegung je nach Kontext“, erklärt Prof. Dr. Nicolas Rüsch, Leiter des Projekts an der Universität Ulm. Die Sektion Public Mental Health der Klinik für Psychiatrie II der Universität Ulm/BKH Günzburg bietet mit der Volkshochschule im Landkreis Neu-Ulm das Programm an. Die Gesundheitsregionplus Landkreis Neu-Ulm unterstützt es finanziell. Die Kurse richten sich an Erwachsene. Die Teilnahme ist kostenlos.

Der Präsenzkurs in Weißenhorn findet am 5., 12. sowie 26. November jeweils von 18 bis 20 Uhr statt. Dazu kommt ein Termin im Dezember. Ein erster Online-Kurs ist bereits ausgebucht, weshalb für Januar/Februar ein zweiter angeboten wird. Anmeldung: www.vhs-neu-ulm.de (Suchbegriff IWS) oder telefonisch (07303) 16 63 30.

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